China CNC 3020 & Estlcam

Galak

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Hallo liebe Freunde abrasiver Bearbeitungsmethoden,

Ich hab mich im letzten Jahr mit einer günstigen China CNC 3020T beschäftigt. Viel Trial-and-Error, und für Tipps von Euch bin ich ebenfalls dankbar. Vielleicht erleichtert dieser Thread dem Einen oder Anderen auch die Einrichtung einer solchen Maschine.

Wie die Jungfrau zum Kinde bin ich dazu gekommen: Ein alter Freund von mir benötigt für den Betrieb gravierte Schildchen. Da er sehr viele braucht, fand er die Investition in eine eigene Graviermschine sinnvoll. Er kaufte eine China CNC auf ebay, mit Parallelport- Anschluss. Da stand sie nun, die Fräse... und lief nicht. Ein Jahr später erst hab ich das Ding in seinem Büro gesichtet und einkassiert. Ich habe ca 30 Minuten gebraucht, um sie zum Leben zu erwecken ... :cool:

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Bis das Ding sauber lief, war es ein längerer Prozess.

Sehr solide und aus dickem Alu ist diese Maschine, so mein Ersteindruck. Ein bisschen grob gebaut, auch. Und so eine 500€ CNC kommt lediglich vormontiert. Im Prinzip muss man sie erstmal demontieren und hochnotpeinlich einmessen. X/Y müssen genau 90° zueinander stehen, sonst sind alle Rechtecke Rauten, und Teile, die zusammenpassen sollten, passen nicht oder passen schlecht. Wenn man das per Hand sorgfältig macht, erreicht man ca 1/20 mm Genauigkeit über die 200 mm X-Achsenlänge.

Das Maschinenbett bekommt ja eh eine plangefräste Platte, daher ist die Z- Abweichung von ca 1/2 mm über die Fläche kein Problem.

Das Portal lässt sich in der Führung ganz wenig kippeln. Ich habe gesehen, dass einige die Führungsblöcke geschlitzt und mit Schrauben zusammengezogen haben. Es sollte sich später aber zeigen, dass die Kräfte im normalen, sanften Betrieb nicht ausreichen, das Portal schwingen zu lassen- dafür ist es zu schwer.

Da ein Druckerkonverter mit USB- Anschluss nicht funktioniert, benutze ich Estlcam. Und da ich hier sowieso ein paar Arduinos herumfliegen hatte, ging der initiale Anschluss sehr schnell.

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Die Pinbelegung das Parallelport- Steckers findet ihr auf der Estlcam- Homepage. Es ist die gleiche Belegung wie für die Letmathe- Steuerung.
Ich benutze einen Arduino Nano und hab mir später das kleine Letmathe Adapterboard dazu organisiert. Das hat den Charme, daß der Arduino damit einen Parallelport- Anschluss bekommt, die Pinbelegung kann man sich dann jumpern. Das Adapterboard kann in ein eigenes Gehäuse, oder wie bei mir in das Endstufengehäuse. Experten erkennen: es handelt sich um ein closed loop System :p

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Endlose Testreihen später bin ich zu folgenden Einstellungen für die CNC Steuerung gelangt:

estl setup.jpg

Damit läuft die Steuerung ziemlich ohne Schrittverluste. Woher ich das weiß..?

Ich bin anfangs ein paar Mal im mechanischen Anschlag gelandet und hab mich daher entschlossen, Endschalter einzubauen. Man macht dann eine Referenzfahrt, die Maschine holt sich ihre Null, und im Estlcam Setup gibt man den maximalen Verfahrweg ein. Man hat jetzt einen Software- Stop vor dem mechanischen Ende... Wenn man die Referenzfahrt nach einem Fräsprogramm wiederholt, bekommt man für alle drei Achsen die Schrittdifferenzen seit der letzten Messung angezeigt. Daher weiß ich dann, wie genau die Achsen arbeiten.

Endschalter einbauen:
Man benötigt maximal drei Schalter- das sind zwei Schalter für X/Y links unten am Maschinenbett und die Z- Achse am oberen Anschlag. Das andere Ende der Achsen ebenfalls mit Endschaltern auszustatten, hätte ich mir wegen dem einstellbaren Verfahrlimit per Software sparen können. Die Schalter ziehen einen Arduino- Pin auf Ground. Da die Achsen nacheinander gemessen werden, genügt es, alle drei Schalter (X,Y,Z) parallel an zwei Adern zu hängen.
Diese Schalter mit Rollen sind übrigens etwas ungenauer als die Schalter mit einfacher Metall- Lasche. Die Genauigkeit der Schalter auf X/Y ist ca 1/50 mm. Der Rollenschalter auf Z nur 1/10, weil die Rolle eiert. Aber Z misst man im Einsatz dann sowieso neu und genauer mit einem Werkzeuglängensensor.

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Endschalter Z- Achse

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Endschalter X- Achse

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Der WZL Sensor


Frässpindel: 200W mit DC- Motor, PWM Regelung in dem Endstufengehäuse. 3,18 mm Spannfutter. Die Qualität finde ich gut, klasse Rundlauf, keine Unwuchten.
Aber Ein/Aus leider per Hand! Und da landen wir bei der nächsten Überlegung, denn ich möchte ja, dass Estlcam die Spindel ein- und ausschaltet. Nach einiger Recherche folgendes Ergebnis: Die Treiber- Platine des Motors ermöglicht leider nicht, die Drehzahl per Arduino PWM zu steuern. Aber es gibt ein Pinpaar für An / Aus. Diese müssen verbunden werden, wie mit einem Schalter. Damit es keine Erdschleifen dabei gibt, schaltet der Arduino das Pinpaar über einen kleinen Optokoppler. Funktioniert, was anderes hab ich gar nicht erst ausprobiert.

pins.jpg
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Ärgerlich bei dieser Maschine ist, dass das Maschinenbett nicht den gesamten Fräsbereich abdeckt. Will man wirklich 20x30 cm bearbeiten, muss die Opferplatte mit doppelseitigem Klebeband befestigt werden, da sonst die Befestigungsschrauben im Weg sind.

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Im Endeffekt find dich diese Fräse sensationell. Wenn ich das mit einer Stepcraft vergleiche, so bauen die Cinesen doch viel massiver. Kunststoff oder Holz fräse ich mit ca 1/20 mm Genauigkeit. Gravurarbeiten werden sehr sauber (mit einem hochwertigen Stichel). Hab auch schon testweise Alu graviert. Geht gut, dauert halt lang, bei geringem Vorschub...


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Ich hätte die Figur unter Öl fräsen sollen ... man sieht die Zeilen

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Gravur in Kunststoff

grav.jpg
Z- Test in Kunststoff, 36° Stichel 0,2mm

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Eine Datei direkt aus FLZ Vortex importiert


So das wars. Hoffe, es war informativ. Gruss Galak
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
Sehr solide und aus dickem Alu ist diese Maschine, so mein Ersteindruck. Ein bisschen grob gebaut, auch.
Das Portal lässt sich in der Führung ganz wenig kippeln. [...] Es sollte sich später aber zeigen, dass die Kräfte im normalen, sanften Betrieb nicht ausreichen, das Portal schwingen zu lassen- dafür ist es zu schwer.

Das schwächste Glied in der Kette bestimmt die Steifigkeit. Das sind hier die (immer noch) frei tragenden (?) Rundführungen. Egal wie "solide" die Portalwangen sind, die Führungen werden es sehr leicht schwingen und sich unter Last verziehen lassen. Einfach mal die Messuhr ansetzen und mit der Hand an verschiedenen Stellen drücken und ziehen.

[...]
Frässpindel: 200W mit DC- Motor, PWM Regelung in dem Endstufengehäuse. 3,18 mm Spannfutter. Die Qualität finde ich gut, klasse Rundlauf, keine Unwuchten.
Was heißt "klasse Rundlauf" genau? Üblicherweise ist es bei diesen Spindeln so, dass das Spannfutter nur auf die Motorwelle aufgeschraubt ist. Ist das hier auch (immer noch) so? Dann wird die Motorwelle vermutlich erheblich dünner sein...Rundlauf ist dann Glückssache, auch wie lange das so bleibt (z.b. nach einem Crash). Das ist dann vermutlich "nur" ein normaler DC-Motor mit aufgesetztem Spannfutter....Drehzahl max 11.000 oder mehr?

[...]
Im Endeffekt find dich diese Fräse sensationell. Wenn ich das mit einer Stepcraft vergleiche, so bauen die Cinesen doch viel massiver.
[...]Geht gut, dauert halt lang, bei geringem Vorschub...
Ich persönlich finde, dass mit dem Wort "sensationell" etwas suggeriert wird, was nur augenscheinlich am Anfang so zu sein scheint. Für "gravieren" und ganz(!) leichte Fräsarbeiten mag die Maschine noch ausreichend sein. Sobald es mehr in Richtung "fräsen" anstatt "kratzen und zerstäuben" geht, kommt schnell der Frust.... Vom Gesamteindruck her würde ich Stepcraft trotzdem noch oberhalb dieser Fräse sehen und nicht umgekehrt...

Aber um nicht nur zu kritisieren: Herzlich willkommen bei diesem spannenden Thema des "Hobby-CNC". Egal was man auch macht, es ist ein unheimlich interessantes, spannendes und anspruchsvolles Thema.
Grüße

Andreas
 

Ay3.14

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"[B]closed loop System[/B]"

"closed loop System"

Das im Bericht erwähnte "closed loop System" finde ich immer wieder amüsant anzusehen. ;)

Bei meiner Hartkäsefräse ("3040Z-DQ CNC Router") stand ich damals vor der gleichen Frage, wie verbinde ich den Arduino Nano mit dem Parallelport der CNC (am/im Endstufengehäuse). Im CNC-Gehäuse wäre es mir am liebsten gewesen, doch grauste es mir vor der internen Parallelportverdrahtung. Auf die tolle Idee mit der "closed loop" und dem Lethathe-Adapterboard bin ich damals leider nicht gekommen, und so haust mein Arduino Nano immer noch in einem separaten Pappelsperrholzgehäuse neben dem CNC-Gehäuse. Sollte auch nur eine provisorische Lösung sein, bis dann mal ein Arduino Mega mit Breakout-Platine zum Einsatz kommen sollte. ;)

Mittlerweile ist das mit dem Arduino Mega (bei Estlcam) leider auch wieder obsolet geworden. Das Estlcam-System ist in der stetigen Weiterentwicklung und somit auch Änderungen unterworfen.

Albert
 

Galak

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Aber fast schon eine CNC.

Aber fast schon eine CNC.

Hallo Andreas, hallo Albert, hallo Leute.

Schön, dass so viele reingeschaut haben. Ich habe auch versucht, das Ganze unterhaltsam zu gestalten.

Zur Gravurmaschine..

Ja, ich tu mich auch schwer, das als Fräse zu bezeichnen. Stimmt schon, denn in Z- Richtung haben wir hier 55 mm, daher ist mit voll ausgefahrenem Werkzeug grad mal mit 2-3cm dicken Werkstücken zu arbeiten. Und überhaupt ist die Kiste sehr, sehr langsam. Aber phänomenal für das schmale Geld, meine Meinung, ein klasse Einstieg für Hobbyisten. Die Präzision überzeugt jeden Laubsägentäter. Es ist aber auch meine erste Maschine, daher vielleicht die Euphorie...

Alu ist definitiv das Limit, geht aber ganz gut für kleine Teile. Ich hab noch nicht soo viel damit gemacht, bis auf ein paar Gravuren und Ausschnitten in Alu. Das Limit setzt hier irgendwie die Frässpindel mit der geringen Leistung. Größere Durchmesser als 2mm Fräser kann man hier nicht einsetzen. Ich habe aber bisher auch nur eloxiertes Alu versucht, kein besonders fräsenfreundliches, denke ich.

Bei der Frässpindel hab ich dann evtl Glück gehabt, der Rundlauf ist wirklich sauber und die Vibrationen sind sehr gering. Und den Crash hatte ich leider auch schon, anfangs... mit einem 3mm Fräser seitwärts volles Rohr ins Alu bis zur Blockade :rolleyes: .. Aber glücklicherweise keine Schäden, außer halt an der betroffenen Alukante.

Wie komm ich zu der Stepcraft- Aussage. Stimmt, hab noch keine benutzt. Aber da gabs dieses Video :eek:
Die 3020 ist dagegen ein Panzer. Aber stimmt schon, schwerpunktmäßig seh ich sie vor allem als Gravurmaschine.

Zu Albert und dem "Closed Loop" (dem im Gehäuse integrierten Arduino mit Parallelport- Schleife):

Eigentlich sind auf dem Treibermainboard Wannenstecker mit Anschlüssen für Endschalter vorhanden. Die weißen ICs nebendran sind Optokoppler und reichen die Signale der Endschalter dann normalerweise über irgendwelche Pins des Parallelport an den PC weiter. Bei mir hängt dort kein PC, sondern der Arduino. Da er im gleichen Gehäuse sitzt, hab ich mir erspart, die Pins am Parallelport zu identifizieren. Die Endschalter hängen bei mir ohne Optokoppler direkt am Letmathe/Arduino- Board. Die ganze Konstruktion ist bei mir ein pragmatischer Ansatz ohne Anspruch auf Eleganz (sieht man, nicht wahr).

Wenn du die 3040 hast (Hardware elektrisch identisch?), würden mich deine Estlcam- Einstellungen interessieren. So Beschleunigungsweg etc. Ich habe ewig damit experimentiert und hoffe immer noch auf eine Kombination, die flüssiger läuft als meine. Beim Fräsen von dem kleinen Nurflügel Wurfgleiter liefen die Achsen nicht flüssig, sondern haben immer mal wieder aufeinander gewartet. Wie soll ichs beschreiben. Keine flüssige Bewegung. Evtl gibt es heißere Steuerungseinstellungen..?

Grüße Galak
 

Ay3.14

User
Hallo Galak,

bei den Beschleunigungseinstellungen gab es mal bei Estlcam 11 eine Änderung (ich hatte mit Estlcam 10 angefangen) die ich mir noch genauer ansehen wollte, wie ich mich jetzt erinnere. Seit Version 11 läuft meine Hartkäsefräse etwas ruckeliger beim Beschleunigen und Abbremsen. (Ich klebe mir gleich einen Notizzettel an die Fräse. ;))
Meine aktuellen Einstelllungen sind:

CNC-Einstellungen.PNG CNC-Einstellungen-2.PNG

Ich finde auch das diese Hartkäsefräse ein
klasse Einstieg für Hobbyisten
ist. :)

Beim Fräsen von dem kleinen Nurflügel Wurfgleiter liefen die Achsen nicht flüssig, sondern haben immer mal wieder aufeinander gewartet.
Den Effekt habe ich bei meiner Hartkäsefräse bisher nicht beobachtet. Kannst mir ja mal die ".nc" schicken, dann teste ich das mal bei mir. ;)

Albert
 

Galak

User
Setup

Setup

Hallo Albert,

Super, danke für die Einstellungen. Ich hab 400 Schritte/ Umdrehung und 1mm Steigung eingestellt, es sind ja 0,9° Stepper verbaut. Bei dir sehe ich das Fünffache..! Ist das das mystische Microstepping? Das funktioniert so?

estlcam 10 -> 11: Das hatte ich auch. Update auf die neueste Version 11. Da gibt es ein neues Feld Schrittpulsweite. Sieht man oben im Screenshot. Ich habe mit 12-18 mikrosekunden herumgespielt und bin letztlich bei 15 gelandet.

Was ist die .nc ?

Gruß Galak
 
Zuletzt bearbeitet:

Ay3.14

User
Hallo Albert,

Super, danke für die Einstellungen. Ich hab 400 Schritte/ Umdrehung und 1mm Steigung eingestellt, es sind ja 0,9° Stepper verbaut. Bei dir sehe ich das Fünffache..! Ist das das mystische Microstepping? Das funktioniert so?

estlcam 10 -> 11: Das hatte ich auch. Update auf die neueste Version 11. Da gibt es ein neues Feld Schrittpulsweite. Sieht man oben im Screenshot. Ich habe mit 12-18 mikrosekunden herumgespielt und bin letztlich bei 15 gelandet.

Was ist die .nc ?

Gruß Galak

Meine Einstellungen habe ich direkt aus dem beigefügtem Beiblatt der Fräse entnommen. So ein Beipackzettel war bei deiner Fräse bestimmt auch dabei. Sieht bei mir folgender aus:
Maschinenparameter.PNG
Ich bin froh das ich mich nicht um das Thema Microstepping kümmern musste. Macht doch alles die Treiberendstufe, welche von außen nur noch DIR- und STEP-Signale braucht.

Upps, sorry, ich meinte nicht ".nc" (Maschinencode) sondern natürlich die fertige ".e10", also die "Estlcam 10 Projektdatei".
 

Galak

User
Hallo Albert,

Den Beipackzettel gabs bei mir nicht, die Liste sehe ich zum ersten Mal.
Sie passt aber auch nicht zu deinen estlcam Einstellungen... ?!?
...verwirrt.

Die Projekt Datei kann ich nicht liefern, das war nur mal so ein Test ( fliegt übrigens ganz gut mit einem kleinen Nagel in der Nase). Ist einfach ein klein skalierter Wurfgleiter, direkt aus flz vortex exportiert.

Gruß, Galak
 

Ay3.14

User
Ist eine unglückliche Namensgebung, hat mich anfangs auch verwirrt, aber ich hatte es bei meiner Fräse so "interpretiert":

"Schritte pro Umdrehung" x "Weg pro Umdrehung" = "Estlcam-Einstellungen -> "Schritte je Umdrehung""

z.B.: X-Achse:

400 x 5,0 = 2000

Beipackzettelausschnitt:
Beipackzettelausschnitt.jpg
 
"Schritte pro Umdrehung" x "Weg pro Umdrehung" = "Estlcam-Einstellungen -> "Schritte je Umdrehung""

z.B.: X-Achse: 400 x 5,0 = 2000

Hier gerät einiges durcheinander:

- egal, wieviele Schritte der Motor für eine Umdrehung macht: pro Umdrehung werden bei einer 5mm-Spindel IMMER 5mm zurückgelegt
- für die "effektive" Schrittanzahl spielt die Endstufe eine ganz entscheidende Rolle:
- je nachdem, welche "Schrittstufe" man intern einstellt, werden aus den Normalschritten die "effektiven" Schritte des Motors interpoliert:
- gängige Schrittmotoren (nicht CL-Motoren) benötigen im Vollschritt für eine Umdrehung 200 Schritte (1,8° pro Schritt)
- bei Halbschrittbetrieb werden aus den 200 Normalschritten 400 interpolierte Schritte;
- bei 1/10-Schrittbetrieb werden aus den 200 Normalschritten 2000 interpolierte Schritte
- usw.

Die Spindelsteigung spielt bei der Ermittlung der Schritte/Umdrehung KEINE Rolle, sie bestimmt lediglich die Strecke, die bei einer vollen Umdrehung zurückgelegt wird - egal mit wievielen Schritten.

Gruß Michael
 

Galak

User
Ich will dann mal lösen..

Ich will dann mal lösen..

Habe mich am Kopf gekratzt, mit folgendem Ergebnis:

Es geht einzig und allein darum, wieviele Magnetfeldwechsel -vulgo Schritte- welche Strecke machen. Also um ein Verhältnis. Umdrehungen sind irrelevant, das würde auch mit einem Linearstepper funktionieren, falls es das gibt.

Es ist also egal, ob ich 400 Schritte für 1 mm Vorschub angebe, oder 2000 für 5mm.
Ich bin drauf gekommen, weil ich es selbst falsch habe: Es sind 1,8° Stepper verbaut mit 200 Schritten, wie Michael schon nahegelegt hat. Die technisch korrekte Einstellung ist also 200 Schritte für 0,5mm Spindelsteigung.

Ich habe mich mit Microstepping technisch noch nicht auseinandergesetzt. Aber es muss logischerweise etwas sein, was man bei dem Leistungsteil einstellen muss. Möglicherweise braucht das ein (echtes) closed loop System, ich weiß es nicht.

Dieses China- Treiber Board, JP-382, hat keinen Mikroprozessor zur Signalaufbereitung, daher denk ich mal, das sind drei Leistungs- ICs mit Darlington Schaltung, sonst nichts. Ich schaue nach, wenn ich das Gehäuse mal auf habe.

Nun beschäftigen mich noch 3 Parameter in der Estlcam Steuerung: Beschleunigungsweg, Startvorschub, Trägheit.

Wobei ich es bei estlcam etwas unglücklich finde, den Beschleunigungsweg von dem Maximalvorschub abhängig zu machen. Wenn ich den Maximalvorschub verdopple, muss ich auch den Beschleunigungsweg verdoppeln. Naja, aber es steht ja auch dabei.

Gibt es einen besonders intelligenten Weg, diese drei Parameter systematisch zu optimieren?
Startvorschub, Beschleunigungsweg, Trägheit?

Gruß Galak
 

va70

User
Warum einfach wenn es kompliziert auch geht

Warum einfach wenn es kompliziert auch geht

Es ist also egal, ob ich 400 Schritte für 1 mm Vorschub angebe, oder 2000 für 5mm.
Ich bin drauf gekommen, weil ich es selbst falsch habe: Es sind 1,8° Stepper verbaut mit 200 Schritten, wie Michael schon nahegelegt hat. Die technisch korrekte Einstellung ist also 200 Schritte für 0,5mm Spindelsteigung.

Ich habe mich mit Microstepping technisch noch nicht auseinandergesetzt

Mach es so wie es Michael geschrieben hat dann bist du save. So ist es korrekt und stimmig.

Anzahl der Schritte deines Motors mit oder ohne Microstepping pro Umdrehung in Estlcam eintragen.

Spindelsteigung pro Umdrehung in mm zB. 5 in Estlcam eintragen.

Hast du Vollschritte eingestellt, braucht dein Motor 200 Schritte für 5mm.
Stellst du deine Endstufen auf Halbschritte, sind es 400 Schritte für 5mm usw.

Ist doch kein Hexewerk. Simple Grundrechnung.
Schau dir das mit dem Microstepping mal an. Wirkt sich auf deine Fräsergebnisse aus.
 

Galak

User
Hallo Leute.

Schau dir das mit dem Microstepping mal an. Wirkt sich auf deine Fräsergebnisse aus.

Das muss die Endstufe unterstützen (tut sie nicht). Und die Mechanik muss es auch in der Präzision umsetzen können.
Ich hab eine mechanische Genauigkeit von besser 1/20 mm. Die 3020 löst 200 Schritte/0,5mm auf, also 1/400 mm. Evtl wäre Microstepping bei der 3020 etwas übertrieben.

Die Frage kam nur auf, weil Albert 2000 Schritte für eine Umdrehung eingestellt hat. Hat aber natürlich nichts mit Microstepping zu tun.
Es funktioniert bei ihm trotzdem, weil das Verhältnis Schritte-Spindelsteigung stimmt. Das Verhältnis dient ganz simpel der Größenskalierung. Man könnte es auch so einstellen, daß Estlcam Zeichnungen doppelt so groß fräst wie im Computer angelegt (macht keinen Sinn, klar, ist nur ein Beispiel).
Also, Michael hatte recht..

Weiter beschäftigt mich aber die Frage:

Wie optimiere ich sinnvoll und systematisch die drei Parameter Startvorschub, Beschleunigungsweg, Trägheit?

Gruß, Galak
 
Minifräse für F3K Leitwerksrohlinge

Minifräse für F3K Leitwerksrohlinge

Hallo Galak,

für Leitwerksrohlinge F3K würde ich mir gerne eine vergleichbare Fräse anschaffen, um Rohazell und Styrodur zu zerstäuben, mehr muss das Teil für mich nicht können.
Die Anzahl der benötigten Leitwerke ist im (kl)einstelligen Hobby-Bereich, das Ganze wird ein Projekt für die kältere Jahreszeit.

Ich hätte deshalb ein paar Fragen zum Fräsen des Mini-Nuri, was ja ähnlich aussieht wie ein LW :)

Mit welchem Fräser (und welcher Strategie) hast Du gearbeitet ?
Wie genau passen Nasen und Endleiste, ist das Maschinchen denn vom Umkehrspiel u.a. Spezifikationen ausreichend ?
Insbesondere wüsste ich gerne, wie groß das Stück ist und wie lange der Fräsvorgang für eine Seite gebraucht hat ?

Eine passende Absaugeinrichtung für den Staub (sowie Kühlung des Fräsers ?) würde ich wohl hinbekommen.

Magst Du ein paar Zeilen dazu schreiben ?

edit
--sorry, da fehlen mir wohl ein paar Grundlagen um hier die passenden Fragen zu stellen-- (._.);

VG, Christian
 
Zuletzt bearbeitet:

Galak

User
Hallo Christian

Der Mini- Nuri war eigentlich nur ein Testlauf.
Das Modell kam direkt aus FLZ vortex, dort hab ich es kleiner skaliert und als 3D Mesh exportiert. Estlcam bietet eine Funktion zum 3D Fräsen an, dort konnte ich die Datei direkt einladen. Schlag mich tot, ich glaub das Format war STL.

Gefräst wurde grob mit einem 3mm Chinafräser quer. Geschlichtet mit einem billigen und ziemlich stumpfen 3mm Dremel Kugelfräser längs zur Flugrichtung. Eigentlich gibt es spezielle Kugelfräser fürs 3d schlichten, die sind aber recht teuer.

Das hat so vier Stunden gedauert. Sicher geht das auch viel schneller.

Die Oberfläche war so lala, auf dem Foto sieht man, dass ich noch mit 400er Sandpapier drüber gegangen bin.

Zum Beplanken mit Balsa muss die Oberfläche nicht perfekt sein, denke ich.

Gruß, Galak
 
Hallo Leute ich habe die 6040 Chinafräse und habe blödsinnigerweise die Version mit dem USB Eingang bestellt welche die Chinasteuerung für Mach3 inne hat. Hatte schonmal hier kontakt und auch Christian Knüll versuchte zu helfen. Meine Chinasteuerung hat 4 Anschlüsse da auch eine Drehachse dabei ist.
Betreibe nun die Fräse mit der Letmathe MDLCNC in Verbindung mit dem Letmathe Inderface (Version 2) habe aber Probleme mit den Endschaltern und dem Antasten ......kann mir wer weiter Helfen ?
 

Galak

User
Hallo Volker

Keiner antwortet, weil du das Problem nicht wirklich beschrieben hast und weil dir niemand kompetenter Rat geben könnte als Herr Knüll, mit dem du ja schon korrespondierst.

Die Endschalter ziehen einen Pin auf Masse, das funktioniert bei mir ohne opto koppler, ganz simpel.

LG
 
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