Vorlage für Heckfahrwerk

Willi

User
Hallo zusammen,

Ich habe bei einem ARF Modell ein defektes Heckfahrwerk, der Kunststoff ist gebrochen.

Leider konnte ich aber bei Thingiverse nichts in dieser Art finden.

So sollte das etwa aussehen:

fahrwerk.jpg

Da ich leider nicht 3D zeichnen kann, wäre ich auf eine Vorlage sehr froh.

Danke im Voraus.

Viele Grüsse
Willi
 

Willi

User
Super Vorlage

Super Vorlage

Hallo zusammen,

@Michael: Herzlichen Dank und Gratulation, so habe ich mir das gewünscht, nur etwas kleiner.Heckrad.jpg

Dies ist ein kleines Modell mit einer Spannweite von ca. 1,6 Meter und der Rumpf ist hinten schmal, der Draht vom Rad hat 2 mm Durchmesser.
Die Masse habe ich eingetragen, wie es bei mir passen würde und gleichzeitig noch universal auch für andere Modelle.

@rkopka: Danke vielmals für den Link. Ich habe nach "rear landing gear" und "landing gear" gesucht. Und da kam das nicht ....

Vielen Dank für Eure rasche Hilfe !

Viele Grüsse
Willi
 

Willi

User
Perfekt

Perfekt

Hallo Michael,

Vielen Dank für die Anpassungen. Das mit der Achse hast Du klar Recht, das kann ohne Büchse ausleiern. Auf der
anderen Seite, mit einem 3D Drucker hat man innert kurzer Zeit ein neues Teil. Zum anderen kann jeder dann
den Lochdurchmesser seiner Büchse / Messingrohr anpassen. Daher denke ich, ist ein kleines Führungsloch
praktischer.

Das original Teil hatte keine Metallführung eingepasst und hat nun rund 3 Saisons gehalten. Kommt sicher noch
auf das Filament an, dass verwendet wird.

Wärst Du so nett mir / der Community die Zeichnung so geben ? Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüsse
Willi
 

wersy

User
Hallo Willi,

Perfekt ist es so nicht.

In der dem Original nachempfundenen Version ist es noch viel zu instabil. Wenn schon das Original bricht, versagt das Gedruckte noch sehr viel eher.
Ich habe es mal mit FEM Simulation belastet. Der angesetzte Zylinder dient nur zur realitätsnahen Lasteinleitung.

Auf der linken Seite sieht man die Schwachstellen. Oben sind sie nicht so tragisch, das sind Druckspannungen.
Unten entsteht Zugspannung, die bei gedruckten Teilen, wie wir wissen, aber sehr kritisch sind.

Rechts habe ich die Ecken der Stege verrundet. Durch diese Verstärkung hat sich gleichzeitig unten Zugspannung unten verringert.

Heckfahrwerk Stressvergleich.png

Im nächsten Schritt habe ich die Seitenstege mit einer Platte geschlossen. Das bringt eine wesentliche Verbesserung:

Heckfahrwerk Stress 4.png

Was auf jeden Fall noch rein muss, sind die Befestigungslöcher, die bekommen auch eine Verstärkung.
Zwischen den Löchern soll ein Quersteg rein.
Die Deckplatte ist mit 1 mm auch zu dünn.

Mein Teil muss wenigstens eine Chance haben zu halten... :)
 

Willi

User
Hallo Michael,

Ich staune ab Deinen Möglichkeiten das Heckrad vor dem Entstehen zu prüfen !
(Denke, das ist sicher ein Teil Deiner beruflichen Tätigkeit)

Ich habe die Löcher ausgemessen und die Zeichnung angepasst, die Grundplatte könnte
aus meiner Sicht auf 2 - 3 mm verstärkt werden, das würde der Festigkeit bestimmt
dienen. Für den Einsatz ist das kein Problem.

Heckrad-1.jpg

Die Schraubenlöcher müssten 2,2 mm haben, die Schrauben haben rund 2 mm.

Natürlich gebe ich Deiner Ansicht nach der "Überlebens Chance" voll recht, denn wenn
das Teil beim Start bricht, wird's bei der Landung nicht einfacher ..

Vielen Dank für Deinen Einsatz, er zeigt auch Laien wie mir, dass viele mehr Schritte nötig
sind für ein optimales Teil zu produzieren.

Viele Grüsse
Willi
 

wersy

User
Stabiler

Stabiler

Hallo Willi,

Jetzt sieht es schon etwas stabiler aus.
Ich selbst brauche keine Stressanalyse, um zu wissen wo kritische Belastungen auftreten. Es ist aber eine gute Möglichkeit, es bildlich zu vermitteln.

Heckfahrwerk v30.png

Unbenannt-2.png

Das Loch für die Fahrwerkachse habe ich größer gezeichnet (2,15), du wirst sicherlich trotzdem nachreiben müssen.
Ich würde 0,5 mm breit, und mit 4 Perimeter drucken. So haben Außenflächen und Löcher eine feste Struktur.
Achte darauf, dass die 1,5 mm Stege mit 3 Bahnen gedruckt werden. Dazwischen darf kein Infill entstehen. Notfalls mit der Druckbreite um Hundertstel variieren.

Anhang anzeigen 1903726


Für hohe Festigkeit mit höchstmöglicher Temperatur drucken, am besten gleich zwei, damit jedes Zeit zum Abkühlen hat.
Leider muss das Teil mit Support gedruckt werden. Damit habe ich keine Erfahrung. Von meinen über 500 Teilen braucht kein einziges eine Stützstruktur zum Drucken.

Es wäre gut wenn du das Teil mal auf ein Brett schrauben, und kräftig bis zum Bruch belastest.
Dann können wir sehen, wo noch nachgebessert werden muss.
Wenn es sich bewährt hat, kannst du es ja selbst veröffentlichen.

Falls Interesse besteht, kann ich verschiedene Varianten erstellen. Groß aufbohren sollte man das Das Loch für die Achse nicht. Dann werden die Perimeter beschädigt.
Zum Unterscheiden gebe ich die Achsabstände und den Durchmesser für die Achse an.
Diese Datei heißt z.B. „Heckfahrwerk 30_12_2.15“

Wo soll ich die Datei hochladen?
Ich kann sie dir auch per Email senden.
 

Willi

User
Hallo Michael,

Mit Deiner neusten Zeichnung habe ich nun auch verstanden, was Du mit den Stegen
gemeint hast.

Das mit der Unterstützung habe ich schon ein paarmal gemacht, die Stütze muss einfach mit
einem scharfen Messer entfernt werden. Der Boden auf der Stütze ist aber bis jetzt nicht ganz
plan gewesen. Aber wir werden sehen.

Wegen dem Ausdruck, da habe ich was nicht ganz verstanden. Du hast geschrieben, dass ich die
Stege mit drei Bahnen drucken soll. Ich habe aber ein Hotend mit einer 0,4 mm Düse. Somit komme
ich aber "nur" auf 1,2 mm mit den drei Durchgängen.

Das ist meine "Universal" Konfiguration meines Wanhao I3 Plus Druckers:

Heckrad-2.jpg

Was ich könnte, ich sage dem Drucker dass ich eine 0,375 Düse habe dann wäre es 4 Bahnen.

Oder hast Du was anderes gemeint ?

Gerne kannst Du das STL File mir als PN Nachricht senden oder auch per Goggle-Drive-Link.
Was für Dich am einfachsten ist.

Vielen Dank und ein schöner Sonntag
Willi
 

wersy

User
Hallo Willi,

du kannst dem Slicer auch sagen, dass eine 0,5er Düse drin ist, und 0,5 mm breit drucken.
Ich habe aber die Stege nun auf 1,6 mm verbreitert, dann sind es 4 x 0,4 mm.
In Slic3r musste ich mindestens 0,42 mm eingeben, damit nicht mehr als 4 Bahnen (Perimeter) gedruckt werden.

Slice 4 Perimeter.jpg


In Cura ab 2.6.2 kannst du dir auch die Anzahl Perimeter einblenden lassen. Dort heißen die „Wandlinien“.
Ich finde, mit Anzahl der Wandlinien lässt sich viel einfacher arbeiten, ohne erst rechnen zu müssen.


Wandlinien.jpg


Das Teil sieht jetzt so aus. Die Löcher und Außenkanten der Platte sind leicht angefast, um den „Elefantenfuß“ zu verringern.

Heckfahrwerk mod v6.png

Am besten, ich schicke dir die Datei per Email. Das geht wohl nicht über das Forum, zumindest habe ich keine Schaltfläche für Anhang finden können.

Danke, dir auch einen schönen Sonntag.
 

Willi

User
Das Resultat

Das Resultat

Hallo Michael,
Hallo zusammen,

Michael hat das Heckfahrwerk fertig gezeichnet und ich habe das Teil ausgedruckt.

IMG_20180129_164648.jpg

Das Gitter hinten ist die Stütze, so dass der Bereich darüber im Winkel ist.

IMG_20180129_164657.jpg
IMG_20180129_164712.jpg

Dann habe ich auf Wunsch von Michael das Teil mit einem Rad komplettiert und auf ein
Holzstab montiert.

Unbenannt-1.jpg

Und dann war meine Personenwaage gefragt:

IMG_20180130_214520.jpg

Nach rund 6,2kg bis 6,5kg hat sich der 2mm Federstahl-Draht verbogen, der Heckradträger
hat nicht gelassen. Somit kann eigentlich gesagt werden, das reicht gut.

Das Modell, welches mit diesem Heckrad ausgestattet wird, hat 3,4 kg Abfluggewicht.

Der einzige negative Punkt ist, dass die Löcher von der Verschraubung leicht vergrössert werden
mussten, ich habe da auf 3,5 mm aufgebohrt. Da ist dann die Plattenverstärkung unter der Schraube
ev. etwas zu klein. Aber, das ist aus meiner Sicht wirklich alles.

Vielen Dank nochmals an Michael für seine umfangreiche Arbeit.

Viele Grüsse
Willi
 

wersy

User
Willi;4492671 . Der einzige negative Punkt ist schrieb:
Hallo Willi,

Da stimmt dann aber etwas nicht, du wolltest 2,2 mm Löcher.
Entweder hast du 3 mm Schrauben oder der Lochabstand stimmt nicht.

Sage bitte auch wie groß die Schraubenköpfe oder Unterlegscheiben sind, damit ich das entsprechend ändern kann.

Der Druck sieht gut aus.
 

Willi

User
Hallo Willi,

Da stimmt dann aber etwas nicht, du wolltest 2,2 mm Löcher.
Entweder hast du 3 mm Schrauben oder der Lochabstand stimmt nicht.

Sage bitte auch wie groß die Schraubenköpfe oder Unterlegscheiben sind, damit ich das entsprechend ändern kann.

Der Druck sieht gut aus.

Hallo Michael,

Ja, Du hast recht, ich habe die grösseren Schrauben verwendet als beim Original.
Die Schrauben haben einen Gewinde-Durchmesser von 3,15 mm und der Schrauben
Kopf hat 6 mm Durchmesser. Unterlegscheibe habe ich keine verwendet.

Denke, diese Schraubengrösse passt bedeutend besser zu den möglichen Kräfte, die
der Träger aufnehmen kann. Diese Schraubengrösse hat auch eine bessere Halte-
Kraft im Holz.

Ich denke, die Erhöhung bei den beiden Schrauben könnte etwas breiter sein, so dass
die Krafteinleitung besser abgestützt wird.

Was denkst Du Michael ?

Viele Grüsse
Willi
 

wersy

User
Ich denke, die Erhöhung bei den beiden Schrauben könnte etwas breiter sein, so dass
die Krafteinleitung besser abgestützt wird.

Was denkst Du Michael ?

Viele Grüsse
Willi

Hallo Willy,

Ich meine auch, die Schrauben können ruhig stärker sein.
Die Sache war mit zwei Klicks erledigt.
Die Datei heißt jetzt Heckfahrwerk 30_12_3.5_2.15.stl
PM ist unterwegs.

Wenn du möchtest, kannst die Datei ruhig auf Thingiverse hochladen.

Heckfahrwerk mod v7.png
 

wersy

User
Hi Michael
dann weis ich ja wer mir meine Sachen zeichnet :D:confused:
Norbert

Hallo Norbert,

Zeichnen brauche ich dir nicht, das kannst du ja perfekt. Wenn es sich jedoch um Druckteile handelt, muss man umdenken.

Ein paar Tipps zum druckgerechten Konstruieren kann ich dir geben, die ich bereits im RepRap-Forum mal aufgeführt habe:

1. Schon beim Entwurf muss man berücksichtigen, in welcher Richtung das Teil gedruckt werden soll.
Oft lässt die Bauform nur eine Druckrichtung zu, oder man muss umkonstruieren.

2. Die Druckrichtung hat großen Einfluss auf die Zug- und Biegefestigkeit.
Diese ist am größten in Längsrichtung der Druckbahnen. Die Verschweißung der Layer untereinander (Layerhaftung) ist leider ein Schwachpunkt.

3. Löcher sollte man tunlichst nicht nachträglich bohren.
Dabei wird das homogene Netz der Druckbahnen zerteilt, es entsteht so eine Sollbruchstelle. Dünnwandige Teile mit geringem Infill können dort schon bei der geringsten Belastung brechen.


4 So konstruieren, dass kein Support erforderlich ist.
Alles nur dem Support zu überlassen, ist die schlechteste Form der Konstruktion.

5. Lieber ein Teil teilen, wenn es sonst schwierig zu drucken ist

6. Überhänge möglichst nicht flacher als 45° gestalten.

7. Unter senkrechten Löchern, die über einen Hohlraum liegen, eine geschlossene Decke von 1 bis 2 Layern legen.
So wird erst eine Decke gedruckt, bevor das Loch gedruckt wird. Diese Schicht zum Schluss aufbohren.

8. Offene Außenkonturen von Decken müssen gradlinig sein. Andernfalls fährt die Düse zwar im Bogen, der Faden der Brücke zieht sich aber gerade.

9. Senkrechte Löcher ca. 0,2 bis 0,3 mm größer zeichnen.
Horizontale Löcher ziehen sich nicht so stark zusammen, sie fallen eher etwas ein und lassen sich leicht nachbohren.

10. Bei Gewindelöchern braucht man nicht unbedingt den Kerndurchmesser drucken und anschließend Gewinde schneiden.
Es reicht meist, etwas kleiner als Nenndurchmesser drucken und die Schraube direkt reindrehen.
Z.B. bei M3 ein 2,8 mm Loch. Das muss man austesten.
Das Kernloch sollte mindestens 1,5 mal Nennweite tief sein.
Eleganter aber aufwendiger ist eine Sechskantvertiefung, in die eine Mutter eingesetzt wird.
 
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