Federung nach Hinten/Oben
Federung nach Hinten/Oben
Die Frage kann ich auch selber beantworten
Bei einer Federung nach Hinten/Oben wird das Federbein unverhältnismäßig lang und entsprechend schwer, um auf denselben Federweg wie bei der Federung nach vorne zu kommen. Zudem bekommt man dann das Federbein, wenn es denn die richtige Länge hätte, hinten kaum unter weil die Steckung im Weg ist. Um mal in Zahlen zu spechen: ein Federbein für Hinten, welches denselben Federweg hat wie unser Federbein vorne, wäre nachher
285 mm lang.
Das Federbein soll ja idealerweise die gesamte auftretene Landelast über die Federrate beim Zusammendrücken der Feder abbauen. Es nützt ja nichts, wenn das Federbein oder die Gasdruckfeder auf Grund fehlendem Weg auf der halben Strecke am Ende ist und dann die restliche Energie des Landestoßes in den Ringspant geht und damit in die Zelle.
Jetzt könnte man ja versuchen einen Kompromiss zwischen der technisch erforderlichen Länge des Federbeins und dem zur Verfügung stehenden Platz bis zur Steckung zu finden. Da treten dann aber auch andere Probleme auf. Die Feder samt dem Innenleben des Federbeins (eine Ölzugbremse) wären dann so lange, dass die Feder beim Zusammendrücken zum Auslenken neigt. Insbesondere wenn man das Federbein noch asymetrisch einbauen muss (Platzproblem). Hier entstehen dann Querkräfte auf die Feder und die Kolbenstange. Die Kolbenstange neigt hier dazu, sich zu verbiegen und würde nicht linear ins das Kolbengehäuse einfahren. Wenn die Kolbenstange dabei nicht verbogen wird, dann gehen die Querkräfte eben auf den Kolbenverschluß und die Dichtung.
Das widerrum kann dann nur verhindert werden, indem man dem Federbein Tauchhülsen verpaßt, die das Auslenken verhindern. Das macht das Federbein dann noch viel schwerer als es eh schon ist. Die Herstellung aller Komponenten in dieser Überlänge ist sehr teuer und das möchte dann nachher niemand investieren.
Das sind die Gründe, warum wir die Federung nach hinten/oben nicht herstellen bzw anbieten. Es nützt auch in dem Fall nichts, den Michael Heyder anzufragen, denn Michael macht selber keine Federbeine mehr. Er würde die Anfrage dann an mich verweisen. Das wäre die technische Erkärung meinerseits zu der Frage. Zur Verwendung von Gasdruckfedern im allgemeinen hat der Michael sehr aufschlußreiche Ausführungen auf seiner Seite.
Gruss,
Dietmar Werner
WEMO-EZFW