Hallo,
als erstes die Seitenansichten und Bilder von der Seite studieren. Wichtig für den optischen Eindruck ist der Übergang an der Endleiste zur Rumpfröhre. Das Auge nimmt recht genau wahr, wie hoch die Endleiste an der Rumpfröhre sitzt. eventuell sind ja an dem Rumpf schon Markierungen für die Steckung etc. Dann muss bzw. kann man sich daran orientieren.
Dann auf die hintere Rumpfröhre die Mittelachse anzeichnen und nach vorne unter die Flächenauflage verlängern. Der optische Eindruck in der Luft hängt wesentlich von diesem Rumpfteil ab. Fällt dieser Abschnitt beim Normalflug nach hinten, sieht das Flugzeug überzogen aus. Um dies zu vermeiden muss die EWD der Profilsehne zur Rumpfröhrenmittelachse groß genug sein. Andersherum ist es optisch nicht so auffällig.
Bei unserer ASW 17 haben wir 1,7 Grad. Das ist eher wenig und liegt daran, dass wir sie wie ein F3B-Gerät fliegen wollen. D.h. Profilierung etc. ist alles auf schnellen Streckenflug ausgelegt und Thermik bzw. langsam wird immer mit Wölbklappenausschlag geflogen. Bei einem HQW2,5 würde ich auf rund 3 Grad gehen. Das ist die EWD zur Rumpfröhre. Bitte nicht mit der EWD zum Leitwerk verwechseln.
Mit diesem Wissen jetzt auf einer Seite die Profilsehne (Verbindungslinie vom vordersten Punkt an der Nasenleiste zur Endleiste) auf dem Rumpf anzeichnen.
Den Rumpf jetzt auf einer absolut planen Unterlage so fixieren, dass das SLW genau senkrecht steht. Dann auf der angezeichneten Seite eine Schablone abnehmen, die auf der planen Unterlage lotrecht steht. Diese auf die andere Seite nehmen und dort die Profilsehne übertragen. Den Abstand von der Hinterkante zur Endleiste muss genau gleich sein.
Schablonen der Wurzelrippen mit allen Durchbrüchen für Steckung etc. anheften (geht mit Heißkleber, den kann man nachher wieder abpoppeln) und nochmals mit der Seitenansicht kontrollieren.
ACHTUNG: orientiert Euch nie an Abständen zu Trennnähten, Kabinenhaubenrahmen etc. Diese sind oft etwas versetzt und das Auge nimmt Abweichungen sehr genau wahr. Deshalb immer die Lage langer Kanten zueinander vermessen.
Jetzt die Durchbrüche herausarbeiten, so dass man danach die Flächen anstecken kann und sie etwas Spiel haben.
Zum eigentlichen Einmessen am besten in eine große Lagerhalle gehen. Das Wohnzimmer ist zum peilen zu klein. Ausserdem gerade Alurohre/Vierkantleisten mitnehmen.
Ein Rohr am Seitenleitwerk so befestigen, dass es genau quer zur Längsachse des Rumpfes ist und der Winkel zur Seitenleitwerksflosse rechts und links genau gleich ist. Ich fixiere dazu Das ganze mit Paketschnur und Heißkleber am Rumpf. Der Rumpf muss gut fixiert werden, so dass die Querstange im Wasser liegt.
Jetzt kann man die Flächen anstecken und mit Schnüren einmessen. D.h. Schnüre von den Flächenspitzen zur Rumpfendkante etc. Dann durch peilen per Auge alles kontrollieren.
ACHTUNG: Brillenträger mit einem eingeschliffen Zylinder wie ich einer bin sind hierfür nur 2te Wahl, da beim schrägen Peilen Linien verzerrt werden. Ich peile daher mit Kontaktlinsen ohne Zylinderkorrektur.
Wenn alles stimmt kann man die Aufnahmen für die Torsionsbolzen fixieren (mit 5-Min-Epoxi oder Sekundenkleber+Füllpulver oder was einem da liegt). Danach ist das schwierigste hinter Euch. Als nächste die Flügelaufnahmen gut fixieren.
Die EWD zwischen Flügelprofil und Leitwerksprofil kann jetzt einfach eingemessen über Abstände zu einer ebenen Auflage eingemessen werden.
Hans