Hallo Alf,
ich habe den Easy Pidgeon für meinen ältesten Sohn gekauft, um ihm damit das Fliegen beizubringen.
Er hat ihn vergangenes Jahr als Zehnjähriger an der Wasserkuppe ohne jede vorhergehende Modellflugerfahrung bei moderaten 2 bft. nach ca. zehn Minuten "Mitsteuerns" meinerseits allein fliegen können und beim Erstflug ca. 15 Minuten komplett alleine gesteuert. (Er hat danach noch einige erfolgreiche Flüge damit gemacht, bevor er eine starke Böe nicht mehr aussteuern konnte. Exitus.
)
Das spricht für die Eignung als Anfängersegler. Der Easy Pidgeon reagiert recht träge und verzeiht Steuerfehler, weil er sich selbst immer wieder stabilisiert.
Einschränkend sind aber einige Dinge anzumerken:
Die Original-Motorisierung ist recht schwach. Das bedeutet, dass man in der Ebene ewig lange braucht, um etwas Höhe zu gewinnen, die man dann allerdings auch schnell wieder abbaut. Insofern kann man hier nicht viel üben.
Der Rumpf ist Joghurtbecher-Material. Das ist einerseits recht widerstandsfähig, andererseits aber auch schwerer reparabel, wenn es mal wirklich zum Crash kommt.
Das Holz der Flächen ist von minderer Qualität, wie ich nach einem Crash feststellen konnte. Es ist (zu) hart und spröde. Ich habe überlegt, ob ich die Flächen wieder zusammenleime, habe es aber dann doch sein lassen.
Meine Empfehlung: Nimm ihn, wenn du ihn sehr günstig bekommen kannst und ihn vorwiegend am Hang fliegen willst (mit dem Motor als Rückkehrversicherung und Anti-Absauf-Einrichtung).
Wenn du ihn in der Ebene zur Anfängerschulung einsetzen willst, dann hole dir ein anderes Modell (gibt ja genug andere Angebote) mit entsprechender Motorisierung, so dass der Steigflug kurz und der Segelflug lang ist (beim EP war es in der Ebene - wie gesagt - umgekehrt).
[ 28. Oktober 2004, 15:10: Beitrag editiert von: bie ]