Großsegler starten - Flitsche

Hallo @all,

ja ja, ich weiß dieses Thema wurde schon allzu oft in RCN diskutiert, aber auf manche Fragen habe ich bislang noch keine Antwort gefunden :rolleyes: ...

Wie befestigt Ihr den Flitschen-Gummi am Modell? D.h. welche Methode bevorzugt Ihr:
1. Hochstarthaken und Schlaufe am Gummi
oder
2. ein schräg im Rumpf eingeharztes Messingröhrchen mit Stift am Gummi

Wie harzt Ihr den Haken/Messingrohr im Rumpf ein? Wie stark/groß sollte das Holzbrett zur Verstärkung des Rumpfes an dieser Stelle sein?

Die Dimensionierung fällt mir nicht einfach, da ich die auftretenden Kräfte mangels Erfahrung nicht abschätzen kann.....
 
Also was ich in Fiss gesehen habe, hängt der Gummi ganz vorne.

Flitsche am Hochstarthaken würde ich nicht riskieren wollen.

Mutige könnten es an der Schleppkupplung versuchen, geht das nicht ?

Das Ganze Ritual sieht ja aus wie in Zeitlupe, bei einem Großsegler .....
 
Hi Michael,

klar, der Hochstarthaken würde natürlich ebenfalls in der Nähe der Rumpfspitze platziert.

Mir geht es eigentlich nur darum mit welcher der beiden Methoden der Start problemloser/sicherer verläuft.
 

punk

User
Hallo Dr. Kimble,

ich selbst habe unten in den Rumpf (3-4 cm hinter der Nasenspitze) ein Loch gebohrt und ein Messingrohr 5mm in einem Winkel von 30° (aus der Senkrechten) eingeharzt. Aufpassen, das kein Harz ins Rohr hineinläuft! Mehr Versteifung eigentlich nicht erforderlich.

Einen Stahlstift 4mm habe ich mit dem Katapultseil verbunden, es wird von unten ca. 4cm in das Messingrohr gesteckt. Solange Zug drauf ist kann der Stift aufgrund der 30° Neigung nach hinten nicht herausfallen. Der Stift rutscht automatisch heraus, sobald kein Zug mehr auf dem Seil ist, also spätetestens bei Überfliegen des Bodenherings.

Wichtig: An dem Ende des Stahlstifts eine Öse hineinbiegen, hier wird das Seil aufgenommen.....und diese muß durch Anschlag an der Rumpfaussenwand verhindern, dass der Stift durch zu starkes Eindrücken ins Messingrohr klemmt. Gleichzeitig gilt er als Anzeige dafür, das der Stift weit genug in das Messingrohr gesteckt wurde.

Andere Lösung:
Sofern die F-Schleppkupplung vorne in der Nasenspritze eingebaut ist, könnte dort ein Haken eingeschraubt werden, der ebenfalls in einem Winkel von 30 nach unten offen ist. Seil fällt automatisch heraus. Sieht optisch nicht so toll aus....meine Meinung.

Andere Lösung:
Zwei Hochstarthaken links und rechts an der Rumpfseite montiert. Am Gummiende ein V-Seil mit jeweils einem Ring. Einhängen....usw. Sieht optisch ebenfalls nicht so toll aus....auch meine Meinung.

Viel Erfolg!
 
Hallo Stephan,

wir haben gute Erfahrungen mit einem normalen Haken gemacht, der ca. Mitte Rumpfspitze/Schwerpunkt ist. Der Haken ist leicht nach unten gebogen. Die Modelle bäumten sich nicht zu stark auf jedoch schnell genug um vom Gras hoch zu kommen. Der Zug sollte min. das 3 fache vom Modellgewicht haben.

Ich konnte im letzten Urlaub einige Starts per Flitsche beobachten. 6m Segler mit 12kg und 14kg.
4 dicke Gummis... der Zug soll (angeblich gemessen) zwischen 30-40kg gewesen sein. Nach ca. 2m haben die abgehoben. Es wurde ein einfacher Haken verwendet.

Der Gummi sollte schon 10m oder mehr gedehnt werden damit noch Zug/Beschleunigung nach dem Abheben vorhanden ist.

Das wichtigste: im Moment des los lassen müßen die Flügel gerade sein.

Tipp: nimm min. 2 Gummis als V ausgelegt. (plus 3-4m Seil). Wenn dann ein Gummi reißt schießt er seitlich vorbei. Bei einem Gummi tut das sehr weh und gibt schöne bunte Farben auf der Haut.

Der EMC-VEGA Mega-Rubber, den Klaus besorgt hat, macht einen guten Eindruck.

[ 13. April 2004, 23:08: Beitrag editiert von: Robert G. ]
 
Hallo Stephan,

ich mache es bei meinen Modellen ähnlich wie Robert G.

Einfacher Haken (ggf. aus Metall) in die Mitte des Rumpf-Kabinenausschnittes. Ich nehme eine ca 2 cm breite und 10-15cm lange 5mm Kiefernkeiste mit eingedicktem Harz auf den Rumpfboden verklebt als "Gegenlager". Reicht bei vernünftig stabilen Rümpfen locker aus, ohne dass Du befürchten musst, dass Dein Haken ausreist.

Habe bei einigen Modellen früher auch das mit dem schräg sitzendem Messinröhrchen ganz vorne in der Rumpfspitze versucht. Bin davon abgekommen, da es ein Gefummel ist, den Stift zu versenken, wenn das Gummi ordendlich zerrt. Zudem hat ein sehr weit vorne sitzender Haken immer die Tendenz, das Modell auf die Nase zu ziehen. Bei höherem Gras kakst Du dann ggf. ein und kommst nicht weg.

Ich verwende übrigens ein 30 Meter langes 12mm Durchmesser (dichwandiges Gummi, doppelt genommen (also 2 Stränge a 15 Meter). Damit schieße ich bis ca 20 KG. Habe das Gummi vor Jahren mal für 150 DM bei Fleischmann in Attendorn gekauft.

Übrigens, was macht eigentlich die ASW? Wir sind Ende Mai und Ende Juni auf der Seiser Alm und machen Videos. Vielleicht sieht man sich!!

Grüsse
Ralf
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo,

ich habe schon oft gesehen, dass einfach ein Haken aus Stahldraht so gebogen wurde, dass er in die F-Schleppkupplung eingesteckt werden konnte. Das funktioniert (vom zuschauen her) sehr gut. Ich habe damit 5m Segler mit über 10kg starten sehen. Man darf halt nur nicht die Schleppkupplung öffnen, sonst hat man ein Stahldrahtprojektil am fliegen :D
 
Danke für Euren Input :)

Werde nun einen Haken in die Nähe der Rumpfspitze einbauen. Ist wohl eine sichere und unkomplizierte Methode.

@Blue-Airlines/Ralf: Ich will nix versprechen, aber wenn das Wetter passt (und der Platz trocken ist) fliegt sie Wochenende :D . Ist zwar noch nicht ganz fertig, aber bis Freitag is das noch locker machbar. Ich meld mich dann bei Dir inkl. Fotos :) . Bzgl. Seiseralm kann ich noch nix sagen, entscheidet sich kurzfristig....
 
Hallo zusammen,

die beschriebenen Probleme bei der "Röhrchen-Startmethode" sehe ich bei richtiger Anwendung nicht. Die Vogelsberger-Segler-Gruppe startet ihre Großsegler nach dieser Methode ganz problemlos immer so. Der Trick ist, den Stift nicht unter Spannung in das Röhrchen zu setzen - dass das ein furchtbares Gefrickel ist, kann ich mir vorstellen - sondern dies bereits bei sehr wenig Vorspannung zu tun. Der Segler wird dann am Leitwerk gehalten und nach hinten gzogen; so wird die Flitsche gepannt. Es wird nicht vom Boden gestartet sondern es wird mit dem am Leitwerk festgehaltenen Flieger 2-3 mal gepumpt. Wenn der Flieger dann mit der Spitze nach oben zeigt, wird losgelassen. Das kostet beim ersten Mal etwas Mut, funktioniert aber sehr narrensicher. Wenn die Spannung nachläßt, wird der Flieger nach oben gezogen, der Stift fällt heraus und die Maschine steigt auf ca. 40 - 50 Meter, vielleicht sogar mehr.

Gruß

Thomas
 
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