Achtung Terrorgefahr

Manchmal bekommt man wirklich überraschende Antworten. Ich hatte den hessischen Minister für Sport Herrn Bouffier angeschrieben und mich über das bürokratische Zulassungsverfahren für Modellflug auf Flugplätzen beschwert. Das könne nicht im Sinne das Gesetzgebers sein, die historisch gewachsene Strukturen von modellfliegenden Kindern und Jugendlichen auf Flugplätzen zu vernichten und bat darum sich für Vereinfachungen einzusetzen.

Die Antwort kam von einem Mitarbeiter (Klose) des hessischen Polizeipräsidenten.
"Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sowie den nachfolgenden Anschlägen durch islamistische Terroristen wurden ebenfalls Modellflugzeuge als Tatmittel in die Bewertung möglicher Szenarien einbezogen und durch Medien thematisiert. In diesem Zusammenhang bitte ich um Verständnis dafür, dass mit rechtlichen Änderungen ein erhöhtes Maß an Sicherheit insbesondere in der Nähe von oder auf Flugplätzen erreicht werden soll."

Geballte Inkompetenz, denn mir erschließt sich mir nicht, wie mögliche Terroranschläge mit Modellflugzeugen durch einen vom Verein gestellten Antrag an die Landesluftfahrtbehörde verhindert werden sollen.

Wenn das die Denke der Behörden ist, bin einfach sprachlos. Die glauben hoffentlich nicht wirklich, dass ein Terrorist, ausgerüstet mit einem Modellflugzeug, Wert darauf legt, dass das entsprechende Gelände auch für Modellflug zugelassen ist.

Hilfeeee.

Soll man einfach darauf hinzuweisen, dass es auch vor dem 11.9. schon verboten war in Häuser zu fliegen. Das Verbot war wirkungslos.

Gruß
Jo
 
Zuletzt bearbeitet:

plinse

User
cumulonimbus schrieb:
...

Wenn das die Denke der Behörden ist, bin einfach sprachlos. Die glauben hoffentlich nicht wirklich, dass ein Terrorist, ausgerüstet mit einem Modellflugzeug, Wert darauf legt, dass das entsprechende Gelände auch für Modellflug zugelassen ist.

Hilfeeee.

Soll man einfach darauf hinzuweisen, dass es auch vor dem 11.9. schon verboten war in Häuser zu fliegen. Das Verbot war wirkungslos.

Gruß
Jo

Vieles bei uns basiert darauf. Wenn etwas verboten ist, kann die Obrigkeit drauf zeigen und hat etwas präventiv getan - Sinn oder Unsinn lassen wir mal außen vor. So weit zu denken, wäre Anforderungsbereich B ;) .

Auf diese Weise hat aber der Terror bereits sein Ziel erreicht. Das ist das schlimmste daran.
 

Gast_9757

User gesperrt
Bevor man alles auf Terrorhysterie schiebt: Es könnte natürlich genauso sein, dass die zitierte "offizielle" Auskunft genauso von Unkenntnis der tatsächlichen Situation geprägt ist wie die Aussage ein paar Themen weiter unten zum Thema "Spielzeug/Modellflugzeug-Unterscheidung".

Alex
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Jo

Du bist mit Deiner Frage im "Schutzzaun der Kommunikation" hängengeblieben. Die Antwort ist so unverfänglich und nichtssagend wie möglich geschrieben. Was Politik nicht mag, ist bohrendes Nachfragen und latent unterstellte Nachlässigkeiten bei der Gesetzgebung oder noch schlimmer Infragestellung des Herrschaftsanspruches ;)

Für das Abblocken von Nachfragen aller Art, sind die Mitarbeiter der externen Kommunikation zuständig.
Für den Nachweis von Nachlässigkeiten in der Gesetzgebung, können die einschlägigen Rechtswege bis hin zum Verfassungsgericht, beschritten werden.
Und wer uns regiert entscheiden wir die Wähler - alle vier Jahre ;)

Konstruktiv bleibt in unserem Fall evtl. nur der zweite Weg.
 
Natürlich habt ihr alle drei Recht. Klaus, dir muss sich aber noch sagen, dass unser Demokratieverständnis nicht mit der Abgabe das Stimmzettels enden darf. Dazu gehört auch Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit und organisierte Interessengruppen.

Die Politik wird heutzutage zum großen Teil nicht von Persönlichkeiten oder Parteien gemacht, sondern von Vermittlungsausschüssen.
Und die Partei die zurzeit reagiert, die hat keiner von uns gewählt. Sie heißt große Koalition.

Gruß
Jo
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Jo

Meine Antwort hatte nichts mit Demokratieverständnis zu tun, sondern sollte lediglich drei Handlungsfelder und ihre Wirkungen beschreiben. Wobei diese allgemeingültig gemeint waren.

Alle von Dir genannten Grundrechte sind wesentlicher Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft. Wie stark der Einfluß aus der Nutzung dieser Grundrechte auf die jeweils legitimierte Regierung ist, dahinter verbirgt sich der Schlüssel zum Erfolg in der politischen Meinungsbildung. Das ist Tagesgeschäft und gipfelt u.a. im Lobbyismus.

Wobei wir hier wieder den Kreis schließen können und uns Gedanken darüber machen, warum die freizeitliche Fliegerei inkl. Modellflug so wenig Ansehen, in diesem unseren Lande, hat. Und was wir leisten können, damit sich dies irgendwann ändert.
 
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