Antriebsauslegung 2-motoriges Zweckmodell

Hallo,

Mein Name ist Stefan und ich fliege jetzt seit ca 10 Jahren Elektromodelle verschiedener Größen. Vor 3 Jahren habe ich mir gebraucht zwei große Elektromodelle gekauft und auch erfolgreich geflogen. Leider hat sich nach über 10 Jahre das die Modelle auf dem Buckel haben die Bespannung gelöst und lässt sich auch nicht mehr festbügeln.
Dem entsprechend wurde die alte Bespannung, bestehen aus einer Gewebefolie unbekannter Herkunft, entfernt und durch vorhandene normale Bügelfolie ersetzt.
Hier nun zu meinem Problem:
Das neu bespannte Problem braucht ca 150 Meter Startstrecke um abzuheben( Vorher 50 Meter), sobald das Modell in der Luft ist verhält es sich wie vor der Überarbeitung. Der Schwerpunkt stimmt, das Gewicht ist ziemlich gleich gegenüber der alten Bespannung. Am Antrieb und den Luftschrauben wurde nichts verändert.
Das Modell hat folgende Eckdaten:

Spannweite 220cm
Profil Clark Y
Rumpflänge 175cm
Abfluggewicht 5kg
Antrieb zwei Ultra 930-7 mit Kruse Introgear 2,4:1 mit 12x10 Zoll Aeronautluftschrauben in Serie an 6S Lipo bei einem Dauerstrom von 40A.

Ich weis das der Antrieb nicht mehr der aktuellste und kräftigste ist, jedoch finde ich das der Antrieb gut zu dem Modell gepasst hat. Das Modell ist an eine Islander angelehnt.
Was kann ich eurer Meinung machen um wieder auf eine kürzere Startstrecke zu kommen? Es sieht zwar für die Zuschauer interessant aus wenn das Modell fast die ganze Piste braucht um abzuheben, jedoch habe ich null Sicherheit um einen Startabbruch durch zuführen. Die meisten Plätze auf denen ich fliege haben so ca 150-200m Piste. Das Modell will ich eigentlich nicht nochmals neu bespannen. Klappen sind keine vorhanden.
An Motordurchmesser kann ich leider nicht größer gehen wie der Außendurchmesser vom Krusegetriebe und dieser liegt bei 35-37mm.

Kann mir hier jemand helfen da ich ungern dieses Modell in die Rente Schicken will, es fliegt einfach zuschön für die Rente.

Gruß Stefan
 

BZFrank

User
Wenn die Gewebefolie vorher relativ rau war und die aktuelle Folie glatt und sonst sich nichts geändert hat, helfen vermutlich auf der Flächenoberseite angebrachte Turbulatoren (aka "Zackenband", Graupner Bestnr. #91) wieder den alten Zustand herzustellen. Etwas weiter vorne, vor der dicksten Stelle des Profils anbringen.

Ohne grosse Ausgaben kann man das auch mit dicken, rauen Kreppband testen. Achtung - fest anbringen, nicht das es auf einer Seite abgeht, weil Asymmetrie ist kontraproduktiv.

Wenn das immer noch nicht reicht gibts noch andere aerodynamische Tricks, meld dich einfach per PM.
 
Irgendwie ergibt das für mich keinen Sinn. Du brauchst die dreifache Startstrecke, also eine wahrscheinlich wesentlich höhere Geschwindigkeit, um abzuheben, aber in der Luft ist alles wie vorher ? Das kann nicht nur die Folie sein. Sonst würdest du in der Luft sicher mit Strömungsabrissen zu kämpfen haben, wenn es mal etwas langsamer wird. So ein Zackenband ist meines Erachtens auch ohne große aerodynamische Berechnungen sicher nicht das Verkehrteste, aber ich denke, hier liegt noch ein anderes Problem vor. Was mir so spontan einfällt (zusätzlich zur glatten vs rauen Folie): Anstellwinkel beim Rollen zu tief/flach (nicht EWD gemeint). Vielleicht ist doch bei der Überarbeitung unbeabsichtigt irgendwas am Fahrwerk verändert worden. Ein Vorher-Nachher-Foto würde vielleicht helfen.
 
Mein erster Gedanke war auch, dass das Bugfahrwerk tiefer steht und die Fläche deshalb anders angeströmt wird, wenn die Kiste rollt. In der Luft nimmt das Modell eh seine Position ein und fliegt dann auch.

Gruß Mirko
 

FamZim

User
Hallo

Wie ist denn die beschaffenheit der Startpiste, zu langes Gras verhindert leicht einen Start, und nicht nur durch das Bremsen sondern versucht das Modell auf die Nase zu ziehen.
Da helfen schon etwas grössere Räder.
Oder das Haubtfahrwerk nach vorne biegen, meine Bronco bleibt mit dem Leitwerk auf dem Boden wenn man es mal runter gedrückt hat.
So reicht weniger Druck und Steuerkraft des H Ruders schon aus um die Nase hoch zu kriegen.
Bei 150 m Anlauf beschleunigt ein Modell auch nicht mehr, sonder wartet auf eine Startrampe ;)

Gruß Aloys.
 
Hallo,
Das mit dem veränderten Anstellwinkel am Boden war auch meine erste Idee und habe nach dem ersten Flug nach der Überarbeitung das Fahrwerk kontrolliert. Ergebnis war das ich das Bugfahrwerk 2-3 mm länger gemacht habe, leider ohne Veränderung der Startstrecke.

Was mir beim lesen von Peters Antwort aufgefallen ist, ist folgendes:
Mit der alten Bespannung hat die Maschine nach dem abheben nochmals deutlich an Geschwindigkeit zugelegt, dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Beim Landen kann ich die Maschine auch nicht mehr so extrem langsam machen wie vorher ( da konnte man gemütlich nebenher laufen).
Leider habe ich überhaupt keine Fotos von dem Modell.
Was die Beschaffenheit der Pisten angeht so waren das immer gut gepflegte Modellflugplätze auf denen ich gestartet bin. Als Räder sind die 100 mm Räder von Graupner montiert, diese sind auch leichtgängig und nicht ausgeschlagen.
Wenn ich das Modell auf die Piste stelle und von der Seite mir die Achse des Modelles anschaue so steht die Fläche mit der Unterseite parallel zur Piste.
Das mit dem Turbulatoren werde ich mal ausprobieren und dann davon berichten.
Was ich mir auch schon überlegt habe ob ich nicht dem Modell einfach Klappen spendiere, dies müsste doch eigentlich auch eine Verbesserung des Auftriebes ergeben.
Was mich wundert ist das sich die Startstrecke so extrem verlängert hat, da ja die Fläche direkt von den Propellern angeströmt wird.

Kann es auch an den Motoren liegen? Ich kontrolliere diese regelmäßig auf Verschleiß jedoch sind die Kohlen und der Kollektor bei beiden Motoren meiner Meinung nach ok. Die Kohlen füllen den Kohlenschacht in der Länge fast vollständig aus und die Kollektoren sind schön kupfernfarben ohne tiefe Riefen, man sieht ganz leichte Laufspuren auf der Oberfläche aber das ist ja normal.

Gruß Stefan
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo Stefan ,

wie alt ist der Akku ? Eventuell ist der schon altersschwach und es fehlen obenherum ein paar Umdrehungen gegenüber früher und in der Verbindung mit der neuen glatten Folie und damit verbundenen etwas höheren Abhebegeschwindigkeit und schon vervielfacht sich die Startstrecke , ohne daß sich das übrige Flugverhalten spürbar ändert . eventuell würde es auch reichen etwas mehr Steigung bei den Propellern zu verwenden .
 
Hallo,
Der verwendete Akku ist ca 1 Jahr alt es ist ein Hacker ECO Fuel 6S 5800mAh Akku. Diesen Akku verwende ich auch in anderen Modellen und bei denen ist alles in Ordnung.
Propeller kann ich auch mal ausprobieren ich habe noch zwei nagelneue 12x12 Propeller auf Lager liegen, muss dann nur wegem Strom aufpassen nicht das ich den Regler oder die Motoren verbrenne.

Gruß Stefan
 
Bei 150 m Anlauf beschleunigt ein Modell auch nicht mehr, sonder wartet auf eine Startrampe ;)
Das kanns natürlich auch sein. Das Modell hat nach 50 m die erforderliche Abhebegeschwindigkeit für die alte Folie erreicht, die neue braucht nur wenige km/h mehr, die das Modell am Boden aber nur sehr mühsam nach weiteren 100m erreicht und womöglich auch nur mit einem kleinen Huckel in der Piste. Dann könnte so ein Zackenband in der Tat helfen.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Wenn die 12 x 12 Propps zu viel Strom ziehen sollten eventuell auf 10 x 12 runtergehen (kürzen oder andere Propps ) damit du die Strahlgeschwindigkeit gegenüber jetzt erhöhst .
 

FamZim

User
Hallo

Wie viel Druck braucht den das H Ruder damit das Modell die Nase anhebt.
Das kann mit einer Wage und kleinen Gewichten ermittelt werden.
Ist diese Kraft zu groß muß das Haubtfahrwerk weiter nach Vorne.
Das H Ruder kann auch nur mit Klappenausschlag eine bestimmte Flächenbelastung erzeugen, und wenn DIE nicht reicht, hat man ein schönes Fahrzeug.
Das H Ruder muß die Nase anheben können, sonst ist der Anströmwinkel an den Flächen zu gering, und nur mit hoher Geschwindigkeit gibt es ausreichenden Auftrieb zum Abheben.

Gruß Aloys.
 
Hallo Leute,
ich habe jetzt nochmals meine derzeitige Antriebsauslegung durch drive Calc gejagt und festgestellt das ich mit einer errechneten Vpitch von 89-91 km/h fliege das ist ein bisschen wenig :eek: .
Dann habe ich das selbe nochmals mit einer 12x12 Luftschraube ausgerechnet hier sind es dann 104 km/h jedoch bin ich mir nicht mehr sicher wie das war bei in Serie geschalteten Verbrauchern mit der Strombelastung.

Folgendes ist mein Wissensstand:
1. Bei Parallelschaltung bleibt die Voltzahl gleich, bei Serienschaltung verdoppelt sich die Voltzahl bei zwei Motoren.
2. Bei Parallelschaltung verdoppelt sich die Amperbelastung für den gemeinsamen Regler. Bei Serienschaltung bleibt die Amperbelastung gleich.
Hier jedoch bin ich mir nicht sicher und ein gewisses Maß an Belastungssicherheit sollte auch noch bleiben zwischen Motoren und Regler.

Mit der 12x12 sollen laut drive calc ca 34A fließen und der regler ist ein 60A Regler von Schulze.

Kann mir hier einer weiterhelfen?

Gruß Stefan
 
Mhm Stefan,

irgendwas an deinen Beschreibungen passt nicht. Du schreibst ganz oben, dass dein Modell mit dem verbauten Antrieb zwar nicht übermotorisiert war, aber durchaus gut flog. Jetzt hast du andere Folie drauf aber sonst nichts verändert. Dein Modell will nicht abheben, braucht dafür sehr viel Geschwindigkeit. Nun mag es sein, dass die glattere Folie etws mehr Fahrt braucht, um die Strömung anliegen zu lassen. Aber da liegen die Abhebegeschwindigkeiten sicher nicht in Größenordnungen auseinander. Vor allem sagst du ja, dass sich das Modell, wenn es denn abgehoben hat, genauso verhält, wie vorher. Daher denke ich immer noch, dass der Anstellwinkel auf der Bahn schlicht etwas negativ ist und du dann eben sehr viel Fahrt und somit Ruderdruck benötigst, um es rotieren zu lassen. Ich kenne das so von der Cessna 177 von Aviomodelli, die brauchte auch immer irre viel Fahrt, um abzuheben. Und ich musste deutlich ziehen, um sie von der Bahn zu bekommen.

Zu deinen elektrischen Fragen: Bei der Parallelschaltung von Verbrauchern (nicht dem Akku!!!) liegt die volle Spannung an den Motoren an und der Strom teilt sich entsprechend der Belastung auf. Bei der Reihenschaltung der Motoren fällt über jeden Motor (bei 2 Stück) die Hälfte der Spannung ab und der Strom fließt natürlich in gemessener Höhe durch beide Motoren. Muss er ja auch, wo sollte er auch hin...

Gruß Mirko
 

FamZim

User
Hallo Stefan

Du schreibst:
Mit der 12x12 sollen laut drive calc ca 34A fließen und der Regler ist ein 60A Regler von Schulze.
Ich verstehe das das für einen Motor ist.
Der Gesammtstrom teilt sich zwar auf, wie Mirko schreibt, aber es ist dann der doppelte Motorstrom, also von einem der beiden.
Das wären dann 68 Amper.

Gruß Aloys.
 
Servus,
Das bugfahrwerk ist ein klassisches Drahtfahrwerk mit 5 mm Draht und hat eine integrierte Federwickelung für das abfangen von Stößen in Flugrichtung. Eine Federung oder Dämpfung in vertikaler Richtung ist nicht vorhanden.
Beim starten ziehe ich ab ca 45 Meter Anlauf das Höhenruder langsam auf halben Ausschlag. Bis sich dann der Bug hebt dauert es bis kurz vor den Abhebepunkt.
Ich werde auch Mal sobald ich wieder zum fliegen komme am Hauptfahrwerk kleinere Räder montieren.
Das mit dem Strom habe ich jetzt noch nicht ganz verstanden ( kann daran liegen das heute Sonntag ist) heißt das also in meinem Fall mit den zwei in Reihe geschalteten Motoren, dass wenn ich bei der Berechnung von der Stromstärke für einen Motor diese so übernehmen kann.
Aber wenn es parallel verdrahtet wäre müsste ich mit der doppelten Stromstärke rechnen.
Habe ich das richtig verstanden?
Gruß Stefan
 
Ich verstehe deine Rechnerei mit dem Antrieb nicht. Du hast geschrieben, dass das Modell damit flog. Was willst du denn jetzt rechnen? Der Antrieb wird davon sicher nicht besser und dein Problem nicht beseitigt. Auch verstehe ich deine Fragestellung noch nicht ganz. Die Motoren sind in Reihe geschaltet und die Spannung des Akkus dem angepasst. Die Motoren "teilen" sich also die Spannung, der Strom fließt durch beide Motoren in gleicher Höhe. Wenn du also (nur als Beispiel) 12 v Spannung hast, fallen über jeden Motor 6 V ab. Der Strom von (nur so als Beispiel) 10 A fließt gleichermaßen durch beide Motoren. D.h., jeder Motor arbeitet mit einer Leistung von 60 Watt, da Leistung gleich Spannung mal Strom ist... Wenn ich nicht gerade so faul wäre (es ist Sonntag) würde ich es dir aufmalen, dann wird es deutlicher.

Gruß Mirko
 
Hallo Mirco,

die Überlegung hinter der Neuberechnung der Antriebsauslegung ist folgende: Wenn ich zum erreichen der Abhebegeschwindigkeit das Maximum an Rollgeschwindigkeit benötige was die Antriebe hergeben muss diese Geschwindigkeit angehoben werden. Deswegen habe ich die 12x12 Luftschraube ins Spiel gebracht. Die Erklärung von dir hat jetzt ausgereicht damit ich es verstehe, bei der Reihenschaltung wird die Voltzahl erhöht damit beide Motoren sich diese zugleichen Teilen nehmen. Die Stromstärke bleibt jedoch die selbe wie wenn es ein Motor ist. Hier war ich mir nicht mehr sicher, da ich selten bis gar nie eine solche Antriebsauslegung hatte bis zu diesem Modell.

Warum ich auch nach mehr Lösungswegen gefragt habe ist einfach erklärt. Ich habe um auf den Flugplatz zukommen ca 10km Anfahrtsweg und möchte die Optimierung der Startstrecke vom Modell mit so wenig wie möglichen Auto Fahrstrecke erledigt haben.
Ich habe jetzt folgende Lösungsansätze:

1: Die Anströmung durch Turbulatoren verändern (Zackenband oder raues Kreppband)
2: Den Anstellwinkel vom Modell am Boden verändern (sprich die Nase muss nach oben
3: Die Position vom Hauptfahrwerk verändern, hier kann ich höchstens den Fahrwerksbügel um 180° drehen
4: Die Geschwindigkeit durch mehr Propellersteigung erhöhen. Mit der Voltzahl kann ich nicht höher da der Regler nicht mehr verträgt.

Somit kann ich diese 4 Punkte nach einander an einem gemütlichen Samstag, mit meiner Frau, auf dem Flugplatz abarbeiten und durch das setzen von Markierungen am Rand der Piste den Erfolg oder Misserfolg überprüfen.
Dies mal soweit von meiner Seite aus. Ich werde berichten sobald ich beim Fliegen war.

Gruß Stefan
 
Hallo,
als Akku habe ich genau den gleichen Akku eingesetzt, einen Hacker ECO Fuel 5800mAh als 6S. Dies ist schon der zweite 6S Akku den ich in dem Modell einsetzte, vor einem Jahr hab ich noch mit einem SLS 6S 4400 mAh Akku 40C verwendet. Und ich bin auch hin gegangen und habe die beiden Akkus gewogen. Der Gewichtsunterschied war minimal, jedoch kann ich nicht mehr sagen wie viel leichter der alte Akku war. Ich weis nur noch das ich alles was an Blei drin war entfernt habe und da durch der Schwerpunkt wieder gestimmt hat. Zwischen dem letzen Flug mit der alten Bespannung und der neuen lagen 2 Wochen und in der Zeit wurde der Akku noch in einem anderen Modell eingesetzt bei dem der Akku immer volle Leistung geliefert hat. Ich bin den Akku auch nach den zwei 150m Starts noch in dem anderen Modell geflogen und dort war alles in Ordnung.

Gruß Stefan
 
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