Mü 31: Das Original

Mü 31 fliegt!
Veröffentlicht am Freitag, 15. September 2017

Mü 31-Erstflug.JPG

Heute fand der Erstflug der Mü 31 am Segelfluggelände Königsdorf statt. Es war schön dieses besondere Ereignis mit unseren Freunden, Unterstützern und ehemaligen Mitgliedern zu erleben. In den nächsten Tagen werden hier noch weitere Bilder und ein genauerer Bericht stehen. Jetzt muss der Erstflug erstmal gefeiert werden!


Quelle:
Akaflieg München (http://www.akaflieg.vo.tu-muenchen.de/)

Grüße
Wilhelm
 

Börny

User
..."Um den Bauaufwand gering zu halten, wird auf Teile des Serienflugzeuges ASW27 der Firma Alexander Schleicher zurückgegriffen " (Quelle). Sieht doch recht gut aus, 'ne 27 als Hochdecker ;) . Hast die Bilder der Versuche gesehen? Das mit dem Flügel finde ich beeindruckend. Mal sehen, wo das erste Modell der Mü31 auftaucht.
 
Moin,
das mit dem geringeren Interferenzwiderstand bei Hochdeckern ist aber jetzt nicht soooo neu, oder?
Naja, das Problem der Spätgeborenen ist, dass vorher schon die günstigsten Auslegungen für den jeweiligen Einsatzzweck bekannt und erprobt sind. Da ist nur noch Raum für Nuancen. Die Mü sieht in der Luft genauso aus, wie alle anderen Kunststoffsegler seit 40 Jahren.

Schade, dass Optimierung immer mit Uniformierung einher geht. Oder liegt es inzwischen daran, dass alle mit denselben Berechnungswerkzeugen arbeiten? RES, F3X: jeweils im wesentlichen ein Modell. Und sogar bei Scale gibt es gefühlt nur ca. 10 Typen, die immer wieder nachgebaut werden.

Dabei bietet die Modellfliegerei (noch) alle Möglichkeiten, auch mal was wirklich neues in die Luft zu bringen. Und selbst, wenn das mal einer macht, dann finden sich gleich mehrere, die das dann unter anderem Namen als Plagiat in Umlauf bringen.
Wie gesagt: schade.
H.
PS: natürlich Glückwunsch zum gelungenen Erstflug!
 
Hallo Holger,

mag ja sein, dass man nicht mehr viel neues entwickeln kann im Bereich Segelflug/Modellflug.

Ich sehe es aber nicht ganz so. Schaut man sich die Leistungen der F3J/F3B oder sogar der RES-Modelle, sowie der manntragenden Segler in den letzten Jahren an, da hat sich leistungsmäßig enorm viel getan. Klar waren die Segelflugzeuge/Modellflugzeuge vor den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wesentlich vielfältiger im Aussehen.

Ich finde es aber immer noch eine tolle Leistung, wenn junge Leute in der heutigen Zeit so ein Projekt anfangen und auch zu einem erfolgreichen Ende führen.

Klaus Holighaus hatte das mit dem Hochdecker ja schon vor vielen Jahrzehnten mal an einem Cirrus erprobt.

Ist doch interessant, das heute nochmal zu vergleichen.

Solche Prototypen finde ich als Modellbauer jedenfalls immer hochinteressant.

Viele Grüße
Dietmar
 
Baby Cirrus

Baby Cirrus

Hallo Börny,

1975/76 baute Klaus Holighaus einen serienmäßigen Cirrus 75 zu einem Hochdecker um, genannt Baby Cirrus. Der Flügel lag ungefähr 10cm über dem Rumpf.

Die Flugerprobung brachte aber damals keine nenneswerten Vorteile, deshalb baute man den Flieger wieder zurück auf einen normalen Cirrus.

Denke aber, die Mü-Leute haben da schon ein wenig neuere Erkenntnisse und es ist doch interessant, den Flieger mit einer normalen Auslegung zu vergleichen.

Gruß
Dietmar
 
...mag ja sein, dass man nicht mehr viel neues entwickeln kann im Bereich Segelflug/Modellflug.

Das hab ich nicht gesagt. Im Gegenteil: gerade im Modellflug stehen alle Möglichkeiten offen, und was passiert? Das x-te Schalentier mit nem “neuen“ Strak, die x-te Extra/MXS/Edge/Yak, die x-te Piper, der x-te Schlepper/Trainer mit Kastenrumpf und Rechteckflächen. Und Gigabyte Schlachten um Interpretationen von Simulationsergebnissen. Kreativ? Naja. Solange man das Augenmerk ausschlesslich auf Leistung legt, bleibt es eben uniform.

Ich finde es aber immer noch eine tolle Leistung, wenn junge Leute in der heutigen Zeit so ein Projekt anfangen und auch zu einem erfolgreichen Ende führen.

100% d'accord.

Solche Prototypen finde ich als Modellbauer jedenfalls immer hochinteressant.

Womit wir schon wieder beim Nachbau sind. Warum so einschränken?

Zuschauen beim Modellfliegen ist (für mich) eh schon extrem langweilig, und mit immer denselben Fliegern wird's nicht besser.
Gruss,
H.
 
Das hab ich nicht gesagt. Im Gegenteil: gerade im Modellflug stehen alle Möglichkeiten offen, und was passiert? Das x-te Schalentier mit nem “neuen“ Strak, die x-te Extra/MXS/Edge/Yak, die x-te Piper, der x-te Schlepper/Trainer mit Kastenrumpf und Rechteckflächen. Und Gigabyte Schlachten um Interpretationen von Simulationsergebnissen. Kreativ? Naja. Solange man das Augenmerk ausschlesslich auf Leistung legt, bleibt es eben uniform.

Womit wir schon wieder beim Nachbau sind. Warum so einschränken?

Zuschauen beim Modellfliegen ist (für mich) eh schon extrem langweilig, und mit immer denselben Fliegern wird's nicht besser.
Gruss,
H.

naja,
neue Ideen gibt's schon,
z. B.: hier:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/608973-ex4-Eine-erste-Handskizze!?highlight=ex4
die müssen aber noch reifen.
Die Umsetzung verlangt einem dann doch einiges ab! :(,
aber ich war auch heute mal wieder dran. Vielleicht kann ich demnächst mal wieder einen neuen Beitrag reinstellen.

Grüße
Wilhelm
 

UweH

User
Schade, dass Optimierung immer mit Uniformierung einher geht. Oder liegt es inzwischen daran, dass alle mit denselben Berechnungswerkzeugen arbeiten? RES, F3X: jeweils im wesentlichen ein Modell. Und sogar bei Scale gibt es gefühlt nur ca. 10 Typen, die immer wieder nachgebaut werden.

Hallo Holger,

dass sich Flieger mit gleichen Anforderungen an die Flugaufgaben bei der Optimierung ähneln ist ein physikalisches oder vielleicht eher statistisches Prinzip und nennt sich Konvergenz. Das ist ein Naturgesetz und nennt sich in der Biologie bzw. Evolution Analogie: https://de.wikipedia.org/wiki/Analogie_(Biologie)

Die Vielfalt bei dem Aussehen von Flugzeugen wird es bei einer Optimierung auf eine Aufgabe nur selten geben, sondern nur bei der Vielfalt der Aufgaben oder Vielfalt bei der Phantasie der Gestaltung außerhalb der Optimierung.
Ein Verkehrsflugzeug sieht anders aus als ein Segelflugzeug und das sieht anders aus als die Schleppmaschine davor oder ein Transportflugzeug.

Abwechslung kann man allerdings dann erreichen, wenn man andere Konzepte für die gleiche Flugaufgabe einsetzt und für den Segelflug gibt es die durchaus, z.B. die Nurflügel.
Die Mü 31 sieht anders aus als ein Brettnurflügel Pioneer III: http://www.kollmanwings.com/Pioneer_3.html

und die wieder ganz anders als eine AK-X: https://akaflieg-karlsruhe.de/project/ak-x/

Ansonsten sehen Leute die sich näher damit beschäftigen die feinen Unterschiede zwischen den konvergenten Entwicklungen auch, eine SB14 ist für Fans moderner Segler ebenso unverwechselbar wie eine Diana 2 oder diese Mü 31.
Ganz so langweilig wie Du das hier beschreibst sind die modernen Segler also eigentlich nicht, das ist wohl eher Dein persönlicher Blickwinkel ;)

Gruß,

Uwe.
 
Hi Uwe,
danke für das saubere Ausformulieren dessen, was ich mit den beiden Wörtern Leistung und uniform gemeint habe;)

Die Vielfalt bei dem Aussehen von Flugzeugen wird es bei einer Optimierung auf eine Aufgabe nur selten geben, sondern nur bei der Vielfalt der Aufgaben oder Vielfalt bei der Phantasie der Gestaltung außerhalb der Optimierung.

Genau das ist der Punkt. Gerade die Modellfliegerei bietet die Gelegenheit, auch mal nicht-optimale Sachen in die Luft zu bringen, was manntragend aus vielen Gründen eher keinen Sinn machen würde. Nur nutzt diese Möglichkeit kaum jemand, weil der Mensch offenbar dazu tendiert, sich in allem, was er tut, mit anderen zu vergleichen. Sobald ein anderes Modell schneller ist oder länger oben bleibt, ist es besser.

Der Ansatz für meine Entwürfe ist anders, mir geht es ausschliesslich um Flugeigenschaften. Solange der Vogel sich genau so verhält, wie ich mir das vorgestellt habe, ist es mir völlig egal, ob man dabei noch 10% mehr Geschwindigkeit oder Flugdauer erzielen könnte, wenn man den Richtung Flugleistung optimieren würde.


Abwechslung kann man allerdings dann erreichen, wenn man andere Konzepte für die gleiche Flugaufgabe einsetzt...

Jap, und genau da hast gerade Du ganz sicher keine Defizite in Sachen Kreativität. Dein Ansatz ist von meinem so unterschiedlich, wie er nur sein kann, aber ich finde ihn deshalb nicht etwa falsch, sondern im Gegenteil äusserst bereichernd, vor allem, weil Du deine Ideen in die Luft bringst. Das ist ein Schritt, den viele nicht gehen (wollen? können?).

Ansonsten sehen Leute die sich näher damit beschäftigen die feinen Unterschiede zwischen den konvergenten Entwicklungen auch...

Das ist bei mir auch so: ich erkenne meinen massenproduzierten silbernen Kombi vom anderen Ende des Parkplatzes. Er hat einen Knick in der Antenne;)

Gruss,
H.
 
Beim bayerischen Thermikpokal war die Mü31 ja auch vertreten.
Laut der Teilnehmerliste ist der Eigentümer Karlheinz Löhr.
Soweit ich weiß ist auch ein Modell der Mü31 bereits in Königsdorf (Heimatfluplatz der Akaflieg München) geflogen.
Ein Bekannter von mir der bei der Akaflieg war und nun ein "alter Herr" ist meinte, sie hätte so um die 6 m Spannweite gehabt.

Mich würde beim Original interessieren, wie groß der Unterschied zur ASW27 ist, von der ja auch die Flügel und große Teile des Rumpfes stammen.

Grüße

Basti
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Anmerkung des Moderators!

Anmerkung des Moderators!

Hört doch auf, euch als Moderatoren profilieren zu wollen (Posting #13 und #15). Ich möchte nicht gezwungen werden, korrigierend eingreifen zu müssen.

Vorsorglicher Hinweis: Das ist kein Anlass, die Moderation zu diskutieren (NuR 1.11)!

33-Augen.gif
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Moin,
das mit dem geringeren Interferenzwiderstand bei Hochdeckern ist aber jetzt nicht soooo neu, oder?
Naja, das Problem der Spätgeborenen ist, dass vorher schon die günstigsten Auslegungen für den jeweiligen Einsatzzweck bekannt und erprobt sind. Da ist nur noch Raum für Nuancen. Die Mü sieht in der Luft genauso aus, wie alle anderen Kunststoffsegler seit 40 Jahren.

Geringerer Interfernezwiderstand mit Hochdecker als Pylon - da gebe ich dir recht - ist schon länger bekannt.

Das ist aber nicht der Kern des Konzepts der MÜ 31 und wenn man genauer hinschaut sieht man, dass sie am Rumpf - Flügelübergang wesentlich anders aussieht als die bisherigen Kunststoffflieger.

Ein großer Teil der Innovation liegt in der Verwendung eines turbulenten Profils am Übergang und der Aufschränkung ( Quelle )

Hans

P.S. Unsere Tools FLZ-Vortex und XLFR5 können das nicht korrekt berechnen.
 
Inspiration

Inspiration

Hallo zusammen,
also ich muss sagen, dass mich die Nachricht über die mü31 sehr inspiriert. Ich plane schon seit längerem eine ASW 27 und bin mir mit der Profilierung unsicher, sodass ich gerne mehrere Probeflächen bauen möchte. Mit der Hochdecker Anordnung ist ein Flächenwechsel sehr einfach möglich und änderungen sind wirklich auf den Flügel zurück zu führen.
Vielen Dank Wilhelm dafür.
p.s. ich denke schon dass ein Nachbau inovativ sein kann... es kommt auf den Masstab an...
 
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