Antriebsproblem am "Beluga"

Beluga

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Moin Zusammen.

Leider gab es für mich einen unerfreulichen Start mit dem "Beluga" am letzten Wochenende. Die Startbeschleunigung war ok, aber beim Abheben gab es einen kurzen mechanischen Knall an einer der Motorgondeln. Kurz darauf löste sich im initialen Steigflug ein Propeller mitsamt dem Mitnehmer. Der asymetrische Schub riss das Modell sofort herum und ließ es aus ca. 10 Metern senkrecht aufschlagen. Einzige Reaktion war noch: Motoren aus, gegensteuern, aber der Aufschlag ließ sich nicht mehr verhindern. Nun gut, der Schaden hält sich bis auf die Bugsektion in Grenzen (sie nahm so ziemlich die gesamte Energie auf). Mich wundert nur, was war der „Knall“ (Kein Fremdkörper auf der Graspiste, Startstrecke abgesucht und der Prop hatte in dem Fall keinerlei Beschädigung).
Das gleiche Geräusch hatte ich bei einem Start am Wochenende davor schon einmal an dem gleichen Antriebsstrang beobachtet. Nur gab es da keine Probleme und der Prop wies eine Beschädigung auf (da lag die Vermutung zuerst auf einen Fremdkörper in der Graspiste; Prop wurde durch einen Gleichwertigen ausgetauscht und wieder richtig festgezogen, keine Unwucht und Probleme beim anschießenden Testlauf).

Der Antrieb besteht zur Zeit aus einem AXI 2820/12 an 4s Lipos über Jeti 40 A Advance opto plus an 10x5 APC- Prop (pro Gondel). Der max. Strom beim Take Off beträgt, gemessen mit einem kalibrierten Eagletree Micro Power Daten Logger, 36 Ampere. Leider war der Datenlogger zu dem Zeitpunkt in der anderen Gondel angeschlossen, sonst hätte man noch zusätzliche Strom- und Spannungswerte von dem Ereignis gehabt.
Empfänger: Schulze alpha 835
Akku: 4S LiPo, 4300mAh, 15C

Nun gibt es für mich eine Menge Fragen wegen der Ursache, zumal es nur eine Gondel betrifft. Vor allen Dingen: ist es möglich, das ein BL- Motor kurzfristig blockieren und dann wieder weiterlaufen kann? (das würde evtl. den abgelösten Prop erklären, der sich erst ca. eine Sekunde nach dem „Knall“ von der Motorwelle gelöst hat).

Hier sind noch ein paar zusätzliche Infos zu dem Antriebsstrang (wohlgemerkt: beide Triebwerksgondeln sind identisch und nur über dem Empfänger miteinander verbunden).
Die Akkukabel zum Steller sind ca. 55cm lang und dort sind Plus und Minus mit einen zusätzlichen Kondensator (1000mF) verbunden. Die Kabellänge Steller / Motor ist die herstellerübliche Länge (ca. 15cm). Empfänger- und Akkukabel laufen bis zur Gondel getrennt voneinander (bisher keine Störungen).
Auf dem Teststand liefen die Gondeln bisher ohne Probleme (Laufzeit immer 1 Min. Vollast- Stellung, Drehzahl mit einem APC 10x5 Standardprop 11800- 11400U/min. Werte des Datenloggers nahezu identisch: 36 – 32A, 14,8 – 15 V). Nur die Drehzahl bei der betreffenden Gondel war trotz gleicher Leistungswerte bei Volllast etwas niedriger (ca. 100 – 200 U/min Differenz). Und der Unterschied zum Modell ist, daß auf dem Teststand die zusätzliche Kabellänge der Akkus fehlt.


Da ich so etwas zum ersten Mal bei BL- Antrieben beobachtet habe, würde ich mich auf Eure Antworten und evtl. Lösungsvorschläge freuen.

Viele Grüße
Bill
 

Motormike

Vereinsmitglied
machma Motor auf, ob sich da wat berührt hat.
 
Fehler gemacht: An die Beluga gehört ein kräftiger EDF :D
Meint du nicht, dass sich einfach ein Propp gelöst hat und fertig?
 

Beluga

User
Moin Zusammen.

Vielen Dank für Eure Antworten.

@Mike: Den Motor habe ich noch nicht aufgemacht, kommt aber als nächstes, da der Motor eh ausgebaut werden muß.

@Ralf: Der "Fehler" wird noch behoben (ich weiß, da gehören Impeller drunter :D ;) ), aber ich mache die Modifikationen Schritt für Schritt und konzentriere mich erstmal wieder mehr aufs Fliegen.
Der Prop- Mitnehmer hatte eigentlich bisher noch nie Probleme gemacht, zumal ich nach dem Austausch des Props den festen Sitz auf der Welle nochmal überprüft habe bzw. es im Testlauf bei Volllast keine Probleme gab (prüfe ich aber trotzdem nochmal). Den nächsten Testlauf werde ich ohnehin nochmal mit den Motoren "on Wing" machen, falls irgendwie vielleicht die Kabellänge hineinspielen sollte.

Ich bin weiterhin für jede Idee oder Vorschlag bzw. Erfahrung zu haben.

Viele Grüße
Bill
 

Beluga

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Moin Zusammen,

gestern habe ich nun den Motor ausgebaut und näher untersucht (mit einer Lupe). Offene Schäden wie lose oder gerissene Magnete waren nicht zu erkennen. Ebenso waren die Kupferlackdrähte der Spulen im sichtbaren Bereich unbeschädigt. Und auch die Lager sind ok. Sie drehen frei ohne irgendwelche Unruhe.

Ich hatte auch erst den Verdacht, daß sich trotz Ablängen eine der Montageschrauben evtl. doch in eine Wicklung "gebohrt" hätte. Dem war aber nicht so. Also motormäßig sieht alles gut aus.

Die Fehlersuche wird also fortgesetzt. Dabei konzentriere ich mich jetzt mal darauf, wie ich das Problem im Stand (mit Tragfläche) oder mit einem Rollen bis knapp zur Abhebegeschwindigkeit reproduzieren kann, da es sich auf dem Teststand allein nicht zeigt.

Trotzdem, falls es weitere Ideen gibt: immer her damit.....

Viele Grüße
Bill
 
Hallo Bill,

ich gehe mal davon aus, dass das Timing auf Stufe 2 und die Bremse aus war.
Es kann doch durchaus möglich sein, dass sich ein Mitnehmer gelöst hat und somit den Absturz zur Folge hatte. Welche Mitnehmer hast du denn verwendet? Mit Spannkonus oder Madenschraube?

Ist wirklich sehr schade. Hast du den Schaden bis Hude wieder repariert? Wenn nicht, hoffe ich, dass du trotzdem kommst.
 

Beluga

User
Hallo Gerhard,

da kommt man der Sache schon näher. Die Jeti- Steller habe ich mit der Prog- Card auf Timing "High/Outrunners" und "Brake on" programmiert, sprich, die Bremse war aktiviert (Grund: der Prop sollte eigentlich bei abgestellten Motor nicht mitdrehen, wie vorher bei den Bürstenmotoren).

Der Prop war mit einem Spannkonus montiert. Wie gesagt, in der Vergangenheit hat der nie Probleme gemacht. Aber ich werde ihn durch einen nahezu identischen Mitnehmer austauschen.

Bis Hude ist der Schaden auf jeden Fall repariert. Wenn alles gutgeht, ist der Beluga sogar schon am Wochenende wieder fertig für die ersten Testläufe (abgesehen vom Finish). Die Vorarbeit mit dem Formenbau und der einfache Aufbau machen sich jetzt bezahlt :) . Nebenbei habe ich auch so die Chance, ein paar kleinere Modifikationen im vorderen Rumpfbereich zu machen. Und bis Hude werde ich sicher noch eine oder zwei zusätzliche "Nasen" laminiert haben.

Viele Grüße
Bill
 
Hallo Bill,

wie Ralf schon sagte, Spannkonuse aus Stahl oder halt mit Madenschraube und ein Tropfen Schraubensicherungslack.
Timing auf Outrunner ist ok. Bremse sollte aber auf "off" sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Regler die Bremse reinhaut ist aber eher gering, aber auch nicht auszuschließen. Ich tippe eher auf den Mitnehmer, der sich glöst hat. Nebenbei, mir ist auch schon ne Latte abgehauen, allerdings ne große Klapplatte, auch mit Spannkonus.
 

Beluga

User
Moin Moin.

Erstmal weiterhin vielen Dank für Eure Antworten. Gestern habe ich nochmal Testläufe mit den an der Tragfläche montierten Gondeln gemacht, incl. Datenlogger an dem betreffenden Antriebsstrang. Dabei bin ich der Ursache hoffentlich ein ordentliches Stückchen näher gekommen. Bei einer moderaten Beschleunigung der Props und anschließendem einminütigen Volllastlauf sah alles wunderbar aus (Tragfläche wurde nicht bewegt). Bei einem plötzlichen Beschleunigen (simuliertes Durchstarten) gab es im höheren Drehzahlbereich eine kurze und laute Resonanz an der betreffenden Gondel (Info: Propeller werden bei mir vor dem ersten Lauf ohne und mit Mitnehmer auf einer Propellerwaage statisch ausgewuchtet und markiert). Der Lauf wurde abgebrochen und nach dem Lauf zeigten sich Risse in der Verklebung des Motorspantes. Nach der Reparatur der Verklebung: neuer Testlauf. Dabei wurde auch die Tragfläche etwas hin und her bewegt (Simulieren von Flugzeugbewegung, Stichwort Kreiselkräfte). Beim Erreichen des erwähnten Resonanzbereich knallte es kurz und den Motorspant (3mm- Flugzeugsperrholz) hat es nun zerrissen, aber nicht nur an der Verklebung.

Lange Rede, Kurzer Sinn: Die Vermutung ist nun, daß der Prop wegen der etwas längeren Antriebswelle des BL- Antriebes im Vergleich zum vorherigen Bürstenantrieb mit Getriebe mitsamt Mitnehmer ca. 5mm weiter vorn sitzt. Dadurch ist der Masseschwerpunkt der Einheit Prop und Mitnehmer vorgewandert. Ich denke, im Zusammenhang mit dem leichteren BL- Antrieb (weniger bewegte Massen am Motor), der Montage am Motorspant (etwas weniger Anpressfläche gegenüber dem Getriebeflansch) und dem versetzten Masseschwerpunktes des Props kommt der Antrieb in einem bestimmten Drehzahlbereich in eine Resonanz, die vorher nicht auftrat, weil die Faktoren im einzelnen nicht dazu ausreichten. Dazu noch die Bewegungen des Modells........
Wohlgemerkt, es könnte die Ursache sein, da ich ein ähnliches Phänomen gerade von hochdrehenden Impellern mit weit vorliegendem Masseschwerpunkt des (statisch gewuchteten) Rotors vor dem Motor kenne.
Die nächsten Läufe werden nun mit Mitnehmern gemacht, die sich weiter auf die Welle schieben lassen oder ich muß die Welle kürzen (eigentlich ungern). Wie sehen da Eure Erfahrungen aus?

Zur Info: Im Bereich der Resonanz, in der sich der Motorspant zerlegte, gab es eine kurze Stromspitze bis 50A (normal bei Beschleunigung auf Volllast max. 36A).

Viele Grüße
Bill
 

Jetfrank

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Hi Bill, ähnliches Problem hatte ich bei meiner Sebart Katana. Der Originalspinner ist sehr schwer und hatte den Rundlauf nicht gerade erfunden. Ich hatte zunächst einen Mitnehemr der auch nicht sehr tief gebohrt war, deshalb war Luftschraube und Spinner sehr weit vom Spannt weg montiert. Trotz Wuchten von Spinner und Luftschraube war der Antrieb so nicht zu gebrauchen. Hatten sich zunächst nur die Schrauben durch Resonanz gelöst, gab irgendwann der Spant auf. Hab mir dann einen Präzisionsspinner von Graupner geholt mit Stahl Klemmkonus, der auch durch eine tiefere Bohrung viel weiter an den Motor ranrückt, seitdem alles chico.......

Gruß Frank
 
Hallo Bill,

zur Resonanz;

Vielleicht sollte der Motorspant mit Kohle oder GFK Platte verstärkt werden neben den anderen aufgezählten Auswuchtarbeiten.
Aber wichtig ist, deine langen dünnen Gondeln aus der Resonanz zu nehmen. Das geht einfach mit einem Spant auf Ca. halben Wege. Da ich den inneren Aufbau deiner gondeln nicht kenne, wäre das vielleicht eine Lösung. Bei den filigranen Kunstfliegern a la Katana gab es bei langen Kohle oder GFK Rohren als Motorspanthalterung oft dieses Problem. Abhilfe schafte ein einfacher Sperrholzspant der zwischen gesetzt wurde. Dadurch wird die Schwingungsfrequenz erhöht und fertig ist das Problem.

Grüße, Bernd
 

Motormike

Vereinsmitglied
Ramoser Spinner & Mitnehmer kann ich empfehlen.
Gibts auch mit versch. Tiefbohrungen.
 

Beluga

User
Moin Zusammen,

@ Bernd: das ist eine gute Idee. Die Gondeln sind zwar trotz Ihrer schlanken Bauweise recht steif (Kastenbauweise mit Diagonalverstrebung im vorderen Bereich), aber durch den Umbau auf die BL- Motoren habe ich jetzt dort deutlich mehr Platz für einen zusätzlichen Spant, um auch die Schwingungen in der Gondel zu verändern.

@ Frank: Genau, im nächsten Versuch werde ich Dies ausprobieren. Ich habe noch einen Graupner- Präzisionsspinner mit Stahlklemmkonus herumliegen,der sich dafür hervorragend eignet, auch mit besagter tieferen Bohrung. Oder wie eben von Mike vorgeschlagen, die Mitnehmer und Spinner von Ramoser (zumal ich die Teile immer noch für andere Modelle verwenden kann, falls es doch nicht klappt).

Die Umbauten werden aber nacheinander durchgeführt, um die Veränderungen der einzelnen Maßnahmen zu sehen. Nicht wundern, daß ich trotzdem noch so viel Zeit und Kosten in diese Gondeln hineinstecke, aber sie sind noch für ein anderes Modell (Eigenkonstruktion) verplant, wenn der Beluga dann endgültig auf Impeller umgerüstet wird. Und an dem Modell werden sie dann bleiben, eben wegen ihrer langen, schlanken Form.

Viele Grüße
Bill
 

FamZim

User
Hallo Bill

Wenn Du hast, versuche es mal mit 3 Blattprop, die laufen "selber" im Kreis und zicken nicht beim kleinsten Problem !
Zweiblattrotoren am Hubschrauber haben "auch" deswegen die Paddelstange.
Härtere Motorträger erhöhen die Frequenz (Vollgas) und weichere senken diese.
Am Verbrenner werden die Motoren sogar extra in diesen Gummiedingern gelagert. Die verbrauchen dann auch noch die Bewegungsenergie!

Grüße aus OB Aloys.
 

Beluga

User
Moin Zusammen.

@Aloys: Ebenfalls viele Grüße aus dem Norden. Was macht Deine "Black Widow"? Ich hörte von einem Vereinskollegen hier oben, dass sie auf der Messe in Dortmund gestanden haben soll.
Dreiblatt- Props hatte ich auch schon gedankenmäßig im Kopf. Aber um den Zweiblattprop mit dem besten Wirkungsgrad austauschen zu müssen, müßte ich einen 9x4 Dreiblatt finden, 9x5 geht auch noch (bisher in dem Bereich nur 8x6 oder 9x7 gefunden). Aber mit dem Gedanken, mir die Dreiblatt- Varioprops zuzulegen, spiele ich immer noch, auch für das andere Modell.

Aber der Vorschlag mit den Präzisionsspinnern mit Stahlklemmkonus und der Verlagerung des Masseschwerpunktes zum Motorspant hin hat schon funktioniert. Gestern habe ich mit dem wieder fertiggestellten Beluga mehrere Triebwerksläufe und Rolltests gemacht. Es lief alles sehr gut und sehr rund, auch bei dem Kippen um die Kreiselachse und beim plötzlichen Beschleunigen in Volllast. Ich denke, jetzt sind wieder ein paar Rolltests bis zum Abheben und ein paar Flüge angesagt. Doch vorher werde ich noch, wie von Bernd vorgeschlagen, den zusätzlichen Spant einbauen (ich wollte erstmal wissen, welchen Effekt die erste Verbesserung hatte, bevor der Spant eingebaut wird).

Vielen Dank nochmal für all Eure Vorschläge.

Gruß Bill
 

FamZim

User
Hallo Bill

Ja die Black Widow war in Dortmund und dann am 01.05 in Bremen zum Fliegen!
Habe aber "leider" wegen Antriebsproblem wieder eine Bruchlandung gemacht.
Ich habe als Fehlerquelle das runterfahren der Steigung bei der Landung lokalisiert.
Das muß ich anders programmieren.
Bei unterster Knüppelstellung soll die Steigung allerdings auch außen auf null gehen.
Danach gleich auf 50 oder 60 % bis halber Gasstellung und dann erst weiter linear auf 100 %.
So habe ich beim gaswegnehmen immer noch genügend Steigung und das Modell fliegt "nicht" wie vor eine Wand wie am ersten Mai.
Außerdem muß ich unbedingt mit "halbgas" landen und das Modell runterdrücken bis zum aufsetzen.
Das Fliegen ist auch sehr gewöhnungsbedürftig bei unter 70 g/dm² Flächenbelastung und 3 m Modelllänge.
Aber SO langsam fliegen eben die Großen, und das soll " SIE " ja !!!!!
So langsam sie auch in der Kurve hing, es war kein abschmieren zu erkennen.
Die nächste Landung kriege ich hoffendlich ohne Fahrwerkschaden hin.

Gruß Aloys
 
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