Link zum Baubericht eines F2A-Modells

Jarek

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Für die eventuell interessierten ein Link zum Baubericht eines F2A-Modells:

http://pfmrc.eu/index.php/topic/35716-budowa-modelu-f2a-fotorelacja/

Leider "nur" auf Polnisch, allerdings sehr gut bebildert, sodass eigentlich keine Fragen offen bleiben dürften. Bei Bedarf kann ich gern das eine oder andere übersetzen.

Diese Klasse ist in Polen immer noch sehr populär. Der Erbauer Pawel Praus ist ein mehrfacher polnischer Meister in dieser Klasse, wodurch auch sein Baubericht für den einen oder anderen unter uns möglicherweise interessant werden könnte. Ich finde es jedenfalls immer sehr inspirierend, den Meistern über die Schulter schauen zu dürfen.

Im Beitrag #17 befindet sich ein Link zu einem in Deutschland eher unbekannten Motorenhersteller. Damit kommt hoffentlich auch die Motoren-Fraktion unter uns zumindest ansatzweise auf ihre Kosten.
 
Hallo Jarek !

Danke für den Link.

In dem Thread sind noch andere Übungsmodelle mir ASP Blaukopfmotoren zu sehen, was schreibt er denn so zu denen ?

Grüße,
Sebastian

P.S.: Die Profi-Motoren sind bei den Fesselfliegern keine unbekannten. Hast aber recht, die meisten dürften die nicht kennen..
 

Jarek

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Hallo Sebastian,

das stimmt, es sind mehrere:

- Dem neu gebauten stellte er auf Seite 1 und 4 einen Vorgänger mit einigen Gebrauchspuren gegenüber. Da es dabei um Geschwindigkeiten um 300km/h geht, sind diese Gebrauchspuren ein Grund für den Neubau. Insbesondere auf Seite 4 kann man an Beschädigungen der alten Tragfläche deutlich sehen, welchen Beanspruchungen solche Modelle standhalten müssen.

- Auf Seite 2, während den technologischen pausen entstand aus reiner Neugier ein Oldschool-Modell, weil Pawel zufällig einen 1cm³ Motor ergattert hat.

- Auf Seite 3 stellte er ein einfaches Trainingsmodell namens Rodeo vor, welches aus Resten von einigen zerstörten Modellen entstand. Hier nach einem Crash wieder repariert. Diese einfachen Modelle werden von seiner Jugendgruppe geflogen. Pawel führt nämlich seit inzwischen 23 Jahren sehr erfolgreich eine Jugendgruppe. Der Nachwuchs wird natürlich mit preiswerteren Motoren ausgestattet.
Pawel selbst stamm als Nachwuchs direkt aus der "Schule" eines bekannten (zumindest unter Fesselfliegern) und bereits verstorbenem Fliegers Andrzej Rachwal, der, soweit ich mich richtig entsinne, seinerzeit einige revolutionäre Ansätze in die F2A eingeführt hatte. Andrzej Rachwal war einer der ersten, wenn nicht sogar der erste, die Verwendung von den 1-Blatt-Propeller und des asymmetrischen Systems zur Wettbewerbsreife gebracht haben. Die auf Seite 4 gezeigten Medaillen gehören Pawel. Seine Nachkömmlinge können auch noch eine ähnliche Menge davon beitragen. Das war im Jahr 2014, jetzt ist der Bilanz wohl noch etwas besser.

Was mich dabei fasziniert, ist die scheinbare Einfachheit der Konstruktion. Diese Einfachheit täuscht aber.
 
Weisst du, wann Andrzej den Asymmetrischen Flieger gebaut hatte ?
Ich weiss, das Werner Zorn in den 50ern schon eines geflogen ist und damit 170 km/h mit einem Werksgetunten Mach1 und 7x10 Prop erreicht hat. Da hat ein Freund von mir eine uralte Modellbauzeitung, wo "das Ding" (hiess wirklich so) abgebildet ist. Emil Rumpel hatte dann ja in den 70ern auch damit angefangen, da weiss ich aber kaum was. Vielleicht kann ja Willi helfen.
Einen Einblattprop für Speed hab ich in einem Aeromodeller Annual Yearbook von 1948 gesehen. Aber die richtigen Vorteile muss es erst gebracht haben, als die Drehzahl richtig hoch wurde. Das muss dann der Punkt gewesen sein, wo Andrzej "zugeschlagen" hat..

Ich staun auch immer, wie aufwändig es ist, so was einfaches zu bauen :D

Grüße !
 

Jarek

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Weisst du, wann Andrzej den Asymmetrischen Flieger gebaut hatte ?
Ich weiss, das Werner Zorn in den 50ern schon eines geflogen ist und damit 170 km/h mit einem Werksgetunten Mach1 und 7x10 Prop erreicht hat.
Ich kann nur spekulieren. Sein erstes Buch über Fesselflugmodelle (diesen Schatz habe ich irgendwo in meiner Bibliothek tief versteckt) ist Anfang der 70-er erschienen. Darin wurden sowohl das asymmetrische System, als auch 1-Blatt-Propeller schon ziemlich genau beschrieben bzw. ihre Vorteile nachgewiesen. Aus 3-er Hand weiß ich, dass er bereits seit 60-er Jahren an dieser Technik geforscht bzw. gearbeitet habe. Daher gehe ich davon aus, dass er einer der ersten gewesen sei, die damit erfolgreich geflogen sind. Hier schreibe ich ganz bewusst "erfolgreich", weil dies sicherlich erst nach einer mehrere Jahre andauernden Test- bzw. Forschungsperiode möglich war. Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass Andrzej schon seit den 50-ern sehr gute Modellmotoren für eigenen Wettbewerb-Bedarf selbst gebaut hat und mit denen bereits zu dieser Zeit Geschwindigkeiten von über 190 km/h erreichte was, falls ich mich richtig entsinne, mit einem polnischen F2A-Rekord von etwa 192km/h resultierte. Er hatte also sich selbst alle Voraussetzungen geschaffen, um bei damals neuesten Technologien kräftig mit zu mischen. Von einem Motor aus westlicher Herstellung wagte damals nämlich im kommunistisch geprägten Polen niemand zu träumen. Nicht einmal die Besten. Mir steht es nicht zu, irgendwelche Vergleiche anzustellen, aber die 170km/h von Werner Zorn erscheinen mir zu dieser Zeit als etwas bescheidener.


Einen Einblattprop für Speed hab ich in einem Aeromodeller Annual Yearbook von 1948 gesehen. Aber die richtigen Vorteile muss es erst gebracht haben, als die Drehzahl richtig hoch wurde. Das muss dann der Punkt gewesen sein, wo Andrzej "zugeschlagen" hat..
Ja, genau. Da Andrzej seit den 50-ern sehr gute Motoren baute, hatte er alle Voraussetzungen dafür, um eine gelungene Kombination mit einem 1-Blatt-Propeller zu erschaffen, ohne auf Fremdprodukte samt ihren "Eigenheiten" angewiesen zu sein. Sicherlich dauerte es einige Jahre, bis alles gut funktionierte. Damit will ich natürlich nicht behaupten, dass er absolut der erste gewesen sei. Allerdings einer der ersten, die damit große Wettbewerbserfolge feierten.

Möglicherweise spielte damals auch ein Bisschen Glück eine Rolle, auf das richtige "Pferdchen" zu setzen. Es ist jedenfalls kein Zufall, dass Pawel aus verlinktem Bericht als ehemaliger "Schüler" von Andrzej die Reihe seiner Erfolge fortsetzt. Ich persönlich bin der Meinung, dass man solche Menschen immer hervorheben sollte. Aus diesem Grund entschloss ich mich dieses Thema zu starten.

Pawel Praus und Andrzej Rachwal sind natürlich nicht die einzigen, die unsere Aufmerksamkeit verdienen.
 
Asymmetrische F2A-Modelle

Asymmetrische F2A-Modelle

Hallo.

Viel kann ich dazu nicht beitragen, denn das war etwas "vor meiner Zeit". Ich habe zwar Emil Rumpel noch kennen gelernt und auch Jürgen Lenzen kenne ich persönlich, aber die beiden haben Anfang der 1970er Jahre mit den asymmetrischen Modellen angefangen. Am bekanntesten dürfte wohl der KINGFISHER von Emil sein (Plan im Aeromodeller erschienen). Diese Modelle hatten noch einen aufrecht stehenden Motor. Daraus entwickelte sich dann nach und nach der "Sidewinder" mit liegendem Motor und ohne den "Pseudo-Aussenflügel" des KINGFISHER.
So "richtig weiterentwickelt" haben es dann die Ungarn mit Bimbi, Molnar, Mult, und Szegedi. Die haben die Länge der Innenflügel so ziemlich auf die Spitze getrieben.

Auch der "Einblatt-Propeller" war in den 1970er Jahren schon bekannt. 1979 bei der EM gehörten sie jedenfalls schon zur "Standardausrüstung" der Speedflieger. Auch 1979 schon, konnte man bei Jürgen Bartels, ehemals sehr bekannter Hersteller von GfK/CfK-Props für "Spezialanwendungen", diese Einblätter serienmäßig kaufen.


Gruß
Willi
 

Jarek

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Ja, Ende Siebziger war asymmetrische Auslegung und Einblatt-Propeller keine "Geheimwaffe" mehr. Ich vermute, dass sich diese Entwicklungen am stärksten in den Sechzigern, parallel in mehreren Ländern durchgezogen haben, denn ein Meister wie Rachwal würde schon mal aus Konkurrenzgründen sicherlich eine absolute Neuheit nicht allzu voreilig in einem Buch ausgiebig behandeln. Etwa in dieser Zeit hat auch eine verbreitete Entwicklung von hochtourigen Rennmotoren stattgefunden, falls ich mich richtig entsinne.

Sehr intensive Entwicklung dieser Sparte fand damals nicht nur in Ungarn und Polen statt. Da waren die Tschechen und insbesondere vom Staat unterstützten Rußen (Ukrainer eingeschlossen) sehr stark vertreten.

Aufrecht stehende Motoren waren Gang und Gäbe bis jemand rausgefunden hatte, dass liegend nach außen gerichteter Zylinderkopf besser mit dem Gemisch versorgt wird. Innerhalb kürzester Zeit flogen alle diese Anordnung.

Es ist schon erstaunlich, wie wenig sich materialtechnisch seit dieser Zeit bis heute geändert hat. Der größte Technologiesprung war wohl der Einzug von CFK bei der Prop-Herstellung. Die aus Linde "geschnitzten" Rümpfe und aus Duraluminiumblech gebauten Tragflächen scheinen immer noch gut zu funktionieren...

Allerdings ist die Herstellung der Rohlinge aus Duraluminium für die Tragfläche auch heute kein Kinderspiel. Pawel macht das nicht selbst, sondern wird mit den an Antrittskante vorgebogenen Rohlingen von PZL (Polskie Zaklady Lotnicze - übersetzt: Polnische Flugzeugwerke) beliefert. Das sind so Sachen, die er bereitwillig verrät. Was er nicht verrät, sind vermutlich viele begleitenden, unscheinbar bedeutungslosen, aber in Wirklichkeit sehr wichtigen Tricks bei weiterer Verarbeitung.
 
Die Liegende Anordnung hat noch einige Vorteile: gleichmäßigere Belastung des Kolbens und m.e. der wichtigste Effekt- mechanische Stabilisierung des Motorenfundamentes durch den Leinenzug. Eine gut funktionierende Maßnahme hat ja meist mehrere Faktoren, die sich oft erst später rausstellen.

Grüße !

P.S.: noch mal zum Werner Zorn - der hatte einfach keine Motoren. in russisch besetztem D (DDR gabs ja da noch nicht) waren keine zu bekommen. Mein Freund Fritze hat ihm dann welche über die Grenze geschmuggelt. Der Bodemann-getunte Mach 1 war aber zu der Zeit der schnellste Motor den sie hatten. Der Werner hatte sich wohl immer beschwert, dass es einfach keine Glühzünder gab, ihm war es also schon bewusst dass und wie es schneller geht. Fritze hatte ihm dann mal einen 2,5er OS mitgebracht, von dem sie ziemlich enttäuscht waren.. Also die 170 sind m.e. der schnellste Mach 1, der je geflogen ist :D . Ich versuch mal rauszubekommen, wann das war.. Der ist dann auch irgendwann schneller geflogen anfang der 60er..
 
DACOR !!!!!

DACOR !!!!!

Die Liegende Anordnung hat noch einige Vorteile: gleichmäßigere Belastung des Kolbens und m.e. der wichtigste Effekt- mechanische Stabilisierung des Motorenfundamentes durch den Leinenzug. Eine gut funktionierende Maßnahme hat ja meist mehrere Faktoren, die sich oft erst später rausstellen.

Grüße !

Hallo Sebastian

Für diese SUUUUPER Erklärung vergebe ich dir einen "schlauen Fuchs" Punkt.

@ Jari

Vielen Dank für den F2A Link.

F2A würde mich auch mal reizen,
allein wegen meiner eigenen Puste bzw. Puls
an der Gabel und
meinen neuen Joggingschuhen.
A B E R.......der Knackpunkt ist,
die Trainingspiste liegt...... V I E L....... zu weit weg.
Wie ist die Situation bei Pawel ?.

Vielen Dank an euch beide
Gruß
Peter GER-1223
 

Jarek

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Ja, Sebastian, das erklärt vieles. Aus ähnlichem Grund ist vermutlich auch Rachwal gleich am Anfang zum Motorenbauer geworden.

Ich komme zwar aus einer ganz anderen Modellbausparte, habe aber schon damals aus Neugier versucht, zumindest ein Bisschen über den Tellerrand zu blicken. Deswegen sind mir die Entwicklungen im Fesselflug und Erfolge von Andrzej Rachwal nie ganz fremd gewesen. Aus dem gleichen Grund sammelte ich fleißig auch unterschiedliche Modellbau-Bücher. Nach inhaltlich vergleichbarer Literatur sucht man heute vergeblich.

Es gab damals in Polen auch einen anderen, erwähnenswerten Flugmodell-Konstrukteur namens Wieslaw Schier. Dieser widmete sich allerdings dem Scale- und Semiscale-Modellbau. Seine zahlreichen Veröffentlichungen und technischer Nachlas prägen bis heute tausende Modellbauer in Polen. Das ist aber eine andere, obwohl nicht weniger interessante Geschichte...
 

Jarek

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Hallo Peter,

der Fesselflug ist in Polen eine Tradition. Dem entsprechend sind dort auch einige Pisten noch aus dem Nachlas der kommunistischen Zeit erhalten geblieben. So hatte die technisch interessierte Jugend bis in den Eintritt der freien Marktwirtschaft immer die Möglichkeit gehabt, diese Pisten zu nutzen. Einige wurden saniert, möglicherweise sind auch einige dazu gekommen. Die meisten davon liegen allerdings in Landes Süden. Deswegen war Schlesien schon immer eine Hochburg des Fesselflugs. Pawel lebt bei Kattowitz und in dieser Gegend gibt es wohl einige Pisten.

Warum ausgerechnet Fesselflug? In der Zeit zwischen den 50- und den 70-er Jahren war das in Polen, zumindest für die Jugend wohl die preiswerteste Möglichkeit, Modellflug zu betreiben. Einfache Modelle, aus leicht erhältlichen Baustoffen (Balsa war Mangelware, meist nur für Wettbewerbsteilnehmer verfügbar), mit Motoren aus sowjetischer Herstellung ausgestattet...

Auch bis in den Zeitalter von Hobbyking und Modellbauprodukten als Massenware hat sich dort Fesselflug erfolgreich halten können.

Falls ich neulich richtig gelesen habe, besitzt Pawel inzwischen 15 Landesmeisterschaften in der Klasse F2A.
 
Hallo Peter,

der Fesselflug ist in Polen eine Tradition. Dem entsprechend sind dort auch einige Pisten noch aus dem Nachlas der kommunistischen Zeit erhalten geblieben. So hatte die technisch interessierte Jugend bis in den Eintritt der freien Marktwirtschaft immer die Möglichkeit gehabt, diese Pisten zu nutzen. Einige wurden saniert, möglicherweise sind auch einige dazu gekommen. Die meisten davon liegen allerdings in Landes Süden. Deswegen war Schlesien schon immer eine Hochburg des Fesselflugs. Pawel lebt bei Kattowitz und in dieser Gegend gibt es wohl einige Pisten.

Warum ausgerechnet Fesselflug? In der Zeit zwischen den 50- und den 70-er Jahren war das in Polen, zumindest für die Jugend wohl die preiswerteste Möglichkeit, Modellflug zu betreiben. Einfache Modelle, aus leicht erhältlichen Baustoffen (Balsa war Mangelware, meist nur für Wettbewerbsteilnehmer verfügbar), mit Motoren aus sowjetischer Herstellung ausgestattet...

Auch bis in den Zeitalter von Hobbyking und Modellbauprodukten als Massenware hat sich dort Fesselflug erfolgreich halten können.

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Sorry Jarek

Sorry Jarek

Leider komme ich nicht ganz dahinter, was mir dieser Link sagen sollte...


ist kein Link sondern war (m)ein PC Fehler.

Leider gibt es in der BRD nur 2 Fesselflugpisten, (Sebnitz+Bitterfeld).

Der westliche Teil der BRD hat schlichtweg verschlafen ,
vergessen eine zu bauen ?.

Für einen West Saarländer, Süd Bayer oder
Hamburger Waterkant Piloten sind dies (IMHO) zu lange Anfahrtswege.

LG
Peter
 

Jarek

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Der westliche Teil der BRD hat schlichtweg verschlafen ,
vergessen eine zu bauen ?.
Verschlafen vermutlich nicht. Ich halte es für wahrscheinlich, dass viele im betuchten Westen sich ziemlich früh die RC-Technik leisten konnten und dieser auch zugewandt haben. Das Interesse am Fesselflug ist dann vermutlich entsprechend gesunken.
 
Da hast du Recht.......Jarek.

Da hast du Recht.......Jarek.

Nachdem bei der Firma Graupner/Grundig und
anderen die ersten Röhren Fernsteuerungen in Kombination dazu der vibrationsarme und
besser drosselbare Glühzünder Motor angeboten wurden ,
ist quasi der Fesselflugmarkt/Umsatz Jahr für Jahr weggebrochen.

Ich kann das seit 1969 selbst beobachten.

Als einziger jugendlicher Fesselflieger in einem reinen RC Verein,
flogen damals fast alle Multiplex Anlagen mit Webra Blackhead 40RC oder 60RC.
Die RC "Exoten" flogen Graupner Anlage mit Super Tigre 60 RC.

Es gab eine Fesselflugpiste in Geilenkirchen NRW .

In den 70ern und 80ern wurden Nationale und Internationale Wettbewerbe auf
dem Parkplatzgelände des "Ruhrpark Einkauszentrum" in Bochum NRW veranstaltet.
Willi kann da bestimmt dazu noch Präziser werden.

Gruß
Peter
 
Fesselflugpisten

Fesselflugpisten

Hallo.

Peter, du hast noch eine Piste im "Osten" vergessen - Jahnsdorf. Allerdings wird die wohl nicht mehr benutzt.

Die Fesselflugpiste in Geilenkirchen existiert noch! Jedenfalls zur Hälfte - der Speedkreis wurde vor etwa 15 Jahren weggebaggert, da der Teer dieser Piste völlig marode geworden war. Da haben die Erbauer in den 1960er Jahren wohl etwas geschlampt.
Die Teamrace/Kunstflug-Teerpiste ist nach wie vor in einem guten Zustand, aber da der dortige Verein keinerlei Fesselflieger mehr hat, ist ein Fliegen dort kaum möglich. Vielleicht sollten mal ein paar Fesselflieger dort eintreten, dann dürfte man da auch wieder fesselfliegen.
2008/2009 haben wir dort ja noch Deutsche Meisterschaften im Fesselflug ausgerichtet - in allen 4 FAI-Klassen!

Unser Modellflugplatz in Heinsberg-Karken (leider nur Gras, aber sehr gutes!) ist ausdrücklich als Fesselfluganlage durch die Bezirksregierung zugelassen! Bis zu 3 Kreise dürfen wir dort betreiben. Für Speed und Teamrace ist es bei uns vielleicht nicht so gut geeignet, aber alles andere kann man prima fliegen. Aaron und ich haben dort auch schon ein F2F-Modell geflogen.

Gruß
Willi
 

Jarek

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Im Ostblock war das anders. Ich beziehe mit damit zwar direkt auf Polen, denke aber, das die Zustände in anderen Ostblockländern nicht viel anders waren.

Von einer RC-Anlage aus westlicher Herstellung konnte man nicht mal ansatzweise träumen. Und wenn sie auch erhältlich wären, könnte sich diese Anlagen kaum jemand leisten. Das war eine völlig andere Welt. Für die "politisch unbedenklichen" Vereinsmitglieder gab es nur Fernsteuerungen aus russischer Herstellung. Allerdings in sehr begrenzten Mengen. Pilot 2 hießen die Dinger. Der 2-Kanal-Empfänger war mit dem Servo in einem klobigen Gehäuse integriert - ziemlich groß und schwer. Trotzdem für Otto-Normalos unerreichbar. Insbesondere für solche wie mich, mit "bedenklicher" Abstammung, einem typisch deutschen Namen und Familie im Ausland (s. unten) - völlig undenkbar! Natürlich gab es einige Spezialisten, die sich Fernsteuerungen auf abenteuerliche Weise selbst gebastelt haben. Genauso war es mit Motoren - aus westlicher Herstellung für durchschnittlichen Modellbauer nicht erreichbar. MVVS und Jenas gelegentlich über den Club zu bekommen, zumindest theoretisch, denn die meisten Instruktoren behielten sie natürlich für sich. Nur die russischen Motoren konnte man, welch ein Wunder, immer wieder im Handel kaufen. Für damalige Verhältnisse nicht ganz billig, aber immer hin. Ähnlich war es mit der Balsaversorgung - im freien Handel (oder was man so als "freien Handel" bezeichnete) nicht zu bekommen, über Beziehungen in Kleinstmengen schon.

Der überwiegenden Mehrzahl von Modellbauern blieb also nichts anderes übrig, als bei Fesselflug zu bleiben und mit zunehmenden Erfolgen einiger bekam diese Disziplin auch entsprechend mehr Ansehen, was wiederum zum staatlich unterstützten Bau mehrerer Pisten führte und sich im Laufer der Jahre zu einer Art Tradition gewandelt hat.

Ich hatte trotzdem ein wenig Glück, weil meine Familie nach dem 2. Weltkrieg über die Ganze Welt zerstreut war, was dann mit zahlreichen Tanten, Onkeln und Cousins in der Schweiz, England, Kanada, USA und natürlich Deutschland resultierte. Daher sind gelegentlich ein Paar Dollar, Pfund, Franken oder eben D-Mark in meine Hände geraten, womit ich wiederum etwas Balsa von "staatlich besser versorgten" Kollegen ergattern konnte und dadurch nicht unbedingt auf Fesselflug samt heimischen Baustoffen angewiesen sein musste. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte...
 
@Jarek

@Jarek

Mir selbst sind die damaligen Modellflugsport Verhältnisse durchaus bekannt.
Da ich selbst gerne über den Tellerrand rausschaue
hatte ich vor Jahren in meiner aktiven F2D Zeit auf den Intl. Wettbewerben Dialoge mit
Sportlern aus Litauen,Ukraine und Russland.
In Mangel der Rohstoffknappheit verständlich und nachvollziehbar.
Aber auch Sportler der BRD unterstützten damals Sportler aus dem Ostblock per Geschenkpaket.
Fesselflug ist Grenzenlos.
Gruß
Peter
 
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