Cockpit im 3D Druckverfahren

Savoy73

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Moin zusammen,

ich bin zur Zeit beim Bau eines Cockpit für eine F/A18C im Maßstab 1:7.

Da mir die im Form gegossenen Cockpit-Teile nicht so wirklich umgehauen haben, wurde nach langer Überlegung ein 3D Drucker Anycubic i3 Mega angeschafft.

Die ersten Teile für den Schleudersitz wurden schonmal gedruckt. Da ich zum Anfang einige Probleme mit dem Stützmaterial hatte, wurden die Einzelteile so gut wie möglich ohne Stützmaterial gedruckt. So einfach wie möglich war die Devise.

Jetzt wollte ich mal nachfragen, was für ein Filament ihr einsetzt? Die filigranen Teile lassen sich mit dem PLA HT „weiß“ sehr schlecht nachbilden. Selbst bei einer Schichtdicke von 0,1mm ist das Ergebnis nicht der Hit.

Und was für Wandstärken sollte man hier bevorzugen?

...hier ein paar Bilder vom Cockpit plus Ergebnisse:


Gruß Frank
 

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Moin Frank,
welchen Düsendurchmesser hast du drin? Bei wirklich kleinen Teilen gibt es ein paar Tricks.
Geschwindigkeit runter und Temperatur auch runter. Jerk etwas anheben, um Ecken sauberer zu bekommen.
Layerdicke so dünn wie es dein Drucker zulässt.
Düsendurchmesser ist bei mir für solche Spässe 0,2mm.
Auf die Höhe der Bauteile achten! Wenn Teile allein gedruckt werden, werden sie oft zu warm. Daher lieber die Teile doppelt, oder dreifach platzieren, um Abkühlphasen zu haben.
Sich selbst viel Ausschuss für Versuche zugestehen.
 

PeterKa

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Also das alles geht:

DSC_0492.jpg

Es gibt einige Grundregeln zu beachten. Es ist weniger die Frage der Layerdicke die entscheidend ist, sondern die richtigen Schnitte und die Wahl der guten und schlechten Flächen.

Ganz kleine Teile wie zum Beispiel hier an meinem Umlaufmotor

DSC_0128.jpg

müssen so gedruckt werden, daß jede einzelne Lage genügend Zeit bekommt abzukühlen. Das geht zum Beispiel so, daß man ein zweites Teil in einer anderen Ecke des Druckbettes mitdruckt. Ich aber benutze die Möglichkeit die S3D bietet und drucke eine Einhausung um das Teil (Oooze Shield). Das mache ich auch besonders bei hohen Teilen, wie zum Beispiel einem Faltenbalg.

Es wurde hier auch die Grage nach den Gnubbeln aufgeworfen. Diese entstehen am Beginn und/oder Ende einer Lage. Die Düse läuft in der kurzen Zeit die der Drucker braucht um zu entscheiden, was er als nächstes tut (bildlich gesprochen) einfach leer und es bildet sich ein kleiner Tropfen. Das ist völlig unnvermeidlich und mit unseren Mitteln nicht zu beheben.

Dennoch ist ain Kraut dagegen gewachsen. Die Wahl des Startpunktes "random" verteilt die Pickel über das ganze Teil, was einfach nur *brrr* aussieht. Nein man muß dafür sorgen, daß die Pickel an einer Kante abgelegt werden, wo man sich später ganz leicht entfernen kann. Bei einem Flügel zum Beispiel an der Endleiste.

S3D bietet dafür sehr elegante Möglichkeiten und ist sowieso der einzige Slicer der den Namen verdient (You get what you pay!)

Solche Teile wie das Cockpit würde ich weitgehend in ABS drucken. Das kann sehr gut mit Feile, Dremel und Azeton nachbearbeitet werden. Da ABS aber auch Nachteile hat, ist das nicht für jeden machbar.

PeterKa
 

PeterKa

User
Zu den Cockpit Seitenteilen will ich noch etwas nachtragen weil ich dasselbe Problem hatte (am Luftkühler z.B.). Ich drucke die in 2 Teilen. Das eine Teil ist glatt. Spiegelbildlich gedruckt wird dann die Seite die auf der Druckplatte gelegen hat zur Außenseite. Man kann sie aber auch glätten, bevor man die Gitterstruktur aufbringt.

PeterKa
 

Savoy73

User
Moin zusammen,

danke für die zahlreichen Tipps.

@Torti: Ich drucke zurzeit mit einer 0,4mm Düse. Ok, eine 0,2mm Düse wäre sehr hilfreich, wenn kleine Baugruppen gedruckt werden. Welche Düsen sind da qualitativ zu gebrauchen? Die Gefahr besteht ja immer das die Düse dicht macht.

@Peter: Ich arbeite zurzeit noch mit Cura 3.4.1, aber S3D wäre eine Alternative :)


Gruß Frank
 

Savoy73

User
Moin Heiko,

mein Pilotensitz ist soweit ausgedruckt und zusammen geklebt. Der Aufwand ist schon enorm, aber das Ergebnis ist zufriedenstellend :-)

Ich werde die Cockpitwanne aber aus dünnen Balsaholzbrettchen herstellen, weil sonst wird das alles irgendwie zu schwer.

Ich muss noch eine eine 0,2mm Düse bestellen und werde noch einige 3D- Instrumententafeln ausdrucken. Ich bin mal gespannt auf das Endresultat.

Gruß Frank
 

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Servus Frank,

ich dachte eigentlich schon daran die Wanne zu drucken, meinst Du wirklich das würde so schwer werden, genauso dachte ich an die Instrumentenpilse zu drucken.

Grüße und guten Rutsch ins neue Jahr
Heiko
 

W Herzog

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Mit einer 0.2er Düse und 0,1 Schichtdicke kann man die Außenwände der Druck deutlich dünner gestalten - es reichen dann 2 Schichten - und so werden solche, mechanisch nicht wirklich belasteten Teile deutlich leichter als mit 0,4er Düse gedruckt.
Wir konnten da teilweise deutlich Gewichtsreduktionen erreichen.
 

wersy

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Mit einer 0.2er Düse und 0,1 Schichtdicke kann man die Außenwände der Druck deutlich dünner gestalten - es reichen dann 2 Schichten - und so werden solche, mechanisch nicht wirklich belasteten Teile deutlich leichter als mit 0,4er Düse gedruckt.
Wir konnten da teilweise deutlich Gewichtsreduktionen erreichen.

Mit einer 0,4er Düse kann man auch dünner drucken.

Ich drucke kleinste Teile 0,3 breit mit einer 0,5er Düse.
Ist nicht ideal, geht aber erstaunlich gut.
 
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