Motor überhitzt

Oaringa

User
Hallo Gemeinde,

Zu meinem Entsetzen ist mein E-Motor überhitzt u. ist leider zerstört.
Habe diesen Motor durch einen gleichen ersetzt und die Stromaufnahme gemessen.
Seltsamer Weise zieht der Motor über 80 A, (ist nur bis 60 A ausgelegt.)
Betrieb mit 6 S und 18x9er Quirl. Dieses Setup ist für den Motor ausgelegt.
Wie ist das möglich, daß der Motor so viel Strom zieht.
Kann der Regler ( 85 A ) der Schuldige sein ??

Bin leider elektrotechnisch momentan überfordert.

Danke,

Gruß Rudi
 
Deine Messung sagt doch ganz klar, dass die Latten für
Deinen Motor zu groß sind. Also kleinere Latten. Oder
andere 18x9 er Latten. ;)
 
Hat der erste Motor auch 80 A gezogen , ist das eine Standmessung ??

Die Überlast muss nicht schädlich sein , bei laufzeiten unter 10 sec und guter Kühlung ist das kein Problem
 

Oaringa

User
Was der erste Motor gezogen hat, weiß ich nicht. Der hat nach der Landung "gekocht".
Das messen des jetzigen Motors habe ich bei Halbgas - über 70 A - abgebrochen.
Die Latte 18x9 ist vom Hersteller vorgegeben.
 

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Diese Lattengröße gibt es von verschiedenen Anbietern, die unterschiedlich
Strom ziehen. Zweite Möglichkeit wäre, dass der Motor schneller läuft als
draufsteht. Z. B. durch einen falschen Aufkleber. Oder das Getriebe hat eine
kleinere Untersetzung.
 
Moin Rudi,

letztes Wochenende ist mir auch ein Antrieb meiner ASH 31 Mi mit 6S und einer 18x9 Carbon Klappluftschraube abgeraucht. Dabei ist der Regler (100 Ampere) komplett verschmort und der Motor (Roxxy 5065-09) innen teils angeschmolzen. Vorher bin ich immer nur mit einer normalen Klappluftschraube geflogen. Dachte, das der Flieger mit der Carbon Klappluftschraube besser geht. Die Steigleistung war wirklich besser. Die Laufruhe beeindruckend. Habe vorher leider keine neue Ampere Messung vorgenommen.

Wenn der neue Regler und der Motor (gleiches Setup wie vorher) neu geliefert sind, wir alles durchgemessen. Bin gespannt, ob es Unterschiede von der Luftschraube her gibt. Vom eCalc her soll mein Antrieb 46A ziehen. Da passt auch etwas nicht zusammen. Wenn ich Werte habe, melde ich mich.

Gruß
Cord
 
Standmessungen mit so großen Props treiben den Strom ins uferlose und bei den momentanen Temperatun zahlen auch viele ihr Lehrgeld weil die Kühlung ja nicht wichtig ist
Aber mess mal die Drehzahl ob die zu den Motordaten passt
 
Hallo.

@Rudi

Wie lange am Stück hast du den Motor immer laufen lassen, und wie lang waren die Pausen zwischen den Einschaltintervallen?

Gruß Andreas
 
Polytec schreibt von 51A bei dem Setup wenn du 80A stimmt was nicht egal welche 18x9 das ist

Zu hohes Timing kann mit eine Ursache sein
 
@Rudi

@Rudi

Hallo Rudi,
nein, der Regler ist unschuldig.
Dein Antrieb ist auf maximale Leistung im Seglerbetrieb ausgelegt, d.h. Steigflug mit Vollgas, Segeln, wieder Steigen.
Mit jeder Einschaltphase wird dein Motor heißer, die Wärmeaufnahmekapazität ist aber nur begrenzt.
Lösungsansätze:
Weniger Wärme produzieren: Kleineren Prop wählen, effektiver Steigen, Gesamtmotorlaufzeit reduzieren.
Mehr Wärme abführen: Bessere Kühlung, Kühlkörper, Luftführung, Abkühlphasen verlängern = länger Segeln.
Und was bei niedrigen Außentemperaturen noch scheinbar gut funktioniert, kann bei den jetzt vorherrschenden hochsommerlichen Temperaturen schon verschmoren.
Das am einfachsten und sofort Umsetzbare: Motorlaufzeit reduzieren.
Viele Grüße Axel
 

steve

User
Hallo Rudi,
habe gerade etwas bei e-calc herum gespielt, weil mich interessiert hat, wieviel Watt eine AN Klapp 18x9 bei ca. 6.000rpm zieht. Das ist in etwa die Drehzahl, die bei Deinem Motor am Getriebeausgang ansteht. Da werden auch bei 21V Ströme um 50A angegeben.

Jetzt könnte es natürlich sein, dass Du ein Mittelstück/Blatthalter mit zu großen Augenabstand verwendest, evtl. ist es auch etwas aufgedreht. Da steht dann am Blatthalter einen Gradzahl drauf. Z.B. 3° etc. Es gibt auch schmale und breite Blätter, da hat sich viel getan.

Wie auch immer, der Prop muss kleiner werden. Entweder Steigung raus oder ein Zoll weniger Durchmesser. Bitte nicht an den Werbeangaben im Prospekt festkleben. Darauf gebe ich schon lange nichts mehr. Da spielen einfach zuviele Faktoren eine Rolle. Im Prospekt wird z.B. ein 6s Lipo mit 18NC-Zellen verglichen. Die Zeiten, wo das ging, liegen gut 15 Jahre zurück. Die Spannungslage von 18NC schaffen heute schon durchschnittliche 5s Lipos - nur mal so als Beispiel. In jedem Fall hat der Lipo mehr Kapazität und das ganze Sytem heizt sich deutlich stärker auf. Innenläufer erwärmen sich relativ linear mit der zugeführten Energie, bzw. den entsprechenden Verlustwärme.
Eine aktive Kühlung über Wärmeabfuhr findet nur sehr minimal statt. Bei mir brauchte z.B. ein Innenläufer rund 120Minuten, um wieder von 90° auf 20° abzukühlen. Wenn dann zu früh ein 2ter Flug stattfindet und der Motor erst auf 40° runter gekühlt ist, gehts im 2ten Run dann um 70° mehr auf 110° Temp. rauf - und hops, das wars.

Wenn Du die Möglichkeit hast, kannst Du ja mal im Flug die Temp. mitloggen. Ich habe hier mal einen Logg angehängt, der zeigt, wie sehr sich das System noch nach dem Abschalten aufheizt, also langsam die Temp von innen an das Gehäuse transportiert wird, wo der Sensor befestigt ist. Dabei handelt es sich um einen Lehner mit Getriebe. Das System läuft mit einem extrem guten Wirkungsgrad und dennoch schiebt sich da die Temp. durch das System erst ganz allmählich nach außen. Die Motor-Temp. ist die blaue Linie, grün der Lipo, rot ist der Strom. Der Abfall am Ende entstand nach der Landung, als der Sensor vom Motor genommen wurde.

2017.06.24 BM 13x31.5 3-Blatt Log P TempA TempM.png


VG
 
Hallo Rudi,

dein Poly-TEC 600-17, 6.1:1 dürfte mit einer Aeronaut CAM 18x9 so um die 37 A ziehen. Mein Wert beruht auf einem eigenen Programm, welches normalerweise bei ehrlichen Angaben der Motordaten recht gut Ergebnisse liefert. Natürlich können die Motordaten und die Leistungsaufnahme vom Prop etwas variieren, aber selbst mit einer Abweichung vom KV im Bereich von +10% erklärt das nicht den hohen Motorstrom > 70 A. Es ist also irgendwas oberfaul.

Das mittlere Bild ist mit einem KV von 1770 rpm/V gerechnet. Der Propeller 18x9:47mm basiert auf dem n100 der Aeronaut CAM 18x9 mit 47mm Mittelstück. Ich würde mal die Drehzahl mit einem sehr kleinen Propeller (~10x6) messen, dann läuft der Motor quasi im Leerlauf.

Das Timing vom Regler würde ich mal auf 0° - 5° setzen, falls ein höheres Timing eingestellt ist.


Rudi.jpg

Gruss Micha
 
Im DC das gleiche. Auch um die 40 A. Mit Carbonlatten.
Bin ziemlich sicher, dass der Ausgang schneller dreht.
 

Oaringa

User
Hallo.

@Rudi

Wie lange am Stück hast du den Motor immer laufen lassen, und wie lang waren die Pausen zwischen den Einschaltintervallen?

Gruß Andreas


Servus Andreas,

Den Motor hatte ich für 5-6 Steigflüge ca. 10-15 Sek. laufen lassen. Nur kürzere Pausen dazwischen.
 

Oaringa

User
Erst mal vielen Dank für eure "Anteilnahme".

Kann nur wiederholen:

Habe den 2ten Motor, der der selbe ist wie der zerstörte, in der Werkstatt getestet.
Beim Gas geben sind die Ampere schnell nach oben gewandert. Sollte allerdings nicht mehr als so um die 50 A ziehen.
Im Nu waren bei Halbgas über 70 A erreicht. Bei Vollast weiß ich nicht, da ich die Messung abgebrochen habe
um nicht den 2ten Motor zu schrotten.

Der nächste Schritt ist den M. zu reklamieren. Mal sehen, was raus kommt.
Werde zuvorauf alle Fälle eine kleinere Latte testen.

Nochmals ein Dankeschön an alle Kollegen, die sich meiner angenommen haben.

Gruß, Rudi
 

Ay3.14

User
Hallo Rudi,

das Thema interessiert mich sehr.
Es ist eine sehr gute Idee zuerst mit einer viel kleineren Latte zu messen.

a) Welchen Strommesser verwendest du?
b) Wäre prima wenn du auch die dazu gehörende Drehzahl messen könntest.

Holm- und Rippenbruch
Albert
 
Ay3.14;4591159 a) Welchen Strommesser verwendest du? b) Wäre prima wenn du auch die dazu gehörende Drehzahl messen könntest. [/QUOTE schrieb:
Genau.


So wie sich das hier liest kommt bei mir der Verdacht auf das der Motor eine wesentlich höhere KV hat, anders kann ich mir sonst diesen hohen Strom nicht vorstellen. Vorausgesetzt das der Regler richtig eingestellt ist und richtig gemessen wurde.
Wenn die tatsächliche KV im Leerlauf und die dazugehörige Spannung bekannt ist wäre das sehr hilfreich.

Gruß Andreas
 
Das messen des jetzigen Motors habe ich bei Halbgas - über 70 A - abgebrochen.
Die Latte 18x9 ist vom Hersteller vorgegeben.

Hallo Rudi,

deine Messung entspricht dem Poly-Tec 600-33 mit 6,1:1 Getriebe . Da komme ich bei 4s (3.8Volt/Zelle) auf ca 75 A. Also unbedingt die Drehzahl
mit kleiner Latte messen.

KV [rpm/V] ist dann ungefähr = (Drehzahl [rpm] * 6.1 ) / Akkuspannung [Volt]

Gruss Micha
 
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