Rippen fräsen aus Sperrholz

Hallo,

bin dabei Rippen für Tragfläche und Leitwerke aus 3mm Sperrholz zu fräsen.
An sich kein Problem, aber......

Es gibt eine Menge an Ausfräsungen aus Gewichtsgründen.
Hier exemplarisch eine Rippe damit man sich vorstellen kann um was es geht:

HLW Rippe2_MIR.jpg

Ok, man könnte jede der inneren Konturen mit minimaler Anzahl an Haltestegen fräsen, das geht gut und sicher.
Aber ca. 700 dieser Stege in dem Flugzeug mit dem Cutter freizuschneiden mag ja ganz entspannend sein, irgendwann machts dann doch keinen Spaß mehr.

Ohne Stege ist die Gefahr groß daß die ausgefrästen Teile sich dann unter dem Niederhalter hochstellen.
Der Fräse und dem Niederhalter macht das nichts; aber die verbleibenden Stege an der Rippe werden dann doch arg beschädigt.
So gehts nicht...

Alternativ wäre eine Möglichkeit alle Ausschnitte mittels Tasche zu Staub zu verarbeiten. Geht sicher, aber mit Estlcam macht das auch keine Freude weil man jede Tasche einzeln bearbeiten muß.
Das sind ganz viel Taschen.....
Und kostet Fräszeit mit 2mm Fräser.

Bitte keine Diskussion ob der Weg sinnvoll ist.
Ja ist er für mich; habe ich mir vor Beginn des Projektes eingehend Gedanken gemacht.
Und der erste Flügel zeigt dass es bezogen auf das Gewicht und die Optik interessant ist.
Speziell wenn mit transparenter Folie bespannt wird.

Es geht um die praktische Umsetzung damit die Fräse verwertbare Teile produziert.

Sperrholz wird auf Vakuumtisch gespannt.
Im Sperrholz sind jede Menge Eigenspannungen verklebt.
Egal ob ich Ausschnitte oder Außenkontur zuerst fräse, ohne Niederhalter geht es nicht.
Es fehlt irgendwann dann Kraft vom Vakuum weil große Flächen offen sind; dann bricht der Unterdruck des Seitenkanalverdichters ein.

Selbst bei kleiner Anzahl an zu fräsenden Rippen von ca. 40 Stück aus der Platte reicht das Vakuum nicht mehr um die kleinen Teile sicher auf dem Tisch zu halten.
Mein Seitenkanalverdichter hat ausreichend Leistung (ca. 800W) und der Tisch ist in Bezug auf Strömungsführung optimiert.
Alles kommt irgendwann mal an die physikalische Grenze und soll noch bezahlbar sein.

Ideen dazu?

Wird übrigens ein Sinbad mit 2m Spannweite, jedoch ein wenig anders wie bereits umgesetzt...

P1130854.jpg

https://www.youtube.com/watch?v=YducV44YaGc

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/569491-Klebung-Stahl-auf-Beton/page2

Gruß
Mike
 
Ob es funktioniert, weiß ich nicht, nur eine Idee:
Die Sperrholzplatte mit einem Sprühkleber auf die Opferplatte kleben und dann alles als Kontur ohne Haltestege ausfräsen. Damit es funktioniert, bräuchte man halt einen Kleber, der wie ein PostIt "ein bißchen klebt" und sich leicht wieder lösen lässt.

Grüße, Lars
 
ich hatte mal so ein ähnliches Problem.

habe die Teile mit etwas Luft zwischen den einzelnen Rippen angeordnet, und als erstes ein Lochprogramm fahren lassen, das zwischen jeder 2. Rippe ein Loch setzt, wo ich die Platte dann mit kleinen Spax angeschraubt habe. ( kein Vakuum)
die Rippe selber mit zwei kleinen Stegen fräsen

Ausschnitte normal ohne Stege fräsen. Am Fräskopf ist ein starker Staubsaugerschlauch der alle Ausschnitte wegsaugt. Hat bis dato immer gut funktioniert.
 

Galak

User
Moin,

Gleiche Idee wie mit dem Kleber, nur ohne Kleber:
Eine hauchdünne Holzschicht stehen lassen und nach dem fräsen runterschleifen

Kostet ein wenig Materialstärke, klar.

Alternativ: Laser statt Fräser

LG Galak
 
Habe früher sehr viel von V-Tail gefrässt (hunderte), sieh Foto
ist auch schwer zu befestigen (GFK Platte 500x500mm) , aber ich habe es einfach je. Teil mit Schrauben befestigt, als erste kamen Bohrungen , dann ist alles mit Schrauben befestigt , danach alles ausgefrässt, ja ist schon klein wenig Arbeit, man braucht aber kein Vakuumtisch usw, nur Opferplatte

34691575ge.jpg


Gruß
Waldemar
 

Teddito

User
Müsste ich mit Seitenkanalverdichter arbeiten würde ich für meinen 200x300mm Tisch die 2-3Kw Liga anpeilen... Aber ok.

Bei so vielen Teilen, wenn du es mit Vacuumspannung machen willst, fräst du dir ein negativ mit entsprechende Saugpunkte.
Du fräst dir also einen eigenen Vacuumtisch für diese immer wiederkehrenden Teile. Natürlich darfst du dann keine Taschen fräsen, sondern nur Konturen abfahren.

Alternativ oben und unten spannen, und eben nur eine Reihe von links nach rechts fräsen. Meinet wegen die Taschen auch vollständig ausfräsen.
Kostet Zeit, macht dreck, ergibt aber ein sauberes Schnittbild.

Programiertechnisch recht einfach. Ein Teil programmieren und dann mit 0 Punktverschiebeung via copy/paste arbeiten. -> Mehrfachnutzen
 
Ich hab keine Fräse, beschäftige mich aber seit einiger Zeit damit.
Die Reihenfolge so festlegen das du die fertigen Rippen abdecken kannst (beschichtete Spanplatte bsw.) bevor das Vakuum zu schwach wird?
Gruß Peter
 
Wie schon geschrieben wurde ...Opferplatte und Sperrholzplatte draufschrauben. Dann erst alle Innenkonturen fräsen, also Fräse einfach rödeln lassen (Abfallteile landen bei mir in der Absaugung, Niederhalter brauchte ich noch nie), dann Aussenkontur, dabei lasse ich aber keine Stege stehen, sondern drücke das Gutteil händisch nieder und befräse Aussenkontur komplett.
Wäre mir zu nervig, jedes Teil erst mitm Messer ausschneiden und dann auch noch verschleifen zu müssen.

Für Serienfertigung dann doch lieber Lasern. Aber ich vermute dass dies ein Einzelprojekt wird ...deswegen: sich's Leben einfach machen und mit wenig Zeiteinsatz und Köpfchen am Ende viel Zeit und Mühensparen.

Gruß Dieter
 
Ok, fassen wir mal zusammen:

Das einfachste wäre lasern. Habe keinen Laser, werde ich mir in absehbarer Zeit nicht anschaffen und Fremdvergabe ist auch nicht geplant.
Eigentlich wollte ich über den Winter ein nettes Holzprojekt für mich bauen und mit der Fräse spielen. Habe aber im Netz nichts gefunden was mir zugesagt hatte, also selbst konstruieren.
Und ich möchte nur ein Einzelstück bauen. Keinen produktionsgeeigneten Vorrichtungsbau, das ist zu viel Aufwand.

Gefräst wird Pappelsperrholz 3mm. Preisgünstig aber keine Top Qualität wie z.B. Birkensperrholz. Trotzdem für diese Anwendung durchaus tauglich.
Pappelsperrholz ist von Hause aus nicht so plan wie dünnes Flugzeugsperrholz,; manche Platte wehrt sich ganz nett auf dem Vakuumtisch.
Beim Fräsen werden nach dem Schnitt die Eigenspannungen des Sperrholzes frei und bereits ausgeschnittene Teile und Umgebung wölben sich nach oben.
Das kann der Vakuumtisch nicht halten. Weder durch höheren Unterdruck / Fördermenge noch durch punktuelle Verschraubung auf der Opferplatte ist das mit Pappelsperrholz machbar.
Deshalb auch die Lösung mit dem Niederhalter.
Es ist erstaunlich welche Eigendynamik ein schmales Teil aus dem Pappelsperrholz gefräst mit 500mm Länge nach dem fräsen entwickelt.
Kürzere Teile fräsen...

Der Niederhalter wiederum behindert die Strömung derart dass kleine Teile ohne Stege nicht mehr reproduzierbar direkt nach dem Ausfräsen abgesaugt werden.
Ohne Niederhalter verschwinden die Teile recht zuverlässig in der Absaugung, aber beim Fräsen der (letzten) Außenkontur gehts dann schief ohne Niederhalter.
Es gibt dann viele offene Konturen und die Restplatte hebt stellenweise ohne Niederhalter minimal ab. Reicht um Teile für die Tonne (Ofen, es ist Winter) zu produzieren
Da ist noch Potential.

Aufkleben der Rohplatte möchte ich nicht. Damit wäre der Vorteil des Vakuumtisches weg. Wer einen Vakuumtisch hat möchte ihn nicht mehr missen.
Ich bezweifle auch dass sich die sehr filigranen Fertigteile ohne Bruch von der Klebung lösen lassen.

Abdeckung mit Folie o.ä. nach dem Fräsen der Innenkonturen bringt nichts; dann haben sich die ausgefrästen Teile ohne Stege bereits von der Unterlage gelöst und kollidieren mit Niederhalter oder Werkzeug.
Und ich werde den Teufel tun und beim Fräsen im Arbeitsbereich rumfummeln. Bei G0 10000 mm/min ist das vielleicht ungesund.
Nein, ich werde die Maschine nicht drosseln.

Fräsreihenfolge erst innen dann außen mache ich bereits. Das Verhalten der freigefrästen Teile ohne Haltestege ist nicht reproduzierbar, es kommt immer wieder zu Kollisionen.
Liegt ein herausgelöstes Teil auf der Fräsbahn wird dieses durch das Werkzeug unkontrolliert verschoben und zerstört die filigranen Strukturen welche zum Fertigteil gehören.

Die Innenteile mit Stegen zu fräsen funktioniert gut, ist aber zuviel Nacharbeit.

Habe jetzt alle Innenteile (Ausfräsungen) als Tasche gefräst, das funktioniert prima; nur noch Staub :-)
Erstaunlicherweise ist die Bearbeitungszeit nur minimal länger, ca. 10%. Das ist ok.
Ist zwar im Estlcam etwas Arbeit aber ein gangbarer Weg.

Vielleicht gibts einen Trick bei Estlcam Taschen nach Markieren von mehreren Teilen zu definieren.
Mit meinem jetzigen Kenntnisstand muss ich jede Tasche einzeln anklicken, ganz viele Klicks....

Obwohl ich eine Fläche von 800x800mm bearbeiten kann fräse ich auf Rohmaterial 500x240mm. Da funktioniert das Vakuum mit den großen offenen Flächen gut und das handling der Plattengröße ist angenehm.

Vilmill ist interessant. Wird aber auf meinem Tisch nicht funktionieren. Ich fräse auf 3mm Bautenschutzmatte zur Vakuumverteilung; ist zugleich Opferplatte und integrales Element meines Tisches.
Ohne Bautenschutzmatte funktioniert der Vakuumtisch nicht mehr.
Die Matte (Gummi Recyclingmaterial) ist preisgünstig (Verschleißmaterial) und es tut nicht weh wenn man etwas zu tief fräst.

Da haben wir wieder den Klassiker. Mal schnell (!) was konstruieren und schnell (!) ein wenig fräsen.
Der Teufel sitzt im Detail....

Danke fürs feedback :-)

Gruß
Mike
 

Teddito

User
Na dann weist du zumindest schon mal wie weit du mit deinen SKV kommst.
Dein Cam Problem ist gelöst. Habe ich weiter oben beschrieben.

Wenn dein zerspantes Material Staub ist, hast du falsche Vorschübe.
Du hast ansonsten 2 Optionen.
Entweder brichst du dir tierisch einen ab während des fräsens, oder nach den Fräsen die Stege zu entfernen
oder du fräst dir doch eine Vacuumspannplatte für diese Teile. Du schreibst immerhin von 700 Teile.
Da würde ich mich mal 3-4h hinsetzen, konstruieren und ein Negativ fräsen.
Stege entfernen ect. dauert deutlich länger und nervt da noch mehr.

Ansonsten kauf dir lieber Balsa. Das ist leichter, plan und verzieht sich nicht so stark nach dem fräsen.
Kann auch einfacher angesaugt/rückgesaugt werden und ist ziemlich plan.

Die Bautenschutzmatte ist eine Opferplatte. Daran solltest du dich gewöhnen.
 
Kleine Anmerkung dazu: Ich weiss nicht, woher Du Deine Pappel beziehst, aber das Zeug aus dem (meinem) Baumarkt und (meiner) Holzhandlung kann man in der Pfeife rauchen. Da gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede. THOMA ist beine bevorzugte Quelle für vernünftig zu bearbeitendes, geradeliegendes Pappel-Sperrholz. Dort gibt es auch dreilagige Birke, also eine Zwischenqualität zwischen Pappel und Flugzeugsperrholz.

Ansonsten hilft auch: "Linksdrehende" Fräser verwenden, die das Material beim Fräsen eher nach unten drücken (das ist mein Rezept, ohne Vakuum und ohne Niederhalter) und aufgelegte Gewichte bei größeren Platten - aber nur, wenn man wirklich weiß, wo der Fräser gleich arbeiten wird...

Den Scotch Sprühkleber habe ich auch im Einsatz, aber nur für sehr leichte Materialien wie Papier und Finnpappe. Ansonsten verwende ich gerne doppelseitige Klebefolie "X-Film".

Grüße
Jonas
 

Stephan2

User
Hi Mike,

zeigst Du das mal?

Grüße
Stephan

... meinem Tisch nicht funktionieren. Ich fräse auf 3mm Bautenschutzmatte zur Vakuumverteilung; ist zugleich Opferplatte und integrales Element meines Tisches.
Ohne Bautenschutzmatte funktioniert der Vakuumtisch nicht mehr.
Die Matte (Gummi Recyclingmaterial) ist preisgünstig (Verschleißmaterial) und es tut nicht weh wenn man etwas zu tief fräst.
 
Hallo zusammen,

würde die Pappel-Platte mittels strategisch platzierten Schrauben auf eine Opferplatte schrauben und die Aussparungen zerstäuben, ggfs. erst mit einem größeren Fräser, dann mit einem kleineren nachfahren. Mit einem Profi-2D-CAM wie Sheetcam ist das kein Problem.
Dann außen bearbeiten und vier Haltestege setzen. Die sind auch bei der großen Rippenanzahl ruck zuck weg.

Nix Niederhalter und Vakuumtisch:)

Viel Erfolg!
Philipp
 
Moin,

meine Absaugung würd die kleinen dreieckigen Ausschnitte in einem Stück wegsaugen.
Ist echt lästig wenn man die Halter vergisst...

Ich habe meine Absaugung so gebaut das der volle Volumenstrom am Bohrkopf der Fräse anliegt.
Als Staubsauger arbeitet ein BOSCH GAS50, der ist ziemlich gnadenlos! :D

MfG

Frank
 
Hi zusammen,

ich lege 950x450 Sperrholz auf meine Fräse, schalte meinen Staubsauger ein und los geht's.
Die Rippen oder was auch immer fräse ich so in der Reihenfolge dass ich immer auf die gefrästen Teile ein Blatt Papier legen kann, so hab ich immer +- das gleiche Vakuum.
Funktioniert aber nur wenn man bei der Maschine bleibt.
Die Fräse lass ich sowieso nicht mehr alleine, denn mir ist einige male der Fräser gebrochen und die ganzen Frässtunden waren umsonst.
Mach ich auch bei Balsabrettchen, GFK und Cfk und und und …
Brauche keine Schrauben, Niederhalter usw.
Noch was, Stege lasse ich, ausser in GFK, weder bei der Innenkontur noch bei der Aussenkontur stehen.

lg Reinhold
 
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