Hallo,
Die Herausforderung liegt für mich in den Scale-Abmaßen und gleichzeitig guter Leistung. Das Bauen ist nicht so das Problem, das kriege ich hin.
That's the spirit! Ich schätze die Wahl Deiner Prioritäten sehr
und denke, dass das alles mit ein wenig Aufwand ganz gut machbar sein wird.
Bemerkenswert finde ich die Ideen, bei einem Styro-Abachi/Balsa-Flügel die Torsionslage außen aufzubringen. Alternativ hätte ich gedacht, nur 0.6mm o.ä. dickes Abachi zu nehmen.
Um vielleicht noch etwas besser verständlich zu machen, um welche Grössenordnung es da geht: Ich habe mir mal für ein 9% dickes und 2% gewölbtes Profil, welches etwa Deinen Anforderungen am Trapezknick entsprechen könnte, den Unterschied in der "Torsionssteifigkeit" (Torsionswiderstand, St. Venant'scher Drillwiderstand) zwischen Torsionslage innen und aussen angeschaut. Die Version "innen" hat nur ca. 76% der Steifigkeit fúr 1mm Beplankung und 88% für 0.5mm Beplankung im Vergleich zur Version "aussen". Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Kráfte quadratisch mit der Geschwindigkeit anwachsen, bedeutet das, dass bei 0.5mm mit der Version "aussen" ca. 6-7% schneller geflogen werden kann, als mit der Version "innen", bis der gleiche Verwindungswinkel auftritt. Also 320km/h statt 300km/h
Das ist aber jetzt nur ein ganz grober Anhaltspunkt, denn z.B. Richtung Flügelwurzel, werden die Verhältnisse günstiger, Richtung Spitze ungünstiger. Aber das Holz aussen zu haben hätte natürlich den Vorteil, das man besser (bzw. überhaupt...) auf Kontur schleifen kann.
Und die 1x Schalenbauweise in Styrodur-Negativen hat auch etwas. Beim Profil habe ich schon mal auf der Grundlage von Hans Tipps weiter bei Profilen für niedrige Re-Zahlen rechechiert, da gibt es ne Menge Stoff zu lesen. Eine Dicke an der Wurzel von 9-10% ist m.E. bautechnisch machbar, kleine Servos gibt es auch, das kriegt man hin.
Gruß
Christoph
Vielleicht eine noch etwas aufwendigere Variante: Heissdrahtgeschnittene Styrodurformen, die mit Glasfasergewebe ausgelegt (160er+49er) und dann mit 1-K Spritzspachtel/füller und Positivschablonen auf Kontur geschliffen wurden, habe ich schon erfolgreich eingesetzt (Kestrel in 1:5, Profildicke 9.5%-9%). Die vordere Trennebene wurde mit einem 0.5er Alublech realisiert. Aus der Form sind ohne ernsthafte Abnutzungserscheinung 3 Flügel gebaut worden. Vorteil: eigentlich alle Vorteile der Negativbauweise, z.B. es kann in der Form lackiert werden (Nase musste allerdings nachlackiert und leicht nachgeschliffen werden).
Bei den Profilen sollte darauf geachtet werden, dass der grösste fliegbare Auftriebsbeiwert nicht zu klein ist. Das erwähne ich deswegen, weil bei der hohen Streckung der ASW 17 natürlich nur Leistungsvorteile dort entstehen, wo der Auftriebsbeiwert gross ist (induzierter Widerstand). Im Schnellflug hilft dann eher Masse (s.u.).
Wie es in einigen Beiträgen schon anklang: das Gesamtpaket muss stimmig sein. Ach ja, noch was: darauf achten, die Klappentiefen nicht zu klein zu machen, erstens aus aerodynamischen Gründen und zweitens aus Gründen der Torsionssteifigkeit. Ich würde mal 25-30% als Hausnummer nennen (unsere 1:4.5 ASW hat 27%).
Wahrscheinlich hast Du es sowieso vor, aber m.M. nach ist eine Ballastierungsmöglichkeit eine sehr sinnvolle Sache. Neben Wölbklappen eine der besseren Erfindungen, um die Einsatz-Bandbreite unserer Spielzeuge deutlich zu erhöhen.
Jetzt bleibt mir nur noch "Viel Erfolg!" zu wünschen.
Gruss,
Michael