Gedanken zum Schleppgas

Hallo an die Motorflieger,

bei einer Landung mit Schleppgas genießt man den Vorteil
• guter Ruderempfindlichkeit,
• der bremsenden Wirkung einer langsam drehenden Luftschraube,
• als auch eine Chance den Motor schnell auf Drehzahl zu bringen und durchzustarten.

Nun stellt sich die Frage wieviel Drehzahl ist optimal?

Ein Ansatz könnte sein, die Strahlgeschwindigkeit des Props knapp unterhalb der Abreissgeschwindigkeit des Modells zu haben.

Da es unter euch einige erfahrene Fliegerkollegen gibt, würde mich eure Methode für das richtige Schleppgas interessieren?

Vielen Dank
Frank
 
Hey,


das ist bei jedem Flugzeug unterschiedlich. Bei meinen EDF Jets lasse Ich teilweise 30-40% Power bis zum Aufsetzen stehen, um die Nase oben zu halten um langsam mit Anstellung reinzukommen. Bei allen anderen Modellen ist das meistens so im 5-10% Bereich.
Nen genauen Anhaltswert kann man da nicht nennen, ist bei jedem Modell anders.


Gruß.
 

van3st

User
Die wissenschaftliche Antwort wird wohl "42" lauten.
Es hängt doch sehr stark von dem jeweiligen Modell und dessen Verhaltenseigenschaften ab. Das Wetter ist auch nicht zu vernachlässigen.
Mal ganz unwissenschaftlich finde ich das Thema schon interessanter, weil es wohl mehr um die Wahrnehmung und Nutzung des idealen Schleppgases geht.
Ich pers. mache mit neuen Modellen einige Anflüge und schaue, mit welcher Gasstellung ich bei leicht angestelltem Flugwinkel ein sauberes Durchsacken erreiche. Das ist dann auch mein Landegas bis kurz vor knapp.
 
Schleppgas

Schleppgas

Hallo Frank,

dass richtige Schleppgas ist wenn der Flieger nicht zu Boden plumpst ;) :D

Spass beiseite,
es gibt Flieger (immer auf meine eigenen Flugzeuge bezogen) die brauchen Schleppgas zum Landen, und andere nicht.
Egal ob es sich um 1-Motorige bis 4-Motorige handelt.

Auch der Wind spielt eine große Rolle, bei kaum bis gar keinem Gegenwind braucht es weniger bis kein Schleppgas,
während bei starkem Gegen- oder Seitenwind man ohne Schleppgas (das ist schon fast Halbgas) nicht auskommt.

Beim Einfliegen eines neuen Flugzeuges probier ich erstmal die Segeleigenschaft mit ausgeschaltetem Motor beim Testanflug aus,
da sehe ich dann wie gut der Flieger gleitet und ob Schleppgas erforderlich ist.

Meistens ist Schleppgas erforderlich, wenn man nach dem Einkurven auf die Landebahn merkt, das der Flieger zu steil runter kommt, bzw. zu früh aufsetzen wird,
dann gebe ich so viel Gas, so dass der Flieger wieder Auftrieb hat.

Eine bestimmte Gasstellung gibt es nicht, da immer verschiedene Verhälnismäßigkeiten auftreffen.

Auf Deutsch:
Bei jedem Landeanflug neu antesten.
Das hat man später in sich drin und geschieht automatisch.

Gruß,

Michael
 
Ich halte es wie beim Verbrenner: der Motor muss im Leerlauf sicher laufen.
Ich schalte meine E-Motoren auch über einen Schalter "an" (scharf).
Wie beim richtigen Fliegen halt. Da steht die Latte auch nicht im Flug.

CU Eddy
 
Vielen Dank für eure Tipps aus der Praxis.

Ich fliege noch nicht lange Fahrwerksmodelle.
Am Anfang bin ich nur mit stehendem Antrieb gelandet.
Da klappte auch sofern die Luft ganz ruhig war.
Gelegentlich hatte ich den Flieger kurz über dem Boden zu langsam gemacht, welches mehrfach fast schief gegangen wäre.

Um das zu vermeiden und bei Bedarf schnell wieder Schub zu haben, habe ich mir Schleppgas angewöhnt.

Der Tipp das schon vor der Landung zu erproben gefällt mir gut. So wird auch der aktuelle Wind berücksichtigt.

Glückliche Landungen wünscht
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

BNoXTC1

User
Ich halte es wie beim Verbrenner: der Motor muss im Leerlauf sicher laufen.
Ich schalte meine E-Motoren auch über einen Schalter "an" (scharf).
Wie beim richtigen Fliegen halt. Da steht die Latte auch nicht im Flug.

CU Eddy

Warum sollte die Latte im Flug stehen bleiben? Das passiert doch nur, wenn man eine Bremse programmiert hat u das braucht man nicht..

Bei meinen E Modellen dreht sich am Boden nichts, wenn der Knüppel auf Anschlag ist.. u wenn ich Gas brauche, dann ist das auch schlagartig da ;)

Mit einem Schalter den Motor auf Dauer standgas schalten, finde ich unnötig bis gefährlich..

U zum Thema schleppgas, wie schon oft geschrieben, kann man das so nicht sagen.. Wetter, Modell usw spielen da mit..
 
Bremse beim e-Flieger mit Starrluftschraube

Bremse beim e-Flieger mit Starrluftschraube

Hallo nochmal,

etwas Bremse beim e-Flieger zu programmieren macht schon Sinn. Bei senkrechten Abwärtspassagen wird man recht schnell, welches beim Abfangen nur unnötig die Struktur belastet.
Bei meinen Hacker-Reglern habe ich auf "soft" gestellt. Damit dreht sich die Luftschraube beim horizontalen Gleitflug noch in "Zeitlupe".

VG
Frank
 
Mit einem Schalter den Motor auf Dauer standgas schalten, finde ich unnötig bis gefährlich..
Schon mal Verbrenner geflogen? Wahrscheinlich nicht.

Wer kann, der kann. Wer's nicht kann, hält alles für gefährlich. Auch Nudeln. :D

CU Eddy
 

BNoXTC1

User
Haha... sagst zu dem, der Elektro nicht so mag ;) geil..

Vielleicht fliege ich schon länger verbrenner als du?! ;)

Ist halt meine Meinung mit dem Schalter.. wenn der Motor bremsen soll, dann lass ich 5zacken Gas u fertig..
 
Wie viel Schleppgas ?

Wie viel Schleppgas ?

Die Frage ist so einfach nicht zu beantworten weil es sehr vom Flugzeug abhängt.
Lassen wir mal Umwelteinflüsse bei Seite, gibt es zwei Fälle.

Fall 1
Der Flieger ist von seinen Flugeigenschaften in der Lage auch ohne Gas sicher zu landen ohne das es am Fahrwerk etc. zu Schäden kommt, das sind fast alle Schaumwaffeln, Elektrosegler usw. d.h. das Modell hat eine geringe Flächenbelastung und lässt sich sehr langsam machen ohne Landehilfen wie Klappen etc. Hier benötigt man meist kein Schleppgas zum landen, dass landen ist allgemein einfach und erfordert kein großes Können.

Fall 2
Der Flieger hat eine hohe Flächenbelastung, kann nur mit Landehilfen langsam gemacht werden, oder durch starkes Anstellen und muss dann zwingend mit Schub in Fahrt gehalten werden damit die Strömung nicht abreißt. Das sind fast alle schweren Modellflugzeuge wie Warbirds, Jets, große Kunstflugkisten usw.
Hier kann das geforderte Schleppgas schon sehr unterschiedlich sein , Faustformel je höher die Flächenbelastung je mehr Schub. Der genaue Wert muss erflogen werden.

Ich fliege egal welches Flugzeug (Elektro Segler mal ausgenommen) immer mit Schleppgas an, einfach weil es sicherer ist und man sich darüber hinaus auch dran gewöhnt.
Bei mir ist das schon Automatismus , habe aber auch einige Flieger die ohne nicht fliegen.

Die richtige Landeeinteilung sollte wie folgt stattfinden.

Im Gegenanflug Klappen setzen und gas so reduzieren das der Flieger nicht sinkt, dann in den Queranflug drehen (Vorsicht nicht zu eng damit die Strömung nicht abreißt), drehen in den Endanflug und Gas langsam reduzieren bis der Flieger mit der richtigen Sinkrate rein kommt , sinkt er zu schnell Gas leicht erhöhen.

Gas erst völlig weg nehmen wenn der Flieger aufgesetzt hat.

Wünsche viel Erfolg beim Landen.
Alex
 
Haha... sagst zu dem, der Elektro nicht so mag ;) geil..

Vielleicht fliege ich schon länger verbrenner als du?! ;)

Ist halt meine Meinung mit dem Schalter.. wenn der Motor bremsen soll, dann lass ich 5zacken Gas u fertig..
Machen wir jetzt nen S....vergleich? Ich biete 53. :D

Jetzt ist es nur Deine Meinung ^^

Vorher unterstellst Du mir gefährliches Fliegen, ohne es zu begründen!
Mit einem Schalter den Motor auf Dauer standgas schalten, finde ich unnötig bis gefährlich..

Bei mir wird beim Start der Motor mittels eines Schalters scharf auf Leerlauf gestellt.
Nach der Landung wird der Motor mittels des Schalters unscharf gestellt.
Dadurch wird beim versehentlichen Berühren des Gasknüppels ein Motoranlauf verhindert,
der Motor ist nur für den Flugbetrieb scharf.
Schleppgas sind sowieso 2-3 Zacken, aber der Motor läuft während des Flugbetriebs immer.


Was bitte, ist daran als gefährlich anzusehen? Begründe Dich mal!

CU Eddy
 
Wetterbericht...

Wetterbericht...

...den zu lesen ist angesichts solcher Freds unnötig.
Draussen regnets offenbar.
H.
der vorschlägt, mal wieder über Mode 1 oder Mode 4 zu diskutieren
 

cap-1

User
Schleppgas

Schleppgas

Hallo,

da ist gar nichts gefährlich,
wir Verbrennerflieger nehmen den Propellerkreis zum bremsen her,
das geht aber nur wenn der Bock läuft.
Man sieht beim Kunstflug dass die Kraftfiguren aufwärts nicht schneller sein sollen wie der Teil
der nach unten geht.
Da wird mit dem Prop gebremst indem des Gas eben rausgenommen wird, der Flieger will schneller aber die Prop-Scheibe dreht viel langsamer als die Steigung des Propellers wenn der Flieger gezogen wird hergeben würde, er bremst die ganze Fuhre.
Den Anflug zur Landung kann ich mit gedrosseltem laufendem Prop perfekter und ausführen als mit stehendem Motor, (das mache ich natürlich auch mit E-Modellen, da muß natürlich eine Bremse eingestellt werden damit der Prop den Motor nicht so leicht hochdreht.)
die stehende Latte hat zwar auch Luftwiderstand, erreicht aber die Bremswirkung der "langsam" laufenden Propellerscheibe nicht im geringsten.
Wenn ich sehe, das könnte zu kurz werden, einfach bißchen Gas und der Kübel kommt richtig.

Gruß Günther
 
Hallo Alex,

vielen Dank für deine umfangreiche Schilderung.

Bezüglich des "Fall 2" möchte ich nachhaken.

Obwohl ich noch nie Warbirds, Jets oder große Kunstflugkisten geflogen bin, habe ich den Eindruck, daß die sog. großen Kunstflugkisten im Stil von Shockflyern geflogen werden. Diese Modelle sind groß und haben augenscheinlich keine hohe Flächenbelastung.

Wenn ich das falsch sehe, dann kläre mich bitte auf.

VG
Frank
 
Hallo Frank,

ich persönlich fliege lieber mit wenig oder gar kein Schleppgas an.

Dafür hoch und dann wie auf einer Rutsche runter.

Hat den Vorteil, man kann die Geschwindigkeit besser einschätzen, als wenn man auf einer Höhe mit Schleppgas auf sich zufliegt.

Aber jeder, wie es ihm am besten gefällt.

Gruß

Peter
 
Meine Corsair braucht 50% Schleppgas. Wenn das Fahrwerk draußen ist und die Klappen gesetzt sind, fliegt sie wie eine altdeutsche Schrankwand.

Viele Grüße

Jennifer
 
Hallo Alex,

vielen Dank für deine umfangreiche Schilderung.

Bezüglich des "Fall 2" möchte ich nachhaken.

Obwohl ich noch nie Warbirds, Jets oder große Kunstflugkisten geflogen bin, habe ich den Eindruck, daß die sog. großen Kunstflugkisten im Stil von Shockflyern geflogen werden. Diese Modelle sind groß und haben augenscheinlich keine hohe Flächenbelastung.

Wenn ich das falsch sehe, dann kläre mich bitte auf.

VG
Frank

Hallo Frank,
natürlich ist bei einer Kunstflugmaschine in Groß die Flächenbelastung weit geringer als bei einem Warbird, zum Beispiel wiegt meine 2,4 Meter Extra nass ca 8kg mein Warbird bei 2 Meter Spannweite 12 kg nass. Trotzdem ist die Kunstflugmaschine mit einem Schockflyer nicht zu vergleichen auch wenn das bei manchen Könnern fast so aussieht. Denn bei 8Kilo ist eine harte Landung schnell mit größeren Schäden verbunden, bei einem 300 bis 400 Gramm schweren Schocky ist höchstens der Fahrwerksdraht verbogen.

Natürlich kann man im Notfall bei einem Absteller so eine Kiste auch so runterbringen, nur mit Schleppgas ist man da halt auf der sichereren Seite.

Einer hat auch oben geschrieben eine Steile Landung mit Abfangbogen zu fliegen, das geht natürlich auch und da kann man den Motor durchaus auch bei einem schweren Warbird im Leerlauf belasen, der Vortrieb wird hier halt durch den sehr Steilen Anflug realisiert, nur muss dann der Abfangbogen schon genau passen, sonst gibt es auch hier schnell Bruch.

Bei allem macht natürlich die Übung den Meister und jeder Pilot hat hier auch seine Vorlieben.

Ich komme besser mit dem Schleppgas zurecht, ich kenne aber auch welche die den gleichen Flieger mit steilem Anflug sauber und zart landen.
Wobei das nix mit dem oft auf vielen Plätzen zu sehenden vortriebslosen Gleitflug zu tun hat, bei dem zum Schluss der Flieger irgendwie auf den Platz gerotzt wird, das geht nur mit sehr leichten Fliegern die wenig Flächenbelastung haben.

In meiner Anfängerzeit habe ich das übriegens auch gerne mit diversen Schaumwaffeln gemacht, die haben das auch klaglos Überlebt, sobald die Flieger größer wurden und aus Holz und Folie bestanden, war damit natürlich Schluss und ich lernte schnell wie wichtig ein richtiges Gasmanagment ist, beim richtigen kontrollierten Landen.

Ich hoffe meine Ausführungen haben dir geholfen, bei weiteren Fragen einfach posten.

Viele Grüße

Alex
 
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