Prop wuchten ist wichtig!

Hallo Gemeinde,

gestern hatte ich Erstflug. Nicht nur für mein Modell (MPX Minimag), sondern auch mein erster RC-Flug überhaupt (und das nach über 100 Beiträgen hier im Forum ;) ).

Na ja, was ich allen Anfängern mit auf den Weg geben will, steht ja schon in der Überschrift. Ich habe schon beim Probelauf im Keller gedacht, na der Propeller ist aber laut (8x5 Aero Klapplatte mit Typhoon 15/10 brushless an 3s Konion), habe aber fälschlicherweise gedacht, einen Klapp-Propeller kann man sowieso nicht wuchten, weil der ja immer wegklappt.

Während dem Flug hat's irgendwann einen Knack getan und der Prop war wunderbar leise. Bin sicherheitshalber gleich mal gelandet (gut, dass die Wiese hüfthoch war ;) ) habe aber nichts entdeckt. Ich dachte, vermutlich Akku schwach, erreicht nicht mehr volle Drehzahl, ergo, nicht mehr volles Geräusch. Also wieder ab in die Luft.
Irgendwie hat sich der Flieger aber dann komisch Verhalten und ich bin wieder gelandet. Dann hab ich's auch gesehen: Der Motorträger hat sich losvibriert (und der ist ja beim Minimag ja großflächig eingeklebt), keine Übertragung von Vibrationen in den "Klangkörper", kein lautes Brummen..
Der Motor ist nur deshalb nicht nach vorne raus, weil er an den Kabeln vom Regler hing :eek:
Wie heisst's so schön: das Glück ist mit den Rindviechern... :)

Ich hab den Propeller jetzt mal abgemacht und Probehalber einen Schraubendreher durch die Bohrung gesteckt; trotz der Reibung geht eine Seite immer deutlich nach unten. Da werde ich wohl doch aktiv werden müssen...

Was ich aber auf jeden Fall sagen kann: Fliegen macht Spaß! Am Simulator üben (FMS!) zahlt sich aus! Leute, geht Fliegen! (Und wuchtet Eure Propeller :cool: )...

Gruß,

Stephan
 
du kannst deinen Prop auch mit Tape wuchten, "dynamisches Wuchten"

einfach auf einen Löffel einen kleinen Steifen tape und so lange experimentieren, bis er in allen drehzahlen einigermassen ruhig läuft.

So tu wi dat:)
 
Nicht nur diese mechanischen Effekte äussern sich dramatisch,
auch der Stromverbrauch kann immens steigen, und schnell hat man mal elendig verendete Komponenten.

Auswuchten ist immer Pflicht.
 
wie wuchtet ihr eure klapp-props?

Ich habe die Schrauben so fest angezogen, dass da nix mehr klappt. Das klappt. :)

Allerdings sind die Blätter offenbar so dermassen unterschiedlich schwer, dass ich da mit ein bisschen Schleifen nicht weiterkomme. Ich werde mal verschiedene Blätter wiegen und schauen, ob ich um die "Tesa"-Wuchtung herumkomme.

Was sagen die Experten dazu, wenn ich ein Stück der äußeren Propellerspitze wegschleifen würde?

Gruß,
Stephan
 
wenn ich ein Stück der äußeren Propellerspitze wegschleifen würde?

Ganz schlechte Idee, das gibt dann eine dynamische Unwucht :eek:

Prinzipiell kannst du bei den Heli-Piloten schauen, wie die ihre Rotorblätter wuchten ;)

Ich würde jedes Blatt wiegen, falls du eine Feinwaage hast und so schon mal anchecken, ob ein Blatt wesentlich schwerer ist...

Anschl. auf gerader Unterlage die Blätter mit dem Mittelstück (ohne Spinner) gerade ausrichten und Schrauben anziehen (besser vorher).

Jetzt statisch (optimalerweise im Schwerpunkt des Blattes) auswuchten (mit Tesa auf das leichtere Blatt).

Damit sollte es schonmal recht gut sein.
Das i-Tüpfelchen wäre dann das dynamische Wuchten...ist aber in meinen Augen nicht notwendig..
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Tobi,

ein starrer Körper (und das ist hier auch der Klappprop) dreht sich frei immer(!) um seinen Schwerpunkt. Also muss man nur schauen, dass dieser im Drehpunkt liegt. Die Massenverteilung der Blätter spielt dabei keine Rolle.

Die Massenverteilung bei jedem Blatt wird erst wichtig, wenn man eine rüttelfreie Drehbeschleunigung haben will. Die ist beim Heli aber auch nur beim Anlaufen erheblich, weil man sonst versucht, bei konstanter Drehzahl und mit Pitch zu fliegen.

Beim Propeller ist das aber völlig unerheblich, weil sein Trägheitsmoment sehr viel kleiner als das des Helirotors ist. Tesa oder schleifen reicht also völlig. Man kann sich aber auch das Leben beliebig schwer machen.

Gruß, Wolfgang
 

migru

User
Ist die Unwucht nicht allzu groß, schleife ich auf der Rückseite des schwereren Blattes etwas ab (auf einem möglichst großen Bereich, um das Profil nicht zu verändern). Ist die Unwucht größer, sprühe ich auf der Rückseite des leichteren Blattes etwas Lack auf.
Geprüft wird das ganze auf einem normalen Auswuchtgerät.
 
Tach Tobi,

ein starrer Körper (und das ist hier auch der Klappprop) dreht sich frei immer(!) um seinen Schwerpunkt. Also muss man nur schauen, dass dieser im Drehpunkt liegt. Die Massenverteilung der Blätter spielt dabei keine Rolle

@Wolfgang:
Wirst wohl rechthaben, wie würde sonst ein Einblatt-Prop funktionieren :rolleyes:

Ich hab ja aber nicht gesagt, dass ich es beim Prop so mache, sondern dass ich die Heli-Blätter so wuchte ;)
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Bronx, kommst Du wenigstens daher? Kann der berüchtigte SO 36 da mithalten??? Die Frage ist aber gut gestellt. Ich hab nämlich besonders bei Aeronaut und Graupner noch nie Probleme mit Unwucht gehabt.

Sollte allerdings mal nur ein Blatt des Klappprops abbrechen, sollte man beide Blätter tauschen. Die Pärchen sind irgendwie aufeinander abgestimmt - sagt man. Vielleicht hat der OP das aber nicht beachtet???

Gruß, Wolfgang
 

migru

User
Ich habe jede Menge Klapp-Propeller von Aeronaut und ALLE musste ich wuchten (meist nur minimal). Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Paar aufeinander abgestimmt ist. Eventuell werden sie nach Gewicht vorsortiert und dann als Paar abgepackt. Aber auch absolut gleich schwere Blätter können eine Unwucht haben.
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Michael,

vielleicht bin ich ja auch vom Verbrecherfliegen hart im Nehmen. Aber so ruhig, weil alle meine Ekeltroantriebe arbeiten, mach ich da echt nix. Wenn minimale Unwucht auch da sein mag, dann ist sicher midestens gleich minimale Ungleichheit im Vortrieb der Blätter. Das macht den gleichen Schlamassel.

Also "what shalls", wie die Briten sagen

:D Wolfgang
 

migru

User
Hallo Bernhard und Wolfgang!

Kann sein, dass ich's mit dem Auswuchten übertreibe. Ich habe auch zwei CFK-Luftschrauben von Freudenthaler, die ich ausgewuchtet habe. Aber ich denke, dass eine Unwucht auf Dauer nicht gut für Motor und/oder Getriebe ist und bei einer 20"x13"-Luftschraube sind die Fliehkräfte schon recht groß. Mir ist einfach wohler dabei, wenn ich durch das Auswuchten eine mögliche Schadens- oder Gefahrenquelle minimiere.
 
Hallo Michael !

Also Unwucht kenne ich bis jetzt nur in der Klasse APC bei Verbrenner oder eben Aeronaut bei Elektro.

Aber, da lebt man ja (nach dem Wuchten) damit, da ja der "Einstandspreis" auch entsprechend ist.

Anders bei meinen "Edelpropps", eben Freudenthaler aufwärts oder bei Verbrenner die entsprechenden Lieferanten, desgleichen hochwertige CFK Hubi Blätter, dort habe ich zwar immer kontrolliert, aber nie was zum Wuchten gefunden.

Wenn zB eine RFM unwichtig ist, hätte ich eher das Mittelstück in Verdacht.
Habe ich aber zusammen mit Spinner auch von RFM.

LG

Bernhard
 
Und wieso war es nicht das Drehmoment beim Bremsen ?

Und wieso war es nicht das Drehmoment beim Bremsen ?

Hallo Stephan,

Kein Mensch wird Dir sagen, dass Propeller wuchten "nicht" wichtig ist ...
Aber Du hast bereits mit dem Titel die Ursache des Problems festgelegt, obwohl es mindestens eine andere Ursache geben könnte, dass sich der Motor selbstständig gemacht hat. Wenn Du den Prop gewuchtet hast, könnte es sein, dass der Motor trotzdem wieder "fliehen" will.

Das Drehmoment beim "Gasgeben" und vor allem beim "Bremsen" kann einen Motor aus der Verankerung lösen. Also mein Tipp, stell die Bremse schwach ein.
 
Hallo "not4joke",

danke für den Tipp! Ich habe die Wahl zwischen "Bremse an" und "Bremse aus". Dann werd' ich sie ausschalten. Wobei die Unwucht schon sehr stark war.

Ich habe die Blätter von Aeronaut, die AeroCam 8x5. Ich habe zwei Sätze gekauft. Die sind definitiv nicht nach Gewicht sortiert und verpackt. Den ersten Satz, den ich ausgepackt habe, ist so dermassen auseinander, das hätte man mit schleifen und Tesa zusammen nicht hinbekommen (zumindest nicht ohne nennenswerte, geometrische Auswirkung). Beim zweiten Pack ähnlich. Damit hatte ich nicht gerechnet, deswegen habe ich mich zunächst nicht drum gekümmert.
Glücklicherweise habe ich aus den vier Blättern zwei zusammenpaaren können, die auf Anhieb schon ganz gut gepasst haben, da lass ich mal den Schmirgel fliegen :cool:

Dynamische Unwucht ist nach meiner Kenntnis bei Propellen vermutlich kaum darstellbar, da ein Propeller sehr flach ist.
Dynamische Unwucht entsteht, wenn ein Teil statisch im Gleichgewicht ist, aber die Schwerpunkte links und rechts der Achse in Raumrichtung verschoben sind (siehe Bild). Dadurch weicht die Trägheitsachse (türkis) von der Rotationsachse (grau) ab.

Dynamische Unwucht.PNG

Die Jungs aus der Turbinenfraktion haben mit sowas zu kämpfen, da Turbinen- und Verdichterrad deutlich voneinander entfernt liegen und jedes für sich schon nicht besonders flach ist...

Somit wäre bewiesen: ich bin nicht dumm, nur naiv :p

Gruß,
Stephan
 
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