Modifizierte Profile

Ich lese regelmässig von Segler die ein xx Mod. Profil haben, da hat man nämlich null ahnung was daran modifiziert ist und ob es jetzt viel mehr wie den Profil xy aussieht und auch die entsprechende Flugeigenschaften hat. Profile wie MH32, HQ 2.5-8 oder SD 7037 können mit wenig änderung wie anander aussehen oder?

z.B finde ich der Zenit Evolution sehr schon und möchte gern wieder ein grossen "HLG" für die Winterthermik haben, in die technische Angaben von CHK ist ein SD 7037 Mod. angegeben. Wenn die das Profil dünner gemacht haben wäre es meine meinung nach viel besser für so einen Ultraleichtmodell, aber wenn das Profil mehr Wölbung hat oder sogar dicker geworden ist würde ich es nicht kaufen , weil dann bei wenig Wind fliegt es schon rückwärts. Modifiziert müsste eigentlich schon aktualisiert/verbessert heissen und da ist der Trend lieber dünner als dicker bei die leistungs Zweckmodelle, aber wenn es um €650 geht wil man auch nicht zu viel annehmen.
Ein Mail an CHK hat bis jetzt kein Antwort gebracht, aber es ist auch Messe Wochenende (Stuttgart und Friedrichshafen) und die haben sicher recht viel zu tun.
Kann jemand mehr über den Zenit erzählen. Die Suchmachine habe ich benutzt und die relevante Beiträge gelesen.

Gruss

Daniel

[ 31. Oktober 2003, 18:12: Beitrag editiert von: Daniel Gut ]
 
Hallo Daniel,
ich kann dir den Zenit Evolution nur empfehlen.
Das Profil wird zwar als mod. angegeben, die Änderung sehe ich aber nur im Endleistenbereich. Ich habe die Profile an der Trennstelle abgezeichnet, das Bild eingescannt und im Programm Profili mit den Originalkoordinaten verglichen. Ich bin mit dem Vergleich mehr als zufrieden! Besser kann man das SD7037 in dieser Bauweise nicht herstellen!
Gruß
Christian
 

plinse

User
Moin,

bei vielen Herstellern ist das "mod" eine reine Vorsichtsmaßnahme. Schon alleine dadurch, dass alle gefertigten Flügel eine dickere Endleiste haben als die Koordinaten, sind es modifizierte, außerdem ähneln sich viele moderne Profile dermaßen, so sie für den gleichen Einsatzzweck sind, dass Fertigungstoleranzen mehr ausmachen können als ein Profilwechsel innerhalb gewisser Gruppen von Profilen.
Ein "mod" schließt oft nur Diskussionen aus, oder aber gibt diesen Nährboden wie jetzt hier ;) .
 
Ich hatte einen 2,10m Fox von Steber. Dort war als Profil ein RG15mod angegeben. Die Modifikation bezog sich auf den, beim orginalen RG15 holen, Bereich der Profilunterseite. Beim Steber-Fox war dieser Bereich gerade durchgezogen.
Da mein Fox extrem kritische Langsamflugeigenschaften hatte (was ihm im Endeffekt auch zum Verhängnis wurde) bin ich extrem vorsichtig geworden was modifizierte oder unbekannte Profile angeht. :mad:

Gruss Falk
 
Herzlichen Dank für eure Antworten.

Wie viel Abweichung ist akzeptabel und realistisch wann man von Fertigungstoleranzen redet, weil da kann eben auch schnell neue Profile entstehen wenn die Toleranzen zu gross sind.

Gruss

Daniel
 

plinse

User
Moin,

bei kommerziellen GfK-Fliegern kannst du von gefrästen Flächenformen ausgehen mit entsprechend geringen Toleranzen. Bei bebügelten Rippenflächen hingegen würde ich nicht von Profiltreue sprechen wollen. An der Rippe - naja - 2cm weiter was ganz anderes.
 
Hallo,

bei kommerziellen GfK-Fliegern kannst du von gefrästen Flächenformen ausgehen mit entsprechend geringen Toleranzen.
Das scheint mir eine gewagte These zu sein. Wenn die Formen in einem Land hergestellt werden, in dem die Arbeitskraft billig ist, sind nach wie vor auch konventionell gefertigte Formen möglich; abgesehen davon sind aus vergangenen Jahren noch viele Nicht-CNC-Formen im Einsatz. Natürlich wird ein hoch- und zurückgeschwungener Randbogen wohl schon in der Regel auf CNC schließen lassen. Die konventionell hergestellten Formen können (wenn sorgfältig gearbeitet wurde) ähnlich gut sein wie eine (sorgfältig gemachte) CNC-Form, aber sie können auch schlechter sein.

Was ich sagen will: 1) Auch heute ist Voll-Gfk nicht immer gleich CNC. 2) Aber auch CNC ist nicht immer eine Gewähr für eine wirklich profiltreue Fläche, so wenig wie eine konventionelle Form unbedingt schlecht sein muss.

Was den Einfluss der Profiltreue auf die Profileigenschaften angeht, sind die Windkanal-Messungen von Selig (Princeton, UIUC) sehr erhellend: Kleine Unterschiede in der Kontur bewirken oft ziemlich große Änderungen beim Widerstand. Das Thema "Profiltreue" ist also kein rein akademisches.

Kommt gut durch den Winter!

Gruß
Carsten.
 

frido_

User
Nabend

10 Jahre später ..... ne Frage.

Der Sharon 4200 von Valenta hat lt. Angaben das Profil SD7037 mod.
Wer weiß was an dem Profil verändert bzw. modifiziert wurde?

Hintergrund: Wissensdurst. :)

profilierte Grüße
Frido
 

UweH

User
SD7037 mod.
Wer weiß was an dem Profil verändert bzw. modifiziert wurde?

Hallo Frido,

nur eine Vermutung von mir: Wölbung und Dicke, das ist erst mal das einfachste.

Danach kommt meist die Dickenrücklage und dann der Profiltropfen selbst oder man kombiniert einen Tropfen eines Profils mit der Skelettlinie eines anderen Profils.......letztlich ist es Wurscht solange die Modifikation mit dem Ziel einer Optimierung der aerodynamischen Eigenschaften gemacht und das Ziel auch erreicht wurde, und nicht nur um sich vom Originalprofil zu unterscheiden.

Gruß,

Uwe.
 

PIK 20

User
ich kann Plinse nur Recht geben.

Abgesehen von aus professionell CNC-gefrästen Formen hergestellte Flächen sind die übrigen alle als "mod" zu bezeichnen.
Mir kann keiner erzählen dass seine Styro/Abachi/Balsa-Flächen, heißdrahtgeschnitten das unverfälschte Profil zeigen. Von Rippenflächen ganz zu schweigen.
Aber sie fliegen in der Regel alle, die einen besser, die anderen schlechter. Meistens liegt es aber am Piloten.

Gruß Heinz
 
sind die übrigen alle als "mod" zu bezeichnen.
"mod." impliziert aber normalerweise Absicht und Plan. Es wird wohl jedem klar sein, dass er fertigungsmethodenbedingt mit Abweichungen vom Ideal zu rechnen hat. Wenn allerdings "mod." heisst, das einer die negative Krümmung an der Unterseite auffüllt, dann ist es eigentlich eine Frechheit, das Ursprungsprofil noch zu benennen. Dann wäre "Schuhsohle" ehrlicher.
 

frido_

User
Tach Uwe, Heinz und Markus

....und danke für die Antworten denen ich entnehme das es wahrscheinlich gar nicht so einfach ist
die Veränderungen festzustellen.
Als Laie kann ich mir noch vorstellen an der Flügelwurzelrippe das Profil mit dem Original zu vergleichen
aber wie macht man das im Verlauf nach außen hin?
Auf der HP von Valenta steht beim 3700er Sharon SD7037/RG15.
Da gehts wohl im Verlauf des Flügels vom SD7037 ins RG15 über.
Sehe ich das richtig?
Dickenrücklage und Profiltropfen mußte ich mir ergoogeln.
Die Schuhsohle konnte ich mir direkt vorstellen :D

Nette Grüße
Frido
 
Auf der HP von Valenta steht beim 3700er Sharon SD7037/RG15.
Da gehts wohl im Verlauf des Flügels vom SD7037 ins RG15 über.
Sehe ich das richtig?
Kann sein, muss aber nicht. Es gibt auch Künstler, die kombinieren Ober- und Unterseite von verschiedenen Profilen. (Muss gar nicht schlecht sein. IIRC ist eines der erfolgreichen RGs so entstanden.)
 
Auf derselben HP steht bei dem Modell Prosecco : Flügelprofil SD7037 auf HD45 gestraakt

Das heißt für mich Folgendes : Wurzelprofil SD7037 , Endprofil HD45
Mit anderen Worten : der ganze Flügel besteht aus einem undefiniertem Mischprofil von innen nach außen.
Das söll mir einmal ein Profi erklären,wie das funktionieren soll .
 

Mario12

User
Das heißt für mich Folgendes : Wurzelprofil SD7037 , Endprofil HD45
Mit anderen Worten : der ganze Flügel besteht aus einem undefiniertem Mischprofil von innen nach außen.
Hallo. Ich kenne zwar diese Fläche nicht im Detail. Aber nur mal als theoretischer Ansatz.
90% der Fläche sind SD7037. Um den Außenflügel ausreichend stabil zu bekommen beginnt dort erst ein Strak auf HD45.

Der Wechsel des Profils muss nicht bedeuten, dass über die gesamte Halbspannweite gestrakt wird.


Grüße
Mario
 

Gast_36267

User gesperrt
"mod." impliziert aber normalerweise Absicht und Plan. Es wird wohl jedem klar sein, dass er fertigungsmethodenbedingt mit Abweichungen vom Ideal zu rechnen hat. Wenn allerdings "mod." heisst, das einer die negative Krümmung an der Unterseite auffüllt, dann ist es eigentlich eine Frechheit, das Ursprungsprofil noch zu benennen. Dann wäre "Schuhsohle" ehrlicher.

Hallo Marcus,
so denke ich das auch und kann nur zustimmen.
Wenn ich z.B. lese " MH32 mit 14% " dann hat das bei weitem nichts mehr mit einem MH32 zu tun da der Ursprung wirklich krass verändert wurde.
Gruß Martin
 

Gast_36267

User gesperrt
Der Wechsel des Profils muss nicht bedeuten, dass über die gesamte Halbspannweite gestrakt wird.

Hallo Mario,
meistens erfolgt einfach eine Anpassung von Knickstelle zu Knickstelle. Jedoch gibt es da natürlich auch unterschiedliche Ansichten und je nach Bedarf wie am Nurflügler oder speziellen Auslegungen sind beleibig viele Schritte mit unterschiedlichsten Profilanpassungen und Wechsel möglich. Das werden aber wenige so preisgeben sondern lieber ein bekanntes Schlagwort verwenden das jeder kennt ;)
Gruß Martin
 
Mit anderen Worten : der ganze Flügel besteht aus einem undefiniertem Mischprofil von innen nach außen.
Das söll mir einmal ein Profi erklären,wie das funktionieren soll .
Das funktioniert oft erstaunlich gut. (Jedenfalls wenn die Entwurfsphilosophien der zwei Profile ähnlich sind. Und das sind sie heute meist.) Die Profilformen und Druckverläufe, die herauskommen, sind auch weniger deformiert, als wenn Fertigungsbedingt Wellen und Krümmungssprünge in der Kontur sind.


Wenn ich z.B. lese " MH32 mit 14% " dann hat das bei weitem nichts mehr mit einem MH32 zu tun da der Ursprung wirklich krass verändert wurde.
Bei einer solchen Angabe kann ich aber zumindest nachvollziehen, was verändert wurde. Bei den meisten "mods" ist das nicht der Fall.
 

Gast_36267

User gesperrt
Bei einer solchen Angabe kann ich aber zumindest nachvollziehen, was verändert wurde. Bei den meisten "mods" ist das nicht der Fall.

Da gebe ich dir recht ;)

Anbei ein kleiner Vergleich ...
 

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UweH

User
Das werden aber wenige so preisgeben sondern lieber ein bekanntes Schlagwort verwenden das jeder kennt ;)

Hallöle,

wenn ich einen an Re-Zahl und Auftriebsbelastung angepaßten Strak erarbeite macht die genaue Angabe der Modifikationen auch gar keinen Sinn, es kommt dabei keine Profilbezeichnung raus sondern ein Roman :rolleyes:
Die sich daraus ergebenden Profile sind nur für diesen Flügelgrundriss und Anwendung optimal, sie sind nicht einfach so auf ein anderes Flugzeug übertragbar.

Gruß,

Uwe.
 
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