GPS-Triangle Saisonstart 2018 in Wyhl-Forchheim

GPS-Triangle 2018 – Eine neue Saison beginnt!

Nach einem viel zu langen Winterschlaf traf sich am Wochenende des 24. und 25. Maerz endlich die GPS-Triangle-Szene zum Saisonstart in Wyhl am Kaiserstuhl. Einigen steckte der lange Winter noch so in den Knochen, dass sie sich wohl noch nicht richtig „fertig“ fühlten und Ihren Saisonstart noch etwas nach hinten verschoben. Für die 16 Piloten, die es dennoch wagten, bot das Wetter fantastisches und sogar im Anbetracht der Vorwochen warmes Frühlingswetter.

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Nicht nur das Wetter zeigte eine Aenderung, auch die Organisationsstruktur von www.gps-triangle.net hat sich zur Saison 2018 grundlegend geaendert. Nach der WM 2017 in Gruibingen war allen klar, dass die Pionierzeit des GPS-Triangle Sports endgültig zu Ende geht und sich eine ausgewachsene Flugsportklasse etabliert hat. Dies fordert auch von allen Beteiligten, Piloten wie Organisatoren, ein Umdenken. Um den Sport und die Attraktivitaet des Sports in den Vordergrund zu stellen, sowie Neuankömmlingen und Interessenten eine gut strukturierte und stabile Grundlage zu bieten, wurde die Ausrichtung und die Besetzung der Vorstandsmitglieder modifiziert und verstaerkt.

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So entwickeln, planen, organisieren und strukturieren nun 13 Mitglieder (alle namhafte GPS-Triangle-Piloten) die Geschicke unserer Segelflugklasse. Genaues hierzu gibt es hier im RC-Network Magazin und auf gps-triangle.net zu erfahren.
Zum Wettbewerb in Wyhl wurden schon die ersten Neuerungen eingepflegt. Die Arbeitsgruppen im Vorstand hatten, um diszipliniertes und sicheres Fliegen zu fördern, einen Flugregelkatalog erarbeitet, der auf einfachem Wege die Flugsicherheit fördern und die Aufmerksamkeit der Piloten möglichst wenig von Wettbewerbsgeschehen ablenken soll.
An diese Regeln haben sich im Sinne eines Gentlemen-Agreement alle zu halten. Und so viel vorweg:
Es hat hervorragend funktioniert mit diesen neuen Flugregeln in Wyhl.

Kurz skizziert sehen diese wie folgt aus:

Einführung folgender Flugregeln ab 2018
1. Geradeaus Flug: Wenn zwei Modelle aufeinander zufliegen, weicht jeder in seiner Flugrichtung nach rechts aus. (Querruder nach rechts!)

2. Kreisflug: Die Kreisrichtung ist festgelegt
Regel: Generell kreist Gruppe A links, Gruppe B rechts und Gruppe C links.

3. Flug auf Strecke: Geradeaus fliegende Segler haben den kreisenden auszuweichen.
Regel: Kreisende haben Vorrang

4. Niemals optisch kreuzen
Vor Allem die Festlegung der Kreisrichtung für eine Fluggruppe ist als grosser Pluspunkt zu verzeichnen. Dies steigert nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Konzentration und die Ruhe in der Pilotenbox.

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Doch nun zum Wettbewerbsgeschehen:
Pünktlich um 9 Uhr am Samstagmorgen waren alle bereit, die Flaechen poliert und die Ohrhörer der Variometer auf laut gestellt. Doch leider verhinderte der dichte Nebel am Oberrhein einen Start bis 12 Uhr.
Die Sonne hatte jedoch so viel Power um nicht nur den Nebel weg zu heizen, sondern auch schöne Frühjahrsbaerte zu entwickeln, die sich bei moderaten Windgeschwindigkeiten bis zu Steigwerten bis 2m/s in den Himmel bewegten.
Schon die ersten Gruppen konnten somit 6 – 8 Dreiecke erfliegen bis sich zum frühen Nachmittag etwas selektivere Bedingungen, mit staerkeren Saufgebieten zwischen den Baerten entwickelten. Jetzt war der Startzeitpunkt und vorsichtiges Taktieren angesagt. Hierbei war es oftmals wesentlich wichtiger von Bart zu Bart zu fliegen, als gleichmaessig auf Dreieckskurs. Wer zu früh abflog um Strecke zu machen sah sich sehr oft sehr tief und in nahezu aussichtsloser Lage. Dem Autor kostete ein solcher „Absitzer“ wertvolle 4 Dreiecke, da die Zeit damit verschwendet werden musste mühsam wieder auf Höhe zu kommen.

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Das Team Georg Thanner / Andreas Kunz taktierten hier grandios und Andreas gab im kompletten Wettbewerb nur 1 Dreieck ab!
Die meisten Dreiecke in einem Durchgang flog Daniel Aeberli mit 10 Runden, was für die Jahreszeit schon beachtlich ist. Er hat seine ASW-17s (das ist das Modell der 21m-Version) mittlerweile sehr gut im Griff und zeigt immer wieder wie gut diese ASW-17 in der Thermik steigen kann.

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Wobei wir bei den Modellen waeren.
Es gab zum Saisonstart nicht wirklich viel Neues zu sehen, das liegt wohl auch daran, dass mittlerweile so viele Modelle für das GPS-Triangle Fliegen entwickelt wurden und sich gerade voll in der Produktion befinden. Andreas Kunz jedoch brachte eine „kleine“ Neuerung mit nach Wyhl. Er fliegt seit 2 Jahren die ASW-22 (1:3) von Baudismodel, welche bislang in der „22m-Version“ und der „26.5m-Version“ erhaeltlich war. Die kleine Spannweite ist vor allem dann gut, wenn Agilitaet gefragt ist, beim ruhigen Gleiten mit moderater Fahrt schien jedoch die Langohrversion mit Winglets die bessere Antwort zu sein.
Doch die ASW-22 gab es glücklicherweise auch in einer „Zwischenversion“, der ersten ASW-22B ohne Winglets. Um möglichst die Vorteile beider Extreme miteinander zu verbinden, entschieden sich Andreas Kunz und Jiri Baudis dazu eben noch diese mittlere Version umzusetzen. Bei Ihrem ersten Einsatz in Wyhl flog Andreas Kunz sie gleich zum Sieg in der 1:3-Klasse – Feuertaufe bestanden!!!

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In der SLS-Klasse ist es immer wieder beindruckend den grossen „Schiffen“ zuzuschauen, allen voran dem Schambeck Quintus, der nicht nur durch seine optische Eleganz überzeug, sondern auch durch (mittlerweile vermessen) eine Gleitzahl von 37. Auch Peter Schupissers JS-1 im Masstab 1:2,5 bietet viel Eleganz für’s Auge, wenn man sich an den modernen hochgestreckten Geometrien erfreut.
Peter beweist es immer wieder, dass man auch ohne teuer gekaufte, aus Formen gebauten Voll-Schalen-Fliegern Spass am GPS-Triangle Fliegen haben kann. Er hat seine JS-1 komplett selbst in Styro-Kohle-Abachi-Bauweise erstellt und sie wirklich prima im Griff. Auch Thomas Ritzmann setzt seit Jahr und Tag auf solche Eigenbauten und konnte in Wyhl mit seinem Discus 2c und einem dritten Platz in der 1:3-Klasse bravourös beweisen, dass dies auch erfolgreich funktionieren kann!

Die Gewinner in der 1:3 Klasse waren am Ende:
1. Andreas Kunz mit Baudis ASW-22B
2. Florian Schambeck mit fineworx AN-66
3. Thomas Ritzmann mit Eigenbau Discus 2c

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Die Gewinner der SLS (Eigenstarter)- Klasse waren:
1. Philip Kolb mit fineworx AN-66
2. Andreas Kunz mit Baudis ASW-22B
3. Georg Thanner mit fineworx AN-66

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Ein ganz grosses Dankeschön an dieser Stelle an das Team um Stefan Schmieder und allen Helfern und Helfershelfern, die diesen Wettbewerb trotz der vorangegangenen Schlechtwetterperiode so hervorragend organisiert und durchgeführt haben - nicht zuletzt beim Powerschlepp-Team aus der Schweiz, die unermüdlich immer wieder alle nach oben befördern.
Und zum perfekten Abschluss selbstverstaendlich noch bei der Elsaesser Flammkuchen-Truppe!!! Besser geht es nicht ;)

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Für alle, die noch mehr erfahren wollen empfehle ich regelmaessige Besuche auf der Website www.triangle.net und besser noch selbst einmal zu einem Wettbewerb zu kommen, ob als Zuschauer oder sogar als Pilot. Zum Abschluss noch für alle, die erst spaeter in der Saison einsteigen werden, hier noch ein kleiner Appetizer: Peter Schupisser tastet seine JS-1 um das letzte Dreieck!
Auf eine tolle Wettbewerbs-Saison:
Philip Kolb

 

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Hg

User
Danke

Danke

Lieber
Philip
Besten Dank für Deine Zusammenfassung und die Bilder, ich wäre gerne dabei mit gewesen, leider lies es die Arbeit nicht zu :(

Liebe Grüsse
Hg
ps. im letzten Absatz ist das GPS bei www.gps-triangle.net verloren gegangen
 
Philip, danke für den schönen Bericht, es war für mich auch eine Freude wenigstens, an der Seitenlinie, teilgenommen zu haben.

Viele Grüße, Harry v. M.
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Danke Philip

für den tollen Bericht. Habe leider schon die WM in Gruibingen aus gesundheitlichen Gründen verpasst und jetzt in Wyhl den Wettbewerb wegen Generalversammlng im Verein.
Vielleicht klappt es ja beim nächsten Wettbewerb in meiner näheren Umgebung.
 
Danke für den informativen Bericht und die Bilder, welche einen Einblick ermöglichen. Ich bin immer ein dankbarer Leser, wenn jemand über das eingesetzte Material und auch mal über die Stärken / Schwächen berichtet. Vielleicht kannst du noch den Appetizer für alle nicht FB´ler online stellen?

Gruß
 
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