Schwerpunktrücklage und Strömungsabriss

Tucanova

User
Hallo Kollegen,
wenn ich meine ASW 27 (4,27m RIPO) mit Scherpunkt weit hinten fliege, geht das Teil super auf Strecke. Wenn ich aber beim Thermikkurbeln nicht aufpasse, reisst die Strömung einseitig und plötzlich ab - richtig giftig und ätzend in Bodennähe. Gebe ich 30 gr. Blei rein, wird die Kiste lammfromm.
Was passiert da? Wandert der Neutralpunkt beim Ziehen vor den Schwerpunkt (wenn der weit hinten liegt)? Wer kann mir das Phänomen erklären?
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Tuca (Namen gibts),

Neutralpunkt und so Sachen sind Ergebnis einer LINEAREN Fluchphysik. In kritischen Situationen daher nicht anwendbar. Andersrum kommen die Fluchinschinoere sicher Morgen wieder mit 'nem unbekannten Beiwert. ;)

Ich wuerd daher schlicht die 30g spendieren. Kost ja nich die Welt, oder???

Du scheinst ein besseres Flugzeug zu haben als ich,
Wolfgang ;)
 

speed

Vereinsmitglied
Hallo Tucanova,

durch Zurückverlagerung des Schwerpunktes reduzierst Du die statische Stabilität; die cm über alfa Kurve wird flacher, sagt der Flugmechaniker!
Dies hat zur Folge, dass Du mit dem gleichen Höhenruderausschlag jetzt mehr Anstellwinkel erzeugen, trimmen kannst. Irgendwann erreicht der Flügel dann aber sein ca-max und danach kommt der Strömungsabriss. Das ganze wird dann unangebnehm in der Kurve, da der Flieger über die langsamere imnnere Flügelhälfte abschmiert.
Wenn Du 30 g bei dem rel. schweren Flieger merkst, bist Du wahrscheinlich auch schon ziemlich gut an der Grenze der Stabilität angelangt.

Otto
 

Tucanova

User
Hallo Wolfgang,
logo hab ich die 30 gr. wieder reingelegt! Ich bin eben neugierig, wie sich sowas erklären lässt. Übrgens: Tucanova ist die Kombination aus Tucan und nova. Ich hab meinem alten Brettnurflügel "Tucan" ein paar neue Flügel gebaut mit anderem Profil. Jetzt ist das der "Tucanova".
Hallo Speed.
ich hatte mir schon einige Gedanken zu dem Problem gemacht. Klar hab ich außen die kleinere Re-Zahl und keine Schränkung. Das hat mir aber nicht erklärt, warum bei SP-Rücklage das Teil so giftig wird. Was Du sagst, klingt sehr plausibel. Die Konsequenz könnte dann ja sein, weniger Höhenruderausschlag einzubauen, z.B. den Servoweg zu begrenzen. Hast Du damit schon Erfahrungen gesammelt?
 
Die Konsequenz könnte dann ja sein, weniger Höhenruderausschlag einzubauen
Das würde nur einen Teil des Problems lösen: das deiner Steuerkünste und deren Auswirkung.
Das Modell wird aber auch noch von der Natur selber "gesteuert", besser gesagt beeinflusst:
durch Böen, Auf- und Abwinde.
Und die muss oder soll es selbsttätig korrigieren.
Desshalb braucht es ein Minimum an "Stabilitätsmass".
Gruss Jürgen

[ 13. Juni 2005, 07:12: Beitrag editiert von: Jürgen N. ]
 

Tucanova

User
Danke Jürgen,
alles klar. Also doch ausreichend Stabilitätsmaß vorsehen, zumindest für ca-max beim Thermikkurbeln. Wer natürlich Kunstflug machen will mit Trudeln und so, muss den Flieger "spitz" einstellen. Aber dann muss sich der Kollege vorsichtig an die Abrissgeschwindigkeit rantasten.
Gruß! Tucanova.
 

Tucanova

User
Hallo Pittsler,
tut mir echt sorry. Es muss heißen "Heidenheim" und liegt auf der Schwäbischen Alb im Dreieck zwischen Ulm, Aalen und Stuttgart. Traunreut ist doch ne gute Ecke weg von hier. Wenn Du aber wissen willst, wo ich hier fliege, melde Dich noch mal. :rolleyes:
 
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