Kaufberatung für einen 3D-Drucker

Moin moin Leute,

ich möchte mir nun endlich einen 3D-Drucker holen, stehe jetzt nur vor einigen Fragen bzw. Anforderungen und komme nicht alleine weiter :D
Bisher habe ich viel von dem Geeetech prusa i3 pro b gelesen, jedoch möchte ich auch ABS drucken und bin am Überlegen ob
da einer mit einem festen Gestell anstatt eines Portals nicht eventuell besser ist.:eek:

Wie sieht es bei euch aus bzw. welche Erfolge habt ihr gegen den Verzug vom ABS?
Ist es möglich, einen 3D-Drucker im geschlossenen Schrank zu betreiben (vielleicht belüftet mittels zwei Lüftern)?
Welche Bettgröße sollte man mindestens verwenden?
Was haltet Ihr von den Ebay-Clonen?

Als CAD-Programm nutze ich bisher den Autodesk Inventor der die passenden Dateiformate unterstützt.
Zu guter letzt habe ich mir einen max. Preis bis 500€ festgelegt, was meint ihr, habe ich Chancen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen :confused:

MFG Benjamin
 
Hi,

wenn Du handwerklich versiert bist, kannst Du Dir so einen billigen Bausatz holen und den verbessern.
Aber von den Clonen der Clone halte ich persönlich nicht so viel. Alles viel zu wabbelig und da hast Du keinen Spass mit.

Das ist mein Drucker Nummer 1, ein Mendelmax aber sehr stabil aufgebaut...
2017-08-22 08.36.01.jpg

Funktioniert bei PLA einwandfrei, die Qualität der Drucke ist durchaus brauchbar aber auch da wurde alles, was normalerweise aus Plastik ist raus geschmissen und gegen Aluteile getauscht.
Auch wurde dieser komische Zahnrad Extruder beim Mendelmax gegen ein anderes System ausgetauscht. Für ABS aber zu offen, da müsste man eine Gehäuse drum bauen.
Das Druckbett muss bei diesem Drucker hin und wieder eingestellt werden.

Das ist Drucker Nummer 2

2017-08-22 08.35.29.jpg

Alles total überdeminsioniert und für die Ewigkeit.

3d-drucker-mechanikbausatz-d330~4.jpg

Da habe ich einmal das Druckbett justiert und seitdem nie mehr. Hatte mal geplant, eine automatische Druckbettnivellierung (auto leveling) nachzurüsten aber das ist unnötig.
Habe ich aber bei einem Maschinenbauer fertigen lassen und da bist Du im Bereich von 2000 EUR , bis er dann komplett fertig ist.
Aber das Ding ist wie ein VW Käfer...der druckt auch im Dauerbetrieb ohne Macken.

Der Druckraum ist bei diesem Drucker 330 x 330 x 240 mm aber die Erfahrung hat gezeigt, dass dieser Bauraum nur sehr selten genutzt wird.
Welchen Bauraum Du im Endeffekt benötigst, hängt von Deinen Anforderungen ab.

Den kann man auch mit Plexiglasscheiben rundherum zu machen und ABS ist kein Problem. Genau so gut könnte man einen beliebigen anderen Drucker in einen Schrank setzen, damit die Temperatur besser gehalten wird.
Allerdings kann beim 3D Druck auch öfter mal was schief gehen und daher solltest Du schon die Möglichkeit haben, den Druck zu überwachen. Also mit einer Plexiglasscheibe als Schranktüre oder mit einer Webcam Überwachung.

Der große Drucker steht bei mir im Lager und ist über Octopi per Wlan angebunden. Eine Webcam überträgt mir den Druckvorgang permanent an einen beliebigen PC, Tablet oder Smartphone.

Zum Einstieg und für den Hobbybereich ist der Geetech aber vollkommen OK.

Für ABS ist ein Heizbett auf jeden Fall notwendig und dann solltest Du ihn auf jeden Fall in ein Gehäuse setzen. Macht ja keinen Sinn, den Raum heizen zu wollen.
Und Du musst die Bereitschaft haben, da auch schon mal zu basteln.
Ein Kumpel hat den und der hat schon einiges getauscht, wie Lager und andere Sachen.
 
Günstiger Einsteiger

Günstiger Einsteiger

Wenn du erstmal einen günstigen Einstieg in das Hobby haben willst, such mal nach dem Anycubic Kossel 3D. Die Bewertungen und Erfahrungsberichte sind durchweg positiv. Kannst du gerade im Flash-Sale bei gearbest für 170Euro inkl. Versand kaufen. Vorteil ist an dem Drucker, dass du ein Arbeitsbereich von 180x180x300 hast. Je nach dem was du drucken willst hast du eine recht brauchbare Höhe zur Verfügung (Falls es mal n Rumpf werden soll ;) ).
Bei dem Anschaffungspreis bleibt auf jeden Fall noch genug Kleingeld für Zubehör übrig.
Der Drucker wird als Bausatz geliefert. Persönliche Erfahrungen hab ich nicht, da meiner gerade erst bestell ist. ;)
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

was haltet ihr von den BQ-Druckern? Der Hephestos wird gerade recht günstig angeboten (469,-- €) und es gibt Heizbett etc. dazu. Wäre mit vom Druckraum her zu klein, daher kommt wenn für mich der 2er in Frage.

Sind ja Prusa-Ableger, die Frage ist ob die angepriesenen Verbesserungen und die leichtere Montage den Mehrpreis Wert sind.

Hans
 

kreidler

User
... jedoch möchte ich auch ABS drucken und bin am Überlegen ob
da einer mit einem festen Gestell anstatt eines Portals nicht eventuell besser ist.:eek:

Ähm, ABS hat nichts mit einem festen Gestell zu tun.
Theoretisch kann jeder Drucker auch ABS verabeiten. Die beiden Einzigen kleinen "Problemchen" sind bei ABS normalerweise, dass
1. ein Heizbett vorhanden sein muss um ohne Geheimrezepturen auszukommen, die das zu druckende Teil auf der Platte "halten". Dieses Heizbett sollte zudem möglichst gleichmäßig auf ca. 110° aufgeheizt werden können. Bei größeren Druckräumen sind dann 12V schon grenzwertig, wenn es mal schnell gehen soll.
2. der Druckraum gekaspelt sein sollte um a) ein schönen warmen Innenraum zu bekommen und b) Zugluft zuvermeiden. Im Notfall tut es aber auch erst einmal ein großer Karton:).

Zur Auswahl halte ich mich raus, da jeder entweder guter Erfahrungen mit diesem oder jenen Clon gemacht hat oder die Teile in die Ecke schmeißt. Manchmal ist das Gerät auf den Bildern unterschiedlicher Verkäufer gleich, aber Du bekommst entweder einen Drucker der geht oder einen für die Tonne.
Gestern hatte ich mit jemanden gesprochen, der den K8200 (von Velleman oder Conrad/Renkforce) perfekt im Einsatz hat. Viele Leute sagen, dass do etwas nicht funktionieren kann, aber er meint, mit diversen kleinen Modifikationen und einer anderen Firmware läuft das Teil besser als viele vermeintlich bessere Geräte. Nur der Weg bis dahin kann steinig sein. Das ist aber selbst bei out-of-the-box Geräten so....


Gruß Matthias
 

Joseft

User gesperrt
Ich habe den Dremel 3D20 etwas günstiger bekommen und bin total zufrieden.
Auspacken, kalibrieren und losdrucken.

Ein relativ einfaches Gerät mit Single Extruder und einer Druckplattform 22x18x14cm.
Allerdings qualitativ sehr gut, geschlossenes Gehäuse und eine hohe Genauigkeit
Der Drucker wird wohl nach Anforderungen von Dremel bei Flashforge hergestellt.

Ich besorge mir in Kürze noch ein Platinenheizbett, damit geht dann auch ABS.

Zur Qualität, hier ein Foto von einem eben ausgedruckten BL-Motorträger.
 

Anhänge

  • image.jpg
    image.jpg
    487,8 KB · Aufrufe: 109

Paratwa

User
ABS Alternative

ABS Alternative

Es muss nicht immer unbedingt ABS sein. Ich habe mich an dem Material versucht und das Zeug warpt wie der Teufel (löst sich vom 110 Grad aufgeheizten Druckbett). Bei großen Teilen für einfach die Schwindung von gut 1,5 Prozent bei der Abkühlung von ABS zu Problemen. Für große Teile halte ich das Material für ungeeignet.

Ich nehme inzwischen ApolloX. Das hat irgendeinen Zusatz, ist ABS und warpt nicht. Die Haftung auf dem Druckbett ist heftig, durch das Reinigen des Bettes mit Fensterreiniger kann man die Adhäsion auf ein verträgliches Maß reduzieren und kann die Teile gut entfernen.

ABS muss also nicht sein, wenn man anderes Material nimmt. Das ApolloX kann man auf jeden Drucker mit Heizbett verarbeiten.

Gruß
Thomas
 

AlexB

User
Hallo,

was Witterungsbeständigkeit und Temperaturfestigkeit angeht ist ABS unschlagbar. Ein Legostein ist auch nach 10 Jahren in der Sandkiste noch in Ordnung. Maschinenteile drucke ich daher immer aus ABS. Das geht auch mit großen Teilen sofern man einen geschlossenen Bauraum hat:

K1024_DSC_0590.JPG

K1024_DSC_0593.JPG

Stülp mal nen Pappkarton über deinen Prusa und dann klappt das auch mit ABS. Der Original Prusa ist ein schönes Maschinchen aber unter anderem auch aus genau dem Grund weil er eben offen ist nichts für mich.

@ Joseft was beim Dremel nervt ist wie du schon sagtest das kein Heizbett von Haus aus mit bei ist (geht heutzutage gar nicht) meines Wissens die Hotendtemperatur auf 230Grad begrenzt ist und sich das auch schwer ändern läßt da die Firmware proprietär ist (ich drucke ABS z.B mit 240-245 Grad). Das schlimmste sind jedoch die original Dremel Minirollen die da nur reinpassen und sündhaft teuer sind. Wenn man also Material verwenden möchte das nicht von Dremel angeboten wird hilft nur umspulen oder gröbere Umbauten am Gehäuse. Zur Info, er ist baugleich mit dem Flashforge Dreamer: https://www.google.de/search?q=flashforge+dreamer&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&dcr=0&ei=scm-WYSxGqOk8wegyrPABw

Gruß

Alex
 

Joseft

User gesperrt
Die grössere Rolle hängt mittlerweile auf einem Rollenhalter links aussen am Gehäuse und das Filament wird von hinten eingeführt. Das war ein Kinderspiel.
Schön ist beim Dremel die Temperatur im Gehäuse, die lässt sich sogar noch erhöhen indem man einige Lüftungsschlitze zuklebt.

Das sind alles nur kleine Dinge, die man schnell machen kann.

Also brauche ich nur noch das Druckbett, aber das wird machbar sein.

Gruss
Josef
 

Joseft

User gesperrt
Es gibt für heizbare Druckbetts einen manuellen Regler zu kaufen, der mittels Sensor immer die aktuelle Druckbetttemperatur misst.
Man muss dann eben etwas rumprobieren und beim Dreuck dabeisitzen.

Josef
 
Eventuell wäre Sowas interessant.
Ist etwas teurer, als Prusa-Clon, dafür deutlich einfacher auf ABS aufzurüsten.
Die Qualität dürfte nicht die Beste sein, allerdings kann man mit paar besseren Teilen etwas verbessert werden. Gefällt mir besser, als der "Anfängerdrucker", denn ich jetzt habe.
Es kommt darauf an, was man will.
Ich habe einen Prusa-Clone, der, ohne große Umbaumaßnahmen, brauchbare Ergebnisse liefert. Allerdings sind die Linearlager laut und, nach 2 kg Material, unrund und haben Spiel bekommen. Da mussten andere Lager rein (25-50€ pro Set), und schon läuft es viel besser. Wenn man ein zuverlässiges Werkzeug sucht, das ohne viel Nacharbeit einfach nur andauernd druckt, dann reichen 500€ nicht unbedingt. Hat man etwas Technikverständnis und viel Bastelbereitschaft, kann ein Billigdrucker so weit verbessert werden, dass er zufriedenstellende Teile druckt.
Manchmal ist es sogar einfacher, paar Teile im Auftrag drucken zu lassen. Da gibt es Portale im Internet.


Gruß
Juri
 
Hey,

Der beste "günstig" Drucker wird wohl derzeit der Anycubic I3 Mega sein.
Der viele schöne Features die zum Teil nicht mal die teuren Drucker haben.
Musst du mal auf youtube suchen.

Mit freundlichen Grüßen
Kai
 
Was ist günstig?

Was ist günstig?

Auch ich habe mir den Original PRUSA i3 MK2 gekauft. Leider war das beheizbare Druckbett ziemlich verzogen. Hier kommt der Vorteil eines guten Herstellers mit Service. Nach ein paar Mails hin- und her, in denen ich das Problem geschildert hatte, hat PRUSA mir anstandslos ein neues Bett zugeschickt. Ohne mich zu zwingen erst das alte einzusenden (das habe ich noch).

Ich habe nach anfänglichen Schwierigkeiten (ja, man muss viel Zeit investieren, um die ersten guten Ergebnisse zu erzielen und viel lernen), bin ich nun sehr zufrieden.

Ich wollte auch ABS drucken und hatte bei PRUSA angefragt, ob ich nicht an Stelle der mitgelieferten 1kg PLA Rolle gleich ABS bekommen kann. Die haben freundlich abgelehnt. Das war sehr gut. Ich habe erst nach der halben Rolle PLA, in der ich den Umgang mit Fusion 360, Slic3r etc. gelernt habe den Sprung auf ABS gemacht und habe meine ersten Erfolgte damit.

A propos ABS. "Klug" (oder gierig) wie ich war, habe ich gleich bei Amazon Verbatim ABS Filament gekauft. Das ist wesentlich schlechter, als das zugegebenermaßen teurere PRUSA ABS. Aber es riecht deutlich, was das PRUSA ABS nicht tut, vor allem haftet es viel schlechter.

Jetzt ist der neue PRUSA i3 MK3 raus. Da liegen zu meinem Welten zwischen. Allein, wenn man das neue Druckbett nimmt: Es wird ein Druckbett mit magnetischem und flexiblen PEI Aufsatz verwendet. Das bedeutet: nach dem Druck einfach das Bett lösen und die Teile können leicht vom Bett genommen werden. Ich überlege, ob ich meinen wieder verkaufe (jetzt wo er gut läuft) und mir das neue Kit besorge.

Mein persönliches Fazit:
Es gibt beim 3D Druck genug Hürden und viel zu lernen. Ein guter Drucker als Grundlage lässt schneller gute Ergebnisse erzielen. Der Original PRUSA i3 ist sehr durchdacht und funktioniert klasse. Meine Erwartungshaltung war Anfangs zu hoch. Nein, es kommen keine Teile heraus, die man mit Spritzguss vergleichen kann. Aber man kann Dinge machen, die vorher unmöglich waren. Gerade ABS ist meiner Meinung nach der Werkstoff. Ein Bekannter in den USA druckt mittlerweile auch CFK Verstärkte Filamente und baut wirklich große Teile.

Hier sein Youtube Kanal mit vielen Tipps zum 3D Druck
https://www.youtube.com/channel/UC0TL5ARJKlOR9qNQs-8nUQg

Er ist sehr pragmatisch und ich habe viel von ihm gelernt.

Grüße
Alexander
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten