Dimensionierung einer V-Leitwerksteckung?

gibt es ähnlich der Holmberechnung bzw. Steckungsberechnung (meine bisherig Faustformen waren ca. 8 Prozent der Halbspannweite) bei einer Tragfläche, ähnliche Werte bei der Dimensionierung einer Stückung (CFK-Vierkant) bei einem V-Leitwerk?

Danke - Christian
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

das Problem an der Leitwerkssteckung ist das Bruchversagen durch Kerbwirkung am Rumpfaustritt. Das war bei uns in 100% der Fälle die Versagensursache nach einer Rumpellandung. Und das ist nicht zu berechnen.
Die Belastung im Flug der Steckung an sich kannst Du mit dem Baronschen Excelblatt berechnen.

Bei einem V-Leitwerk für einen F3B-Segler sind 6*6 im Querschnitt i.O, wenn man den Austritt gut gestaltet (kein scharfer Grat am Rumpfaustritt, am besten mit eine Klebeharz einkleben das leicht elastisch bleibt...). Wir hatten nur 5*5 und da wird es tricky.

Hans
 
... das Problem an der Leitwerkssteckung ist das Bruchversagen durch Kerbwirkung am Rumpfaustritt. Das war bei uns in 100% der Fälle die Versagensursache nach einer Rumpellandung. Und das ist nicht zu berechnen.
Die Belastung im Flug der Steckung an sich kannst Du mit dem Baronschen Excelblatt berechnen.

Bei einem V-Leitwerk für einen F3B-Segler sind 6*6 im Querschnitt i.O

Hallo Hans,

das Problem ist mir durchaus bewußt. Daher plane ich einen Rechteck-Verbinder. Somit läßt sich ein Teil der Kerbwirkung am Rumpfaustritt kompensieren.

Bei einer V-Leitwerkshälfte von ca. 400 mm Halbspannweite kommt mir ein Steckungsstummel von ca. 32 mm irgendwie etwas "mickrig" bzw. spärlich vor. Und nach dem Baronschen Excelblatt könnte er sogar noch kürzer sein
confused.gif


So aus dem Bauch heraus würde ich ca. 50 mm machen ...

Gruß
Christian
 
Das Problem bei kurzen Steckungen ist nicht die Festigkeit des Verbinders selber, sondern die Druck- resp. Spreizbelastung auf die Hülse / Schale des Letwerks. Da würde ich bei einem leicht gebauten Letwerk mit kurzer Steckung das Versagen erwarten. Dass sich der Verbinder durch die Schale drückt, mit anderen Worten.

Bei der Länge auf Bauchgefühl zu hören ist wohl nicht verkehrt. Wenn Du Gewicht optimieren willst, kannst Du immer noch gemäss Baron die Belegung abstufen.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

o.k. dann geht es um die Hülse. Lagen abstufen ist zu viel Aufwand, unsere voll gebauten Verbinder wiegen unter 5gr. Länge müsste ich messen, tippe auf rund 40mm in das Leitwerk rein und wir hatten mit der Hülse aus einem CFK-Schlauch und daneben gestelltem Depron- Schlauchsteg nie Probleme.

Gegen die Kerbwirkung habe ich für unsere 5*5 Rechteckverbinder die Rovings in 2 GFK-Schläuche als "Mantel" eingezogen und die parallel eingelegt, so dass in der Mitte ein Steg aus 45° Fasern sich ausbildete. Dann mit Uhu-Endfest eingeklebt und die Hülse im Leitwerk mit etwas Abstand beginnen lassen, so dass mit dem UHU-Endfest eine MiniKehle zum Rumpf hin gebildet werden konnte. Ab da war es gut. Bei 6*6 kann man sich das sparen.

Hans
 
Hallo Hans,

danke für den Input und die Erfahrungswerte. Da die Dimensionierung bei mir etwas größer ist kann ich aber recht gut abschätzen wo die Reise hingeht ...

Vielleicht kannst du mir ja noch bei Gelegenheit die Länge deiner Steckungsteile geben die in die Leitwerke hineinragen.

Im Moment ist ein Querschnitt von 10 x 7 mm bei einer Steckungslänge von ca. 60 mm geplant. Eine Leitwerkshälfte hat eine Halbspannweite von ca. 400 mm

Hierdurch erhoffe ich mir eine besser Passung und strammeren Sitz des Leitwerks - da ich neben der Steckung auch nur einen Querkraftbolzen im Bereich des vorderen Klappensteges vorsehe.

Gruß
Christian
 
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