Turn fliegen! Aber wie?

k_wimmer

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Hallo Leute,

ich oute mich jetzt hier mal als Anfänger im Segelkunstflug!
Wie fliegt man mit einem Segelflieger einen sauberen Turn?
Mit einem E-Motor in der Schnauze kein Problem, aber ohne??

Bei mir wird entweder ne hochgezogene Kehrtkurve oder nen Männchen (eher Umfaller) draus.

[ 26. Februar 2003, 23:13: Beitrag editiert von: k_wimmer ]
 

Steffen

User
Tscha, das ist nicht umsonst das schwierigste Grundelement im Segelkunstflug.

Es gibt zwei Möglichkeiten:

-klassisch im richtigen Moment das Seitenruder geben. Nicht zu früh und nicht zu spät
-vorspannen :D Ob man das im Modell zuverlässig hinbekommt... Dürfte aber trotzdem den Turn verbessern.

Methode: im Hochziehen legt man einen Flügel leicht ab. Dadurch fliegt man etwas diagonal aufwärts, was man mit Gegenseitenruder kompensiert. Dann für den Turn das Seitenruder wechseln. Der Geschwindigkeitsbereich für den Zeitpunkt des Turns wird größer, der Turn wird einfacher. Dafür ist eben die Einleitsequenz schieriger vor allem dann, wenn man das Vorspannen vor dem Beobachter verbergen will.

Ciao, Steffen
 

k_wimmer

User
Danke Steffen,

Die 2. Möglichkeit hat zwar bei mir schon mal funktioniert, aber sieht immer z.K. aus. Und bei der ersten Möglichkeit scheitere ich bis jetzt immer noch am Timing. Ich glaube da hilft nur ÜBEN, ÜBEN ....

Hallo Thommy,

Fox mit 2,75m und eine Arriba mit 3,40m.
Mit meinem uralt Wik-Salto und E-Antrieb ist das alles kein Problem:
Mit Vollgas anfliegen, hochziehen dann auf Halbgas schalten, ins Seitenruder treten und Motor Aus, dann nur noch auf gleicher höhe abfangen wie wie hochziehen --> fertig.
Klappt mit der Mühle auch ohne Motor, halt nur nich janz so schöööön.

Ach so mit ner 3,75er B4 (noch mit Ritz) hab ich's auch schon mal versucht aber irgendwie krieg ich das Timing fürs Seitenruder nich hin.
Gewicht kanns eigendlich nich sein, ich hab hier Flächenbelastungen um die 45-55g/dm2.

Mit Deinem Swift (fliegt ein Kollege von mir) hab ich's auch noch nicht hin bekommen, obwohl der mit dem ganzen E-Flug Geraffel auch nich gerade leicht ist.
 

Steffen

User
Die 2. Möglichkeit hat zwar bei mir schon mal funktioniert, aber sieht immer z.K. aus.
Wenn sie zum Kotzen aussieht, hat sie nicht funktioniert :p

Der Trick ist ja, das so zu fliegen, dass man es vom Boden aus nicht sieht. Ich weiß auch nicht, ob ich das mit einem Modell hinkriegen würde.

Üben muss man das natürlich, ich kann es positiv nur rechts wirklich gut und negativ links.
in Pasewalk hat es einmal einen lauten Lacher auf dem Kommentarband gegeben, weil ich mit Wind vorgespannt habe und dann ca. 25° schräg aufstieg, trotz senkrechter Längsachse. Hat dann auch gut rotiert :D
Kommentar Nationaltrainer: "dass Du vorspannen kannst, hat man gesehen"

Die Sequenz bringe ich den Leuten getrennt bei:
-Flügel ablegen
-hochziehen
-gerade treten
-Turn fliegen

Dann das Flügel ablegen in's Hochziehen integrieren. Wenn das klappt, geradetreten auch noch integrieren.

Das flüssige Kreuzen der Ruder fällt vielen schwer.

Ich weiss nicht, ob das mit einem Modell wirklich gut geht, müsste aber eigentlich.

Ciao, Steffen
 

Thommy

User †
Hi,
das ist erstaunlich, denn der Swift machts mit und ohne Elektro wie von selbst, ähnliches gilt für Deinen Fox (nehme ich mal an).

Viel Schwung, direkt quer zum Wind senkrecht hochziehen (also 80-90° zur horizontalen)und ca 10m -15m bevor das Modell aufhören würde zu steigen, gibst Du voll Seite. Und zwar so dass das Modell in den Wind dreht. und du hälst das Ruder bis das Modell gedreht hat und wieder runter kommt.

Häufigste Fehler :
Seitenruder zu spät, -> Modell verhungert und es gibt ein Männchen.
Seitenruder zu früh -> Modell schiebt schon in der Steigphase, wodurch Fahrt zu schnell abgebaut wird und das Modell auch nicht sauber rumkommt.
zu Flach ergiebt ebenfalls Probleme rumzukommen
und last but not least aus dem Wind statt in den Wind zu drehen ist ebenfalls fast unmöglich.

Wenn man diese Kleinigkeiten berücksichtigt sollte es zumindest mit Swift und Co und ein bißchen Übung kein Problem sein.

Gruß
Thommy
 

Steffen

User
und last but not least aus dem Wind statt in den Wind zu drehen ist ebenfalls fast unmöglich.
Wenn die Windrichtung von Bedeutung ist, hat man versehentlich entgegen dem Wind vorgespannt. Wenn man wirklich gerade und ohne Schieben in der senkrechten ist, hat der Wind keine Bedeutung.

Ciao, Steffen
 

k_wimmer

User
Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für die Antworten!
Ich habe die Tips mittlerweile mal ausprobiert, und schaffe es inzwischen einigermassen saubere Turns zu fliegen. Ich glaube der rest ist einfach ÜBUNGSSACHE!
@Steffen:
Mei Fehler beim Vorspannen war bisher immer, das ichs einfach übertrieben hatte, und dadurch schon im Vorfeld 1. zuviel Fahrt verloren habe (schieben) und 2. man das Ablegen der Fläche gesehen hat.

Alles andere ist eine Sache des Timings und des Trainingsfleisses.

Also nochmal vielen Dank
 
Hallole!
Also das Fliegen eines Turn´s ist wohl mit abstand eine der schwierigsten Aufgaben im Segelkunstflug! Beim Segelflug gibt es auch zwei Arten eines Turns den Aufsteigenden und den Abfallenden!
Beim Aufsteigenden Turn wird auf der mittleren Strecke des Senkrechtfluges langsam das Seitenruder hinzugegeben! Achtung Turn immer mit Schnauze in den Wind keren! D.h. Turn mit Seitenwind anfliegen hoch ziehen (bei Wind von rechts) Seitenruder rechts ausschlagen! Dank der Angriffsfläche der Flosse drück es den Segler eh mit der Schnauze in den Wind!
Beim Abfallenden Turn gegen den Wind oder mit Rückenwind anfliegen Hochziehen bei Stillstand am oberen Scheitelpunk (bei rechts Turn) Seitenruder voll links einschlagen Querruder voll links! Beim Abfall drückt das Seitenruder den Rumpf hinten nach links das Querruder bremst durch die Differenzierung links mehr als rechts und fällt nach rechts ab!
 

Steffen

User
Hi SOE,

tut mir leid, aber das, was Du als abfallenden Turn bezeichnest, ist kein Turn.
Ein Turn ist definiert als Drehung um die Hochachse, bei der kein Rückwärtsfallen auftritt. Die Gierrate um die Hochachse soll konstant sein und der Abstand zwischen aufsteigender und absteigender Linie soll null auf einem Randbogen sein (also der Randbogen, zu dem man geturnt hat, soll auf seiner Aufstiegsbahn wieder abwärts fliegen).

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass die Windrichtung mit der Fliegbarkeit der Seite nichts zu tun hat, man fliegt nämlich in einem Lufpaket, welches sich zufällig gegenüber der Erde bewegt. Seitenleitwerk rumdrücken gibt es daher nicht. Einen gut zu wertenden Turn fliegt man aber dennoch in den Seitenwind, weil man da eben das Vorspannen besser verbergen kann.

Aber einen guten Turn zu fliegen ist schon manntragend schwierig, wo man aus Fahrtgeräusch nocht den Punkt des Turns gut einschätzen kann. Im Modell ist das noch schwieriger :rolleyes:

Ciao, Steffen
 

Steffen

User
Original erstellt von swift:
das hängt vom modell ab. hast du's mal mit einer swift probiert? machts fast alleine ;)
Und von der Bewertung :)
Turns, die von selbst geflogen werden, erhalten meistens eine Null :p

Immer dran denken: nicht pendeln, eine Spannweite Bahnversatz, konstante Drehrate.

Ciao, Steffen
 
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