ASW28 - Sanierung

DetW

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Hallo,
habe hier noch ein Absturzopfer, das ich wieder aufbauen möchte. Für den Rumpf werde ich die Plätzlitechnik anwenden mit all seinen Vor- und Nachteilen. Bei den Flächen benötige ich allerdings Eure Unterstützung. Es handelt sich bei den Flächen um ein Styro/GFK/Abachiverbund der mit UD-Gewebe unterlegt ist. Dieser ist im Bereich der Servoaufnahme zum Klappflügel geworden. Den betroffenen Bereich habe ich bis aufs GFK, CFK Gewebe freigelegt. Ich würde diesen Bereich jetzt mit UD-Gewebe und GFK (80g/qm) wieder aufbauen.

Was haltet Ihr davon ?
 

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Papa14

User
Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab. (Indianer Sprichwort)
 
Irgendwie werde ich aus dem Bild nicht wirklich schlau, wenn das tatsächlich so aussieht, tendiere ich auch zu Beitrag 2 ;)
 
von welcher Spannweite reden wir eigentlich :confused:

ist ja nicht ganz unerheblich ...

Und du schreibst, das du den betroffenen Bereich freigelegt hast - demnach ist der Flügel an der Stelle schon einmal geflickt worden - Richtig?
 

DetW

User
Es handelt sich hier um eine Fläche mit 2,9m Länge (Gesamtspannweite des Seglers ca. 6m), die noch nicht repariert wurde. Ich habe bisher in dem betroffenen Bereich das Abachi entfernt. Erfahrungswerte fürs Schäften sind bei CFK mindestens 1:40, bei GFK mindestens 1:20, aber wie macht man das bei 0,6mm (CFK) bzw. GFK (0,25mm). Einfach entsprechenden Bereich überlaminieren ? Welche Last würde man nach der Reparatur zum Test aufbringen ? Ich habe auf dem ersten Bild noch die Risse und die Bereiche markiert.

20171122_200744_2.jpg

Wie stark sollte das GFK-Gewebe sein ?
 
Es handelt sich hier um eine Fläche mit 2,9m Länge (Gesamtspannweite des Seglers ca. 6m), die noch nicht repariert wurde. Welche Last würde man nach der Reparatur zum Test aufbringen ?

ich sehe das Problem eher bei dem gebrochenen Holm - sofern dieser UD Fetzen den Holmgurt darstellen soll. Soweit ich das auf den Bildern erkennen kann wurde das UD Band bedinkt durch die Flügelgeometrie um den Servokasten "herumgelegt". Dabei wurde aber auch der Faserverlauf erhelblich geschwächt - was dann auch letztlich zum Versagen führte.

Wenn reparieren, dann als erstes den Gurt wiederherstellen. Anschliesßend die Glaslage da diese für die Torsion zuständig ist ...

Wahrscheinlich hat das Konstrukt bisher nur durch eine relativ dicke Flächendicke funktioniert.

Stammt die 28 von einem Hersteller aus dem Unterallgäu?

Gruß
Christian
 
wie macht man das bei 0,6mm (CFK) bzw. GFK (0,25mm). Einfach entsprechenden Bereich überlaminieren ? Welche Last würde man nach der Reparatur zum Test aufbringen ? ... Wie stark sollte das GFK-Gewebe sein ?
Wenn Du ähnliche Festigkeit wie vorher erreichen willst, solltest Du anständig schäften. Wie das aussieht, steht hier.

Testlast: Wie sehr willst Du das Teil denn nachher wieder hernehmen? Ein Last von 5-6g sollte ein moderner Modellsegler schon aushalten.

Reparaturmaterialien möglichst gleich wie das Original. Steht auch in der Flickfibel.
 

Börny

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...wie ein solche Tragfläche zu reparieren ist, ist meiner Meinung nach im Forum (vgl. diverse Links und Suchfunktion) hinreichend beschrieben. Ansonsten wird hier gerade ein Satz für eine ASW28-18 angeboten. Nur noch bespannen...
 

lupos

User
Schaut nicht so gut aus :rolleyes:.

Die 1:X Schäftangaben sind meist von den Manntragenden übernommen,
bei den deutlichen dünneren Schalen im Modellbau schaft man so hohe Schäftverhältnisse kaum.

Was du machen kannst besorg dir GFK (CFK) Platten 2mm.
Fräse in den Flügel in Längsrichtung 2 oder besser 3 Schlitze ca. 200mm lang, schneide aus den Platten passende Stege welche du als Ersatzholm mit epoxy einklebst. Dann mit Laminat und/oder Abachi die Fläche verschließen.


LG Robert
 
Die 1:X Schäftangaben sind meist von den Manntragenden übernommen,
Nö, die ergeben sich aus dem Festigkeitsverhältnis von Faser und Matrix. Will man die Eigenschaften der Faser nutzen, kommt man nicht darum herum, sie einzuhalten. Einen Keilwinkel von 1:40..1:100 auszuschärfen ist auch bei dickeren Schalen nicht einfach.
 

lupos

User
Nö, die ergeben sich aus dem Festigkeitsverhältnis von Faser und Matrix. Will man die Eigenschaften der Faser nutzen, kommt man nicht darum herum, sie einzuhalten. Einen Keilwinkel von 1:40..1:100 auszuschärfen ist auch bei dickeren Schalen nicht einfach.

Na dann viel Spaß beim 1:100 Schäften von 1mm Abachi.

LG Robert
 

DetW

User
Vielen Dank für die vielen Tip(p)s. Folgende Arbeitsschritte habe ich mir überlegt
- Entfernen des Styropors zwischen den UD-Gewebe (oben und unten, kein Holm vorhanden)
- Verstärken des Bereichs mit Wabenplatte und auflaminieren des bisherigen UD-Gewebes (oben und unten)
- Schäften des UD-Gewebes
- Verstärkung durch zusätzliche UD-Lage und GFK-Lage +/- 45° 80g/qm
- Aushärten lassen und Test der Fläche mit ca. 20kg Last (bei 5-6g sind dies bei 10kg Abfluggewicht 50-60dN Last verteilt auf zwei Flächen)
- bei erfolgreichen Test Schließen der Fläche mit Abachi (geschäftet) und Folieren
 

DetW

User
Wabenplatte, im Netz auch unter Sandwich panel zu finden, sind Wabenstrukturen (Nomex) als Kernstruktur mit Deckschicht aus GFK. Idee ist, bevor das UD-Gewebe zu schäften, den noch intakten Teil zu fixieren. (das Styropor zwischen den oberen und unteren UD-Gewebe ist mehrfach gebrochen)
 

lupos

User
Hi,
wie willst du den die Wabenplatte ans vorhandene Profil anpassen?
Der gebrochene Styrokern ist weniger ein Problem, der dient ja nur dazu Ober und Unterschale auf Distanz zu halten.
Den weichen Kern durch eine sehr steife GFK Wabe zu ersetzten ist viel Aufwand und bringt von der Festigkeit wenig,
da es hauptsächlich auf die Wiederherstellung der Schale bzw. an die Anbindung an die intakten Teile selbiger ankommt.
Ich würde wie schon vorgeschlagen mit Ersatzholmstücken die gebrochene Teile zusammenfügen.
Dann mit einer Kombination aus Schäften und Überlapp Laminieren.

LG Robert
 
Hallo DetW,

bevor ich eine solche "Bruchstelle" reparieren würde, muß ich mir Gedanken darüber machen, was :confused: da an der tragenden Struktur versagt hat und warum.

Es ist doch aus den Bildern ganz deutlich, daß dort weder ein Faserversagen durch Zugbelastung noch durch Druckbelastung erfolgt ist. Der Bruch ist entstanden, weil der obere Holmgurt und die darüber liegende Abachischale sich unter Last eingebeult haben und dann eingeknickt sind, da keinerlei :eek: Holmsteg (außer so ein wenig weiches Styropor) sie daran gehindert haben.

Das ist ein branchenüblicher Konstruktionsfehler, einfach zu bauen, hält ja auch meistens.

Es ist deshalb auch völliger Schwachsinn, hier mit irgendwelchen Schäftungsverhältnissen zu kommen. Diese Schäftungsverhältnisse aus dem professionellen Flugzeugbau sind ausgelegt, um die maximal möglichen Zug- und Druckbelastungen zu übertragen, bei der hier verwendeten Konstruktion knickt die tragende Struktur aber schon bei ca. 30% der theoretisch maximalen Spannung weg, mehr muß die Schäftung also auch nicht halten

Mein Tip: Reparatur wie von lupos #10 empfohlen, 3 Stege aus 2 mm Gfk-Platte oder besser Kiefer 5 mm hochkant durchgehend von oben nach unten, ca 50 cm -40 cm -30 cm lang abgestuft, Oberfläche mit Abachi oder hartem Balsa auffüttern und auf Profilform verschleifen und dann eine Lage 90 g Carbon diagonal über die Bruchstelle, eine Lage Carbon breiter (jede Seite 20 cm) und eine Lage Glas 50 g noch etwas breiter als Opferschicht beim Verschleifen überlaminieren.

Soweit außen sind im Flug nur noch recht geringe Lasten am Flügel zu erwarten und Landen mußt du dann eben noch mal üben. :D

Viel Spaß wünscht
der Nichtflügler
 

showtime

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Mein Tip: Reparatur wie von lupos #10 empfohlen, 3 Stege aus 2 mm Gfk-Platte oder besser Kiefer 5 mm hochkant durchgehend von oben nach unten, ca 50 cm -40 cm -30 cm lang abgestuft, Oberfläche mit Abachi oder hartem Balsa auffüttern und auf Profilform verschleifen und dann eine Lage 90 g Carbon diagonal über die Bruchstelle, eine Lage Carbon breiter (jede Seite 20 cm) und eine Lage Glas 50 g noch etwas breiter als Opferschicht beim Verschleifen überlaminieren

Hallo,
Kann mich dem nur anschliessen. Die Einschnitte einfach mit der Kreissäge auf entsprechender Länge einsägen. 50, 40, 30 wie oben beschrieben. Ich nehme dann für die Holme feinstes Buchen-Flugzeugsperrholz in 5mm. Um die Kraft einzuleiten werden die Holme im 60 Grad Winkel links und rechts angeschrägt. Ich bearbeite die Holme so, dass ich ohne auffüttern klar komme, leichtes nachschleifen oder mit Mumpe füllen wo nötig und dann Carbon, Glas wie oben. Vorteil Holm ist direkter mit der tragenden Struktur (CFK) verbunden. Ähnlich F3b.
Gruß
René
 

DetW

User
Vielen Dank für die Tip(p)s. Habe jetzt eine 15mm Sandwichplatte zur Vorfixierung einlaminiert, anschließend habe ich die Fläche eingeschlitzt und diese mit 2mm GFK-Platte (Länge 45cm) verstärkt. Verklebt mit Epoxy, an den größeren offenen Stellen habe ich das Epoxy mit Microballoons gemischt. Eine erste Stabilitätsprüfung war sehr vielversprechend.

Die GFK-Platten schauen oben und unten noch raus, heißt diese müssen auf Kontur geschliffen werden, dann das ganze noch mit UD-Gewebe oben und unten mit entsprechender Überlappung belegen. Anschließend GFK-Gewebe in +/-45°.
 

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