Sterben Segelflug-Wettbewerbe aus? Wie kann das erhalten werden?

stobi

User
Hallo zusammen,

ich stelle immer mehr fest das die Teilnehmerzahlen zurückgehen.
Ok, ich fliege nur auf kleinen Events mit, aber man hört es auch bei großen Events.
Allen Orts wird das beklagt und festgestellt.
Eigentlich macht es ja Spaß andere zu treffen und sich zu messen.

Doch was kann man tun um das Wettbewerbsfliegen Segelflug zu erhalten/ zu fördern?
Liegt es an der Aufgabe? Wie sieht der Ideale 'Thermik Pokal' aus?
Liegt es an dem finanziellen Einsatz?
Liegt es an der Zeit?
Oder am Zeitgeist?

Was ist eure Meinung?
 

ruvy

User
Wir haben jedes Jahr einen F5B und einen F5J Bewerb bei uns am Platz.
Sind halt die motorisierten Kollegen, aber gleiches gilt auch in diesen Klassen.
Jedes Jahr die gleichen, bekannten Teilnehmer. "Neulinge" gar nicht oder nur sehr vereinzelt.

Meiner Meinung nach AUCH weil sich die Wettbewerbe immer mehr zur Materialschlacht ala Formel1 entwickeln.
Auch in den zugehörigen Einsteigerklassen.

Und das kann bzw. will sich nicht jeder für sich oder seinen Nachwuchs leisten.

Es würde - zumindest in der Einsteigerklasse - ein festes Reglement für die Modelle eingeführt gehören.
Mindest-Flächenbelastung, vorgegebener "Standard-Motor" und ein paar andere Kleinigkeiten.

Das würde gleichzeitig auch die Spannung erhöhen da die meisten der aktuellen Wettbewerbsmodelle die 10 Minuten Flug - übertrieben ausgedrückt - in einer gewissen Starthöhe ja schon die Rahmenzeit benötigen, um die 10 Minuten abzugleiten ... :rolleyes:

Und allen die jetzt mit dem Einwand kommen, das ja doch auch ein Introduction oder was auch immer auch schon einen Wettbewerb gewonnen hat: Richtig, aber nur vereinzelt bei optimalen Wetterbedingungen. Ist es bei einem Wettkampf einmal etwas windiger oder böiger in der Luft, braucht man das Modell erst gar nicht auspacken .. leider.

Aber nochmals: Das ist meine persönliche Meinung!

lg
Rudi
 

rutra

User
Wettbewerbe

Wettbewerbe

Hallo, ich bin der Meinung das die Vereine aussterben. Es fehl der Nachwuchs und die älteren haben keine Lust mehr. Sowie die Auflagen zur Durchführung einer Veranstaltung wird auch immer komplizierter.


VG
 

stobi

User
Hallo Rudi,

Das würde gleichzeitig auch die Spannung erhöhen da die meisten der aktuellen Wettbewerbsmodelle die 10 Minuten Flug - übertrieben ausgedrückt - in einer gewissen Starthöhe ja schon die Rahmenzeit benötigen, um die 10 Minuten abzugleiten ...

Das würde bedeuten wenn man die Flugzeit auf 6 min absenkt hätten einfachere Modelle bessere Chancen.
Meinst du das so?

@All : Mir geht es in der Hauptsache um Segelflug. Startart wäre dann Winde, Gummi, Handstart oder F-Schlepp.
Deshalb auch im F3B/F3F/F3J Ordner.
Klar F5J zieht auch Teilnehmer ab und muss deshalb auch so hier Diskutiert werden.
 

stobi

User
Hallo VG,

Hallo, ich bin der Meinung das die Vereine aussterben. Es fehl der Nachwuchs und die älteren haben keine Lust mehr. Sowie die Auflagen zur Durchführung einer Veranstaltung wird auch immer komplizierter.

ja, das mit den Vereinen wird ja gerade auch hier im Forum diskutiert.
Da habe ich aber auch keine Lösung rausgelesen außer das man mehr Jugendarbeit hätte machen müssen.
In meinem alten Verein war ich da lange aktiv. Leider war die Quote an neuen dauerhaften Mitgliedern 10:1.
Frust pur....
Klar die Auflagen machen alles noch schwerer. Deshalb ja auch der Versuch von der Sommerliga. KIS!
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Sechs Minuten Segelflug sind auch Segelflugwettbewerbe. :)
RES und E-RES Wettbewerbe starten gerade damit durch.
Werden das die neuen "Jedermann"-Wettbewerbe?
Die sich Jedermann leisten kann?
Die für Jedermann fliegbar sind, wegen einfacher Regeln?
Die Jedermann Spaß machen?
 
Ich habe zu diesem Thema auch schon einen Bericht losgelassen.Die Spezialisten sagen eben, dass der technische Fortschritt nicht unterbunden werden sollte. Also bald 95o g bei F5J und F3J 125o g, gratuliere.

Ist doch klar,d ass bei diesem Trend der Jedermann/Normalsegler wegbleibt. NIcht weil die Jugend auch fehlt sondern die im mittleren Alter machen das nicht mehr mit und Rentner schon gar nicht mehr!
Früher haben Rentner bis über 8o Jahre mitgemacht, fehlt heute fast ganz ! Jedes Jahr 2ooo Euro investieren, nein danke !

Die Gründe sind also vielschichtig aber die internationalen Wettbewerbler interessiert das gar nicht.Hauptsache sie sind noch dabei. DAs Fussvolk soll ruhig zuhause bleiben. So könnte man manchmal meinen, war natürlich ironisch gemeint von mir.

Gruss Werner
 
Das ist das Problem bei fast allen Wettbewerben.

Materialschlacht ohne Ende. Daher kommt auch kein Nachwuchs. Wenn Du, um beim F3J halbwegs erfolgreich mitmischen zu können, schon einen Vollkohle-Segler in der 2000 EUR+ Klasse benötigst, dann muss man sich nicht wundern, wenn der Nachwuchs ausbleibt. Das soll jetzt kein bashing sein, ich habe auch so einen Kohle Explorer und finde das Teil absolut genial aber mit sowas kann man keinen normalsterblichen Jugendlichen dazu bewegen, in die Wettbewerbsszene einzusteigen, sofern die Eltern nicht mit den entsprechenden finanziellen Mitteln ausgerüstet sind.

Vielleicht wollen die immer gleichen Leute, die an den Wettbewerben teilnehmen, ja auch unter sich bleiben, damit der elitäre Anspruch gewahrt bleibt.

Die Lösung kann nur heißen: Einfache und preisgünstige Modelle, die jeder finanzieren kann - dann entscheidet das persönliche Können des Piloten und nicht der Geldbeutel über den Ausgang des Wettbewerbs.
 
Du hast das erkannt und vollkommen auf den Punkt gebracht. Leider wird das nicht viel nützen sondern eigentlich wollen die unter sich bleiben und das wird sich eher noch weiter fortsetzen!
Du siehst ja bei den Wettbewerben kaum mehr Modelle die nicht mithalten können. Die ganze Sache wurde schon vor einigen Jahren so abgewürgt und das ist nicht mehr so leicht zu kitten denke ich !!

Schade aber leider Realität. Doch es kommen so oder so weniger Jugendliche nach weil es zu viel verschiedene HobbyS gibt und wer will heute noch früh aufstehen, weit fahren und die Startgelder entrichten??

Gruss von Werner
 

Merlin

User
Ich denke die Frage nach dem Nachwuchs wird falsch interpretiert. Es geht nicht um junge Piloten, sondern um neue Piloten, die Wettbewerbe fliegen möchten.
Wir müssen nach den Piloten Ü30/U40/Ü50 suchen! Er/Sie ist beruflich u familiär etabliert und hat wieder ein bischen mehr Zeit für´s Hobby.

Die zweite Frage wäre die nach der Motivation. Was treibt einen an?
Wenn man mal versucht hat, Punktlandungen zu trainieren und sieht, daß es besser wird, wenn man mal gesehen hat, was möglich ist und das auch können will, das sind IMO die Trigger, die Leute zum Wettbewerbsfliegen bringen. Wer trainieren öde findet, bleibt weg. Wer sich nicht vergleichen will, auch.

Bei uns im CLub kommt etwa 1 Pilot pro Jahr neu zum Wettbewerbsfliegen. Das geht nur, wenn man´s schafft immer mal wieder einen dazu zu bringen, den ausgelegten Landepunkt anzuvisieren oder mal einen Hochstart zu probieren. Steter Tropfen usw... Wenn man dann zusammen zu den ersten Wettbewerben geht ist das ein Riesenerfolg!

Das Material oder die Finanzen als Grund für mangelnde Teilnehmerzahlen zu nennen, halte ich für falsch.

/Bernd


@Stein ELektronik: Du hast einen Xplorer: fliegst Du Wettbewerbe? Wenn nein, warum nicht?
@Claus: fliegst Du Wettbewerbe? Wenn nein, warum nicht?

ps. Wenn ihr einen Segler habt, der einen Gummi-Hochstart überlebt, kommt nach Bernau zum Sommerliga F3J!
 

Tofo

User
Ich denke das Interesse an F3K, RES, F3F ist gestiegen. Diese Klassen sind schön puristisch.

F3J ist irrgendwie ausgereizt. Das ist mir persönlich zum Beispiel einfach zu langweilig. F3B ist noch eher interessant, da beim B wenigstens Speed und Strecke geflogen wird. Allerdings ist der technische und logistische Aufwand mit den bisherigen Winden ein K.O. Kriterium.

Grüße,
Thorsten
 
I
@Stein ELektronik: Du hast einen Xplorer: fliegst Du Wettbewerbe? Wenn nein, warum nicht?

Ganz einfach, weil ich Vollidiot mich dazu entschieden habe, selbständig zu sein mit den entsprechenden Arbeitsstunden und weil ich dummerweise auch noch heiraten musste und so blöde war, auch noch ein Kind zu bekommen (nee, nicht ich sondern meine Frau). Wenn Du den ganzen Scheiß unter einen Hut bekommen hast, dann bist Du froh, wenn Du am Wochenende aus Spass an der Freud fliegen kannst. Da muss ich mich nicht noch stundenlang auf die Autobahn setzen und Wettbewerbe in Hintertupfingen besuchen.

Mitmischen könnte ich da ganz locker, fliege schon 25 Jahren alles, was Rotoren und Flächen hat und bin im Verein als absolut schmerzfrei bekannt - aber ich bin ein alter Bock.
Soll ich mich jetzt zu den anderen alten und elitären Böcken auf die Wettbewerbe stellen und mich von morgens bis abends beweihräuchern, wie toll ich doch mit irgendeinem Edelflieger geflogen bin ?
Ist aber meine persönliche Entscheidung.

Wir brauchen die jungen Wilden, die mit Enthusiasmus dabei sind und die auch mit geringem Budget sowas bestreiten können. Die finanzielle Belastung ist alleine durch die Herumreiserei zu den Wettbewerben hoch genug.
Sponsoring durch die großen Modellbaufirmen kann man glaube ich mittlerweise vergessen, die haben auch aus Kostengründen derartige Sachen arg zurück gefahren.
 
Ich denke das Interesse an F3K, RES, F3F ist gestiegen. Diese Klassen sind schön puristisch.

F3J ist irrgendwie ausgereizt. Das ist mir persönlich zum Beispiel einfach zu langweilig. F3B ist noch eher interessant, da beim B wenigstens Speed und Strecke geflogen wird. Allerdings ist der technische und logistische Aufwand mit den bisherigen Winden ein K.O. Kriterium.

Grüße,
Thorsten

Naja, F3K und F3F sind eher weniger puristisch. So ein kleiner Schmeißgeier, der wettbewerbstauglich ist, kann auch mal locker an die 700 EUR kommen, wenn man halbwegs versuchen will, im oberen Drittel mitzumischen.
Und F3F erst Recht, war am langen Wochenende noch mit Leuten aus dem Verein auf der Wasserkuppe und hatte so ein Teil mit. Hatte bei 40-50 km/h Wind einen Mörderspass, Speedwenden vor dem Hang zu fliegen aber auch hier sind dann weit über 1000 EUR in der Luft. Das muss ein Nachwuchstalent auch erst mal stemmen.

RES ist der richtige Ansatz aber ich warte schon darauf, dass das aktuelle Reglement aufgeweicht wird und auch hier das Wettrüsten mit Carbon und haste nicht gesehen los geht...
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Hallo Bernd

Ich muss dir da in paar Punkten wiedersprechen.
1.) mit den Ü30/U40/Ü50 Piloten. Die meisten sind da in Beruf stark eingebunden (Stress usw)und suchen dann in ihere Freizeit eine Beschäftigung um wieder runter zu kommen und nicht noch mehr Stress. So zumindest bei mir und einigen anderen Kollegen die ich Bundesweit kenne. Bei den Ü 50 Piloten mag das beim einen oder anderen schon stimmen was du schreibst, der Prozentuale Anteil ist aber gering. Da kommt es meist auf das Einkommen an.

2.Materialwahl ist denke ich einer der Hauptgründe warum sinkende Teilnehmerzahlen zu beklagen sind. Die Finanzielle Seite ist ebenfalls nicht ganz unerheblich. Man sieht ja meist überall Verpackungsmaterial in der Luft.
Sehe das an vielen wenn nicht gar an den meisten Hängen bei mir im Schwarzwald oder auch in den Vogesen.

Motivation ?????
Die Jugend oder aber auch die U30er fliegen lieber billiges Verpackungsmaterial oder Copter, langweilige Segler sind da in der Minderheit.

Ich selbst bin Jahre lang einen Lockeren Wettbewerb im Herbst in Kirchzarten mitgeflogen, einfach nur aus Spass, weil das Drum Herum mit den Kollegen gepasst hatte. Mittlerweile ist das auch zu einem Wettbewerb geworden dessen Lockerheit leider verloren gegangen ist. Wenn man dann noch von "Teilnehmern" bedrängt wird "UNBEDINGT" mitzufliegen. Ich möchte Spass dabei haben, nich noch Stress machen. Da gehe ich lieber irgendwo an den Hang und fliege dort mit Kollegen die es ebenso Locker nehmen wie ich.
 
Da kommt es meist auf das Einkommen an.

2.Materialwahl ist denke ich einer der Hauptgründe warum sinkende Teilnehmerzahlen zu beklagen sind. Die Finanzielle Seite ist ebenfalls nicht ganz unerheblich.

So sieht es zumindest bei mir aus, leider :( .

Das ist noch gar nicht so lange her da hat man wettbewerbstaugliche Modelle für ca. 1000,- Euro bekommen , da habe ich mir mal gesagt "wenn die Kinder aus dem Haus sind, dann". Nun sind Sie aus dem Haus, und? Die Preise für die Modelle sind leider prozentual erheblich mehr gestiegen als mein Einkommen. Wenn ich mit so einem (schönen) Teil daheim ankommen würde und meine Gattin erfährt was der Flieger denn kostet, dann hängt berechtigterweise der Haussegen schief. Die Hoffnung habe ich aber noch nicht aufgegeben, wer weiß...;).

Gruß Andreas
 

Tofo

User
Naja, F3K und F3F sind eher weniger puristisch. So ein kleiner Schmeißgeier, der wettbewerbstauglich ist, kann auch mal locker an die 700 EUR kommen, wenn man halbwegs versuchen will, im oberen Drittel mitzumischen.
Und F3F erst Recht, ... hier sind dann weit über 1000 EUR in der Luft. Das muss ein Nachwuchstalent auch erst mal stemmen.

mh Purismus hat doch nichts mit Geld zu tun :confused:

Aber um nochmal aufs Geld zurück zu kommen. Beim F3F sind eher über 2000 EUR in der Luft und es kommen trotzdem neue Piloten dazu.

Grüße,
Thorsten
 

Merlin

User
Mitmischen könnte ich da ganz locker, fliege schon 25 Jahren alles, was Rotoren und Flächen hat und bin im Verein als absolut schmerzfrei bekannt .
Das nenn ich mal selbstbewusst! Ich kenne einige, die das gedacht haben und danz schon geguckt haben :confused: als es sich anders dargestellt hat.

Soll ich mich jetzt zu den anderen alten und elitären Böcken auf die Wettbewerbe stellen und mich von morgens bis abends beweihräuchern, wie toll ich doch mit irgendeinem Edelflieger geflogen bin ?.
Wie kommst Du auf so eine Aussage? Hab´ich so noch nie erlebt und was die Flieger angeht, die sind häufig in einem Zustand, daß Du sie vermutlich schon lange entsorgt hättest. Freitzeitpiloten suchen Edelflieger, der Wettbewerbspilot das beste Sportgerät.

Aber das ist wie bei anderen Sachen auch: erst im Vergleich mit anderen sieht man wo man steht....

Aber gut: Du willst halt nicht,
 

ruvy

User
Hallo Rudi,



Das würde bedeuten wenn man die Flugzeit auf 6 min absenkt hätten einfachere Modelle bessere Chancen.
Meinst du das so?

@All : Mir geht es in der Hauptsache um Segelflug. Startart wäre dann Winde, Gummi, Handstart oder F-Schlepp.
Deshalb auch im F3B/F3F/F3J Ordner.
Klar F5J zieht auch Teilnehmer ab und muss deshalb auch so hier Diskutiert werden.

Hallo,

die Rahmenzeit beim F5J kann gerne bei 10 Minuten bleiben. Wenn technisch "Gleichheit" herrscht, entscheidet die Taktik und das können des Piloten und des Helfers.
Aber nicht mehr die 2.500 Eur teure fliegende Kohlematte ;)

lg
Rudi
 

ruvy

User
Ist das aktuell?

Was spricht denn gegen eine Anhebung der mindest Flächenbelastung?

Grüße,
Thorsten


Genau das ist der Punkt.
Die 12g erreichst Du nur mir HighTec in der Modellgröße.

Wenn Du sie mit herkömmlicher Bauweise (Balsa/GFK z.b.) erreichst, hast Du einen Floater der beim geringsten Hauch von Wind rückwärts fliegt.

Aber wie gesagt: meiner Meinung nach kann es die F5J Profiklasse ja ruhig weiter geben, wo jeder gerne mit 4000 - 5000 Eur zu einem Wettbewerb kommt (Modell, Ersatzmodell, Logger, Funke,...)
Nur sollte es eine passende Einsteiger-Klasse dazu geben mit "leistbaren" Regeln betreffen das Modell.

lg, Rudi
 
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