BL-Motoren: Anzahl Wicklungen, Leerlaufstrom etc.?

Kröt

User
Hallo Elektro-Spezialisten

Ich bin ein Anfänger, die Frage ist entsprechend trivial. Ich hoffe, dass trotzdem Antworten kommen...
Meine Frage:
Wieso gibt es die gleichen Motoren (z.B. Hacker A20-Serie) mit verschiedenen Windungszahlen?

So wie ich gehört habe, erhöht eine höhere Windungszahl das Drehmoment. Das wird aber mit mehr Innenwiederstand erkauft. Ist das wirklich sinnvoll? Es könnte doch eine Luftschraube mit weniger Steigung genommen werden, oder ist das was völlig anderes?

Mit weniger Windungen erhöht sich der Leerlaufstrom. Ist das besser oder schlechter?

Sorry ich weiss, diese Fragen sind wohl etwas "eindimensional" da das Thema doch recht komplex ist. Na, vielleicht gibt's ja simple antworten...
 

Poolk

User
Es ist alles was du gesagt hast richtig, bis auf das:

Kröt schrieb:
Es könnte doch eine Luftschraube mit weniger Steigung genommen werden, oder ist das was völlig anderes?


Mit den Unterschiedlichen Windungszahlen geht es in erster Linie um die Anpassung an eine gewisse Situation. Gutes Beispiel ist hier ein Impellermodell, hier braucht man Drehzahl und nicht Drehmoment.

Das Genaue Gegenteil ist wenn ich einen grossen Propeller direkt antreiben will, da brauche ich Drehmoment und nicht Drehzahl.

Klar lassen sich mit unterschiedlichen Steigungen und Druchmesser des props noch Anpassungen vornehmen. Diese sind aber beschränkt. Ich muss darauf schauen das der Prop nicht zu gross wird, wegen Bodenfreiheit z.B.

Auch muss man darauf schauen das der Wirkungsgrad von Propellern steigt wen die Propellergrösse ansteigt. (Durchmesser)

Auch kann ich mit der Steigung des Props nicht beliebig spielen. Durch die Steigung wird ja auch die Geschwindigkeit des Modells bestimmt. Ich kann ein Modell ja nicht beliebig langsam machen indem ich einfach die Steigung zurücknehme.

Ausserdem kann man mit Unterschiedlichen Windungszahlen einfluss auf die Akkugrösse nehmen.

wenn ich sagen wir mal 1000 Watt leistung haben möchte kann ich das entweder mit 10 Volt (3 Lipozellen) und 100Ampére Strom erreichen, dass heisst aber das ich einen Regler und Akkus brauche die 100A auch aushalten. Dazu brauche ich dann einen Motor mit weniger windungen. Der Hat weniger Drehmoment, dreht aber höher pro Volt z.B. 500 Umdrehungen pro Volt sind bei 10 V 5000 Umdrehungen.

Ich kann das aber auch mit 20Volt (6 Lipos) und nur 50 A erreichen. Dann brauche ich einen kleinerer Steller und kann auch kleinere Akkus nehmen die nicht so viel Strom abkönnen müssen. Stecker können auch kleiner sein usw.
Dazu brauche ich einen Motor mit mehr windungen also mehr drehmoment und weniger Umdrehungen pro Volt, z.B. einen Motor mit 250 U/Volt, so komme ich wie oben auf 5000U/min. Einfach bei Doppelter Spannung, aber dem halben Strom.

Meistens ist ein Setup welches Mehr Spannung aber weniger Strom hat zu bevorzugen, eben weil Regler, Akku usw. nicht so gross diemensioniert werden müssen.

Gruss Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

Kröt

User
Vielen Dank, das war interessant.:)

Noch etwas: Man kann das Drehmoment ja auch mit einem Getriebe, (oder im Aussenläufer mit mehr Polen erhöhen). Da fragt sich, was denn nun mehr Verlust produziert: Getriebe oder der erhöhte Innnenwiederstand von mehr Wicklungen...

Ich nehme jetzt mal an, wenn eine Aussenläufer mehr Pole hat, hat er auch mehr Kupferdraht, hat also auch mehr Innenwiederstand als ein 2-Poler.
 
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