Moin,
das sind auch quasi 2 verschiedene Ligen, wo diese Logger spielen. Die kleinen, "günstigen" Logger sind für ~100€ zu haben, mit ein paar Zusatzsensoren können sie dann schon ziemlich viel. Bis 150A und 60V ist mit Equipment für ~110€ messbar, inklusive Höhe und Spannung. Das ist auch der Umfang, den ich so liegen habe + einen Temperatursensor, den ich aber erst ein mal im Flieger hatte. Die Durchlüftung in meinen Fliegern ist zu gut, als dass ein kleiner magnetisch angebackter Sensor was bringen würde. Diese kleinen Datenlogger bieten die wichtigsten Basisfunktionen, sollten tunlichst klein und preiswert sein und überall hinein passen. Das ist auch meistens gegeben, mit etwas unterschiedlicher Prio auf verschiedenen Punkten.
Alles weitere wird dann deutlich größer und bedient eine andere Clientel:
Der USB-Flight-Datarecorder Pro liegt bei 300€ + Sensoren, der 300A (50V) Sensor soll 130€ kosten (dafür ist der Unilog komplett mit dem wichtigsten Zubehör zu haben), der Sensor bis 140A 50V soll 60€ kosten. Also muss da schon das Interesse an Zusatzfeatures vorliegen, sonst macht es keinen Sinn. Telemetriefähigkeit, GPS-Modul, ... wenn ich das so alles lese und allein die Loggergröße betrachte, passt in die meisten meiner Flieger eh nicht rein und im Flug habe ich eh keine Zeit für Telemetrie-Feedback. Das bedient viel mehr Großmodellflieger.
eJet schrieb:
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die "kleinen und günstigen" logger (Eagle Tree Micropower und der Unilog) arbeiten mit der Shunt-Technik, was einen zusätzlichen minimen verlust im antrieb ergibt.
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Richtig und bevor jetzt aus der Mücke ein Elefant wird, du hast ja schon angedeutet, dass die Verluste nicht all zu groß sind, es wird aber auch gerne anders dargestellt: Der 150A Shunt vom Unilog hat 0,5mOhm Innenwiderstand. 0,5mOhm sind ein paar wenige K Akkutemperatur, ... da sind die Steckkontakte fast schon schlimmer und bei 150A verheizt man da 11,25W. Diesen Innenwiderstand bekomme ich auch zusammen, wenn ich einen LiPo mit ungrader Zellenzahl verwende und ein langes Kabel vom einen Ende des Packs zum anderen verlege. Gute 11W bei 150A - wenn bei mir solche Ströme fließen, setze ich im Flieger über 3kW um, wenn ich jetzt Richtung LiPo plane, wären es über 4kW. Das geht Richtung 0,3% und weniger. Modellbauer mit "elegant verlegten Kabeln" weil der Akku in 5 Flieger passen soll, verschenken da wesendlich mehr, in der Regel ohne beziffern zu können, was sie da tun.
Und dazu kommt: Ich messe im Hotliner. Viel größer als der Unilog sollte so ein System nicht sein. Was ich auf der Eagletree Homepage klasse finde, ist die Darstellung der Bauteilegrößen. Zu ihren Loggern sagen sie nichts, das steht irgendwo im Kleingedruckten, was sie aber in der Dicke per Bild darstellen, das ist das LCD-Display! Toll, da haben sie echt was gekonnt. Seit wann ist es was besonderes, dass solche Displays schön dünn sind? Und vor allem was bringt es mir? Fliegt doch eh nicht mit!
Was wirklich ein Argument ist, ist die Drehzahlmessung ohne magnetische oder optische Sensoren. Wenn ich seriöse Drehzahlen habe, klemme ich mich mit dem Scope in die Motorphase. Wenn ein Logger dies jetzt ermöglicht - gut. Andererseits wenn ich mir überlege, was mich so interessiert und was ich messe - Drehzahl gehört nicht dazu. Ist sicher eine Mischentscheidung - zum einen haben mich die magnetischen/optischen Verfahren nicht zufrieden gestellt - also habe ich sie nie in Erwägung gezogen - außerdem, wenn der Motor bekannt und vermessen ist, ist bei Spannung und Strom auch die Drehzahl bekannt.
Wie jetzt der einzelne seine Prioritäten legt, ist ohnehin unterschiedlich. Im Hotliner interessieren mich halt Strom, Spannung und Höhe (Verlauf über den Steigflug, Steigraten, ...) . Ich habe diese Spielerei mit den Messungen eigentlich nur angefangen, weil mich der Schritt Richtung LiPo interessiert und ich da nicht mangels Information eine teure Wunderkerze abbrennen will
. Denke den meisten wird es so gehen und bei einem 150A Shunt für 23€ schrecke ich auch nicht davor zurück, dran rum zu löten und einen 300A Shunt draus zu machen
. Geht zwar zu Lasten der Auflösung, was sind aber 3A bei 300A? Genau, 1% und die machen nichts aus und müssen mit einer Stromzange / LEM Modul auch erst mal erreicht werden.