Begriffsdefinition 6-Klappensegler

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Hallo Freunde!

6-Klappensegler sind ja in der letzten Zeit groß in Mode gekommen. Ich tue mich etwas schwer mit der Definition des dritten Klappenpaares.
Einerseits spricht man von inneren und äusseren Querrudern, andereseits eben von inneren und äusseren Wölbklappen.
Was ist jetzt richtig? Oder ist das modellspezifisch zu sehen? :confused:

Kann mich mal einer kurz aufklären?
 

Thommy

User †
Hi Arno,
bei meinem Escape ist es für mich klar. Innen WK, dann Querruder und aussen Tipplets. Manchmal sage ich auch innere und äussere QR.
Auf jeden Fall mit der älteren MC24 Software ein Heidenspass zu Programmieren :D
Ach ja und im Übrigen bin ich der Meinung Karthago muß zerstört werden (ok falscher Film), also dann eben : die Floatersteuerung mit nur Tipplets als Querruder kann man vergessen. ;)

Gruß
Thommy
 

jwl

User †
Original erstellt von Arno Wetzel:

Was ist jetzt richtig?
beides

bei f3b seglern innern und äusseren wölbklappen.

dann kann man sich die verwindung so hinbiegen was man gerade so an auftrieb braucht.

bei f3j seglern innern und äusseren querrudern bei querruder zum landen etc. wölbklappe ist klar
die äussern (in den tiplets) im bart zum stützen.

je nachdem wie sie angeschlagen sind kannst du alles als querruder nehmen bzw wölbklappen die grenzen liegen in deinen programmierkünsten.

gruss jwl
 

Ka6E

User
Hallo Thommy!
Ich habe deine Aussage über die Tiplets beim Escape gelesen und über die geringe Wirkung .Hab ich auch ausprobiert .Im Sommer, ganz ruhiges Wetter ,dann gehts gerade noch, aber bei Wind ist es vorbei.
Ich hab dann über Freie Mischer ( MC 24 )Seitenruder mit den Tiplets gekoppelt .Ging auch gut . Beim Thermikkreisen zog sich der Flieger immer steiler in die Kurve so das ich immer mehr Gegensteuern musste .Also neuen Mischer Seitenruder wieder mit Tiplets verbunden und einen Schalter dazwischen ,denn man kann ja die Schalterstellung Programmieren .Und nun lege ich einfach nur den Schalter um und hab mein gegenläufiges Querruder .Die Ausschläge liegen bei ca. 30% .

MFG Dirk
 
Arno,
alle Verkehrsflugzeuge haben dasselbe Problem, denn sie verfügen allesamt über 2 Querruderpaare. Im Flugzeugbau nennt man das ganz einfach "Inboard Aileron", wenn man das Querruder zum Rumpf hin meint und "Outboard Aileron" wenn man das Querruder ganz außen meint.

Zugegeben, für den Nicht-Flugzeugbauer klingt das irgendwie nach nem Querruder im Rumpf auf Passagiersitz 13 und einem, was keinen Platz mehr an Bord bekommen hat und deswegen auf ner Kanonenkugel nebenher reitet. ;) Aber so heißt es eben im Flugzeugbau, weil beide Klappen die Querruderfunktion haben. Nur das eine Querruderpaar gehört dem Autopiloten, das andere dem Piloten.

Auf den Modellbau bezogen handelt es sich ebenfalls funktional gesehen um 2 Querruder, so daß man hier keinesfalls von einem Flieger mit 4 Wölbklappen reden kann. Insofern wird man auch hier um eine Definition nicht herumkommen, aber ob "rumpfseitiges Querruder" im Gegensatz zu "Inboard Aileron" nun als Bezeichnung der Weisheit letzter Schluß ist, kann durchaus bezweifelt werden.
Siggi

[ 09. März 2003, 21:37: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]
 

Thommy

User †
Hi Dirk,
ich finde das Steuergefühl bei der Tiplpletsteuerung einfach unangenehm, komme anders besser zurecht. Liegt vielleicht auch daran, dass ich große Ruderausschläge sonst habe, und meine Modelle sehr spontan reagieren.
gruß
Thommy
 

jwl

User †
Original erstellt von Thommy:
Tiplpletsteuerung einfach unangenehm,
diese tipletsteuerung dient nicht zum in die kurve fliegen sondern in der kurve zu bleiben.

beim kreisflug verschiebt sich durch die unterschiedlichen geschwindigkeiten die auftriebsverteilung. bei einem zweiachser schiebt das flugzeug in der kurve. wenn man nicht schieben möchte braucht man in der kurve gegenquerruder.
eine falsche auftreibsverteilung in der kurve erkennt man durch den spiralsturz, der kurveninner flügel produziert zu wenig auftrieb, das ergebnis kennen wir das flugzeug fällt in die kurve hinein.
da die normalen querruder für diesen zweck etwas zu grob sind kam man auf die idee der "tipletsteuerung".

ich fliege in der thermik zweiachser weil die einfach einfacher kurven. man kann sich ums wetter kümmern und kann das flugzeug auch mal 3runden ohne beobachtung fliegen lassen. beim f3j wettbewerb fliegt man ja nur 10(15) minuten solange kann man auch ein schlechtkreisendes flugzeug sauber fliegen. beim f3j wettbewerb gibt es auch noch zwei helfer die aufgabe besteht darin die zeit zu nehmen und den luftraum zu beobachten.
die neueren entwürfe gehen mit der vau-form höher und erlauben somit ohne rumgerühre einen sauberen kurvenflug. ein gutausgelegter flügel braucht das alles nicht er sucht sich selbst die thermik kreist selbst ein etc.

gruss jwl

ps: der vorläufer der "f3j" war ja die "open class" diese flugzeuge wurden hauptsächlich 2achsig geflogen und wenn sie knappe vier meter spannweite hatten. so ein flugzeug kann man auch noch in 600 meter entfernung und 50 meter höhe noch auf thermikssuche gehen ohne das die gefahr eines versteuerens besteht. kurz über dem boden kann man wenn der gegenwind nicht so stark bläst die heimreise antreten.
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Original erstellt von Hartmut Siegmann:

Auf den Modellbau bezogen handelt es sich ebenfalls funktional gesehen um 2 Querruder, so daß man hier keinesfalls von einem Flieger mit 4 Wölbklappen reden kann.
Exakt so hab´ich das eigentlich auch gesehen, nur hat die Bedienungsanleitung des neuen Profi-Soft ROMs von Graupner mein Weltbild etwas durcheinader gebracht; die sprechen nämlich von 2 Wölbklappenpaaren. (solltest du denen vielleicht einmal mitteilen, dass das wohl nicht ganz korrekt ist ;) )

Sei´s drum. Da ich für das alte (serienmässige) ROM eine vollautomatische 6-Klappen-Steuerung entwickelt habe, ging´s mir eigentlich nur um die Begriffsdefinition. Ich habe mich allerdings jetzt so aus der Affäre gerettet, in dem ich einfach vom mittleren Klappenpaar spreche. Ob´s nun zusätzliche Wölbklappen oder zusätzliche Querruder sind spielt für die Programmierung eh keine Rolle. :)
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Arno,

ein 6-Klappenflügel ist für mich ein Flügel mit 6-Klappen :D - egal was ich mit den Klappen anstelle.

Auch bei einem 4-Klappenflügel nimmt man ja in der Speedstellung auch gerne die inneren Klappen (i.a. Wölbklappen genannt) mit den äußeren Klappen zu einem gewissen Anteil mit, um die Rollwendigkeit zu erhöhen bzw. bei verwölben verwölbe ich ja nicht nur die inneren sondern auch die äußeren Klappen. Insofern ist die Bezeichnung ja sowieso nicht zutreffend sondern bezeichnet nur die primäre Funktion.

Na und mit 6 Klappen kann ich eben noch mehr anstellen. Man denke nur mal über die Möglichkeiten bei der Differenzierung nach.

Also einfach vom inneren, mittleren und äußeren Klappenpaar reden oder durchnummerieren reden (mußt Du bei einem 8-Klappenflügel sowieso machen ;) )

Hans

[ 10. März 2003, 11:33: Beitrag editiert von: haru ]
 

Steffen

User
Was ist jetzt richtig? Oder ist das modellspezifisch zu sehen? :confused:
Ich betrachte es flugzeugspezifisch.
Tendentiell sprechen wir von innerer, mittlerer und äusserer Klappe. Dies liegt aber einfach daran, dass ale drei Querruder sind und auch alle drei Wölbklappe.

Wk-Ausschläge sind dabei gleich, QR abgestuft. Landestellung ist stark unterschiedlich (bei Modellfliegern eben Butterfly)

Wenn man dagegen zB eine ASH25 nimmt, so hat diese auf den inneren Klappen kein Querruder, ist also eine reine Wölbklappe. Da könnte man also gerechtfertigt von Wölbklappe, innerem und äusserem Querruder sprechen. Dies stimmt aber ja nun auch nicht so ganz, denn die beiden Querruder sind ja auch Wölbklappen.
Also wäre dabei einzig richtig von innerem und äusserem Flaperon zu sprechen.

Daher empfehle ich einfach von innen, mitte und aussen zu sprechen, dann ist egal, welches Ruder welche Funktion übernimmt.

Die Graupner-Nomenklatur entspricht halt mehr der Aufteilung in Landeklappe und Querruder.

Ergo: Sprich wie Du magst, es ist Dir eigentlich freigestellt und Du kannst mit Deiner Wortwahl ausdrücken, was die Ruder machen ;)

Ciao, Steffen
 
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