Polyesterrumpf- Verklebungen

Passend zu dem Beitrag "wie lange habt Ihr Bausätze liegen"

Ich habe vor 10 oder 15 Jahren von Airfly einen der letzten Rümpfe einer Cap 10 ergattert als Reserve für meine CAP die mal den Heldentod (eher Heldenverkrüppelung) starb. Flächen und Leitwerke sind nahezu unversehrt.

Die Airflyrümpfe bestehen aus Polyesterharz. Früher haben wir die Spanten etc. einfach mit eingedicktem Epoxidharz eingeklebt. Ist das noch zeitgemäß? Würde man mit dem heutigen Wissen andere Klebstoffe verwenden?
Eure Erfahrungen und Meinungen würden mich interessieren.
Ich würde am liebsten wieder Epoxiharz wegen der Elastizität nehmen. Aber wie richtig vorbereiten außer Schleifen? Sekundenkleber?

Jörg
 

steve

User
Hallo Hans - Jörg,
kommt auch ein wenig drauf an, was und wo es angeklebt werden soll. Motorspant, Platten für die Flächenverschraubung etc. sind mit Epoxiy-Klebemampe bei kleineren Rümpfen kein Problem.

Bei z.B. Servobrettern zwischen zwei Rumpfseiten laminiere ich etwas großflächiger noch eine Lage Gewebe an die Rumpfwand und verklebe auf dieser neuen Fläche das Servobrett mit Rowings quasi nass in nass. Beim unmittelbaren Ankleben hat sich so ein Brett trotz Rowings schon mal gelöst - ganz blöde Sache.

Man sollte auch immer bedenken, dass die Polyester-Harze bei Aushärten an der offenen Oberfläche (Rumpfinnenseite!) eine Schicht mit Paraffin bilden. Da kann man zwar schleifen aber von dem Zeug bliebt doch immer etwas zurück. Desto spröder die Verklebung und desto weicher das beklebte Laminat, umso eher kann eine zusätzliche Verklebung regelrecht abplatzen. Deshalb auch lieber einen elastisch eingestellten Epoxy-Kleber verwenden.

VG
 

Jalapeno

User gesperrt
Polyester Harze härten an der Oberfläche nicht aus, deswegen kann auch problemlos noch nach Tagen auf Polyesterharz mit Epoxidharz laminiert werden. Wie das nach Jahren sich verhält, keine Ahnung.

LG
Irvine
 

steve

User
sehr gut zum verkleben von Spanten eignet sich PU Karosserie-Kleber (Sikaflex 221) (Epoxy oder Polyester ist da egal)

gut anschleifen.

da der Karosseriekleber etwas schwerer als Epoxy-Microballon-Pampe ist, muss man halt sparsamer umgehen.

Vorteil ist aber: er klebt sehr gut, bleibt etwas elastisch (wie Radiergummi) und lässt sich mit Spüli-Finger hervorragend glätten und verstreichen.
Nachteil: den Spant bekommst nie mehr wieder raus. (nur in kleinsten Einzelteilen)
 
Das Zeug verwende ich auch immer öfter. Wenn es richtig viel halten soll gibt es auch Primer für GFK oder Metall. Wichtig ist, dass die Oberflächen trocken, fett- und staubfrei sind. Mit etwas Modelliergeschick kann man damit z.B. Servobretter elastisch aufhängen. Zum Trennen hilft Hitze. Mit einer heißen mäßig scharfen Klinge im Lötkolben oder einem beheizten Schneidedraht geht es wie durch Butter (so werden auch gerissene Autoscheiben ausgebaut).

Innen trockenes Polyester ist paraffiniert, innen klebriges nicht.

Gruß Andreas
 
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