Flügelschränkung 3° für Scale-Motorsegler?

Guten Abend allerseits!

Ich baue gerade einen neuen Flügel für meinen Motorsegler. Es handelt sich um einen Vivat nach FMT-Bauplan.
Im Bauplan gibt der Konstrukteur an den Flügel auf einer ebenen Platte mit einer Schränkung von 3° aufzubauen.
Meiner Meinung nach sind 3° Schränkung eigentlich zuviel, da der Einstellwinkel am Rumpf 2,5° beträgt und dann die Flügelspitzen stark nach unten zeigen würden.

Ich hatte den Flügel vorher ohne Schränkung gebaut, das ging aber gar nicht. In jeder Kurve, die mit zu wenig Durchzug geflogen wurde, hatte ich einen Strömungsabriss - also alles andere als ideal.

Die Daten des Modells sind folgende: Spannweite 4 m, Gewicht ca. 8,5 kg, Profil HQ 2,5

Nun meine Frage an die Experten, welche Schränkung ist sinnvoll?

Besten Dank für eure Ratschläge
 
Zwischen Schränkung und Einstellwinkel der Tragfläche besteht eigentlich kein Zusammenhang. Die Schränkung wird aus zwei Gründen gebaut:

1. Um den Auftrieb möglichst elliptisch über den Flügel zu verteilen. Dies hängt aber stark vom Flügelgrundriss und vom Profilstrak ab. Mit Programmen wie FLZ Vortex kann ganz einfach berechnet werden, ob aus diesem Grund eine Schränkung notwendig ist, bzw. wie gross sie sein soll.

2. Um das Handling bei Strömungsabriss zu verbessern. Auch hier spielen Flügelgrundriss und Profilstrak, sowie die Profilgenauigkeit eine wichtige Rolle. Gerade die Form der Nasenleiste darf man nicht unterschätzen.

Ohne etwas berechnet zu haben glaube ich das die Vivat eigentlich keine Schränkung bräuchte.
Da du von einem kritischen Langsamflugverhalten schreibst würde ich mir als erstes mal die Schwerpunktlage anschauen. Hast du die berechnet?
Gerade wegen der Vorpfeilung der Tragfläche kann man sich hier gründlich verschätzen. Die gute, alte 1/3 Flächentiefe Daumenregel kann man hier komplett vergessen.

Gruss Lukas
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Man könnte ja auch mal überlegen ob der Konstrukteur sich etwas bei der Schränkung gedacht hat. Deine Flugerfahrung gibt die Antwort eigentlich schon vor...
Flügelspitzen die nach unen zeigen interpretiere ich jetzt einfach mal als: Aussenprofil ist negativ angestellt. Das schon aber bei den Parametern die Du vorgibst (2,5 Grad Anstellwinkel am Rumpf) ist das Aussenprofil nur 0,5 Grad negativ angestellt.
Schränkung ist wie Hans-Jürgen schon anmerkte in der Regel negativ zu sehen sprich das Aussenprofil wird 3 Grad negativ angestellt im Verhältnis zur Wurzelrippe. An der Aussenrippe ist hier die Endleiste zu unterlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorgepfeilte Flügel haben bei ungenügender Torsionssteifigkeit gern mal Probleme mit "Aufdrehen". Vielleicht wollte der Konstrukteur ja das kompensieren. (Ist allerdings eine Krücke; meine Entscheidung wäre das nicht.)

Und negativer geometrischer Anstellwinkel heisst ja noch nicht, dass das Profil keinen Auftrieb mehr liefert.
 
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