Hallo Rolf,
die Leerlaufeinstellung hat hier bestimmt einen Einfluss. Ich hatte keine besondere fette Einstellung (ist sowieso nur etwas für Methanoler) für das Einlaufen auf dem Prüfstand, sondern eher eine durchaus fliegbare, mit nur gelegentlichem Viertakten im Teillastbereich.
Was den Einfluss der Kühlluft-Strömungsgeschwindigkeit angeht, denke ich wiederum, dass deren Einfluss schon entscheidend ist: Die Wärmeleitfähigkeit der Luft ist gering. Das bedeutet, dass sich nur eine motornahe, dünne Luftschicht schnell erwärmt. Nur wenn diese schnell weggeblasen wird, ist wieder eine Temperaturdifferenz zum Motor da, die eine effektive Kühlung bewirkt. Je schneller dieser wenige mm dicke, effektiv zur Kühlung beitragende Luftschicht am Motor vorbeiströmt, desto mehr Wärme nimmt sie mit. Für die Luftkühlung ist die Strömungsgeschwindigkeit somit absolut entscheidend. Damit bleibt das „Einfliegen“ auch sinnvoll.
Zurück zu 3W: Was die technischen Gründe für eine solche Einlaufprozedur sind, kann ich nicht nachvollziehen, obwohl ich es gerne täte. Eine Art „Spannungsarmglühen“ wird damit wohl eher nicht erreicht werden, dafür sind die Temperaturen im leicht erhöhten Leerlauf zu niedrig.
Bislang hatte ich als Hauptgrund für das Einlaufenlassen von Motoren die mechanische Anpassung der Kolbenringe angesehen. Daher verwende ich auch für die ersten etwa 20 Liter Sprit Mineralöl. Eine zu gute Schmierung ist dem Einlaufprozess eher abträglich. Natürlich bei geringer Belastung und guter Kühlung. Das Ganze bei vernünftig-magerer Einstellung, um ein Verkoken zu vermeiden. Das hat auch bei dem hier bereits erwähnten und als eher empfindlich geltenden BME funktioniert und wird auch von dessen Hersteller/Vertreiber so empfohlen. Offensichtlich hat man hier mehr Vertrauen in die Motoren. Es sei denn, es gibt einen besonderen technischen Grund (Art der Laufgarnitur, verwendete Werkstoffe, Beschichtungen, Fertigungsschritte), einen 3W anders zu behandeln. Wäre schön ein Statement von 3W zu bekommen.
Gruß, Klaus