Unbekannter Motor: Wieviel KV?

sante

User
Hallo,

ich habe noch einen BL-Motor in der Schublade, auf dem keinerlei Bezeichnung steht und von dem ich auch sonst keine Daten habe.
Ich kann mich wohl erinnern ihn mal an 3S betrieben zu haben mit einer 5,5 x 5,5 Luftschraube o.ä. , das ist aber schon alles.

Kann mir jemand sagen wie ich messtechnisch ermitteln kann wieviel KV der macht?
Einfach Drehzalhl messen und durch die anliegende Spannung teilen? Dabei LS nehmen die möglichst wenig bremst?
Was meint ihr?

Viele Grüße
Sante
 

hiwi

User
die U/V Angabe ist ja bei Leerlauf gemessen. Also auch ohne Luftschraube. Wozu braust Du die Angabe denn?

Du kannst auch mit Motorcalc bei bekannter Schraube und Stromaufnahme 'rückwärts' rechnen, also Drehzahl und Strom reichen dann und ein paar Motoren durchprobieren.
Wird wohleher nicht so genau.

Ansonsten machst du Dir eine Scheibe aus Balsa, die Du auf der Welle befestigst. Mit Edding in 2 Teile schwärzen.
Oder Unisens ausborgen und Drehzahl messen. Es gibt ja auch Telemetriesonsoren die Brushless über eine Phase messen können, also nicht optisch oder mit Magnet.

Mit Deinen Angaben 3S und 5.5x5,5 würde ich auf 2700 U/V tippen, wenn der damit ordentlich Dampf hatte.
Vielleicht macht du mal ein Bild und wiegst den aus, dann erkennt man wahrscheinlich den Hersteller und über das Gewicht kann man die U/V schon ganz gut eingrenzen.

Gruss Ralf
 
Hallo Sante,

die Leerlaufdrehzahl messe ich mit einem optischen Drehzahlmesser
an der nackten Welle (ohne Prop),
nachdem ich den halben Wellenumfang mit schwarzem Isolierklebeband abgeklebt habe
(gibt entsprechend Kontrast zum reflektierenden Stahl).

Dabei nicht vergessen, die Drehzahl durch 2 zu teilen
(da pro Umlauf nur ein Hell-Dunkel-Wechsel anstelle 2 wie beim Zweiblatt Prop).

Mit Prop ermittelt man immer nur eine Lastdrehzahl -> ungeeignet für KV Messung.

Und natürlich: KV = Leerlaufdrehzahl / Leerlaufspannung.


Viele Grüße,

Georg
 

sante

User
Danke für die Tipps!

Ich werde mal Georgs Vorschlag folgen, scheint mir am einfachsten realisierbar zu sein.

Viele Grüße
Sante
 

GC

User
Beim Hobbykönig habe ich mir so eine kleines Messgerät für rund 10€ gekauft, das zeigt den KV Wert direkt an, weiterhin auch Leerlaufstrom.
 
Normalerweise macht man das, indem man den Motor mit der Bohrmaschine dreht und den Spannungsverlauf auf einem Oszilloskop anschaut. Dann sieht man die Frequenz, man kennt etwa die Drehzahl der Bohrmaschine nach Typenschild und man kann die Spannung zwischen zwei Phasen messen. Damit bekommt man auch noch die Polzahl heraus.

Wenn ich so auf die Schnelle einmal meinen MVVS Redliner drehe, dann bekomme ich bei vermuteten 2600 U/min (=43,33 Hz) der Bohrmaschine einen Signalverlauf mit 260,95 Hz. Das riecht nach 12 Polen. Die tatsächliche Drehfrequenz der Bohrmaschine beträgt also 43,49 Hz oder 2609,5 U/min.

Ich beobachte eine Spannungsamplitude von 2,62 V. 2609,5 / 2,62 = 996 U/(min V). MVVS gibt 960 an. So einfach geht das.

Ein schnödes Multimeter gbt in AC bei dieser Frequenz eher zu große Spannungswerte an. Und man muß da noch von Effektiv- auf Spitzenwert umrechnen (mal Wurzel aus zwei).

Gernot
 
Georg, "Aussenlandung". Muß man nicht die Drehzahl bei deiner Methode mit dem Isolierband mal 2 nehmen und nicht teilen? Man hat ja nur einen Wechsel hell dunkel pro Umdrehung und nicht zwei wie bei einem 2 Blatt Prop.

Franz
 

s.nase

User
Im setupProgramm der meisten ESCs wird auch die MagnetfeldDrehzahl angezeit. Die teilt man durch die Magnetanzahl und nochmal durch zwei. Dann hast du die Wellendrehzahl. Wellendrehzahl bei Vollgas, geteilt durch die aktuelle Akkuspannung, ergibt die KV ohne Last. Das ganze kannst du dann auch nochmal mit Last (prop) machen, und siehst dann wie stark die KV mit diesem Prop einbricht. Mehr als ein Drittel sollte die KV mit Prop nicht einbrechen, sonst ist der Motor durch zu hohe Last abgewirkt.
 
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