Brett vorm Kopf?

Oli K.

User
Hallo zusammen,

hab mir für den Urlaub ein EPP Brett gebaut (Scandera). Das Einfliegen gestaltet sich nun allerdings schwieriger als gedacht. In Ermangelung vernünftiger Hänge in unmittelbarer Umgebung und weil eh in der Nähe, war war ich am Wochenende am Bölle (Teck). Leider waren die Windverhältnisse nicht optimal, der Wind stand zu weit südlich, so dass die Windrichtung fast quer zum Hang verlief. Trotzdem habe ich ein paar Würfe durchgeführt um zumindest die Gleiteigenschaften zu testen und mussste feststellen, dass anders als bei einem Brett eigentlich zu erwarten, fast keine Reaktion auf Höhenruder festzustellen war. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das ausschliesslich den schlechten Bedingungen geschuldet war (Rückenwind, zu langsam geflogen etc.) oder ob hier zusätzlich noch eine nicht ganz passende Schwerpunktlage mitspielt. Würde denn eine träge Reaktion auf Höhe bei einem Brett eher auf Kopf- oder auf Schwanzlastigkeit schließen lassen?

Ich bin jetzt etwas verunsichert und möchte den Flieger so nicht im Urlaub an der Steilküste über die Klippe werfen, dann ist er nämlich u.U. unwiederbringlich weg. :cry:

Freue mich auf Tipps von der Nurflügelfraktion!

Gruß
Oli
 

Tucanova

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für die Scandera müsstest Du die Einstelldaten ja haben - falls nein, frage hier noch mal nach. Vielleicht kann Dir jemand die korrekte Lage des Schwerpunktes nennen.
Falls der Schwerpunkt deutlich zu weit vorne lag, müssten die Höhenruder im Flug weit auf "Hoch" gestanden sein. Nur so mal als Tipp....
Viel Erfolg!
Karl-Heinz
 

Oli K.

User
Hallo Karl-Heinz,

erstmal vielen Dank für deine Antwort.

für die Scandera müsstest Du die Einstelldaten ja haben

Der Schwerpunkt ist mir natürlich bekannt, ich bin mir nur nicht sicher, wie gut ich ihn getroffen habe. Das ist mit der Schwerpunktwaage gar nicht so leicht einzustellen. Es gibt da einen gewissen Bereich, in dem die Waage bei leichtem Antippen des Fliegers nach vorne und nach hinten kippt und sich ohne Antippen in der Waage hält. Ich bin mir da einfach nicht sicher, wann ich den Punkt genau getroffen habe. Mit Leitwerklern verhält sich das eindeutiger, vermutlich wegen dem größeren Hebelarm.

Falls der Schwerpunkt deutlich zu weit vorne lag, müssten die Höhenruder im Flug weit auf "Hoch" gestanden sein.

Das ist mir auch bekannt, die Flüge waren aber zu kurz um das beobachten zu können. Ich habe nur bemerkt, dass während der (kurzen) Gleitflüge kaum eine Reaktion auf Höhe erfolgte.

Gruß
Oli
 

UweH

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Würde denn eine träge Reaktion auf Höhe bei einem Brett eher auf Kopf- oder auf Schwanzlastigkeit schließen lassen?

Hallo Oli

träge Höhenruderreaktion beim Brett deutet auf Kopflastigkeit hin.
Schwanzlastigkeit führt zu extrem sensibler Höhenruderreaktion, die im Extremfall dazu führt dass sich kein gerader Gleitflug mehr eintrimmen läßt und das Brett pumpt ohne das aussteuern zu können (Rodeoritt)

Allerdings kann "schlechte Luft" am Hang mit wenig Tragen und vielen Turbulenzen dazu führen dass man auch bei korrekter Schwerpunktlage das Gefühl hat die Ruderreaktion sei schlecht. Wenn man dann versucht mit sehr viel Höhenruderausschlag bessere Reaktionen zu bekommen, dann erreicht man das Gegenteil und das Steuern läuft "out of elevetor", das heißt der größere Ruderausschlag kann wegen abgerissener Strömung an der Klappe keine größeren Steuerkräfte mehr erzeugen. Wenn der Schwerpunkt und der Höhenruder-Maximalausschlag stimmen und das Brett trotzdem träge reagiert sollte man 1-2 Klicks tief trimmen um schneller zu fliegen.

Bei einem Brett sollte die Schwerpunktlage auf < 0,5 mm genau stimmen um optimale Leistung und Steuerbarkeit zu haben, damit ist eine normale Schwerpunktwaage überfordert und Bauabweichungen können auch schon größere Schwerpunktdifferenzen ergeben.
Den Schwerpunkt kann man sehr genau erfliegen und wie das funktioniert habe ich hier mal beschrieben: http://www.rc-network.de/forum/show...-entsteht!!!?p=3569855&viewfull=1#post3569855

Gruß,

Uwe.
 
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Oli K.

User
Hallo Uwe,

super Info, danke!

Allerdings kann "schlechte Luft" am Hang mit wenig Tragen und vielen Turbulenzen dazu führen dass man auch bei korrekter Schwerpunktlage das Gefühl hat die Ruderreaktion sei schlecht. Wenn man dann versucht mit sehr viel Höhenruderausschlag bessere Reaktionen zu bekommen, dann erreicht man das Gegenteil und das Steuern läuft "out of elevetor", das heißt der größere Ruderausschlag kann wegen abgerissener Strömung an der Klappe keine größeren Steuerkräfte mehr erzeugen.[/url]

Ich vermute, genau das war der Grund! Ich glaube eigentlich nicht, dass mein Schwerpunkt soweit daneben liegt. Neben der Schwerpunktwaage habe ich noch folgende Methode versucht: Oberhalb der Fläche genau im Schwerpunkt rechts und links 2 Nadeln in den Schlitz zwischen Fläche und Rumpf gesteckt und an 2 langen Schnüren an der Decke aufgehängt. Dann soviel Blei rein, dass er ganz leicht nach vorne hängt. Zumindest dürfte damit keine absolut unfliegbare Schwerpunktlage bei rauskommen.

Den Schwerpunkt kann man sehr genau erfliegen
Klar, aber dazu müsste er mal länger als 20 Sekunden in der Luft sein. ;)

Gruß
Oli
 
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