Diplomarbeit: Bau eines UAV - Fragen, Themenvorstellung uvm.

Hallo zusammen,

hiermit möchte ich unser Diplomarbeitsthema vorstellen und den Thread gleichzeitig nutzen, um Anregungen/Hilfe/Informationen einzuholen - Modellbauforen sind ja angeblich genau für sowas gedacht;)

Jedoch erstmal was zu "uns" - mein Kollege und ich, beide im 8.Semester Maschinenbau mit Schwerpunkt Luft/Raumfahrt, an der FH Augsburg, haben uns gedacht, wir könnten doch eine Diplomarbeit schreiben, die nicht bei einer externen Firma mit vorgesetztem Thema stattfindet, sondern an der FH über ein Thema schreiben, das uns interessiert.
An unserer FH gibt es den Schwerpunkt (in den letzten beiden Semestern) Luft/Raumfahrt seit wenigen Semestern, wir sind quasi die Versuchsstudenten, es geht alles noch ein wenig drunter und drüber, aber macht im Großen und Ganzen schon Spaß und auch sehr interessant.
Ich bin mit Modellbau aufgewachsen, mein Kollege will seit er dumm kucken kann, Pilot werden, was eigentlich gute Voraussetzungen für unsere Idee sind.

Vorneweg schon mal vielen vielen Dank an das Forenmitglied Hans Rupp - das war, nach einer Google-Recherche, unser erstes "Opfer" :D und er hat uns fast in Echtzeit nach einer Anfrage per Mail geholfen!!! Superklasse!!!

Zum Diplomthema:
"Konstruktion und Entwicklung einer Drohne aus Faserverbundwerkstoffen zur messtechnischen Flugdatenerfassung und Leistungsoptimierung"
lautet es O-Ton, ihr könnt euch wahrscheinlich bereits jetzt was darunter vorstellen.

Konkret haben wir vor, ein UAV (unmanned aerial vehicle) zu entwerfen. zu bauen und zu optimieren.
Das geht nun im Moment mit der Auswahl eines Profils für den Tragflügel an, genauer gesagt, haben wir uns hier für ein Selig 3010 entschieden.
Im Weiteren sind wir im Moment dabei, das Flugzeug zu entwerfen, sprich Leitwerksanordnung, Rumpfform usw.

Wenn das Flugzeug dann mal fertig ist, was bereits einen nicht unerheblichen Teil unserer Arbeit ausmacht (Einsatz von Faserverbund, Beachtung/Berechnung von Cw usw.), wollen wir eine Telemetrieanlage einbauen, um eben u.a. die theoretisch berechneten Werte zu bestätigen und eben auch noch weiter zu optimieren - z.B. Motor in Verbindung mit versch. Luftschrauben, Flügel unterschiedlicher Spannweite...

Das Ganze sollte bis Mitte August soweit fertig sein :eek: aber Studenten haben bekanntlich ja Zeit ;)

Warum ich diesen Thread eröffne:

a) sind wir Studierenden ja oftmals als Theoretiker verschrien*G* wohl nicht grundlos, daher ist Hilfe von Modellbauern und Anwendern herzlich willkommen. Ich selbst bin Rennbootbauer, bin eine zeitlang sehr aktiv auf Wettbewerben gefahren, würde mich daher auch wagen, als ModellBAUER zu bezeichnen, aber man lernt nie aus.

b) habe ich im Moment keinen Überblick über den "Markt" - sprich, ich weiß nicht, was es alles an neuen, tollen Sachen wie Telemetrie, Lipos, Motoren usw. gibt.

c) interessiert unsere Diplomarbeit vielleicht auch jemanden ;) hoffen wir zumindest *G*

In den kommenden Tagen werden wir Fortschritt incl. Screenshots etc. hier posten und wohl auch einige Fragen stellen.

Bedanken uns im Voraus schonmal für die Hilfe :)
 
Hallo,
mal eine Frage vorab: Soll es eine richtige Drohne werden (GPS-gestützter Flug) oder ein ferngesteuertes Modell? Liegt der Schwerpunkt der Diplomarbeit bei der Auslegung der Drohne, also Profil, Größe, Nutzlast,... oder bei der technischen Umsetzung als Drohne, also der ganze Kram mit GPS, Kreiseln usw.?
Welche Größe schwebt euch vor? Was für "Randparameter" gelten als gesetzt? Nutzlast? Flugzeit? ...?

Grüße
Heiko
 

Yeti

User
cycophilipp schrieb:
Zum Diplomthema:
"Konstruktion und Entwicklung einer Drohne aus Faserverbundwerkstoffen zur messtechnischen Flugdatenerfassung und Leistungsoptimierung"
lautet es O-Ton, ihr könnt euch wahrscheinlich bereits jetzt was darunter vorstellen.
Moin!

Wie ist denn die Aufgabenteilung zwischen euch vorgesehen? 1 Thema für 2 Leute, ja ähm: geht denn das?
Konkret haben wir vor, ein UAV (unmanned aerial vehicle) zu entwerfen. zu bauen und zu optimieren.
Soll das etwa auch autonom fliegen? Oder ferngesteuert wie jedes Modellflugzeug?
Das geht nun im Moment mit der Auswahl eines Profils für den Tragflügel an, genauer gesagt, haben wir uns hier für ein Selig 3010 entschieden.
Im Weiteren sind wir im Moment dabei, das Flugzeug zu entwerfen, sprich Leitwerksanordnung, Rumpfform usw.
Am Anfang eines Flugzeugentwurfs steht sicherlich nicht die Profilauswahl oder wollt ihr ein Flugzeug entwerfen, das zu dem Profil passt? Normalerweise sucht man doch ein Profil, das zum Flugzeug passt.
Wenn das Flugzeug dann mal fertig ist, was bereits einen nicht unerheblichen Teil unserer Arbeit ausmacht (Einsatz von Faserverbund, Beachtung/Berechnung von Cw usw.), wollen wir eine Telemetrieanlage einbauen, um eben u.a. die theoretisch berechneten Werte zu bestätigen und eben auch noch weiter zu optimieren - z.B. Motor in Verbindung mit versch. Luftschrauben, Flügel unterschiedlicher Spannweite...

Das Ganze sollte bis Mitte August soweit fertig sein :eek: aber Studenten haben bekanntlich ja Zeit ;)

Warum ich diesen Thread eröffne:
Ich empfehle euch, das Thema klar einzugrenzen, damit es sich nicht am Ende als Fass ohne Boden herausstellt.
 

Jaw

User
Hallo,
sehr interssantes Thema, kommt mir auch irgendwie ein wenig bekannt vor.
Ich habe bei uns auf der Homepage irgendwo einen kleinen Link hinterlegt, wo eine Liste mit unseren Geräten ist, die wir verbauen werden/wollten. Vielleicht Hilft sie euch ein wenig, ist allerdings nicht ganz aktuell.

Viel Erfolg

Grüße Jan
 
Ui ging das schnell.

Um die Fragen zu beantworten:

- Randparameter sind bisher nur "grob" vorhanden, aber soviel - max. 2 m Spannweite, Betrieb mit z.B. handelsüblichen Motoren a la Kontronik Kora an z.B. 3 oder 2s1p Lipo 5000 mAh, Flugzeitvorgaben - kann man noch nicht wirklich einschätzen, ich hätte aber sehr gerne ca. 1 h im am häufigsten vorkommenden Flugzustand. Dazu eine Fluggeschwindigkeit von ca. 15-20 m/s, womit dann ca. 50-70 km reine Weggestreck zurückggelegt werden könnte.

- der Schwerpunkt der Dipl.Arbeit liegt hier auf der Entwicklung des Flugzeuges, wir sind Maschinenbauer, keine Elektroniker/Mechatroniker, mit GPS-gestützem Flug werden wir uns daher nicht auseinandersetzen. Sprich - ferngesteuerter Flug

- Ja, der Fachbereich hat das mit 2 Teilnehmern abgesegnet, das ist an unserer FH nicht unüblich.

- das Seelig 3010 war ein Vorschlag von H. Rupp - wir haben mal diverse Profile im XFLR5 durchexerziert, das Profil sieht ganz gut aus.


Es ist ja nicht so, dass wir was Neues in der Dipl.Arbeit erfinden müssen, jedoch folgt dem theoretischen Entwurf die hoffentlich die ebenfalls funktionierende, praktische Ausführung.


Habe soeben eure Seite geklickt - da fällt mir auch gleich eine Frage dazu ein - ich hatte in meinem zweiten Praktikum Volumenkörperkonstruktion mit Catia V5 zu tun, jetzt sitze ich wieder vor dem Solid Edge V18, unserem FH-CAD-Programm und ärgere mich über dieses sch*** Programm. Habt ihr eine Empfehlung hierfür?
 

Yeti

User
cycophilipp schrieb:
- der Schwerpunkt der Dipl.Arbeit liegt hier auf der Entwicklung des Flugzeuges, wir sind Maschinenbauer, keine Elektroniker/Mechatroniker, mit GPS-gestützem Flug werden wir uns daher nicht auseinandersetzen. Sprich - ferngesteuerter Flug
Trotzdem macht es natürlich einen Unterschied, ob das Flugzeug prinzipiell dafür geeignet sein soll, autonom zu fliegen. Ein Flugregler / Autopilot muss ja mehr leisten als eine Kursbestimmung zum Zielort.

Wenn es nicht autonom fliegen können soll, müsst ihr euch natürlich die Frage gefallen lassen, warum man nicht ein bestehendes Flugmodell nimmt und die Sensorik einbaut? Einen Big Lift oder einen Bully, so wie das an der Fachhochschule Wildau gemacht wurde. Was soll denn euer Flugzeugentwurf können, was bestehende Entwürfe nicht können? Das ist doch der einzige Grund für einen neuen Entwurf.
 
Yeti schrieb:
Trotzdem macht es natürlich einen Unterschied, ob das Flugzeug prinzipiell dafür geeignet sein soll, autonom zu fliegen. Ein Flugregler / Autopilot muss ja mehr leisten als eine Kursbestimmung zum Zielort.

Wenn es nicht autonom fliegen können soll, müsst ihr euch natürlich die Frage gefallen lassen, warum man nicht ein bestehendes Flugmodell nimmt und die Sensorik einbaut? Einen Big Lift oder einen Bully, so wie das an der Fachhochschule Wildau gemacht wurde. Was soll denn euer Flugzeugentwurf können, was bestehende Entwürfe nicht können? Das ist doch der einzige Grund für einen neuen Entwurf.

Ganz einfach, weil ich nicht über einen Big Lift Diplomarbeit schreiben will - steht auch in der "Headline" - Bau und Konstruktion eines UAV heißt doch, dass ich kein fertiges Flugzeug nehmen will. Ich will nicht mosern oder jemanden schief ansprechen, aber mach Dir doch erstmal klar was wir machen wollen.

Und was kann unser Flugzeug besser als ein Big Lift? --> mit weniger Energie weiter fliegen (hoffentlich :-))
 

Yeti

User
cycophilipp schrieb:
...aber mach Dir doch erstmal klar was wir machen wollen.
Genau das war meine Frage an DICH!

Aber egal, viel Spaß dabei. Der Steuerberater wird dir schon helfen :D
 
cycophilipp schrieb:
Ganz einfach, weil ich nicht über einen Big Lift Diplomarbeit schreiben will - steht auch in der "Headline" - Bau und Konstruktion eines UAV heißt doch, dass ich kein fertiges Flugzeug nehmen will. Ich will nicht mosern oder jemanden schief ansprechen, aber mach Dir doch erstmal klar was wir machen wollen.

Und was kann unser Flugzeug besser als ein Big Lift? --> mit weniger Energie weiter fliegen (hoffentlich :-))

Also ist das die klare Zielsetzung!?
Das Flugmodell (warum nennt ihr es UAV?) soll mit möglichst wenig Energie maximal weit fliegen können? Und die Aufgabe besteht darin, sämtliche Entwurfsparameter zu optimieren, um dieses Ziel zu erreichen? Also Entwurf in Richtung geringstes Sinken und maximale Streckenleistung?
Erzähl mal, was die Herausforderung der Arbeit sein soll? Ein Flugmodell haben ja schon viele entworfen.

Gruß
Heiko
 

plinse

User
Yeti schrieb:
...

Ich empfehle euch, das Thema klar einzugrenzen, damit es sich nicht am Ende als Fass ohne Boden herausstellt.

Moin,

Christian hat einige gute Punkte gebracht, wenn es jetzt aber um einen entscheidenen geht, zumindestens für euch, kann ich diesen Punkt nur deutlichst unterstreichen!
In Braunschweig, wo ich auch studiert habe, liefen an dem Institut, wo die Modellfluggruppe eine Werkstatt hat, umfassende Projekte in Richtung UAV und laufen wohl immer noch. Inzwischen fliegen die auch mit Fluggeräten unterschiedlichster Größe autonom. Die Illusion, eine Studienarbeit im Rahmen der vorgegebenen Zeit dort zu dem Thema zu schaffen, hatten einige und haben einiges an Zeit dran gegeben. Auslegung des Fliegers, Antrieb, Optimierung auf Wegstrecke, Regelbarkeit (eigenstabiler Flug), ... das sind alles keine Dinge, die vom Himmel fallen. Vor allem sind die beliebig miteinander verknüpft.

Schön, dass ihr jetzt ein Profil habt - effektiv habt ihr nichts. Im Rahmen der UAV-Geschichten in Braunschweig wurde nicht nur das Profil mehrfach über den Haufen geworfen, sondern auch das Flugzeugkonzept und dessen Größe. Gut, es gibt inzwischen mehrere Varianten, eine kleine, die zuerst ein Entenflügler war, später ein konventioneller Leitwerkler, nicht unähnlich einem Pylon400, auch in Größe, nur nicht so hoch gestreckt. Dann kamen umgebaute Modellflieger und dann größere Geschichten wegen Nutzlast.
Was ich als unbeteiligter Modellbauer alleine in der Werkstatt mitbekommen habe, waren 3 Generationen Entenflügler in 2 Größen, 2 Generationen Modellfliegerabwandlungen (u.a. diverse Twinstar) in größeren Stückzahlen und dann der Lastenesel.

Das ganze war flankiert mit diversen Abstürzen, nicht immer klar getrennt zwischen Software und Aerodramatik, ... und viele Reparaturen.

Grenzt den Mist ab. Wenn ihr das nicht tut, träumt ihr vom August oder hast du bewusst das Jahr noch nicht genannt ;) ?

Das waren jetzt klare Worte, lass dir aber schriftlich geben:

- Wie weit der Flieger fliegen muss
- Wie lange
- Wie schnell maximal
- Was du an Akku verbauen kannst und was zu transportieren ist
- to be continued

Wenn nämlich der Rumpf zu klein ist, die Nutzlast nicht rein passt, wird dir sonst der Rumpf aufgeblasen, dann passen Antrieb und Akku nicht mehr, CW steigt, das ganze wird schwerer und dann passt das Profil nicht mehr. Deshalb meine Aussage, dass ihr mit dem Profil jetzt faktisch noch nichts habt! Christian hat es auch geschrieben und er weiss sicher warum!

... und unterschiedliche Spannweiten wollen die auch noch betrachten + erhoffter praktischer Beweis bis August? Entweder läuft an FHs etwas anders als an Universitäten (keine Betrachtungen in die Tiefe) oder euch fehlen ein paar Leute für das Projekt.

Ich weiß nicht, ob ich für euch hoffen soll, dass die Zeitüberwachung der studentischen Arbeiten bei euch dem Institut unterliegt oder dem Zentralbereich. Das eine erzeugt immensen Zeitdruck, erzwingt bei den Betreuern aber einen gewissen Realismus. Wenn der Betreuer aber die Zeit überwacht, kann das schnell ein Fass ohne Boden werden und ihr geht unter, zumindestens mit der Zeitplanung. Für mich klingt der jetzige Stand zumindestens danach, als hätten sie 2 begeisterungsfähige Leute gefunden, die sich über Risiken und Nebenwirkungen nicht klar sind.

cycophilipp schrieb:
Ganz einfach, weil ich nicht über einen Big Lift Diplomarbeit schreiben will - steht auch in der "Headline" - Bau und Konstruktion eines UAV heißt doch, dass ich kein fertiges Flugzeug nehmen will. Ich will nicht mosern oder jemanden schief ansprechen, aber mach Dir doch erstmal klar was wir machen wollen.

Und was kann unser Flugzeug besser als ein Big Lift? --> mit weniger Energie weiter fliegen (hoffentlich :-))

Geschickt wie du bist, hast du damit einen der kompetentesten Faserverbundexperten des Forums bedacht. Er hat zwar ein paar Jahre mehr Berufserfahrung als ich, dass "Moving Targets" aber jedes Projekt (vor allem Zeitplan) kippen können, lernst du im Beruf sehr schnell. Mit dem kleinen Unterschied, dass du in der Diplomarbeit unbezahlt arbeitest und deine Arbeitseffizienz den Betreuer wenn überhaupt nur sehr sekundär interessiert. Wenn er ein krummer Hund ist, interessiert es ihn überhaupt nicht. Das weißt du aber erst hinterher. Augen auf, klare Ziele und klare Ausstiegsklauseln wegen der Zeit. Ist nur gut gemeint!

Ich hatte in meiner Diplomarbeit Glück mit Thema und Betreuung, es blieb alles im Rahmen! Habe aber bei einigen anderen mitbekommen, wie sich sowas über die dreifach angedachte Zeit hinziehen kann oder sich in Note / Druck ausgewirkt hat. Ein klarer Vorteil des Berufslebens ist, dass Arbeitszeit Geld darstellt. Ziele stehen und fallen auch und es gibt andere Übel, jedem Chef muss aber auch klar sein, dass er damit Geld verbläst, wenn er Ziele kegelt. Damit fahren sie sich aber mehr selbst an den Karren als dir, da sie für das Budget verantwortlich sind und das bezieht Arbeitszeit mit ein!

Das ganze war jetzt vielleicht nicht primär fachlich etwas was dich weiterbringt. Solange du aber nicht klare Antworten auf zumindestens die von mir aufgeführten Fragen bringen kannst, kann euch keiner wirklich weiter helfen, außer die Informationslücken aufzuzeigen. Informationen auszuarbeiten, kann auch ein Teil der Arbeit sein, dann lass es dir aber auch so definieren, damit es auch in der Note honoriert wird!
Ansonsten noch ein dringender Hinweis: Ihr werden unterschreiben müssen, dass ihr die wissenschaftliche Leistung selbst erbracht habt. Wenn ein Forenthread besteht, in dem eure Arbeit "gemacht wurde" - wenn auch nur teilweise, fahrt ihr auf dünnem Eis Schlittschuh! Denk mal im ruhigen Stündchen drüber nach.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich kann den Anregungen von Christian und Eike nur nachdrücklich zustimmen und will es mal versuchen auf den Punkt zu bringen.

Ihr habt bisher ein rudimentäres Lastenheft, das aber mehr Vorgaben als wirkliche Ziele enthält. Ist ganz o.k., wenn man im Sinne der Begrenzung auf einen machbaren Umfang bestimmte Grenzen setzen und abprüfen will. Gerade um zu vermeiden, dass man hinterher in ein Zeitproblem läuft. Was aber noch fehlt ist eine klar herausgearbeitete Zielsetzung bzw. Alternativen dazu, um diese mit dem Betreuer der Diplomarbeit abzusprechen. Auch die klare Festlegung von Parametern wie Nutzlast, Flugdauer, Reichweite etc. ist noch nicht erledigt. Auch wenn die Drohne nicht autark fliegen können muss, so sollte doch das Ziel sein, anhand des Modells bestimmte Eigenschaften nachzuweisen, die für eine Drohne wichtig sind.

Bisher seid ihr zu sehr auf das Modell fixiert und wie es Eurer Meinung nach aussehen könnte. Das ist aber erst das Ergebnis. Zudem sollte es keine reine Bastelei werden, sondern auch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisgewinnung beinhalten. Wenn ihr von null an anfangt, wird das sehr viel. Irgendein Anknüpfungspunkt zum Studium sollte schoin da sein.

Ich habe Euch bisher Tools (XFOIL, RANIS XLFR5, Nurflügel von Möller) und ein paar Quellen genannt, mit deren Hilfe ihr Euch mal in die Problemstellung des Entwurfs einarbeiten könnt. Auf Basis Eurer Modellvorstellung (Spannweite ca, 1,5m, Rechteckflügel , Profiltiefe 200mm, Druckantrieb, Rotationsymmetrischer Rumpfkörper...) und dem Katalog der angestrebten Flugeigenschaften (Fluggeschwindigkeit, Böenunempfindlich...) gab ich euch den Rat, die Entwurfsübungen mal mit dem S3010 zu machen. Zielsetzung sollte bisher kein Rekordmodell sein; 1h Flugzeit etc schafft man heute locker mit einem Easyglider mit Lipoakku etc. Das S3010 hat passable Werte, ist einfach zu bauen und einen geringes Profilmoment und erschien mir für erste Rechenübungen daher ganz passend, mehr nicht).

Hans
 
Ok wir habens verstanden :eek:
Was wäre denn Eurer Meinung nach eine sinnvolle Zielsetzung für eine Diplomarbeit (für 2 Maschinenbaustudenten)??? Bitte geht dabei nicht davon aus, dass wir fertige Luft- und Raumfahrtingenieure sind. Oder besser gesagt: was ist die richtige Herangehensweise für ein solches Unternehmen (Teufelskreis)...

Wir haben lediglich die letzten 2 Semester in die Luft- und Raumfahrt reinschnuppern können (dürfen) da dies lediglich unser Schwerpunkt ist...

Vorgaben (unserer Meinung nach):
- Wie weit der Flieger fliegen muss: ~100km
- Wie lange: >= 1h
- Wie schnell maximal: 30m/s
- Was du an Akku verbauen kannst und was zu transportieren ist: Lipo z.B.3S1P 5000mAh
- Motor: Kontronik Kora10
- Gewicht: <2000g
- Spannweite: ca. 1500mm

Sind die Vorgaben Eurer Meinung nach sinnvoll und realistisch?
Danke im Vorraus
 

Yeti

User
cycophilipp schrieb:
Vorgaben (unserer Meinung nach):
- Wie weit der Flieger fliegen muss: ~100km
- Wie lange: >= 1h
- Wie schnell maximal: 30m/s
- Was du an Akku verbauen kannst und was zu transportieren ist: Lipo z.B.3S1P 5000mAh
- Motor: Kontronik Kora10
- Gewicht: <2000g
- Spannweite: ca. 1500mm

Du verwechselst immer noch Vorgaben mit dem Ergebnis.

Vorgaben: Welche Nutzlast (Sensorik: wie schwer, wie groß) soll das Flugzeug mit welcher Geschwindigkeit in welcher Höhe über welchen Zeitraum oder Strecke transportieren?

Ergebnis: Ein Flugzeug mit einer bestimmten Konfiguration, Flügelfläche, Spannweite, max. Abflugmasse, Antriebsleistung, Akkukapazität, etc.

Natürlich können auch maximale Abmessungen als Vorgabe definiert werden, um sicherzustellen, dass das Flugzeug auf eine vorgegebene Art und Weise transportiert werden kann (Transportkiste oder Container, etc.). Es kann auch eine Vorgabe sein, dass handelsübliche Antriebskomponenten Verwendung finden müssen. Aber nicht von vornherein, welche!
 
Ok habe ich verstanden,
also ich versuchs nochmal:

Flugdauer: t~1h
Geschwindigkeit: v~20m/s
Nutzlast (exklusive Akku, Regler, Motor...): Mnutz~700g
Höhe: h~500m
Einsatzzweck: Erfassung von Messwerten (echtzeit), evtl. Eagletree Telemetrie, Videoübertragung (echtzeit)

Soweit zu den Vorgaben. Um nicht schon wieder ein Ergebnis vorwegzunehmen, haben wir uns eine max. Spannweite von ca. 2m zum Ziel gesetzt, da wir größere Flächen aus fertigungs- und transporttechnischen Gründen nicht handeln können.

Wie geht man denn nun sinnvollerweise an den Entwurf ran? Wir haben zwar schon eine grobe Vorstellung was die Geometrie angeht, aber ich will ja nicht schon wieder das Ergebnis vorweg nehmen :rolleyes:

Gruß von den "noobs" :rolleyes:
 
cycophilipp schrieb:
Wie geht man denn nun sinnvollerweise an den Entwurf ran? Wir haben zwar schon eine grobe Vorstellung was die Geometrie angeht, aber ich will ja nicht schon wieder das Ergebnis vorweg nehmen :rolleyes:

Gruß von den "noobs" :rolleyes:
Jo, genau. Vielleicht wird die Geometrie noch eine ganz andere, wenn ihr erstmal die Anforderungen analysiert habt?! ;)
Ich würde erstmal analysieren, welchen Einfluß die einzelnen Anforderungen auf ein Modell haben, bzw. wo diese als "Parameter" mit eingehen (Vielleicht könnte das schon ein Thema der Arbeit sein?).
Im zweiten Schritt kann man dann das Design, also den Entwurf machen. Sollte dieser flugtauglich sein und Meßdaten liefern können, dann könnte man auch ein Thema "Optimierung eines UAVs anhand von Telemetriedaten" angehen.
Ob ihr soweit kommt.... ?!

Gruß
Heiko
 
Hmmm.... so wie ich das sehe, werden wir versuchen müssen, die Sache nur "halb-so-wissenschafftlich" zu betrachten, da uns schlichtweg die Zeit und die Mittel dazu fehlen. Könnt Ihr uns dennoch nützliche Hinweise, Tips, Vorschläge, Herangehensweisen verraten.

Fängt man sinnvollerweise mit der Auftreibskraft bei einem solchen Entwurf an? Hier unsere Überlegung:
1.) Mgesamt=Mnutz+Mleergewicht= 700g+1000g = 1700g
2.) ROHluft=1,225kg/m³
3.) Aflügel1=0,3m² (Als Beispiel, irgendwo muss man ja anfangen b=1,5m, t=0,2m)
4.) v=20m/s
5.) Fa=(ROHluft/2)*ca*Aflügel*v²
6.) Nach ca auflösen
.
.
.
7.) ca=0,227 (für den unbeschleunigten Horizontalflug)
 

Yeti

User
cycophilipp schrieb:
Wie geht man denn nun sinnvollerweise an den Entwurf ran?
Ich dachte, dass sei eure Aufgabe ;)

Heiko schrieb:
Ich würde erstmal analysieren, welchen Einfluß die einzelnen Anforderungen auf ein Modell haben, bzw. wo diese als "Parameter" mit eingehen (Vielleicht könnte das schon ein Thema der Arbeit sein?).
Das würde ich auch machen ;)

Wenn ihr das habt, könnte ihr einen ersten Entwurf machen. Und damit meine ich nicht, einen coolen Randbogen zu zeichnen, sondern die Eckdaten des Flugzeugs festlegen.

-> erforderliche Flügelfläche, Antriebsleistung, Akkukapazität, voraussichtliche Abflugmasse etc.

Dann erfolgt ein Abgleich mit den Anforderungen und die Optimierung: Welche Anforderungen werden erfüllt / übererfüllt, welche nicht? Was muss geändert werden? Wie wirken sich diese Änderungen auf andere Parameter aus?

Flugzeugentwurf ist ein iterativer, mehrstufiger Prozess. In jeder Schleife sind alle Bereiche des Flugzeugentwurfs betroffen: Flugmechanik, Aerodynamik, Antrieb, Lasten, Struktur. Eine Änderung an irgendeiner Stelle hat immer Auswirkungen auf alle anderen Bereiche und erfordert auch dort evtl. Anpassungen. Die Hauptaufgabe eines Flugzeugentwurfs besteht folglich darin, die Zusammenhänge herauszuarbeiten und den Zyklus zu beschreiben.
 

Yeti

User
cycophilipp schrieb:
Hmmm.... so wie ich das sehe, werden wir versuchen müssen, die Sache nur "halb-so-wissenschafftlich" zu betrachten, da uns schlichtweg die Zeit und die Mittel dazu fehlen.

Ooooops, Überschneidung. Flugzeugentwurf ist ja keine Wissenschaft.
Eine Diplomarbeit ist ein technischer Bericht. Da sollte also nachvollziehbar begründet sein, warum das Ergebnis so ist, wie es ist. Falls mir jemand eine Arbeit vorlegen würde, wo als Ergebnis ein Flugzeug in Entenkonfiguration herausgekommen ist, würde ich darin schon gerne lesen, weshalb das so ist.
 
Carolo an der TU Braunschweig

Carolo an der TU Braunschweig

Hallo,
schaut Euch doch mal bei den Studienkollegen in Braunschweig um.
Dort wird schon seit längerer Zeit an MAVs (MicroArerialVehicles) geforscht.
Das interessante Entenflügel-Projekt "Carolo" beobachte ich schon sein einiger Zeit.

hier: MAV Carolo
 
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