Schleppkupplungen?

Aus Interesse möchte ich gern wissen welche Schleppkupplungen ihr in eure Grossselgler (ab ca. 5kg) verwenden mit welchem Servo? Mit welchem system/Servos gibts schlechte Erfahrungen?

Grüsse aus Zürich

Daniel
 

Cirrus

User
Ein Hallo aus dem hohen Norden (Schleswig Holstein),
ich fliege eine ganze Reihe Segler mit Schleppkupplung und habe mit dem einfachsten System die besten Erfahrungen gemacht. Mein Eindruck aus meinen Beobachtungen und den Berichten anderer ist, dass die Probleme durch zu komplizierte Systeme entstehen. Sobald in der Kupplung ein steifes Teil, Stift, Kugel oder so, steckt, kann sich die Sache bei Seitenzug verkannten und löst dann nicht aus. Ich verwende die immer wieder beschriebene Lösung: Ein Rohr, welches in die Nase des Modells geklebt wird, führt einen Stift, der sich auf einen 2., kurzen, querliegenden Stift abstützt. Der Längsstift wird vom Servo zurückgezogen. Das Nylonseil wird als Schlaufe bei zurückgezogenem Stift in das Rohr geschoben, der Längsstift vorgeschoben und das Seil ist eingekuppelt. Da man bei üblicher Baugröße nur wenige Millimeter Weg braucht, kann man am Servo sehr weit innen einhängen, so dass meist ein Standart-Servo ausreicht. Selbst bei Seitenzug wird die bewegliche Nylonschnur immer sicher herausgezogen. Die Nylonschlaufe ist - richtig dimensioniert -auch gleich die Sollbruchstelle für alle Fälle. Ich habe in diese Konstruktion volles Vertrauen. Man kann sie auch sehr leicht in beliebiger Größe selbst bauen und damit nach Bedarf modifizieren, also einfach ideal.
Gruß
Gottlieb
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Nochmal hallo aus Schleswig Holstein , aber aus dem ganz südlichem ;)

ich verwende den gleichen Kupplungstyp wie Gottlieb, achte aber darauf das bei " geschloßener " Kupplung der Längststift nur auf dem Querstift aufliegt und an hinteren Ende nur durch das Servo geführt wird, so daß zum Ausklinken nur der Reibungswiderstand zwischen Längst- und Querstift zu überwinden ist , da hier nur Punkte aufeinander liegen und keine Strecken oder gar Flächen kommt man mit sehr geringen Servokräften aus . Ich habe auch eine ähnlich aufgebaute Kupplung in meinem Schlepper , die von einem MPX Royal Servo angesteuert wird und habe selbst bei vollem Standschub (über 300 N ) keinerlei Probleme das Schleppseil freizugeben .
 

Börny

User
....ich verwende das Teil von Conrad,Artikel-Nr.: 239062 - 62 , bisher ohne irgendwelche Probleme in diversen Segelflugmodellen von 200cm bis 440cm und 2000g bis 6500g. Funktioniert absolut zuverlässig. Als Servo setze ich z.B. das C4041 ein.

Conrad-Schleppkupplung.jpg

Quelle Conrad Katalog
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Quelle eingetragen
Bitte Forenregel 1.8 beachten
Günter Burmeister
:rcn:
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Wird ganz einfach in der Rumpfspitze eingeharzt und mit einem Bowdenzug, welcher an der Rumpfseitenwand oder je nach Platzverhältnissen auch schon mal am Rumpfboden, geführt wird, angelenkt.

Holm & Rippenbruch,
Börny
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Börny

User
....schlechte Erfahrungen habe ich nur mit den einfach über ein Loch im Rumpf, meist unten oder an der Seite, geführten Stahldraht.
Hierbei wird die Schlaufe des Schleppseils durch das Loch "gefummelt" und mit dem Bowdenzug dann gehalten. Durch Zug des Servos wird das Seil dann wieder frei gegeben.
Allerdingst durch den enormen Zug, der schon mal beim Schleppen entstehen kann, bekommt man auch recht ordentliche Standardservos zum stehen. Das hat dann zur Folge, daß die Kupplung nicht aufgeht und durch den blockierenden Servo die komplette Empfängerstromversorgung zusammen brechen kann...und dann "Gute Nacht"....

Holm & Rippenbruch,
Börny
 
Jene Methode von Cirrus ist meiner Meinung nach die praktikabelste Lösung.
Mit dieser Methode kann *fast* nichts mehr schief gehen.

Die Lösung welche Börny beschreibt hat bei mir gerade letzte Woche wieder dazu geführt, dass wir ein Seil verloren haben.
Beim öffnen der Kupplung kann es nämlich vorkommen, dass bei wenig Zug schon das Seil/Nylon in den Schlitz der Seitlich am Röhrchen ist mit reingezogen wird und die Sache dann verklemmt.

Ich verwend lieber nur mehr die Stift Methode.

Gruß
Steve
 

Börny

User
....Du mußt natürlich bei der Conrad-kupplung vor dem Start prüfen, ob das Seil sauber eingehakt ist oder eben verklemmt ist. Wenn die Schlaufe sich schön hin und her ziehen lässt, ist alles okay und es kann gestartet werden.

Um ich zu wiederholen: Hatte die letzten 10 Jahre damit keine Probleme !

Holm & Rippenbruch,
Börny
 
Kann die Conrad Kupplung auch nur empfehlen...habe zwar noch keine Flugerfahrungen damit, aber meine Funktionstests absolvierte sie immer ohne Probleme...

Hab sie kürzlich in meiner DG800 eingebaut.
 
Hi Börny

Das ist ja das interessante - am Boden kannst hin und her bewegen - sitz, passt und hat Luft nur

sobald ein Zug drauf ist und du auskuppelst dann nimmt der zurückfahrende Hacken das Seil ein wenig mit und verklemmt dann das Seil in dem Schlitz aus dem der Hacken zurückfährt. :D Bitte schlagt mich nicht ist halt irgendwie dumm zu beschreiben.

Bei der Stiftmethode kann die dass nicht passieren da der Stahldraht das Seil nicht mitnehmen kann.

p.s meine Kupplung ist von Lindinger - selbes Prinzip aber vielleicht ist die Konrad Kupplung ein wenig besser hergestellt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Allerseits

Ich habe bis jetzt das Conrad/Graupner System wie vom Börny beschrieben verwendet. Der "Haken" hat im Lieferzustand scharfe Kanten die abgerundet werden müssen damit es nicht ins Seil schneidet und evtl. klemmt. Ich baue zum erstemal etwas grösseres ca. 8 Kg und habe mich eine 10mm Version gekauft und bin der Meinung das wenn es an dieses System einen schwachpunkt gibt, dann die Schraube die als Achse für den "Haken" dient. Sherkräfte wenn es rupig wird?
Servo ist HS 645 mg mit ca. 7 kg Stellkraft.

Grüsse aus Zürich

Daniel
 

fb0816

User
Hallo,
um die "Kraft:D " des Servo optimal zu nutzen, sollte dieses bei +-100 % Weg so nahe wie möglich am Drehpunkt angelenkt werden! Dann funktioniert es auch zuverlässig.
Damit sich das Seil nicht verklemmt, keine "Maurerschnur!" verwenden, sondern eine kurze eingeknüpfte "dünne Stahllitzenschlaufe" oder ersatzweise "dünne Nylonschlaufe" mit "Sollbruchstelle".

Es empfiehlt sich ein vorheriger Test, indem man mit maximaler Kraft am Seil zieht und dann die Kupplung auslöst.

Nicht zu empfehlen ist es die Kupplung über "Knüppeltaster" auszulösen, da man dort u. Umständen nicht sicher auslösen kann, das hat schon manchem "Segler" ein unrühmliches Ende bereitet -> besser über gut zu erreichenden Kippschalter auslösen.

Wer dies beachtet, erspart sich "ewiges Fummeln" beim Einhängen und bleibt somit des "Schleppers Freund"!
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

eine gute Kupplung ohne scharfe Gate und mit stabiler Achse nach demselben System wie die von Conrad gibt es bei www.thommys.com .

Das das Seil mitgenommen wird und sich verklemmt ist zwar denkbar, aber unter Zug und mit einer Schlaufe aus steifem Material wie Nylon kann ich mir das nicht vorstellen und ich habe auch noch nie davon gehört.

Hans

P.S. Auslösung über Kippschalter vor dem Knüppel, der nach vorne aufmacht und ein paar mal am Boden Trocken geübt hat sich bewährt. Dabei sich mehrmals einsagen, wenn etwas nicht stimmt zuerst auszuklinken und dann nachdenken, was passiert.
 
Dieter glaub ich hats auf den Punkt gebracht.

Bei uns verwenden wir eigentlich meist eine Polyamidschnur (33kg Zugkraft) als Schleppseil.
Ich hatte in meine erste Schleppleine eine Nylonschlaufe eingebunden jedoch wurde von unseren bereits erfahrenen Schleppern und Segelpiloten diese immer als ihres erachtens zu schwach empfunden.

Man sieht beim Verwendung obiger Conrad Schleppkupplung bei der Nylonschlaufe eine weiße verfärbung beim Knick. Wie dick soll das Nylon sein und welchen Knoten verwendet ihr zum verbinden des Schleppseiles <-> Nylonschlaufe?

Würde eine Fesselflug-Stahllitze auch gehen?

Gruß
Steve
 

onki

User
Dieter F. Heinlin schrieb:
Nicht zu empfehlen ist es die Kupplung über "Knüppeltaster" auszulösen, da man dort u. Umständen nicht sicher auslösen kann, das hat schon manchem "Segler" ein unrühmliches Ende bereitet -> besser über gut zu erreichenden Kippschalter auslösen.

Hallo

Das musst du aber genauer erklären. Was ist an einem Knüppelschalter anders als bei einem Kippschalter?:confused:
Da zweifele ich doch arg dran.
Im Notfall hat man den Knüppeltaster besser erreicht als irgendeinen Kippschalter.

Gruß

Onki
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Moin,

verwende seit etlichen Jahren die Gewalt / Wanitschek Kugelkupplung, und das bisher bis 12 Kg Modellgewicht. Durch den Aufbau der Kupplung reicht auch in den ungünstigsten Fällen ein kleines Servo, um sicher auszuklinken. Es muß kein Reibungswiderstand überwunden, kein Haken gelöst oder sonstige mechanische Nickeligkeiten überwunden werden. Der Weg zum sicheren Auklinken beträgt ca. 3 mm, daran dann ein kräftiges Servo, dessen Anlenkung möglichst weit innen sitzt, und es kann nix mehr schief gehen. Nachteil: Hat man keinen Schleppanker mehr, ist´s Essig mit Schleppen. Aber seit 1989 habe ich maximal 5 dieser Teile verloren, alle durch unmotivierten Seilabwurf seitens des Schleppers.

Im Gegensatz zu dieser Kupplung hatte ich schon mit jeder Haken-, Stift- oder Schlitzkupplung brenzlige Situationen, weil selbst High-Power Servos nicht in der Lage waren, die Kupplung zu öffnen.
In meinem gebraucht gekauften MHM-Salto habe ich eine Kupplung wie die von Conrad. Ein 7,5 Kg-Servo sitzt davor, aber aufgrund des großen benötigten Weges wird a) Kraft verschenkt und b) aufgrund des Aufbaus hat sich bereits zweimal ein Seil derart verhakt, dass sie sich erst nach einigen Gedenksekunden öffnete - nicht lustig. Wäre das Teil nicht dermaßen einbetoniert, wäre sie schon rausgeflogen.

Als Sollbruchstelle verwenden wir dünnes Nylonseil, ebensolche geflochtene Nylonschnur oder bei leichteren Seglern bis ca. 6 Kg auch Blumendraht.

Nachtrag: Zum Auslösen verwende ich einen Kippschalter auf dem rechten Knüppel, an dem immer ein Finger liegt. Schneller geht´s meiner Meinung nach nicht.
 

fb0816

User
Hallo Rainer
ok, ich versuche es, ich meine die sogenannte "Kicktaste" auf dem Knüppel, da ist das Problem, dass diese im Notfall nicht immer an ihrer "Stellung" sicher erkannt wurden und werden; das hat aus eigenem Augenschein schon zu einer Bereicherung in dem "Modelfriedhof" geführt. Ich hoffe es ist nun verständlich.;)
 

bie

Vereinsmitglied
Hi Ingo,

Ingo Seibert schrieb:
Zum Auslösen verwende ich einen Kippschalter auf dem rechten Knüppel, an dem immer ein Finger liegt. Schneller geht´s meiner Meinung nach nicht.

doch: Bei der MX-22 habe ich die Schleppkupplung auf dem federbelasteten Schalter, der an der Stirnseite von mir aus gesehen rechts eingebaut ist. Beim Schlepp ist der rechte Zeigefinger immer auf dem Schalter... ;)
 
OT wegen schneller:

Bei beiden Varianten (Knüppelkippschalter mit Finger drauf und Federtaster mit Finger drauf) ist derjenige mit der schnelleren Reaktionszeit schneller. Gesucht wird nicht mehr, Wegstrecke zum Schalter wird auch keine mehr zurückgelegt, und daß der Federtaster wirklich keinerlei Toleranz mehr im gedrückten Zustand hat, glaube ich nicht, andernfalls gehörte er nämlich getauscht! ;)

lg,
Klaus
 

wadl

User
Schalter suchen ?

Schalter suchen ?

Hallo Daniel

Auch eine Lösung wäre, dein Schleppkupplungsservo mit dem Störklappenservo zu mischen. Störklappe zu - Kupplung zu.
Störklappe offen -Kupplung auf. So ist es nicht notwendig, irgend einen Schalter zu suchen.

Gruß Wadl
 

onki

User
Dieter F. Heinlin schrieb:
Hallo Rainer
ok, ich versuche es, ich meine die sogenannte "Kicktaste" auf dem Knüppel, da ist das Problem, dass diese im Notfall nicht immer an ihrer "Stellung" sicher erkannt wurden und werden; das hat aus eigenem Augenschein schon zu einer Bereicherung in dem "Modelfriedhof" geführt. Ich hoffe es ist nun verständlich.;)

Hallo Dieter

Ich kann es immer noch nicht ganz nachvollziehen aber is ja auch egal. Ich fliege rechts die Klappen und das Querruder und hab dort auch eine Kicktaste (keine Rastfunktion) montiert. Der Knüppel steht vorne (Klappen drin). Ich kann mir keine Taste oder Schalter vorstellen, die ich sicherer oder schneller erreichen kann. Hab sie auch schon mehrfach in Notsituationen brauchen müssen. Da ist man so unter Strom (das schöne Fliegerle könnte ja Schaden nehmen) das ich immer froh war die Taste sicher bedienen zu können aufgrund der Position.

Gruß

Onki

P.S. Hab gelesen du bist in Reutlingen aktiv. Falls der Werner Wurster bei dir im Club ist, viele Grüße an ihn und sag ihm unser Flugtag ist am 14. und 15.7.
 
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