Baubericht: Hall CHEROKEE II

Hallo,

nachdem über die vergangenen Wochen und Monate die Berichte über WIEN, LIBELLE, B-Spatz u.a. hier einiges Interesse hervorgerufen haben, möchte ich die Reihe mit dem o.g. Modell fortsetzen und versuchen, den Einen oder Anderen auch für den Holzbau (wieder?) zu begeistern?!

Die Voraussetzungen scheinen mir für viele günstig, denn die Cherokee ist ein Modell mit "nur" 3,35 m Spannweite, aber als "quarter scaler" mit einer Wurzeltiefe von über 30 cm und einer Rumpfhöhe von etwa 35(!) cm auf einem relativ kleinen Baubrett herstellbar und in der Luft beim Thermikkreisen sicher besser sichtbar als ein übliches 4 m+ Modell.

Die (für mich) gar zu verständliche Scheu vieler vor dem "Schnitzen" von Rippen und Spanten wird durch einen "half-kit" von www.tmrcsaiplanes.com vermieden, der mit allen Formteilen als lasergeschnittener Teilesatz, zusammen mit einigen Beschlagteilen, hier ankommt. Zuzukaufen sind dann noch Holme, einige Leisten und Balsabretter.
Ein Problem im Übergang von Zoll- auf metrische Maße besteht nicht.

Die Cherokee II wurde 1956 in den USA erstmals als Plan für einen Selbstbau veröffentlicht und im Lauf der Jahre in vielen, teilweise modifizierten, Exemplaren nachgebaut. Die Konstruktion wurde deshalb sehr einfach gehalten, z.B. ohne komplizierte Rumpfbeplankung, und das Modell folgt diesem Vorbild weitgehend nach. Informationen und eine 3-Seiten-Ansicht findet sich auch im Band 2, "Segelflugzeuge 1945 - 1965" von Martin Simons, Eqip-Verlag.

Die Bilder zeigen den Teilesatz und das relativ kleine Bündel der hier zugekauften Holme und Bretter samt Ausschnitten des Planes.
Der Bau beginnt in den nächsten Tagen und ich werde berichten.

Gruß
Herbert
 

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Hallo Herbert,

interessantes Modell, Holzbau, Segler...:) - einen Zaungast hast du - kannst loslegen :D

...muß gleich mal im Simons nachschauen (der Link geht leider nicht).

Grüße
Walter
 
Import

Import

Hallo Herbert,
ja bitte weiter informieren. Sonst hört man ja nur von Modellen jenseits 10kg und jenseits 4m und nicht jeder hat einen passenden Hang oder einen willigen Schlepper. Ich fand auch den Bericht über die Schweizer I 23 "Thomas Crown" in der Aufwind sehr interessant. TMRC hat ja noch Einiges Interessantes in Petto.

Wie hat denn der Import geklappt und wie hoch waren die Kosten? Vielleicht findet sich in der RCN Gemeinde eine Sammelbestellung?
Stefan
 
Stefan,

die Preise sind auf der website von Tom Martin zu finden: Cherokee: 215,95 $.

Das Porto betrug $34,95 und das Paket war in weniger als zwei Wochen hier. Beim Zoll war persönliche Abholung angesagt und ich habe dem Beamten freundlich erklärt, daß es sich um einen Teil-Baukasten für ein Flugmodell handelt. Er ließ mich dann ohne weitere Kosten von dannen ziehen.

Gruß
Herbert
 
Bestellung

Bestellung

Hallo Herbert,
danke für die Info. Das Porto ist schon ziemlich hoch, aber letzlich zählt der Gesamtpreis und der ist ok. Halt uns über den Fortgang der Hall Cherokee auf dem Laufenden,
Stefan
 
Stefan,

hast Du schon mal ein Paket von hier nach USA verschickt? ;-)))) .....


So, die vorbereitenden Arbeiten sind angefangen:

Die Holmstege für die innere Flächenhälfte liegen lasergeschnitten aus 3 mm Balsa bei (die äußere Hälfte soll man aus 1,5 mm B selber schnitzen). Ich bin nun nicht gerade ein Freund der Theorie "viel hilft viel", aber auf der anderen Seite bin ich für eine stabile Fläche von einer außerordentlich guten Verbindung zwischen den oberen und unteren Holmleisten sehr überzeugt. Deshalb habe ich die 3 mm B-Teile auf 5 mm B aufgeleimt und ausgeschnitten. Die äußeren Stege werde ich dann abgestuft aus 5 und 3 mm herstellen.

Die Flächensteckung erfolgt (wie bei der Schweizer 1-23) mit einem hochzähen 3/8" (ca.9,5 mm) Alustab (der sich bisher voll bewährt hat). Durch einen Packfehler (wird korrigiert!) war nicht genügend Material beigefügt, sodaß ich mich der Einfachheit entschlossen habe, die Steckung auf 10 mm Stahl zu "europäisieren". Dazu mußten die Rippenbohrungen um gut 0,5 mm aufgeweitet werden.

Der untere Holm ist auf die untere Beplankung aufgeleimt und jetzt kann es mit dem Rippen aufsetzen losgehen.

Gruß
Herbert
 

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Exoten

Exoten

Hallo Herbert,
mir ist schon klar, dass der Versand nicht billig sein kann. Leider sind Verhandlungen eines mir gut bekannten Importeurs von Holzbausätzen aus den USA ( www.fun-modellbau.de )mit TMRC gescheitert an den Mengenvorstellungen. Das Interesse an solchen Exoten scheint auch nicht sehr groß zu sein, zumal wenn die Spannweite unter 4m liegt.... .
Ich kämpfe mit mir, ob es die Schweizer I 23 sein soll oder die Hall Cherokee, was würdest Du sagen?
Weißleim statt Epoxy!
Stefan
 
Hallo Stefan,

oh je, was soll ich da sagen? ;-))

Die Schweizer 1-23 "mußte" ich bauen, denn das war wirklich noch ein "Projekt" aus Studienzeiten vor fast 40 Jahren...

Eigentlich ziehe ich 4 m Modelle vor - besonders als reiner Flachlandflieger hier im Norden - und ich hatte auch ernsthaft in Erwägung gezogen, den 1-23 Plan zu vergrößern, aber meine Werkstatt ist eigentlich zu klein. Ich kann 4 m Flächen problemlos ausrüsten, aber kaum bauen. Deshalb ist bisher auch meine Folgeidee für eine große Schweizer 1-34 auf Eis gelegt. Ich hatte dieses Modell 1972 aus einem Baukasten der Fa. Sterling gebaut.

Die Cherokee hat mir einfach dann gefallen und jetzt, nachdem ich auf dem Plan die Größe richtig erfassen kann, umso mehr, weil der Maßstab 1:4 bei der kurzen Originalspannweite von 12,xx bzw. 13,xx m einen gewaltigen Rumpf und sehr tiefe Flächen ergibt. Und nachdem es mir sehr stark auch auf gute Sichtbarkeit ankommt, ist die Cherokee ein hochinteressanter Kompromiß. Die Schweizer 1-23 ist dagegen im Maßstab 1:5 ein zierlicher Flieger...

Mehr weiß ich dazu (noch) nicht - take your choice ;-))))

Die Installation eines Importeurs ist m.E. nicht zwangsläufig der Weisheit letzter Schluß. Die Kommunikationsmöglichkeiten und das Transportangebot sind heute so, daß ein Direktbezug eher billiger und schneller kommt. Diese Modelle sind natürlich auch kein Massengeschäft, sodaß der Importeur in große Entscheidungsprobleme zur Lagerhaltung (und dem verbundenen Kapitaleinsatz) kommt. Ein Importeur, der dann jede einzelne Bestellung möglicherweise per mail nach USA gibt, auf die Lieferung wartet und sie dann mit einem (selbstverständlichen) Aufschlag an den Kunden weiter gibt, der hilft der Verbreitung solcher Modelle auch nicht?

Nun denn, ich habe weiter gebaut. Erstmals habe ich wirklich alle Verkastungsteile und die Endleistenverstärkungen so vorbereitet, daß der Zusammenbau soweit nachgerade schnell von statten ging.

Übermorgen geht es weiter.

Gruß
Herbert
 

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Noch ein Zaungast!

Noch ein Zaungast!

Hallo Herbert,

melde mich auch als interessierter Zaungast an.
Freue mich, dass Du deine Holzbauaktivitäten hier dokumentierst.
Klasse auch, dass mal ein amerikanisches Flugzeug zu sehen ist. Habe auch gleich im Simons nachgeschaut, um was für einen Segler es sich da handelt. Diese barocken Formen - ganz auch nach meinem Geschmack, muss ich sagen.
Frage an den Modi:
Darf man die Bilder (Dreiseitenansicht und/oder Foto) aus dem Simons (1945-1965) hier reinstellen?
Wäre für alle Mitleser doch interessant zu sehen, wie das Flugzeug im Original aussieht - oder!?


Gruß
Peter
 
Urheberrecht

Urheberrecht

Hallo Peter,
solange du keine Urheberrechte verletzt und einen Quellennachweis dazuschreibst kannst du Bilder oder eine Dreiseitenansicht einstellen,. Das ist die Forenregel 1.8
 
@ Günter u.a.

@ Günter u.a.

Also, ich hoffe mal, dass ich mit den Bildern keine Urheberrechte verletze, wenn ich darauf hinweise:
Sie sind erschienen in
Martin Simons, Segelflugzeuge 1945-1965, Eqip-Verlag, Königswinter 2002.
Sollte ich doch gegen das Urheberrecht verstoßen, bitte den Beitrag wieder löschen!

cherokee2.jpg cherokee3.jpg


Gruß
Peter
 
Danke, Peter,

für deine aktive Mithilfe!

Ich habe natürlich auch Deine Berichte verfolgt und kenne Dein "fliegerisches" Umfeld sehr gut. Von 1965 bis 1982 habe ich auch den Kaiserstuhl (damals war es noch erlaubt!) und den Schwarzwald unsicher gemacht und mit Arnold Hofmann die ersten F-Schlepps gemacht... ;-))
Abgesehen von den Segelflugaktivitäten in unserem Verein und einigen anderen kleinen, aber "hochwertigen Zellen" in der Region sind wir insgesamt gesehen hier im Norden doch eher in der segelfliegerischen Diaspora.

ABER SPAß MACHT ES TROTZDEM!

Gruß
Herbert
 
Bestellung

Bestellung

Hallo allerseits,
kurzentschlossen habe ich einen Hall Cherokee Teilesatz bei TMRC einschließlich Fotodokumentation bestellt und heute die Bestätigung erhalten. Inklusive Versand kostet der Spaß 280 US Dollar.
Demnächst wird also "mit"dokumentiert. Im Moment macht sich eine EON Olympia Meise in 1/4 auf meinem Baubrett breit, für die ich vor Jahren mal eine Rumpfform gemacht habe. Das Rippengerüst wartet auf die Beplankung, hoffentlich nicht mehr lange,
Euer Stefan
 
Na, Stefan, denn komme ich ja zeitlich ganz schön unter Druck, wenn ich die Nase vorne behalten will?! ;-)))

Gut, ich war ja auch wieder ein bißchen fleißig, obwohl jetzt die Bauschritte kommen, bei denen man nicht so viel sieht.
.... und wenn man dann sein Hirn nicht einschaltet, dann kommt Extraarbeit mit Aufschneiden der eben installierten Nasenbeplankung, weil vorher das Auffüttern des Steckungsrohres und die Aufleimer dazu vergessen wurden...

Weiter ging es dann mit der Störklappe und dem Querruder nach der Methode, die Peter Frische hier vorgestellt hatte (letzteres ist aber natürlich noch nicht fertig).

Bis die Tage
Herbert
 

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Hallo,

das CHEROKEE-Projekt gibt es noch ;-), aber leider war es die letzten Tage vorübergehend von der Werkbank verbannt.

Begründung: Ich hasse es, wenn kaputte Flieger in der Werkstatt herumliegen...
Vor knapp zwei Wochen hat mich, und das zum zweiten Male(!), eine "AA" (Zellenbauart) NiMH-Zelle (das erste Mal "Saft"(?), das zweite Mal "Sanyo") im Sender (MPX Evo) so kurzfristig verlassen, daß es nach dem Akkualarm zwar noch zum Ausfahren des "butterfly" und zum Schnellabstieg gereicht hat, nicht aber mehr zum Abfangen und Landen. Einschlag unmittelbar an einem Zaunpfahl unserer Flugwiese und der Rumpf war ab - und jetzt ist er wieder zusammen und lackiert.

Und im Sender arbeiten jetzt zwei LiPo-"Teebeutel", hoffentlich zufriedenstellender?!

Das Querruder ist etwas gediehen und es geht weiter...

Gruß
Herbert
 

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Hallo,

das Queruder fertig, untere Rippenaufleimer und Nasenleiste, Servoplätze, Randbogen und grob verschliffen: Die linke Fläche ist soweit rohbaufertig.

Es geht aber auch weiter: Die rechte Fläche ist begonnen, wie Figura zeigt.

Allerdings kommt ab dem Wochenende eine Unterbrechung bis Anfang Mai wegen einer Reise. Die Flächen sollen so bald als möglich fertig werden, denn beim Rumpfbau wird es wieder interessanter!

Einstweilen
Herbert
 

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Verspäteten Dank, Peter, für die weitere Farbgestaltung - wenn ich dann mal soweit bin...

Aber immerhin, von der Reise zurück, sind die Arbeiten an der zweiten Fläche weiter gegangen und per heute ist der Rohbau soweit fertig. Beigefügte Bilder zeigen etwas die Details und Peter wird bei der Querrudergestaltung gewisse Wiedererkennungseffekte ;-))) feststellen?!

Bei Leitwerk und Rumpf wird es bald etwas interessanter.

Herbert
 

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So, der Bau des Höhenleitwerks hat begonnen.

Entgegen der o.g. Tragflächenkonstruktion, die das Original im Aufbau nicht genau nachbildet (die Informationen hierfür sind aber auf dem Plan dargestellt), folgt der Leitwerksaufbau dem Original. Dies bedeutet zwar mehr Arbeit, aber es entsteht eine leichte, steife Baugruppe.

Vom Holm ausgehend wird eine Teilbeplankung aus 0,8 mm Sph aufgebracht und dann zwischen die Rippen eine Verkastung eingebracht. Daraus entseht dann ein Holmkasten, der für hinreichende Steifigkeit um alle Achsen sorgt.

Weiter geht es allerdings dann erst Anfang Juni: die Reisezeit beginnt!

Herbert
 

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