Luftschrauben Drehrichtung bei 2 Mot?

Hallo zusammen,
ich habe für meine 2 Meter P68 mit Elektroantrieb Luftschrauben für rechts und links-Lauf.
spiet es eine Rolle welche Drehrichtung auf welche Seite montiert wird?
Die Motoren sind mit 0° Seitenzug an der Tragfläche befestigt.

Fliegergruß
Clemens
 
Hallo Clemens,

solange die Motoren gegeneinander drehen ist es egal.
Der Propellerdrall hebt sich dadurch auf.
 
Hi!
Ich habe mehrre 2-Mot Eigenbau: DO 228, Bronco OV10, Eigenbau Racer. Alle Props drehen in eine Drehrichtung. Mit gegenläufigen Props machst du aber auch keinen Fehler.
Meine Begründung: Bei gleicher Drehrichtung kriegst du leicht Props.
 

van3st

User
Beim Landflug ist es egal, Hauptsache gegenläufig. Interessant wird es beim Wasserflug. Dort sollten sich die Propeller so drehen, dass sie von oben Richtung Mitte drehen. Dadurch wird der Hauptanteil des evtl. auftretenen Wassers/Spray nach außen abgeworfen und nicht auf den Rumpf. Daher wähle ich von Grund auf bei 2 Mot. immer diese Richtung.
 
Es ist eigentlich nicht egal. Grund ist der sogenannte P-Factor. Ist aber bei Elektromotoren eher von akademischer Bedeutung, weil einseitiger Motorausfall kein Risiko ist, dem man besondere Bedeutung beimisst.

Was ist das Problem? Im Steigflug wird der Propeller wegen der hochstehenden Nase leicht von unten durchströmt. Das bedeutet bei rechtsdrehendem Prop, dass die rechte Seite des Propellers mehr Anstellwinkel auf dem Propellerblatt sieht. Das ergibt schon bei der Einmot im Steigflug ein Moment nach links, eben den P-Factor. Montiert man bei gegenläufigen Propellern nun den rechtsdrehenden rechts, verstärkt dieser P-Factor das einseitige Antriebsmoment bei Motorausfall links.

Man sollte aus diesem Grund die Propeller beim Verbrenner nach innen drehen lassen. Bei Elektro, wie gesagt, eher unwichtig.

Ein weiterer Vorteil ist allenfalls noch, dass man so etwas mehr Anströmung aufs Leitwerk leitet.
 
Hallo Clemens,

Scale fordert: beide rechtslaufend, einfache Beschaffung auch. Obwohl beim Wasserfliegen Propellerbruch durch Bodenkontakt seltener vorkommt.
Für den Drehmomentausgleich ist es egal, ob du rechts linksherum und links rechtsherum laufen lässt oder umgekehrt.
Einzelne Motorabsteller sind beim Elektroantrieb ja eher selten. Dann allerdings wäre es für die Flugstabilität besser, wie von Stefan für die Spritzrichtung beschrieben, den verbliebenen laufenden Motor mit seinem Gegen- oder Abstützdrehmoment zur Aufrichtung des hängenden antriebslosen Flügels beizutragen, also oben zur Mitte hin drehen zu lassen.
Der P-Faktor, wie von Markus beschrieben, ist doch mehr bei schnellen Richtungswechseln wirksam. Dann aber nicht minder gefährlich.

Beste Grüße
Andreas
 

FamZim

User
Hallo

Wenn der rechte rechts herum, und der linke links herum dreht, bewirken die verdrallten Strömungen etwas Tiefenruder beim Gas geben.
Drehen sie anders herum eben Höhenruder.

Gruß Aloys.
 
Du meinst Präzession. Oder nennen das einige Propellerheads P-Factor? (Der Terminus ist ohnehin nichtssagend und irreleitend.)

Du hast recht, ich meinte Präzession. Der P-Faktor wird bei schnellen Richtungswechseln(kurz vor Strömungsabriss) allerdings kurzzeitig auch stärker. Insgesamt ist der P-Faktor aber bei fliegenden Modell-(Leistungsgewicht!)-Flugzeugen eher unbedeutend. Bei stehenden und noch rollenden 2-Beinern kann er allerdings schon heftig wirken. Wenn Wasserflugzeuge so steil im Wasser liegen/fahren stimmt aber etwas mit den Schwimmern nicht. Üblicherweise sollten sie horizontal schwimmen und gleiten also ohne wirksamen P-Faktor.

Wenn der rechte rechts herum, und der linke links herum dreht, bewirken die verdrallten Strömungen etwas Tiefenruder beim Gas geben.
Drehen sie anders herum eben Höhenruder.

Ähnlich ist es mit dem Drall des Propellerstrahls. Diese Störwirkung spielt nur im Stand und bei sehr geringen Geschwindigkeiten eine Rolle, beim Flug in der Luft ist es zu vernachlässigen.

Die größte Störung des Gleichgewichts geht aber immer vom Motorgegendrehmoment aus, und das immer: im Stand, beim Rollen und im Flug!

Beste Grüße
Andreas
 

ALFA-AIR

User
Hallo Clemens,
bei dem Original drehen die Motoren gleichsinnig, also rechts- das macht man aus Kostengründen so, sonst hätten sämtliche Teile für den ansonsten Baugleichen Linksdreher eine eigene Luftfahrt-Zulassung nötig, vom Logistik und Wartungs-Rattenschwanz, der sich daraus ableiten lässt, ganz zu schweigen..
Die meisten Hersteller in der allgemeinen Luftfahrt verfahren so und haben gleichlaufende Motoren in ihren Twins.
Es gibt ein paar wenige Ausnahmen, die Piper Seneca fällt mir da auf Anhieb ein.
Sogar "Klassenprimus" Beechcraft - ansonsten für ausgefuchste Aerodynamik bekannt- verzichtet auf Gegenläufer !

Die Vorteile sind wohl eher als gering einzuschätzen, wenn die Props gegenläufig sind, und bei unseren Modellen ist der Effekt praktisch gleich Null.
Ich habe das auch probiert bei mehreren Beechcraft Modellen, es ergab keinen richtigen Vorteil !
Es war vielmehr so, das sich einmal ein Linksläufer beim Gasgeben verabschiedet hat- weil der Propellerschafft natürlich immernoch über ein Rechtsgewinde verfügte
(Merke: Wie ich lauf, so geh ich auf !) Ist bei Sägen, Trennscheiben usw das selbe !

Bei den Großen WW II Bombern hat man da allerdingsgerne drauf zurückgegriffen, wohl wegen des enormen Gegendreh-Moments, vermute ich mal ..!
Und das beim Militär Kosten eine untergeordnete Rolle spielen, ist nicht erst seit dem A 400 bekannt..

Wie schon hier mehrfach beschrieben liegen die Vorteile für 2 x Rechtsrum auf der Hand: Ersatz ist schnell verfügbar und alle Größen erhältlich!!

Viele Grüße

Martin
 

FamZim

User
Hallo

Ich würde es mal von der Propgrösse und dem nötigen Drehmoment abhängig machen.
Kleine hochturige mit wenig Steigung eher unproblematisch.
Grosse langsam laufende "quadratische " Props immer gegenläufig.
Einmotorige WW2 Maschinen, sind schon beim plötzlichen Gasgeben auf der Piste umgekippt !!

Gruß Aloys.
 

van3st

User
Fern ab jeder Wissenschaft: Ich habe meine kleine Seegans einmal mit gleichlaufenden Propellern betrieben. Abwassern war ein Graus! Nun laufen sie gegenläufig und sie fliegt traumhaft, genau wie alle anderen meiner 2-Mot Fliegerchen.,-
 
Bei den Großen WW II Bombern hat man da allerdingsgerne drauf zurückgegriffen, wohl wegen des enormen Gegendreh-Moments, vermute ich mal ..!
Und das beim Militär Kosten eine untergeordnete Rolle spielen, ist nicht erst seit dem A 400 bekannt.

Hi Martin,
mir fällt spontan kein Bomber ein, der gegenläufige Propeller verwendet. Außer vielleicht der Shackelton – dort aber jeweils gegenläufig auf einer Achse. Ich schätze mal, es ist zu aufwändig einen gespiegelten Sternmotor zu bauen und mit den Teilen eines Rechtsdrehers kannst du keinen Linksdreher bauen. Bei Motoren wie DB601 und Merlin ist es vermutlich nur der mechanische Lader, der den Drehrichtungswechsel verhindert. Deshalb sind nur die Allisons in der P-38 und der P-82 gegenläufig. Die haben Turbolader, und dem ist egal ob das Abgas links- oder rechtsdrehend ist. Übrigens anders herum als oben besprochen: namlich links links und rechts rechtsdrehend. Ich vermute, weil es dann dem Wartungspersonal leichter fällt die Ersatzteile zuzuordnen. Keine Diskussionen: links ist immer links – vom Pilotensitz aus betrachtet. Außerdem ist mir kein Fall bekannt, wo jemand sowas als Wasserflieger genutzt hätte. Jetzt fällt mir noch ein Grund ein: werden diese Propeller von hinten beschossen, fliegen die Querschläger nach außen weg und nicht auf den Piloten.

Beste Grüße
Andreas (der kleine Klugscheißer mit dem überflüssigen Inselwissen)

p.s.
Habt ihr euch schon mal die Drehrichtungen an der A 400 angesehen? Krass!
 

ALFA-AIR

User
.
Bei Motoren wie DB601 und Merlin ist es vermutlich nur der mechanische Lader, der den Drehrichtungswechsel verhindert. Deshalb sind nur die Allisons in der P-38 und der P-82 gegenläufig. Die haben Turbolader, und dem ist egal ob das Abgas links- oder rechtsdrehend ist.!

Hi Andreas,
ja , an die P - 38 hab ich tatsächlich auch gedacht, als ich das schrieb ..
Die "dicke" B - 25 hat dagegen gleichlaufende Motoren , muss nen Grund dafür geben..!;)
OT on:
Aus meinen Mopedschrauberzeiten weiß ich, dass Zweitakt Motoren ohne Probleme rückwärts anspringen können, das hängt vom Zündzeitpunkt ab..

Bei Viertaktern ist ein Drehrichtungswechsel aber ausgeschlossen, weil die Steuerzeiten der Ventile von der Nockenwelle vorgegeben sind
Das heißt, daß der Motor tiefgreifend anders konstruiert sein müsste, um die Drehrichtung umzukehren, meine ich !
OT off
Viele Grüße
Martin
 
ja , an die P - 38 hab ich tatsächlich auch gedacht, als ich das schrieb ..
Die P-38 ist bekannt als das Flugzeug mit den ZWEI kritischen Motoren, weil die Propeller nach aussen drehen. Irgendwo habe ich gelesen, der Prototyp sei umgekehrt gelaufen, aber die zwischen Innenflügel und Heckauslegern "eingeklemmte" Luft habe offenbar zu aerodynamischen Problemen und Ablösungen am Innenflügel geführt.
 
Hallo zusammen,
danke für die Rückmeldungen,
zufällig gibt es die benötigten Luftschrauben von Aeronaut 12x8 als rechts und links laufende Variante, ich werde also so montieren das die Luftschrauben auf der Oberseite zueinander laufen.

Und wieder hat das Forum schnell weitergeholfen:D

Fliegergruß
Clemens
 
Antrieb bei Cessna 337 Skymaster

Antrieb bei Cessna 337 Skymaster

Noch eine kleine Ergänzung zum Thema:

Ich fliege seit einigen Jahren eine Seagull Cessna 337 Skymaster. Dieses Modell hat zwei in Flugrichtung hintereinander angeordnete Motoren, Einen mit Zugantrieb (vorne am Rumpf) und den Zweiten mit Druckantrieb (hinten am Rumpf). Ursprünglich hatte ich hier auch geplant die beiden Antriebe mit gegenläufigen Luftschrauben auszurüsten. Allerdings hat sich bei den ersten Flügen ein unangenehmes Pfeifgeräusch ergeben, so dass ich doch wieder die beiden Motoren in dieselbe Richtung drehen lasse. Der sich so ergebende Linksdrall ist allerdings absolut unproblematisch, das Pfeifgeräusch tritt in dieser Konstellation glücklicherweise nicht mehr auf.

Gruß, Karl Hinsch
 

wersei

User
Antrieb bei der Piaggio Avanti

Antrieb bei der Piaggio Avanti

Hallo Clemens,
auch bei der Avanti sind die Propeller gegenläufig, aber in Druckanordnung. Die Drehrichtung ist so wie Du es machen möchtest, Oben nach Innen laufend.
Dies habe ich auch bei meiner 3m Maschine mit Verbrennern so ausgeführt, die jetzt aber auf Elektro-Antrieb mit 5-Blatt umgebaut wird. Aber wegen anderen Gründen.

Gruss
Werner
 
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