Probleme mit dem Erstellen von Silikonscharnieren :-(

bie

Vereinsmitglied
Tach,

am Wochenende habe ich mit meinem Modellfliegerkollegen Matthias (der das Verfahren bereits erfolgreich an seinem Segler erprobt hat) Ruder an die Fläche meines 4,85er-Ventus2c ansilikoniert.

Wir sind genau so vorgegangen, wie das auch in den RC-N-Threads u.a. von haru beschrieben wird.

Zu den Randbedingungen:

• Silikon = Elastosil E41 (von Gewalt nach dessen Beratung für diesen Zweck bezogen)

• Ruder und Fläche sind GfK-beschichtet und lackiert und vor der Prozedur mit Waschbenzin entfettet und gereinigt worden.

Alles hat super funktioniert, die Silikonraupe hatte ziemlich genau 1 x 1 mm Stärke. :)

Jetzt kommt das große ABER: Beim vorsichtigen Versuch, nach ca. 12 Stunden den Tesa abzuziehen, kam auf etwa 80 Prozent der Strecke auch das Silikon wieder mit raus. :(

Immerhin: Die restlichen 20 Prozent halten so gut, dass man die Fläche am Ruder hochheben kann ohne Angst haben zu müssen, das Silikon würde reißen.

Was ist schiefgelaufen bzw. was kann man noch besser machen? :confused:
 

bie

Vereinsmitglied
Hi plinse,

tja, da hört man die widersprüchlichsten Meinungen dazu (mal abgesehen von der Tatsache, dass ich ein ungeduldiger "Am-nächsten-Morgen-in-den-Keller-rennen-und-gucken,-ob-es-was-geworden-ist"-Typ bin :D ):

Es wird zum Beispiel genau das empfohlen: nach 12 Stunden den Tesa vorsichtig entfernen, und dann weitere 24 Stunden auslüften lassen.

Ich hatte auch zuerst ein Vergleichsstück (Silikonmasse um eine Schraube) befummelt, um mal festzustellen, wie denn so das Aushärteverhalten bei noch größerer Masse in der Zeit war. Das Silikon hielt supergut.

Gibt es eine Möglichkeit, den Tesa an genau der Stelle zu "entkleben"? Habe schon an einen dünnen Ölfilm gedacht, aber der wird vermutlich auch auf die zu klebenden Stellen laufen... :confused:

[ 03. Februar 2003, 15:38: Beitrag editiert von: bie ]
 
Hallo Andy,

ich hatte die gleichen Probleme mit Tesa. Daraufhin habe ich mir 1-2mm Konturband (Lackierfachgeschäft gekauft). Dieses Konturband habe ich auf der nichtklebenden Seite mit Trennwachs behandelt. Nach dem Trocknen das Konturband auf den Tesa kleben (Klebeseite auf Klebeseite). Jetzt den Tesa mit dem Konturband so auf die Fläche und Ruder kleben, dass das Konturband genau den Spalt abdeckt. Nach 12-24 Stunden Trockenzeit lässt sich der Tesa ganz leicht abziehen.
 

bie

Vereinsmitglied
Ha,

das ist die Idee, auf die ich gewartet habe!

Ich nehme mal an, das Konturband gibt es in verschiedenen Breiten, oder?

Ich habe noch diese Zierstreifen von trim-line (da sind welche in verschiedenen Breiten drauf) zu Hause - die müssten auch gehen (vor allem die Farben, die ich garantiert nicht mehr brauchen werde! :D )

Danke!
 
Hallo bie,

habe vor ein paar Wochen das Höhenruder ans Höhenleitwerk "silikoniert".

Damit mir das nicht passiert habe ich nach dem ich das Ruder mit dem Tesa befestigt habe, auf die offene Klebefläche etwas Microballons gestreut. Den Rest mit Pressluft wieder herausgeblasen.

Das Tesa hat sich nach dem aushärten einwandfrei abziehen lassen.

[ 03. Februar 2003, 22:19: Beitrag editiert von: Rainer ]
 

plinse

User
Moin,

wenn das Silikon um die Schraube schon ausgehärtet war, würde ich mir erst mal überlegen, warum das Silikon mehr am Tesa geklebt hat denn am Flieger. So ein Scharnier sollte es schon aushalten, wenn man das Tesa abzieht, soll ja schließlich auch im Flug halten.

Die Idee mit dem Konturentape ist gut, allerdings habe ich es nie gebraucht.

Ich ziehe den Tesafilm allerdings auch 180° zum Scharnier ab, so daß ich das Silikon nicht nach oben rausziehe.

[ 03. Februar 2003, 22:27: Beitrag editiert von: plinse ]
 
Hallo Andy,

noch ein Tipp. Achte darauf, dass das Tesa nicht aufschwimmt, sonst läuft das Silikon darunter (sieht nicht besonders schön aus). Ich presse das Tesa an den Rändern zum Konturband sauber an und lege die Tragfläche mit dem zugehörigen Ruder auf ein ebenes Brett. Dann beschwere ich das ganze von oben. Ich mach das übrigens auch nach etwas Nacharbeit an den Verkastungen und unter Einsatz von Haftverstärkern (funktioniert nicht mit Orastick !!!)mit bespannten Flächen.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Andreas,

dann kann ich Dir auch hier antworten.

Das Problem ist, bei mir hat es mit Mulitfilm von Scotch (ähnlich Tesa) oder mit blauem Tesa Malerband (nehme ich gerne, wenn ich etwas abklebe, klebt nicht so fest und läuft trotzdem nichts drunter) immer funktioniert. Dabei ziehe ich den Klebestreifen nach ca. 12h ( :eek: ) vorsichtig ab. Der Klebestreifen wird dabei vollstänidg umgeknickt und plan aber etwas diagonal zur Klappenspalte abgezogen. Etwa so:

---->Ziehen
../X/
./X/___
/______

Auf Folie habe ich es noch nocht probiert, auf Orastick scheint es aber nicht zu funktionieren. Mein Kumpel konnte immer die Silikonraupe leicht davon abziehen.

Hans
 
Hallo Bie,

12 Stunden sind auf jeden Fall zu kurz, besonders im Winter mit der niedrigen Luftfeuchte, ich würde 48 Stunden abwarten.
Ich würde Dir empfehlen, Malerband zu nehmen statt Tesa, das ist etwas durchlässig für Wasserdampf, dann findet auch eine gewisse Erhärtung von dieser Seite statt. Wenn Du Tesa nimmst muss der Silikon von der Gegenseite aus durchhärten.
 
Hi Andy,

ich glaube, dass Deine Probleme durch vorheriges Abwaschen mit Benzin entstanden sind! Benzin zerstört die Silikonstrukturen und eignet sich gut um die Silikonverklebungen zu lösen. Es ist gut möglich, dass beim Entfetten das Benzin in das Material eingesaugt wurde und dann die Dämpfe das Silikon gelöst haben. Alle Teile vor Silikonverklebungen entfette ich nur mit Brennspiritus. Die Tesa werde ich nicht abkleben, weil so hast Du gute Kontrolle, wie Dein Silikon hält.

Gruß Piotr

www.piotrp.de

[ 04. Februar 2003, 07:39: Beitrag editiert von: Piotr ]
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hi Andy,

lang genug aushärten lassen und dann den Tesa im möglichst flachen Winkel vorsichtig abziehen, hat bei meiner ASH 26 einwandfrei funktioniert. Und das bei Klappen die weitaus länger als 1 m sind. Als Silikon nehme ich jenes, welches man zum Aquarienbau verwendet. Wobei das von Uwe Gewalt empfohlene Silikon sicher auch vielfach erprobt ist.
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

kaum guckt man ein paar Stunden nicht in RC-N (es gibt ja auch ein Leben außerhalb :D ), da hagelt es gute Ratschläge und Tipps!

Erst mal danke dafür an alle!!!

Ich gehe jetzt nicht auf alle Argmuente im Einzelnen ein, denke aber, dass ich es beim zweiten Versuch so machen werde:

• Ich werde die zu verklebenden Flächen nicht mehr mit Waschbenzin vorbehandeln (auf Anregung von Piotr).

• Ich werde normales Tesa verwenden und die Methode mit den Mikroballons (oder mit Puder) ausprobieren (erscheint mir leichter zu realisieren als das Aufkleben des Konturbandes), obwohl das Argument der Durchlüftbarkeit des Malerklebebandes auch einiges für sich hat.

• Ich lasse es wirklich 24 Stunden durchtrocknen.
 

tomtom

User
Servus,
habe gestern abend das Seiten- Höhen-Ruder meiner F3B-Kiste mit Elastosil angepapt. Oben Tesa mit ca. 1mm Spalt drauf und unten Silikon rein. Heute abend wirds abgezogen und dann berichte ich morgen.Die Querruder und Wölbklappen habe ich im Sommer genau so gemacht und das ging ohne Probleme.
Gruß
Thomas
 

tomtom

User
Servus,
also im Sommer gings wirkklich besser. Habe diesmal ein Tesa, das stärker glebt. Ergebnis: 1. Ruder OK
2. Ruder noch mal.
Naja da bleibt man in Übung.
Werde mal anderes Band testen, die Idee mit dem Malerband ist nicht schlecht.
Tschöö
Thomas
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

mein Beileid, Thomas. :rolleyes:

Bin gestern nur noch dazu gekommen, eines von insgesamt acht (!!!!!) Rudern an der Ventus2c-Fläche mit Tesa anzubringen und die offene Fläche des Tesafilms mit Mikroballons zu "entkleben". Der Rest folgt heute.

Ergebnisse dann übermorgen.

[ 05. Februar 2003, 10:53: Beitrag editiert von: bie ]
 
12 Stunden sind auf jeden Fall zu kurz...
Zum Aushärten ja, aber nicht zum Tesa-Film abziehen! Wer mit normalem Tesafilm arbeitet, muß in der 2.-4. Stunde das Tesa abziehen, sonst kommt es zu einer nachhaltigen Verklebung.

Allerdings ist der Grat zwischen noch zähem und schon gummiartigen Verhalten sehr schmal, in der man das Tesa problemlos abziehen kann. Mit (Original) Tesafilm geht es, wenn man das beachtet, aber wegen des engen Zeitfensters empfehle ich es nicht.
Siggi
 

bie

Vereinsmitglied
Hallo Siggi,

die Sätze

Allerdings ist der Grat zwischen noch zähem und schon gummiartigen Verhalten sehr schmal, in der man das Tesa problemlos abziehen kann. Mit (Original) Tesafilm geht es, wenn man das beachtet, aber wegen des engen Zeitfensters empfehle ich es nicht.
habe ich jetzt drei bis fünf mal gelesen - verstehe aber immer noch nicht, was du damit sagen willst? :rolleyes:

Soll man nun zwischen der zweiten und vierten Stunde den Tesa abziehen - oder nicht? :confused:

Und wenn nicht dann - Wanda, äh, wann dann? :rolleyes:

[ 05. Februar 2003, 17:25: Beitrag editiert von: bie ]
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

und hier ist das amtliche Endergebnis:
Sche**e...

Etwas ausführlicher: Trotz bester Vorbereitung des Tesas mit Mikroballons hat es mir gestern nach 24-stündigem Aushärten des Silikons und vorsichtigstem Abziehen des Tesas im flachesten und schrägsten Abziehwinkel wieder das meiste vom Silikon rausgezogen. :mad:

Einiges habe ich retten können, indem ich gleichzeitig beim Abziehen mit dem Cutter das Silikon vom Tesa geschnitten habe.
Alle Ruder sind noch irgendwie dran - die WKs könnten sogar so funktionieren.

Jetzt bin ich am Überlegen: Nochmal einfach mit Malerabklebeband abkleben und nur die Löcher auffüllen? Klebt Silikon auf Silikon? :confused:

Oder einfach doch jetzt weißes Scharnierband drüberkleben (wäre vermutlich die einfachste und zuverlässigste Lösung in der derzeitigen Situation)? :confused:

Ein irritierter und zutiefst frustrierter Andy, der sich zu blöd vorkommt, das hinzubekommen, was beim Rest der Modellfliegerwelt offensichtlich Standard ist...
:mad:
 
;) Mach' Dir kein' Kopp, Andy. Auch im Land der Ahnungslosen trifft man vereinzelt noch auf Zeitgenossen, die ihre Ruder mit Tesa pur ankleben .. :eek:
 
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