Christian bastelt sich ne CNC Steuerung

Soooo...

nachdem mir letztens ein Notebook wegen Aluspänen im Gehäuse die Kündigung überreicht hat muss mal was vernünftiges her...

Geplant ist ein Pultgehäuse mit Windows Tablet, wasserdichter Tastatur und Mauspad als Herzstück...
Heute sind die Blechteile für das Gehäuse fertig geworden:

Bleche.jpg


Das Frontpaneel besteht aus 4mm Alu, der Rest 2mm.
Da leider keine Abkantbank zur Verfügung steht und selbst der Klempner um die Ecke nur bis 0,8mm biegen kann wurden alle Biegekanten genutet und von Hand gebogen:

notch1.jpg


Christian
 
Gut gemacht!

Gut gemacht!

Moin Christian,
das sieht gut aus, prima Idee! Geht doch nix über geiles German Engineering http://img.rc-network.eu/images/rc_network/smilies/wink.gif
Hättest das Gehäuse wohl auch aus Sperrholz machen können, oder? (es spricht der Holzwurm...)
Wie viele USB ANschlüsse hat Dein Notepad? Reicht das um die Daten störungsfrei an die Schnittstelle der Fräse zu bringen?
Toll, danke!
VG Michael
 
Hallo,

Sperrholz ist für Steuerungsgehäuse nicht ganz optimal:

  • Einerseits wegen Brandschutz (auch wenn man die Maschine so oder so nie alleine laufen lassen sollte).
  • Andererseits hält Alu elektrische Störungen von innen drinnen und von aussen draussen.

USB Anschlüsse hat das Chuwi 2, davon allerdings nur einer nutzbar, da der USB C Anschluss gleichzeitig Stromversorgung ist.
Deswegen kommt noch ein Hub mit 7 Ports rein.

Christian
 
Hallo Christian,
sehr schöner Beitrag, da ich auch am bauen einer Fräse bin kommt dieser Beitrag gerade richtig.
Estlcam habe ich schon im Gebrauch und möchte auch die Steuerung mit dem Arduino machen.
Jetzt bin ich gespannt wie es weiter geht.
 

uija

User
Was kannst du denn zu dem Tablet sagen? Ich hab derzeit einen ganz alten, passiven PC neben der Fräse stellen. Den hatte ich schon vor einigen Jahren ausgesondert, weil er zu langsam war. Da läuft ein Linux drauf, weil ich das so runterkonfigurieren konnte, dass zumindest die Steuersoftware flüssig läuft.
Ich würde sehr gerne auf ein Windows sitzen im Keller, um so Estcam direkt an der Fräse nutzen zu können. Derzeit zeichne (CAD) ich meistens auf dem Notebook (Mac) unterwegs oder im Wohnzimmer, renn dann hoch ins Arbeitszimmer, wo mein Windows-PC steht, bereite da die Fräsdaten vor und renn dann in den Keller, um die Fräse anzuwerfen.
Läuft Estcam flüssig auf dem Tablet? Meinst du, dass man kleine Sachen in Fusion 360 zeichen könnte auf dem Gerät?

Danke und LG,

Jens
 
Hallo,

das Tablet habe ich noch nicht wirklich benutzt - da es allerdings 4GB und einen relativ neuen Atom Prozessor hat mache ich mir da gar keine Sorgen, denn bisher wurde die Fräse von einem ziemlich veralten Netbook mit 2GB gesteuert.

Die Steuerung ist allgemein sehr genügsam - auch das CAM mit Ausnahme von 3D Berechnungen nur dass halt Windows bei nur 2GB RAM gerne mal Denkpausen einlegt.

Interessant wird es eventuell mit der Kühlung - momentan habe ich gar keine Lüftung vorgesehen um Staub und Späne draussen zu halten. Das lasse ich einfach mal auf mich zukommen und bessere dann bei Bedarf nach.


Die letzten paar Tage ging es leider nicht voran - ich hoffe Heute mal wieder etwas Zeit zu finden.

Christian
 
Hallo Christian,

geniale Idee und Umsetzung!
Eine Alternative zum Tablet könnte auch der Lattepanda sein - ein Windows PC im Raspberry-Format mit Arduino onboard. https://www.dfrobot.com/product-1404.html
Ich hab mir einen gekauft und mit dem Display und Touch-Folie ausgestattet in ein Holzgehäuse eingebaut. (Win10pro-Lizenz hab ich für 9€ bei allyouneed.com erstanden) - Allerdings muss ich bezüglich der Kühlung nochmal Hand anlegen und einen anderen Kühlkörper montieren. Der in deren Shop angebotene mit Lüfter ist schon ok, aber bei wärmeren Sommertagen nicht ausreichend. (In einem Forum zu diesem kleinen PC hatte jemand einen Kühlkörper gefräst, der so groß wie die Platine selbst war und hat dann auch die EMV-Schutzbleche entfernt und den Kühlkörper direkt auf die Prozessoren befestigt, was dem Wärmetransfer noch zusätzlich begünstigt. - Aber das ist vielleicht ein Thema für einen anderen Thread... ;)
 
Hallo,

Lattepanda geht leider nicht direkt, da dort ein Atmega32u4 (Arduino Leonardo) anstatt Atmega328p (Arduino UNO / Nano) verbaut wurde.
Man kommt nicht umhin einen externen Arduino anzuschließen, was allerdings kein Problem sein dürfte.

Interessant ist er aus meiner Sicht dann wenn man ein erheblich größeres Display als bei einem Tablet verwenden möchte.

Christian
 
So... fertig...

controller6.jpg
controller2.jpg
controller1.jpg

Vorläufiges Fazit:
  • Den Aufwand das hintere Blechgehäuse selbst zu fertigen würde ich heute nicht mehr treiben.
    Ein kleiner Rittal AE Schaltschrank wäre als Basis sicherlich pragmatischer gewesen.
    Dann einfach noch eine Halterung für die Tastatur - und der Aufwand wäre auf einen Bruchteil reduziert gewesen.
  • Es sollte klein werden um keine allzu massive Halterung zu benötigen und hat am Ende auch alles gepasst, etwas mehr Platz hätte die Arbeit allerdings deutlich erleichtert und eine saubere Kabelführung ermöglicht.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden - ergonomisch passt es wunderbar und lässt sich gut bedienen.
Die gesamte Einheit lässt sich drehen, kippen und in der Höhe verstellen.

Kleiner Minuspunkt ist das Schreibgefühl der wasserdichten Tastatur, das war allerdings vorher schon klar dass man da im bezahlbaren Bereich nur entweder wasserdicht oder gutes Tippgefühl bekommt.

Mal sehen - eventuell passe ich Estlcam demnächst noch an Touchscreenbedienung an - das würde sicherlich den Komfort nochmal deutlich steigern und Tastatur + Maus ggf. überflüssig machen...


Christian
 
Super Lösung, gefällt mir wirklich gut.

Versiegelst Du die bei angrenzenden Blechteilen unvermeidbaren Spalte noch mit einem Dichtstoff (z.B. Sikaflex) um Staub und Späne am Eindringen zu hindern?

Wo gibt es denn die schöne USB-Buchse mit der Staubabdeckung?

Vielen Dank!

Grüße Philipp
 
Hallo,

eventuell dichte ich die Spalte noch ab. Sie liegen allerdings günstig - abgesehen vom rechten oberen Spalt können Späne nirgends direkt auf elektrische Bauteile fallen - und der Spalt liegt für fliegende Späne eigentlich schon viel zu hoch. Da würde es bei Bedarf ein kleiner Streifen Alutape tun.

Gestern habe ich die Maschine das erste mal etwas genutzt - der befürchtete Wärmestau ist ausgeblieben und alles schön kühl geblieben.Vorteil hier ist vermutlich dass die Endstufen mit ihren Kühlkörpern direkt auf der Unterseite des Gehäuses montiert sind anstatt auf einem Zwischenträger wie im alten Gehäuse zu sitzen.

Die Buchse gibt es normalerweise als Standardteil von Neutrik - allerdings habe ich mich da bei der Einbautiefe verschätzt - mit angestecktem Kabel wäre das viel zu tief gegangen. Ich habe dann einfach das Innenleben rausgeschmissen und ein USB Verlängerungskabel in das Gehäuse der Buchse eingeklebt.

Christian
 
Hallo Christian,
eine super CNC Steuerung hast du dir da gebastelt.
Als ich den Thread gelesen habe, stand für mich schnell fest, dass ich mir auch ein Chuwi Hi10 Tablett für meine CNC Steuerung kaufen werde.
Gestern ist das < 130€ Chuwi Hi10 Plus angekommen. Es hat die gleichen technischen Daten wie das Hi10 Pro. Nur die Baugröße ist etwas anders.

Der im Chuwi eingebaute USB Stecker ist eine Mikro USB 2.0 OTG. Für den Betrieb mit Estlcam benötigt man für die Tastatur, Maus, Speicherkarte und Anschluss an den Arduino ein OTG Hub mit 4 Ports.
Ist der Eine eingebaute Mikro USB-Anschluss dann nicht überfordert? Welchen OTG Hub könnte man verwenden?
Auf deinen Bildern habe ich gesehen, dass du einen LogiLink USB 2 Verstärker eingebaut hast. Ist dieser mit OTG? Hast du den direkt an den Chuwi angeschlossen und funktioniert alles?

Ich würde mich sehr über ein paar weitere Informationen von dir freuen und ob bei dir alles funktioniert.

Googeln hat mir nicht geholfen, sondern hat mich immer unsicherer gemacht.

Grüße, Franz
 
Hallo,

mein Tablet hat 2 USB Anschlüsse.
Einer wird zum laden verwendet - der andere geht auf den Hub an dem der Rest angeschlossen ist.

By the way: ich würde es heute so nicht mehr aufbauen - ist zu aufwändig und zu beengt.
Die nächste Steuerung kommt in einen großzügig bemessenen Rittal Stahlschaltschrank.

Christian
 
Hallo Christian, danke für die Antwort.
Mein Chuwi hat auch zwei USB Anschlüsse. Meine Frage, hast du das Mikro USB Kabel direkt an einen normalen USB 2.0 Hub angeschlossen, oder muss es ein OTG Hub sein.
Grüße, Franz
 
Moin Christian

Danke an dieser Stelle mal für den Tip mit dem Chuwi die Fräse zu steuern und für die schnelle Antwort wegen des Lizensschlüssels, tip top Service!!
Funktioniert soweit alles bestens ob mit Tastatur oder Maus nur als reines Touch ist es etwas gewöhnungsbedürftig, ist es richtig so das ich beim manuellem verfahren z.B. die Pfeile kurz antippe und dann gedrückt halten muss damit die Fräse dann weiter fährt? Auch wenn ich das Steuerungsfenster schließen möchte muss ich das X oben rechts mehrfach andrücken oder gedrückt halten damit es schlisst wärend ich das Programm mit ein mal antippen beenden kann.
Als USB Hub hab ich ebenfalls eines mit 7 Ports von Ebay was scheinbar deinem recht ähnlich sein dürfte das passende Kabel war etwas schwierig zu finden bzw. das was ich gekauft hatte funktionierte nicht. Ein selbst zusammen gebasteltes Mini zu Micro USB hatte erst gesponnen und nachdem ich es nun auf kaum 20cm zusammen gekürzt habe geht es nun tadellos.

Gruß Michael
 
Hallo,

zum Touch Betrieb empfehle ich sehr ein Xbox One oder Xbox 360 Gamepad zu kaufen - ist definitiv eine der besten Investitionen für eine CNC-Fräse (eigentlich generell - nicht nur für Touch-Betrieb)
Die Pfeile sind im Touch Modus kaum zu gebrauchen.

Eventuell bringe ich mal noch einen großen Button zum beenden - und schmeiße ggf. das Steuerkreuz im Touchbetrieb gleich ganz raus.
Momentan ist das zeitlich allerdings nicht machbar.

Christian
 
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