Hast Du noch nie etwas ohne Atemschutzmaske lackiert oder verklebt ?
Lösungsmitteldämpfe sind Gesundheitsschädlich.
PCB, die Ausdünstung aus verbrannten Elektromaterial, ist Krebserregend.
Gruß Lutz
Lutz, das fällt unter die Rubrik "Vorsicht, gefährliches Halbwissen" - sorry.
1.) man muss auch die passende Atemschutzmaske, also konkret das richtige Filter verwenden. Bspw. ist zum Lackieren kein Filter geeignet, welches man im Baumarkt für Arbeiten wie schleifen und sägen bekommt, und umgekehrt. "Richtig" gefährliche Lösemittel sind heute auch weitgehend vom Markt. Trotzdem würde ich bei größeren Lackierarbeiten (Airbrush), vor allem in Räumen, auf sehr gute Belüftung achten und ggf. eine passende Maske nutzen (mit Kombifilter für Partikel und Lösemittel - im Baumarkt beim Arbeitsschutz beraten lassen, ideal sind Halbmasken mit angeschraubtem Kombifilter AX P für organische Gase/Dämpfe niedrigsiedend und Partikel).
2.) PCB entstehen mitnichten bei der Verbrennung von "Elektromaterial". Sie werden in Kondensatoren auch bereits lange nicht mehr verwendet. PCB sind das geringste Problem bei einem Reglerbrand. Dioxinentstehung würde ich hingegen nicht völlig ausschließen. Beim Brand selbst entsteht auch allerlei anderer gas- und rauchförmiger Mist, der wenig gesund ist.
Daher: Dämpfe eines Reglerbrandes nie einatmen (versteht sich eigentlich von selbst).
Da ein Reglerbrand alle möglichen und unmöglichen Schadstoffe im Modell hinterlassen kann, würde ich die Reinigung des Modells anschließend auch immer mit Handschuhen machen (am besten Nitril, natürlich werden die nur einmal verwendet und dann weggeworfen). Dioxine "dünsten" übrigens nicht aus, sie sind bei Normaltemperatur fest. Dioxine / Furane sind fettlöslich und dadurch begrenzt hautgängig, außerdem können sie primär durch orale Aufnahme in den Körper gelangen. Man sollte sich daher auch nicht verrückt machen (lassen) - niemand käme auf die Idee, das Modell abzulecken, und mit Handschuhen im Umgang mit dem verbrannten Mist ist man auf der sicheren Seite.
Wir alle nehmen täglich übrigens winzige Mengen Dioxine auf, fast niemand wird davon krank. Aufgrund der langen biologischen Halbwertszeit (>10a) ist dennoch jede unnötige Dioxinaufnahme zu vermeiden, da Dioxine (und Furane) sich im Körper im Laufe des Lebens anreichern können und als Krebspromotoren gelten (d.h. eine Krebsentwicklung begünstigen). Also sollte man hier dem Vorsorgegrundsatz folgen, das Paar Handschuhe ist das Mittel der Wahl dafür!
Man bekommt den Gestank von halbverbranntem Lötflussmittel auch tagelang nicht mehr von den Fingern ab! Mordmäßig stinkt auch das angekokelte Harz. Deshalb noch mal: Handschuhe. Ich hab inzwischen immer welche im Kofferraum, den einen oder anderen Reglerbrand hatte ich ja auch bereits.
Der verbleibende Geruch des gereinigten Modells ist vor allem unangenehm, um das "ausdünsten von Schadstoffen" muss man sich primär da keinen Kopf machen. Dennoch, raus damit aus der Wohnung, wenn es geht! Auch Gestank ist zwar nicht unbedingt ungesund, kann aber nachhaltige Schäden, bswp. an Partnerschaften verursachen.
Akkus und jede vom Brand betroffene Elektronik gehören in den (Haus)Müll, schon aufgrund möglicher verdeckter Hitzeschäden. Am Akku meines letzten Reglerbrands war rundum die Folie angeschmolzen, so stark hatte sich der Akku durch den Kurzschluss erwärmt.
Kurz: keinen Brandrauch einatmen, jeden direkten Hautkontakt zu angebranntem Material vermeiden (Nitril-Handschuhe verwenden), Modell lüften, keine Panik! Betroffene Elektronik und Akkus immer entsorgen.