E-Segler bäumt sich beim Start auf

Hallo,

ich habe heute eine 4m ASW27 von Airworld eingeflogen und eine interessante Beobachtung gemacht. Ich habe den Flieger vom Starthelfer werfen lassen. Obwohl er absolut gerade geworfen hat, hat sich das Modell sichtbar aufgebäumt. Es ist schwer zu sagen, ob das Heck gesunken oder die Nase gestiegen ist. Mit 1,4kW Motorleistung und 5,4kg ist auch jeden Fall ausreichend Leistung da.

Erster Verdacht war der Motorsturz aber im darauf folgenden Steigflug musste ich keine Höhe trimmen bzw. nicht drücken. Der Flieger steigt im Kraftflug nahezu neutral.

Das Aufbäumen lässt sich mit ca. 60% Tiefe über 1 Sekunde ohne Probleme kompensieren. Ich finde es aber dennoch komisch, weil ich sowas noch nicht erlebt habe.

Waran könnte das liegen? Was kann man dagegen tun? Würde das Verwölben vielleicht etwas helfen?

Profil ist das HQ 3 /14. Schwerpunkt ist so gewählt, dass er sich nur ganz leicht abfängt.

Danke
Stefan
 

reinika

User
Das war wohl ein kräftiger Werfer? ;)

Nun, an einem Scalesegler greifst Du zum werfen immer unterhalb des Schwerpunktes (Hochlage) an den Rumpf. Der Höhenabstand zwischen Handkraft und Masseträgheit erzeugt ein aufrichtendes Drehmoment. Hand zieht vor, Masse hält zurück = Vogel nickt auf. Je kräftiger der Wurf, desto mehr aufnicken.
Hat nix mit Sturz oder gar Profilen zu tun.
 

shoggun

User gesperrt
Hast du schon den Schwerpunkt überprüft und die EWD gemessen?
 
T-Leitwerk

T-Leitwerk

Hi,
ich kenne kein Modell mit T-Leitwerk, das dieses Verhalten beim Handstart nicht zeigt. Es liegt sicher nicht am Werfer, nicht am SP und nicht an der EWD...
Das HLW wird vom Nasenantrieb nicht angeströmt und deshalb ist der Vogel im Moment des (motorisierten) Abwurfs ein Nurflügel mit entsprechend “zu weit“ hinten liegendem SP. Sobald am Leitwerk Strömung anliegt, stimmt alles wieder, und deshalb fliegt die ASW auch anständig.
Alles normal also.
H.
 
Nee, volle Leistung, damit schnellstmöglich überall Strömung anliegt.
Anfangs herzhaft Tiefe drücken. Nach ein paar Metern und Geschwindigkeit
ist das dann ja nicht mehr nötig, wie Du auch selber sagst.
Verwölben bringt was, wenn sie beim Start zum Abkippen neigt und um
sie beim Landen möglichst langsam machen zu können.
Werfe selber ne ASW 27 mit 6,5 Kilo und rd. 750 Watt und einen Nimbus
mit 8,5 Kilo und 1,2 KW. Beide mit 19x8 er Latte.
 
Hallo,

oder eine Startstellung am Sender programmieren mit Querruder nach oben stellen.

Das gleiche Problem hatten und haben viele an der ViperJet Schaumwaffel, so wie ich auch.
Die wollte auch immer beim Start stur nach oben weg und damit konnte dem Aufbäumen entgegen gewirkt werden.

Ansonsten, wenn es der Platz hergibt, mit einem Startwagen arbeiten.

MfG

Frank
 
und ich dachte, auf einmal bin ich zu doof für Modellflug.... bis ich auf den Thread und den verlinkten gestoßen bin.

habe eine ASH 26 (4.50) von Paritech mit Motor Hacker A50-10L mit 6 S und Anfangs einem Propeller RFM 12x8 jetz eine gekürzte 14x10.

Mit beiden Propeller varianten nach dem Start Steil nach oben und ein abkippen in ca 2-3 Metern höhe.

Habe aus lauter verzweiflung gerade ein flitschen Stift eingebaut um erst einmal Fahrt zu haben.

Habe den Sturz auch gerade erhöht.

Testflug steht noch an. Im Segelflug stimmt soweit alles, außer das Sie in Kurven tendentiell zum abkippen neigt, dass mag aber auch an meinen Steuerkünsten liegen mit Adrenalin vollgepumpt nach den Rodeo Starts.

werde dann wohl erst einmal wieder auf die 12x8 Latte zurück gehen.

Gruß Thies
 

boesibua

User
Aufnicken beim Starten

Aufnicken beim Starten

Hallo zusammen,

ich fliege eine ältere 4m PIK 20 und kann das Verhalten sehr gut nachvollziehen. Das geht im Extremfall so weit bis der Abriss kommt. Meine PIK hat nur einen 4s Antrieb an einer 13x8 und 40A Strom, somit wirklich nur ausreichend motorisiert. Ich werfe die PIK in der Ebene selber!

Ich kann folgende Abwurfzustände beobachten:

- Hand beim Abwurf vor dem Schwerpunkt:
Modell zieht kurzzeitig extrem nach oben, sehr schnelle Reaktion mit Tiefenruder erforderlich

- Hand beim Abwurf im Schwerpunkt:
Modell zieht immer noch nach oben, aber lange nicht mehr so extrem, wenig Tiefe drücken trotzdem nötig

- Hand beim Abwurf hinter Schwerpunkt
Modell so halten, dass es deutlich nach vorne runterkippen möchte (ausprobieren wo die beste Position für dein Modell ist!). Hier geht die PIK absolut gerade weg ohne jegliche Tendenzen irgendwohin! Du kannst direkt nach dem Start deinen Cocktail weiterschlürfen :D

Fazit:

Das hat tatsächlich mit dem kräftigen Wurf, der Rumpf Höhe (Hebel) und dem daraus resultierenden "Gewicht" des Hecks zu tun welches die Hand einfach nicht halten kann. Weiter hinten halten hilft. Der Mischer liegt in deiner Körperhaltung beim Werfen und ist vollkommen biologisch :cool:

Damit kann ich das Gesagte von Reinika vollkommen bestätigen:


Das war wohl ein kräftiger Werfer? ;)

Nun, an einem Scalesegler greifst Du zum werfen immer unterhalb des Schwerpunktes (Hochlage) an den Rumpf. Der Höhenabstand zwischen Handkraft und Masseträgheit erzeugt ein aufrichtendes Drehmoment. Hand zieht vor, Masse hält zurück = Vogel nickt auf. Je kräftiger der Wurf, desto mehr aufnicken.
Hat nix mit Sturz oder gar Profilen zu tun.

Gruß,

Stephan
 
habe eine ASH 26 (4.50) von Paritech

Da hast jetzt aber genau die schwierigste Variante angesprochen.
Eine Maschine, die in der Luft hervorragend, bei Start und Landung
aber schwierig ist. Und dann diese kleinen Löffelchen. :D
Setzt Du die Wölbklappen runter, wies ja der Hersteller empfiehlt?

Und bloß sonst nichts zumischen! Tiefe zu Gas oder son Mist.

Sorry für OT!
 

boesibua

User
Wurfstudie - Aufnicken nach Start

Wurfstudie - Aufnicken nach Start

Hallo nochmal,

hier mal eine Wurfstudie zu den Anfangszeiten meiner PIK -
Erfahrung aufgenommen von einem Freund im Hahnenmoos am Luegli. Sehr gut zu sehen ist die Hand im Schwerpunkt. Heute werfe ich hingegen mit der Hand fast an der Flügelhinterkante, da sieht der Start dann sehr entspannt aus und das Teil geht weg wie gewollt, ohne dieses Nicken.

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Gruß,

Stephan
 
Ja, wölbklappen runter. Werde aber mal quer hoch probieren. Ist übrigens bisher immer bodenstart auf Fahrwerk gewesen. Bei meiner 5 Meter dg 1000 alles lammfromm
 

reinika

User
Hallo zusammen,

ich fliege eine ältere 4m PIK 20 und kann das Verhalten sehr gut nachvollziehen. Das geht im Extremfall so weit bis der Abriss kommt. Meine PIK hat nur einen 4s Antrieb an einer 13x8 und 40A Strom, somit wirklich nur ausreichend motorisiert. Ich werfe die PIK in der Ebene selber!

Ich kann folgende Abwurfzustände beobachten:

- Hand beim Abwurf vor dem Schwerpunkt:
Modell zieht kurzzeitig extrem nach oben, sehr schnelle Reaktion mit Tiefenruder erforderlich

- Hand beim Abwurf im Schwerpunkt:
Modell zieht immer noch nach oben, aber lange nicht mehr so extrem, wenig Tiefe drücken trotzdem nötig

- Hand beim Abwurf hinter Schwerpunkt
Modell so halten, dass es deutlich nach vorne runterkippen möchte (ausprobieren wo die beste Position für dein Modell ist!). Hier geht die PIK absolut gerade weg ohne jegliche Tendenzen irgendwohin! Du kannst direkt nach dem Start deinen Cocktail weiterschlürfen :D

Fazit:

Das hat tatsächlich mit dem kräftigen Wurf, der Rumpf Höhe (Hebel) und dem daraus resultierenden "Gewicht" des Hecks zu tun welches die Hand einfach nicht halten kann. Weiter hinten halten hilft. Der Mischer liegt in deiner Körperhaltung beim Werfen und ist vollkommen biologisch :cool:

Damit kann ich das Gesagte von Reinika vollkommen bestätigen:




Gruß,

Stephan

Sauber aufgedröselt: einfache Hebelmechanik !

Die Modellflieger tendieren dazu viel zu weit zu suchen, oder das Profil ist schuld.;)

Lösungsansatz:
- Volle Leistung zum Start. Die Motorzugachse sitzt auch über der Hand und erzeugt ein Gegennickmoment. Bessere Beschleunigung inklusive.
- Weiter hinten (oben) halten zum werfen.
- Nur so fest werfen wie nötig, um das Aufnicken zu minimieren. Am Hang auch nach unten werfen.
- Verwölben senkt die Minimalfahrt, also muss weniger geworfen werden.

Einmal in der Luft funktioniert das Teil ja, also sonst alles belassen.

Viel Spass und schöne Flüge
Reini
 

reinika

User

shoggun

User gesperrt
Sollte schon sehr genau sein!
Auf jeden Fall ist die EWD zu hoch, dadurch ergibt sich beim Werfen ein starker Abfangbogen!
Oder vielleicht war der Wurf auch einfach nur schlecht? Das wäre aber zu Naheliegend, daher würde ich erst die EWD anpassen.
 

UweH

User
daher würde ich erst die EWD anpassen.


Aber bitte Vorsicht, EWD und Schwerpunkt sind sehr eng miteinander verknüpft und voneinander abhängig, deshalb ist es sehr wichtig nach einer Anpassung der EWD auch den Schwerpunkt anzupassen :eek:
Damit ändert sich aber auch die Stelle an der man den Rumpf zum werfen am besten umfasst !!
Mir ist allerdings nicht klar ist ob das auch einen Einfluß auf den Motorsturz hat ???

Elektrosegler sind nicht nur gefährlich, sondern auch so kompliziert dass es dafür ein eigenes :rcn:-Unterforum gibt, deshalb lässt sich die Frage des TE hier im Segelflugbereich sicher nicht abschließend beantworten :rolleyes::p

Gruß,

Uwe.
 

reinika

User
Ihr versteht Beide nix von E-Seglern ;)

Ich bin für (gegen) das Profil :D
 

moempf

User
Aufbäumen beim Start

Aufbäumen beim Start

Sollte schon sehr genau sein!
Auf jeden Fall ist die EWD zu hoch, dadurch ergibt sich beim Werfen ein starker Abfangbogen!
Oder vielleicht war der Wurf auch einfach nur schlecht? Das wäre aber zu Naheliegend, daher würde ich erst die EWD anpassen.

Bei wie geschrieben 0,7° EWD wär ich vorsichtig die noch kleiner zu machen.
Kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass die zu groß ist.....
Christof
 
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