Anlenkung via Rotary Driver System (RDS)

Manuel

User
Nachdem ich heute meinen Focus erhalten habe, überlege ich mir, die WK und QR via RDS anzulenken. Hat jemand von Euch bereits Erfahrungen mit diesem System gemacht? Gibt es das Zubehör in Deutschland oder in der Schweiz zu kaufen oder ist selber Basteln angesagt?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Manuel
 

MTT

User
Ob es das Zubeher dazu in D oder CH irgendwo gibt, weiss ich nicht.

Meine Erfahrungen mit dem RDS sind gut, hab es bis jetzt allerdeings nur einmal benutzt, beim HLW meiner Ka8.
Die Bauanleitung sieht das HR-servo im Rumpf vor, mit Anlenkung per schubstage. Das gefiel mir nicht, habe es dann in die HLW Flosse eingebaut, und mit RDS angelenkt, so ist es fast unsichtbar :
1067901326.JPG


Hier, und hier gibt es ein paar gute Beschreibungen zum Einbau.
Michael

[ 04. November 2003, 00:16: Beitrag editiert von: MTT ]
 
Hi Manuel,

super dass Du Deinen Focus hast!

Das Zubehör gibts in der Schweiz, "zu kaufen" ist allerdings der falsche Ausdruck. Für Kollegen kann man sowas evt. mal herstellen ;)

Am Besten mailst Du mich mal direkt an, weil ich die Teile in hochwertiger Qualität herstellen kann.

Gruss
Raphael

PS: Michael, wieso brauchst Du dermassen grosse Ausschläge auf Deinem Höhenruder?

[ 04. November 2003, 07:57: Beitrag editiert von: Raphael ]
 
Hallo zusammen!
Wir haben uns mit dieser Anlenkungsform sehr inentsiv beschäftigt, und Spritzformen für entsprechende Einzelteile erstellt. Funktioniert alles sehr gut. Aber, wie immer im Leben, wo Licht ist, ist auch Schatten. Für Wölbklappen reicht der Weg nach unten nicht ganz aus.
Die Erprobung habe ich in einem schnellen Segler durchgeführt. Auch nach einer harten Saison hat sich nichts nachteilig verändert.
Allerdings ist der Aufwand des Einbaus nicht zu unterschätzen. Antriebsachse und Kulisse müssen genau zueinander positioniert werden, sonst klemmt da was. Ausserdem können nur sehr spielarme Servos mit Metallgetriebe eingesetzt werden.
Auch die "Kupplung" zwischen Antriebswelle und Servowelle ist nicht "einfach so" gemacht. Wir haben praktisch kein Fabrikat gefunden, bei dem jede Servowelle die gleichen Maße hat. Und wenn da Spiel auftritt, ist es vorbei mit der Präzision.
Wer Interesse hat, kann mich gerne anmailen.

mfg
Paul
 

Ciclo

User
Servus,

ich bestelle die Teile direkt aus den USA von http://www.irfmachineworks.com/rds/. Die Lieferzeit ist mit max. 9 Tagen sehr schnell. Nur wenn der Zoll das Paket in die Finger bekommt sind 6% Zollgebühren und 16% MwSt fällig. Also die Ware in einem gepolsterten Brief schicken lassen dann gibts auch keine Probleme.
Die Passgenauigkeit der Teile ist einwandfrei und die Adapter sitzen sehr stramm auf dem Servo.
Für Stör/Wölbklappen kann man 90° abgewinkelte Anlenkungen benutzten und damit bekomme ich sehr grosse Ausschläge hin.

Gruss
Alex
 
Hi,

meine Servo-Kupplungen sind aus stahlgefülltem Harz, die anschliessend mit Uhu Endfest auf das Servo geklebt werden. Man kommt sowieso nicht mehr an das Servo ran, da die Fläche komplett zu ist.

Die "Taschen" im Ruder sind bei mir sehr speziell, eine Kombination aus Metall und Kohle, sind absolut spielfrei und leichtgängig. Dies geht nur mit einem Trick (der Torsionsstab darf nur auf einer kurzen Strecke aufliegen!)

Alles wird in eigens hergestellten Formen gebaut!

Die Lagerung des Torsionsdrahts erfolgt mit PVC bzw. Delrin.

Bei den Dingern aus den USA wäre mir überhaupt nicht wohl, kommt aber wohl auch auf den Flugstil an. Mit unserem System sind auch Sturzflüge aus 1000 Metern mit anschliessendem Rechtecklooping kein Problem :D (siehe Video auf meiner HP)

Gruss
Raphael

[ 04. November 2003, 09:56: Beitrag editiert von: Raphael ]
 
Hallo zusammen.
Nur das hier kein falscher Eindruck entsteht!! Ich hab nix zu verkaufen. Wir haben das nur für den Eigenbedarf gemacht! Ich würde bei Bedarf nur Erfahrungen und Bilder weitergeben. Übrigens können wir nach dem Einbau Servo und Abtriebswelle (wenn die Fläche Wartungsöffnungen hat) wieder ausbauen. Das ist wichtig, wenn ein Servo gestorben ist. Eine fest eingebaute gegossenen Kupplung mit Abtriebswelle hat den Nachteil, dass sie möglicherweise beim nächsten Servo nicht mehr einwandfrei passt.

mfg
Paul
 

Ciclo

User
Servus,

@Raphael: Die Dinger aus den USA gibts auch aus Alu und nur die Adapterstücke zum Servo sind aus PVC. Die Teile halten einwandfrei und sind mir persönlich lieber als geklebt.

Alex
 

Oliver Kluth

Vereinsmitglied
Hallo Allerseits,

es gibt noch ein anderes Prinzip, wie das Torsionsrohr mit dem Servo koppeln kann. Das Prinzip habe ich im Bauplan von Mark Drelas Supergee 2 gesehen.

Hier findet sich das Prinzip.

Die Drehmomentaufnahme geschieht über zwei Dorne, welche in die Löcher des zum Servo gehörigen Servoshebels eingeführt werden.

Gruß, Oliver.
 

MTT

User
PS: Michael, wieso brauchst Du dermassen grosse Ausschläge auf Deinem Höhenruder?
Hallo, Raphael, natuerlich brauche ich nicht so grosse Ausschlaege.
Aber wie gesagt es war das erste Mal dass ich dieses System verwendet habe, und da habe ich dann aus Unwissenheit den Winkel mit 45grad viel zu gross gemacht.
Das Resultat war dann natuerlich abzusehen : Ich brauchte fuer den benoetigten Ruderausschlag nur 30% des Servowegs !
Damit liess sich das HR dann natuerlich nicht fein dosieren.
Inzwischen habe ich den Winkel des Torsionsstabs aber schon verringert, so dass ich fast den gesamten verfuegbaren servoweg fuer meinem HR-Ausschlage benoetige.
 

Manuel

User
Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten. Mich wundert einfach, wiso das System nicht mehr gesehen wird. Zumindest ich habe es noch nie im Einsatz gesehen.

Wenn der Shaft absolut passend zum Torsionsstab ist, sollte das ganze ziemlich spielfrei sein, nicht?

@Raphi, vielen Dank für Dein Angebot. Ich komme gerne darauf zurück :) . Das Mail ist bereits unterwegs...

Manuel
 
Es ist aber nicht einfach, das Ganze perfekt zu bekommen, denn es ist kritisch, im Hinblick auf die Geometrie.

rads_01_small.jpg


Die Scharnierachse muß durch den Schnittpunkt der beiden anderen, im Bild schwarz gekennzeichneten Achsen der Anlenkung gehen, sonst klemmt's, bzw. funktioniert nur mit leichter Deformation. Es ist also schon ein Problem mit dem Einbau.

Ein doppelt so großes Bild gibt's hier
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Manuel,

mich wundert es nicht, dass es so wenig verbreitet ist, denn

1. der Einbau ist fummelig
2. der Servoanschluß muss gebaut werden und ist nicht ohne
3. die Lagerung des Torsionstabes ist aufwändig
4. die Passung Torsionstift / Shaft genau auf Maß ist nicht ohne
5. überall muss sehr exakt gebaut werden

Kurz, es ist ein großer Aufwand und die erzielte Einsparung an Widerstand ist für den Freizeitpiloten irrelevant. Den freut es nur wenn die Kollegen ums Modell stehen und "Ahhhhhh..." sagen. Es soll aber auch Leute geben, die dann jede Woche einmal die Fläche in die Handnehmen und sich daren erfreuen. Fliegen ist ja nicht so wichtig. Einfahc pervers ;) .

So, ich geh jetzt in den Keller die nachgerüstete Spaltabdichtung meiner K2-Fläche anschauen :D .

Hans
 
Hi,

Original erstellt von haru:
1. der Einbau ist fummelig
Wieso denn? Ist die einzige Anlenkung die man in der offenen Form fix-fertig einbauen kann. Ein nachträglicher Einbau ist aber ungleich schwieriger, einverstanden.
2. der Servoanschluß muss gebaut werden und ist nicht ohne
Das ist einer der schwierigsten Punkte. Vielzahn abformen auf einen Federstahldraht ist aber nicht allzu schwierig.
3. die Lagerung des Torsionstabes ist aufwändig
Die Lagerung ist kein Problem, der Hilfsholm wird einfach auf ca. 15mm durch 2-3mm Delrin o. Nylon ersetzt, mit leicht untermassiger Bohrung!
4. die Passung Torsionstift / Shaft genau auf Maß ist nicht ohne
Die Einfachstvariante ist, zwei Stücke des Torsionsdraht zwischen zwei GFK-Plättchen zu kleben.
5. überall muss sehr exakt gebaut werden
Wie überall im Modellbau ;)
Für mich ist es der Aufwand Wert, errechnete 2% Leistungssteigerung gibts halt nicht geschenkt und die Optik erst recht nicht ;)

Gruss
Raphael

[ 05. November 2003, 10:50: Beitrag editiert von: Raphael ]
 
Hi Walther,

es geht auch anders, der Stab darf im Ruder einfach nur auf kurzer Distanz geführt werden. Ich weiss nicht, wieso allgemein angenommen wird, der Stab müsse auf einer Fläche laufen...eine Kante reicht theoretisch auch! Dann gibts auch praktisch keine Verformung!

Gruss
Raphael
 
Raphael, wenn Du nur eine Kante oder einen schmalen Bereich hast, hast Du eine entsprechend hohe Flächenpressung.

;) Die wird aber dann wieder geringer, wenn sich die Teile freigearbeitet haben. (Kann man auch Verschleiß nennen ..)

Aber man könnte schon so verfahren, und die Teile quasi einlaufen lassen. Bei Motoren geht's ja auch ...
 
Tach auch,

1. Warum braucht man besonders spielfreie Servos? Sie muessen doch nur spielfrei in Bezug auf die Drehung sein, das gilt aber fuer jede Anlenkung. Im Gegenteil, die Lagerung der Abtriebsachse ist doch ziemlich wurscht, es geht ja nur um die Rotation. Also werde ich bei einer RDS-Anlenkung nie ein kugelgelagertes Servo nehmen.
2. Wenn man die Drelasche Version am Servo nimmt kann man das ganze einfach und in guter Qualitaet aus ein paar Resten Platinenmaterial machen, wenn man das dann auch noch auf dem Servoarm festschraubt, wackelt da nichts.
3. Ich glaube nicht, dass die Achse exakt durch die Drehachse des Ruders gehen muss. Man muss naemlich die Drehachse nur durch eine senkrechte Fuehrung fixieren, die Achse darf gerne nach oben und unten Spiel haben duerfen. Das ist nur dann statisch ueberbestimmt, wenn man die Achse mit einem Kugellager o.ae. lagern will. Ein Senkrechter Schlitz mit harten Kanten (Federstahlstiftchen o. ae.) genuegt zur Lagerung voellig. Dann kann man sogar angebuegelte Klappen oder Elasticflaps antreiben. Es geht ja nur um die Winkelstellung des gebogenen Teils der Achse zur Achse selbst. Wenn man das ausprobiert stellt man fest, dass die Achse wackeln kann wie sie will, solange sie nicht aus der Tasche rutscht, hat es (nahezu) keinen Einfluss auf die Ruderstellung. Das nahezu bezieht sich darauf, dass natuerlich die Veraenderung des Winkels des geraden Teils der Achse zur Profilsehne einen (je nach Laenge der Achse) einen Einfluss auf die Klappenstellung hat.
4. Abgesehen vom Widerstand und der Optik darf man einen weiteren Vorteil nicht vergessen: Was nicht aus dem Flugzeug herausschaut wird auch bei einer Landung z.B. im hohen Gras nicht abgerissen.
5. Wen's interessiert: Ich habe mal ein Maple-Sheet gemacht zur Kinematik von RDS , wer will kann gerne damit herumspielen.
 
Ich hab' die walisische Aussage ;) eben nochmal simuliert:
Es ist richtig, daß ein vertikaler Schlitz als Führung in Scharniernähe das Klemmen verhindert. Anders gesagt: Abweichung vom Idealzustand braucht einen zusätzlichen Freiheitsgrad. (Plus etwas Biegeelastizität im Gestänge, oder der Servobefestigung)

Aber hat denn die ganze Sache nicht den Nachteil, daß sie degressiv verläuft? Genau entgegengesetzt zum Wunsch des Modellfliegers nach einer sog. Exponential-Steuerkurve.

;) Den Ärger hätt'mer ja mit 'nem normalen Antrieb als Parallelkurbel nicht ..

[ 05. November 2003, 14:08: Beitrag editiert von: W. Holzwarth ]
 
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