Regler in 2-Mot

Hallo Leute,

heute habe ich mit meiner DC3 den Erstflug gewagt, die mit 4s2p Akkus und Jeti Advance Reglern sowie Axi-Motoren ausgerüstet ist. Die Regler habe ich direkt in den Motorgondeln untergebracht - daher war es erforderlich die Akku-Kabel sowie auch das Kontrollerkabel zu verlängern.

Nach 5 Minuten Flugzeit waren beide Regler extrem heiß... Da das Modell 2 m Spannweite hat, sind die Wege von den Motorgondeln zu den Akkus doch schon weiter.

Welche Möglichkeiten existieren, um die Wärmeentwicklung an den Reglern in den Griff zu bekommen, da diese im derzeitigen Setup sonst sicher nicht lange überleben werden...

Danke
Roman
 
Hallo,

da brauchen wir noch ein paar genaue Angaben:

Regler? Programmierung
Motor?
Luftschraube?

Ich kann mir keinen Zusammenhang mit den Akkukabeln/Controllerkabeln vorstellen.

Gruß
Micha
 
Technische Daten

Technische Daten

Hallo,

ich habe 2 Axi 2820/12 mit 11x8" LS im Einsatz. Je Antrieb einen Jeti Advance Opto Plus 40 A Regler.

In der Anleitung der Regler habe ich gelesen, dass die Akkuzuleitung maximal 25 cm betragen darf... Die Länge habe ich deutlich überschritten. Gibts eine Möglichkeit trotzdem mit so langen Leitungen irgendwie die beiden Motoren zu betreiben?

Grüße
Roman
 

Gast_1681

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Hallo Roman,

hast Du Elkos an der Verlängerung der Kabel vor dem Regler eingelötet?
Ich hatte auch schon Flieger, wo ich ca. 50cm vom Akku zum Regler hatte, und wo der Regler prinzipiell nicht in den Rumpf konnte (störte ungemein den Empfänger).
Man sagt, für je 10cm. Verlängerung 220µF Kapazität. Macht also bei zb. 50cm ~1000µF, die Du polrichtig vor den Regler löten solltest.

Regler in den Rumpf würde ich aus og. Gründen nicht machen.

Der Antriebsrechner spuckt aber bei 4S-Setup Ströme deutlich über 40A aus. Also solltest Du den gesamten Antrieb nochmal durchdenken.

Gruß,
Kuni
 

Otti

User
Servus,

ein paar geeignete (Low-ESR) Stützkondensatoren jeweils direkt vorm Regler sollten das Problem der langen Leitungen beseitigen. Nachteil: beim Anstecken des Akkus wird es deutlich mehr funken, was auf Dauer die Stecker in Mitleidenschaft zieht - aber hierzu gibt es auch Lösungen.

Grüße,

Otti
 
Hallo,

also Stützkondensatoren habe ich nicht verwendet - daher auch die starke Erwärmung. Mit zunehmender Kabellänge steigt der Widerstand, dass ist mir klar - aber welche Verbesserungen da ein Kondensator bringt, verstehe ich nicht. Es gibt aber sicher eine gute Erklärung dafür, die mich sehr interessieren würde :D

In einem ersten Schritt werde ich versuchen die Kabel zum Motor zu verlängern. In einer Beschreibung von Hacker (die ja sehr ähnlich zu den Jeti-Reglern sind) steht, dass die Verlängerung der Motorkabeln deutlich "unkritischer" ist. Mal sehen...

Grüße
Roman
 
Antriebsauslegung

Antriebsauslegung

Hallo,

noch einen Nachtrag zur Antriebsauslegung: ich habe mit einer Stromzange unter Vollast mit den 2820/12 an der 11x8" LS ca. 35 A gemessen. Ich denke das ist im grünen Bereich wenn man bedenkt dass das Modell nur mit 50% Leistung geflogen wird...

Grüße
Roman
 

Otti

User
Hallo Roman,

Roman Geier schrieb:
Mit zunehmender Kabellänge steigt der Widerstand, dass ist mir klar - aber welche Verbesserungen da ein Kondensator bringt, verstehe ich nicht. Es gibt aber sicher eine gute Erklärung dafür, die mich sehr interessieren würde :D

der Kondensator soll dafür sorgen, daß am Eingang des Reglers möglichst eine saubere Gleichspannung anliegt. Das ist besonders im Teillastbetrieb kritisch, da hier der Motorstrom in kurzen Abständen ständig ein- und ausgeschaltet wird. Der Strom während der Impulse kann sogar höher sein, als der Strom bei Vollast!
Der Regler selbst hat ja bereits einen oder zwei Puffer-Kondensatoren am Eingang, aber solche Kondensatoren bringen Gewicht und kosten Geld, daher dimensionieren die Hersteller sie so, daß ein großer Teil ihrer Aufgabe vom Antriebsakku übernommen wird - deshalb die eingeschränkte Kabellänge zwischen Akku und Regler. Je länger die Leitung zwischen Akku vom Regler ist, desto weniger kann der Akku als zusätzlicher "Kondensator" beitragen, wodurch der Kondensator am Regler mehr "Glättungsarbeit" leisten muß und sich auch stärker erwärmt. Der Stützkondensor ersetzt hierbei den sonst über kurze Kabel angeschlossenen Akku.

Grüße,

Otti
 
Hallo Roman,

wie schon geschrieben ist eine bessere Lösung zusätzlich zu den Kondensatoren die Regler näher an den Akku zu bringen, also auf die Tragflächenmitte.
Bei sauberer Kabelverlegung und einem genügend weit entfernten Empfänger ist das die beste Lösung. Du hast ja sicher nicht vor den Empfänger zwischen die beiden Regler zu bauen.:D
Bei 1-mots gehts ja auch und die fallen nicht reihenweise vom Himmel.
Um einen neuen Reichweitentest kommst du eh nicht herum.;)

Grundsätzlich ist es schlecht die Akkukabel zu verlängern. Den Motorleitungen macht das nichts (normale Längen vorausgesetzt).
Ein Verdrillen der Leitungen wird auch als positiv gewertet. Die Steuerleitungen zu den Reglern sollten sowieso genauso wie andere Servoleitungen entfernt von den Motor/Akkukabeln verlegt werden.

Grüße, Bernd
 

Gast_1681

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Bernd,

bedenk mal, was auch verdrillte Powerleitungen noch abstrahlen. Bei einer typischen 2-Mot liegen nicht mal 10cm entfernt die Servokabel für Quer, Klappen EZFW usw. Die nehmen all den HF-Müll und bringen ihn zum Empfänger. Da geht es dann wieder los mit Ferriten, Alufolie und ähnlichem.

Bei 1-Mots hat man viel idealere Einbauverhältnisse: vorne der Motor, und danach meist Regler und Akku. Schon wegen dem Gewicht. Da bleiben die Kabellängen zwangsläufig kurz.

Roman, probier doch erst mal das mit den Kondensatoren und sorg für ordentlich Kühlluft.
Was ich aber nicht verstehe ist warum Deine Messungen so stark von den Kalkulationen abweichen. Drivecalc sagt ganz andere Verhältnisse voraus. Hast Du mal die Akkuspannung unter Last gemessen?

Gruß,
Kuni
 
Hallo Kuni,

das verdrillen war als zusätzliche Möglichkeit Störungen zu minimieren gedacht. Ebenso wie Kondensatoren. Als alleiniges Mittel natürlich nicht ausreichend. Habe ich aber auch nicht so geschrieben!
Grundsätzlich bleibt aber, Akkukabel verlängern ist eine große Störquelle. Besonders auf die Lebensdauer der Regler bezogen.

Die DC-3 hat genug Platz um bei einer Montage der Regler auf dem Mittelstück, den Empfänger usw. weit genug entfernt zu plazieren. Der Einbau der Komponenten kann genauso wie in 1-mots optimal gestaltet werden. Wie lange Akkuleitungen die HF-Störungen unterdrücken sollen ist mir allerdings ein Rätsel. Bei meiner vorgeschlagenen Variante bleibt noch ein gutes Stück Akkuzuleitung übrig. Das sind bei normaler Kontaktierung und Einschub der Akkus durch die Rumpfspitze bis zu 50cm!
Aber viele Wege führen zum Ziel.

Grüße, Bernd
 

Gast_1681

User gesperrt
Nun ja, mal so rum gedacht: die nötige Kabellänge im Modell ist fix. Ich brauche also x cm Kabel vom Akku zum Motor. Irgendwo dazwischen hängt der Regler.
Es scheint mir nun besser, das mit nahezu Gleichstrom belastete Ende der Leitung zu verlängern als das mit hoher Taktrate und entsprechendem Störpotential verseuchte Ende. Dem Regler kann man die Arbeit entsprechend erleichtern (Kondensatoren).

Bei mir half damals trotz Akkukabelverlängerung gegen Störungen nur ein Einziehen der Powerleitungen (verdrillt) in ein Alurohr. Danach war endlich Ruhe.

Gruß,
Kuni
 

FamZim

User
Störfelder behindern

Störfelder behindern

Da alle Stromdurchflossenen Leiter ein Magnetfeld um sich ausbilden, das bei wechselnder Stärke auf in der Nähe liegende anderen "Leiter" eine Spannung induziert, muß man etwas dagegen tun.
Einzeln liegende Leiter bilden dabei das stärkste Feld aus, welches Kreisförmig den Leiter umgibt.
Da immer der Strom auch zurück fließen muß, bildet DIESER zweite Leiter ein anders herum gerichtetes Magnetfeld auf.
Das macht man sich zu nutze und legt beide Leiter so dicht wie möglich zusammen.
Das ist bei drei Leitern genau so, denn alle Ströme die hin fliessen müßen ja auch zurück!
Die Magnetfelder müssen nun durch den verbleibenden kleinen "Spalt" den die Isorierung noch läßt und auch noch endgegengesetzt hindurch.
Darum nur dünn isolierte Leiter verwenden!!!
Dann kann nur ein schwaches Feld endstehen und es "strahlt" nicht weit nach außen.
Das gilt so für verdrillte und auch nicht verdrillte Leiter!
Die Verdrillung bietet aber noch einen Vorteil außer das die Leiter dadurch fest zusammen sind.
Da jeder Leiter auf seiner ganzen Länge "sein" Feld in die gleiche Richtung aufbaut, würde ein daneben liegender Leiter auch in voller Länge einen Spannungsimpuls "empfangen" .
Ist das Leitungsbündel aber verdrillt liegt ER abwechselnd neben der hin und rück Leitung, und da die Magnetfelder endgegengesetzt verlaufen, sind das auch die Spannungsimpulse, die sich zum grösten teil dann aufheben.
Durch das dichte aneinanderliegen kann nur "zwischen" den Leitern das Magnetfeld behindert werden.
Werden die Kabel noch wie bei Kuni in ein Alurohr gelegt werden die Wechselfelder zusätzlich wie mit einer "Wirbelstrombremse" außen herum beim eintritt und austritt durch das Alu behindert.
Dieses wirkt wie eine Kurzschlußspule in dem Magnetisch Störfeld.
Auch das umwickeln mit Alusfolie sollte schon einiges ausrichten.
Vielmehr aktiven Schutz, kann man (außer Abstand) kaum machen.

Gruß Aloys.
 

Gast_1681

User gesperrt
Hi Aloys,

super erklärt; danke.
Ich möchte nur noch hinzufügen, dass man die hf-technischen Störimpulse nicht so auf die leichte Schulter nehmen sollte. BL stört genauso wie Bürste, nur halt anders ;-)
Wenn man sich die Mühe macht und ein Modell mal nach beiden von mir beschriebenen Methoden verkabelt, wird man sehen dass die Methode mit den verlängerten Akkukabeln stets weniger stören wird. Gegen Überhitzen der Regler kann man was tun: die beschriebenen Kondensatoren und den Regler ne Nummer größer nehmen.

Ich hab mal ein Modell verloren, weil ich auch dachte es ginge schon mit langen Leitungen. Seitdem hab ich viel experimentiert mit Schirmung, Kabelverlegung usw. Vielleicht bin ich deshalb auch so sensibel bei diesem Thema.

Gruß,
Kuni
 
Hallo,

auf die Idee, dass BL Regler, die sehr lang bei Teillast betrieben werden, sehr heiß werden können ist noch niemand gekommen. Die Stützkondensatoren sind zwar wichtig, verhindern aber nicht, dass die Regler heiß werden, es sei denn, du nimmst Regler, die absolut teillastfest sind. ZB die Jazz.
Es ist auch immer hilfreich, die Regler ca. 20% größer auszulegen. Für alle die es nicht glauben wollen oder sich näher informieren wollen bezüglich Erwärmung im Teillastbetrieb, der möge sich auf der Seite von Gegie die Abhandlung durchlesen.
Hier ist der Link. http://www.elektromodellflug.de/datenbank.htm
dann unter der Überschrift "Warum überhitzen Controller"
 
Stand der Dinge

Stand der Dinge

Hallo Leute,

danke für die Antworten und vor allem die Erklärung mit den Kondensatoren. Zum aktuellen Stand der Dinge: mit beiden Reglern auf der Tragfläche/Gondeln musste ich auch für den Empfängeranschluss entsprechende Stecker vorsehen - das war alles in allem sowieso nicht sehr benutzerfreundlich.

Da es am schnellsten gegangen ist, habe ich versuchsweise die beiden Regler in die Rumpfspitze der DC3 versetzt mit entsprechend kurzen Akkukabel und die Motorenkabel verlängert. Reichweitentest war in Ordnung - habe daher einen Flug bei widrigen Bedingungen (starker Wind) gewagt. Dabei hat alles problemlos funktioniert - die beiden Regler waren nach dem Flug schon wärmer (nicht heiss).

@ Kuni: Antrieb wurde von Reisenauer ausgelegt, ich habs in den vorhandenen Tabellen von Axi überprüft und noch einmal nachgemessen. Alle Werte liegen im Bereich von rund 35 A.

@ Gerhard: viel Reserve ist nicht in den Reglern - d.h. entweder 70A Jetis oder eben teillastfeste (Jazz?) Regler... Im übrigen sehr interessanter Artikel...

Grüße
Roman
 

Gast_1681

User gesperrt
Roman,

hast Du die Kabel irgendwie verzwirbelt, geschirmt, oder so? Wie weit liegt denn Dein Empfänger weg von der Stelle, wo die Kabel zu den Motoren abbiegen?

Kannst mal ein Bild schießen?

Gruß,
Kuni
 
DC 3

DC 3

Hallo Kuni,

ich habe die 3 Kabel in einem gemeinsamen Ausschnitt im Flügel verlegt - diese sind nicht verdrillt. Die Regler liegen im vorderen Rumpfbereich der DC 3 und sind mit Kabelbindern an Holzsockeln an den Rumpfseitenwänden befestigt.

Der Empfänger (Futaba 149 DP PCM) liegt hinter dem Servobrett in etwa 35 cm Abstand zu den Reglern / Kabeln.

Fotos mache ich Dir gleich morgen.

Durch die weit vorne liegenden Akkus ist es leider erforderlich, dass ich zuerst die Akkus mit den beiden Reglern verbinde, danach die 6 Motorkabeln zusammenstecke und erst danach das Modell einschalte. Dabei hab ich irgendwie ein komisches Gefühl - allerdings ist das im Grunde bei einem BEC System auch nicht anders, dass im ausgeschaltenen Zustand der Akku angeschlossen wird.

Leider bin ich seither nicht mit der DC 3 ausführlicher geflogen um über die "Betriebssicherheit" zu berichten. Sollten die beiden Regler wieder abschalten so werde ich einmal probehalber 70A Jeti Advance verwenden.

Grüße
Roman
 

Gast_1681

User gesperrt
Hallo Roman,
danke schon mal für die Ausführungen. Photos sind immer hilfreich, aber ich kann mir grob zusammenreimen, wie Du verkabelt hast.
Ich bin mir bei der Planung der Elektrik meiner Neuen noch uneins. Regler an den Motoren lassen, oder vor zum Akku. Störtechnisch hab ich es ja schon abgehandelt, aber ich könnte die gut 100g der beiden Hacker-70-Regler im Bug gut gebrauchen. Na mal sehen.

Du hast die Kabel also nicht verdrillt und nicht geschirmt? Kein Failsafe oder Hold erkennbar beim Reichweitentest? Den 149 DP PCM will ich auch nehmen. Klingt ja fast zu gut!

Gruß,
Kuni
 
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