Schwerpunkt mit Abfangbogen bei vorgepfeilten Flügeln richtig ermitteln

Bruchvogel · 2. April 2018

Hallo,

ich habe eine ASK 13 die ein 2,5 HQ hat. Spannweite bei 4 Meter und wiegt ca. 8 KG. Kann ich den richtigen Scherpunkt wie auch bei Segler die keine vorgepfeilten Flügel haben ermitteln? Also - Flieger anstechen und schauen was er für einen Abfangbogen fliegt - und dann Blei raus bei entsprechendem hochstechen und tiefer trimmen.

Danke!
Grüße
Werner

LumpiStefan · 2. April 2018

Warum sollte das nicht funktionieren?

Stefan

MarkusN · 2. April 2018

Grundsätzlich ja. Vorgepfeilte Flächen haben aber ihre besonderen Eigenheiten, was Aero-Elastik angeht. Wenn sie nicht torsionssteif genug gebaut sind, können Sie sich unter Biegelast "aufdrehen" und damit das Resultat verfälschen. Wie sieht es diesbezüglich bei Deinem Flieger aus? (Wobei eine 13 ja nicht extrem vorgepfeilt ist.)

Bruchvogel · 3. April 2018

Hallo,

die Flächen sind extrem steif mit durchgehenden Holm (Styro-Fläche). Meine Flächen sind schon stark vorgepfeilt. Ist halt die Frage wie weit ich mit dem Schwerpunkt zurückgehen kann. Die EWD liegt bei ca. 0,8 °.
Danke!
Grüße
Werner

Tillux · 3. April 2018

Hallo Werner,

ich hoffe du hast eine gut passende Schwerpunktangabe vom Hersteller,
-denn bei vor-, oder rückgepfeilten Flächen funktioniert das geschätzte 1/3-1/4 der Flächentiefe an der Wurzel nicht.

Bei vorgepfeilten Fächen muss der Schwerpunkt natürlich nach vorne.
Und dies hängt wiederum von der Position der mittleren Flächentiefe ab, von der aus man den korrekten Schwerpunkt einmisst.

Das kann man nun grafisch oder rechnerisch ermitteln, aber eben nicht einfach an der Flächenwurzel so ungefähr messen.
-Also solltest du schon -vor- den Anstechversuchen einen geeigneten Schwerpunkt eingestellt haben sonst kann die Sache schon beim Erstflug sehr daneben gehen.

Lieben Gruss,
Till

MarkusN · 3. April 2018

Bruchvogel schrieb:
Meine Flächen sind schon stark vorgepfeilt.

Das ist stark vorgepfeilt...

;-)

Peer · 4. April 2018

Wenn Du Dir zunächst den geometrischen Flächenschwerpunkt deines Tragflügels ausrechnest und an der Stelle
einen SP von 35% der Flächentiefe einstellst, solltest Du schon auf der sicheren Seite liegen. Danach dann die ent-
sprechenden Feineinstellungen im Flug.
EWD 0,8° ist eher wenig für eine Scale-Maschine, oder ? Gut, das kann man ja sicher noch anpassen.....

Gruß
Peer

Steffen · 4. April 2018

MarkusN schrieb:
Das ist stark vorgepfeilt...

;-)

vom Winkel schon, vom aeroelastischen Ergebnis ist aber der schlankere Flügel der 13 wohl eher als der stärker gepfeilte anzusehen :cool:

MarkusN · 4. April 2018

Steffen schrieb:
vom Winkel schon, vom aeroelastischen Ergebnis ist aber der schlankere Flügel der 13 wohl eher als der stärker gepfeilte anzusehen

Bauchgefühl sagt: Dein Argument hat was.

ABER: Da die 13 mit ihrer doch eher rustikalen Bauweise die Vorpfeilung offenbar problemlos beherrscht, die Berkut aber in ihrem Feld als revolutionär gilt: Unter Berücksichtigung der zu erwartenden G-Lasten dürfte die 13 doch noch der einfachere Fall sein.

Holger W. · 4. April 2018

Nich so kompliziert!

Nich so kompliziert!

Hi,
im Fall der ASK 13 ist die Sache mit dem SP doch simpel:
Der liegt genau da, wo der hintere Insasse seinen Hintern hat

Deshalb (und nur deshalb) hat die negative Pfeilung.
Vereinfachergruss,
H.

Steffen · 4. April 2018

MarkusN schrieb:
Bauchgefühl sagt: Dein Argument hat was.

ABER: Da die 13 mit ihrer doch eher rustikalen Bauweise die Vorpfeilung offenbar problemlos beherrscht, die Berkut aber in ihrem Feld als revolutionär gilt: Unter Berücksichtigung der zu erwartenden G-Lasten dürfte die 13 doch noch der einfachere Fall sein.

Sicherlich, aber das liegt wohl auch massiv an den anderen anliegenden Staudrücken

Im Modellbau dürften sie ähnlich sein, nur dass die 13 dann schlechte Leistung hat und die Berkut vielleicht divergiert.

hast du mal einen (großen) Segelflugzeugflügel gerechnet? Es ist beeindruckend, wie wenig Belegung für die Festigkeit ausreicht und welche Torsion dann darin liegt (nur durch cm0 ohne Pfeilung)

Schieben könnte man mit der Belegung allerdings auch nicht, da hat man Löcher im Flügel...

MarkusN · 4. April 2018

Holger W. schrieb:
im Fall der ASK 13 ist die Sache mit dem SP doch simpel:
Der liegt genau da, wo der hintere Insasse seinen Hintern hat
Deshalb (und nur deshalb) hat die negative Pfeilung.

Hat Kaiser das bei der 13 noch so ausgelegt? Bei der 21 ist das definitiv nicht mehr so. Obwohl auch vorgepfeilt, ist da die SP-Lage irgendwo gleich hinter dem Rücken des "Ballastpiloten".

Steffen · 4. April 2018

MarkusN schrieb:
Hat Kaiser das bei der 13 noch so ausgelegt? Bei der 21 ist das definitiv nicht mehr so. Obwohl auch vorgepfeilt, ist da die SP-Lage irgendwo gleich hinter dem Rücken des "Ballastpiloten".

ich meine Ka7 hat das noch komplett so, Ka13 ist der hintere nicht ganz neutral und bei der 21 geht der hintere mit 30% in die Beladung des vorderen Sitzes ein.

Bruchvogel · 4. April 2018

Hallo,

vielen Dank für die Rückmeldungen. Bin heute nochmal ausgiebig zuerst bei leichten Wind und dann bei Sturm geflogen.

Schwerpunkt passt jetzt.

Danke für die Tipps!

Grüße
Werner

Schwerpunkt mit Abfangbogen bei vorgepfeilten Flügeln richtig ermitteln

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