6 Servos an 2A-BEC

AJ

User
Hi,

"6 Servos an 2A-BEC" klingt schon beim schreiben so, als könnte das nicht funktionieren; ein Absturz meines E-Starlings hat mich nachdenklich gemacht.
Zuallererst, der Absturz war meine Schuld - quasi eine Dauerstörung zwischen den Ohren. Absturzursache war ein leerer Empfängerakku, welches sich zufälligerweise dank des zum ersten mal im Einsatz gewesene UniLog auch wunderbar analysieren ließ.
Nach einem 10-minütigen Flug wollte ich dicht übern Boden den Motor einschalten und hörte dabei das typische Pulsen des Schulze-Alpha, wenn dieser eine zu geringe Spannungsversorgung hat (die Ruder bzw. Motor ruckeln dann im Sekundentakt in den Vollausschlag). Natürlich habe ich sofort den Motor wieder ausgemacht und quasi übergangslos den Landeanflug begonnen, scharfe Wende, ließ sich normal steuern, aber ca. 1,5m überm Boden die Krähe gefahren und *zack* unkontrollierte Fluglage durch Servovollausschläge, Radschlag, Rumpf kaputt, Beule in der Aussenfläche.
Nicht überraschend war dann, dass in den 900mAh-Akku 899mAh eingeladen werden konnten :rolleyes:

Jetzt überlege ich natürlich, ob man nicht doch die 6 Servos einem BEC-Regler anvertrauen kann.
Es sind 4 HS-125MG in der Fläche und 2xHS81 für Höhe/Seite.
Ich habe gerade auch mal mit dem UniTest2 nachgemessen wieviel Maximalstrom diese 6 Servos zusammen am Boden in voller Aktion ziehen.
Bei mehreren Durchläufen mit wirklich heftigstem Rühren an den Knüppeln, welches auch die Butterflystellung beinhaltet, hab ich bei mir schnellstmöglicher "Knüppelgeschwindigkeit" ca. 1,6-1,8A Maximalstrom gemessen.

Ich frage mich nun, ob diese 6 Servos an einem Regler der 2A-BEC verkraftet (z.B. Jazz oder Pix von Kontronik), und bei 3S-Lipos funktionieren würden.

Laut Schulze-Tipps berechnet sich bei 3S (ich gehe mal von 4,2V pro Zelle bei voll geladenem Akku) und 1,8A Servostrom und 5V BEC-Spannung die Verlustspannung, die "verbraten" werden muss, auf (12,6V-5V)*1,8A=13,68W, was ich so aus dem Bauch heraus als nicht sehr viel empfinde.

Wäre das Risiko zu gross ?
 
Das geht mit dem Jazz 55 - 6 - 18. Ich fliege seit Jahren einen Sharon, früher mit 3s - jetzt mit 6s, mit 6 Servos und ohne Zusatzakku.

Die berechnete Verlustleistung gilt für ein BEC mit Festspannungsregler. Der Jazz hat aber ein getaktetes BEC. Der Jazz wird auch nicht warm.
Ich hab für Elektromodellflugpraxis im Heft 2006/1 einen 6 seitigen Artikel mit interessanten Messungen geschrieben. Lesen lohnt.


14 W sind sehr viel, das kann ein BEC mit Festspannungsregler wirklich nicht.
 

Snoopy

User
Die von Schulze genannte Formel gilt nur für LinearBECs nicht für Schaltregler BECs. Diese verbraten die Leistung nicht einfach sondern verhalten sich wie ein kleines Schaltnetzteil.

Aber 2A sind zu wenig für 6 Servos, speziell die Krähe im Landeanflug braucht viel Strom.

Es gibt inzwischen einige Drehzahlsteller mit leistungsfähigen BECs:
http://www.elektromodellflug.de/Projekte/contr-verg-06.htm

Der Jazz80-6-18 von Kontronik würde genau doppelt so viel BEC Leistung bereitstellen wie der getestete 40A Jazz.
 

AJ

User
Hi,

ich bin und bleibe verunsichert.
Zum einen sind die 1,8A Extremstwerte; normales Knüppelschieben in die Krähe verursacht (am Boden) ca. 600-800mA; dabei sind immerhin alle 6 Servos in Bewegung; und dann, sobald die Krähenstellung nach einer Sekunde erreicht ist, geht der Strom wieder auf den Ausgangswert zurück (bei mir ca. 57-60mA) .
Zum anderen, und das habe ich bisher verschwiegen, empfiehlt der Vetreiber des Starlings u.a. eben genau die Servos, die auch in meinem drin sind, zusammen mit dem Flyware miniRex 340-800, der auch in meinem ist ;D und dazu nunmal einen Kontronik der Pix-Serie, die alle 2A Maximalbelastung aushalten.
Die 1,8A sind also keine Dauerbelastung sondern, wenn sie überhaupt jemals im Flug erreicht werden, liegen nur max. 1-2 sek. an.


Leider habe ich keine Möglichkeit, die tatsächliche Belastung des Empfängerakkus im Flug zu messen, das würde sicherlich Aufschluss geben.
 

HFK

User
Lass doch mal die Krähe mit einer Zeitverzögerung von 0,5 bis 0,8 sec. laufen, dann ist der Spitzenstrom erheblich geringer. Ich fliege einen 3,4m Segler mit 8 Servos (6 X C12 von Simprop und 1 X 3150 von Futaba 1 x 314) mit Längsregler max. 4,5A an 2 LiIo. Kühlkörper nur 30 x 40mm. Getestet habe ich das ganze am Boden mit 1,5A Regler, ging auch. Ich denke es wird bei Dir auch mit 2A Regler (gerade noch) gehen.
 
Wenn du das Manual vom Jazz/Pix liest . . .Herstellerempfehlung . .

Bis auf den Pflegeaufwand schadet es ueberhaupt nicht wenn du in deiner Anwendung nen 4-Zeller 650mAh parallel zum PIX/JAZZ schaltest.

Dann brauchst du dir nicht zu ueberlegen ob deine Servos mal zwischendurch kurzzeitig mehr als 2 Ampere ziehen:)
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
radioglitch schrieb:
Wenn du das Manual vom Jazz/Pix liest . . .Herstellerempfehlung . .

Bis auf den Pflegeaufwand schadet es ueberhaupt nicht wenn du in deiner Anwendung nen 4-Zeller 650mAh parallel zum PIX/JAZZ schaltest.

Dann brauchst du dir nicht zu ueberlegen ob deine Servos mal zwischendurch kurzzeitig mehr als 2 Ampere ziehen:)
Kann ich absolut bestätigen. Habe in drei großen E-Seglern den Jazz 80 und einen kleinen Pufferakku drin. Keinerlei Probleme bisher!
Grüßle
Didi
 

Snoopy

User
Was den Pufferakku angeht werde ich diese Jahr einen Feldtest mit den Sanyo Eneloop starten. Diese haben für NiMH Zellen eine verschwindend geringe Selbstentladung. Ich werde mir (sobald die Zellen da sind) einen 4 zelligen Akku in Micro Größe zusammenbraten, den einmal aufladen und dann nur noch als Pufferakku (ohne nachladen!) verwenden. Bin mal gespannt, ob die Rechnung aufgeht. Wäre auf jeden Fall eine faule Sache.
 
Snoopy schrieb:
Was den Pufferakku angeht werde ich diese Jahr einen Feldtest mit den Sanyo Eneloop starten. Diese haben für NiMH Zellen eine verschwindend geringe Selbstentladung. Ich werde mir (sobald die Zellen da sind) einen 4 zelligen Akku in Micro Größe zusammenbraten, den einmal aufladen und dann nur noch als Pufferakku (ohne nachladen!) verwenden. Bin mal gespannt, ob die Rechnung aufgeht. Wäre auf jeden Fall eine faule Sache.

Ohne nachladen wird wohl nicht ganz funktionieren. Der volle eneloop übernimmt die Stromversorgung alleine, bis die Spannung auf 5V (BEC Spannung) abgesackt ist. Ab 5V teilen sich BEC und Akku die Arbeit, wobei das BEC eigentlich alleine die Arbeit macht, und der Akku nur die Spitzen abpuffert. Ein eneloop Pack mit nur 5V ist schon ziemlich leer.

:) Jürgen
 
AJ schrieb:
...
Nach einem 10-minütigen Flug wollte ich dicht übern Boden den Motor einschalten und hörte dabei das typische Pulsen des Schulze-Alpha, wenn dieser eine zu geringe Spannungsversorgung hat (die Ruder bzw. Motor ruckeln dann im Sekundentakt in den Vollausschlag).
...
Nicht überraschend war dann, dass in den 900mAh-Akku 899mAh eingeladen werden konnten :rolleyes:
...

Bei leerem Akku nützt das beste BEC nichts. Wie hast Du denn den Regler eingestellt, dass der den Motor nicht schon viel früher abstellt?

:) Jürgen
 

uzim

User
Das mit dem Stützakku kann ich nur bestätigen. Meinen 4-Zeller Kan 650 lade ich je nach Flugdauer mit etwa 300-400mAh nach. Die Piccolario-Dame meldet mir ohne Stützakku etwa 5.0V, mit Stützakku etwa 5.3V. Mein Jazz Bec liefert also eine Spannung von 5.0V, bis dahin wird der Stützakku leergenudelt.

Gruss
Urs
 

AJ

User
Hi Jürgen,

ich flog den Starling bisher ohne BEC-Regler, und zwar mit einen Jeti Advance 40 Opto und mit einem 900mAh Sanyo AAA-Zellen-Empfänger-Akku.

Das will ich ja ändern ;)
 

Snoopy

User
Jürgen Heilig schrieb:
Ohne nachladen wird wohl nicht ganz funktionieren. Der volle eneloop übernimmt die Stromversorgung alleine, bis die Spannung auf 5V (BEC Spannung) abgesackt ist. Ab 5V teilen sich BEC und Akku die Arbeit, wobei das BEC eigentlich alleine die Arbeit macht, und der Akku nur die Spitzen abpuffert. Ein eneloop Pack mit nur 5V ist schon ziemlich leer.

:) Jürgen

Also meine Jazz haben eine BEC Leerlaufspannung von 5,2V, ich werde es einfach mal testen wie viel Restkapazität der Akku bei erreichen des Gleichgewichts noch hat.
Letzlich ist das auch relativ egal, viel Kapazität braucht der Akku nicht mehr zu haben, er federt ja nur kurze Lastspitzen ab und wird dann sofort wieder vom BEC nachgeladen.
 
Alpina nur mit Jazz 40-6-18 und 6s2p Konion, fliegt seit Jahren alpinagemäß ohne Stützakku.

Habe die Störklappen inzwischen nachgerüstet. Bin heute das erste mal seit der Umrüstung mit der E Alpina geflogen.

Der Unterschied zu "nur Butterfly" ist enorm.
>>Quelle<<

8 Servos, die schon hunderte von Stunden vom BEC des Jazz ohne Stützakku versorgt wurden.
 
AJ schrieb:
Hi Jürgen,

ich flog den Starling bisher ohne BEC-Regler, und zwar mit einen Jeti Advance 40 Opto und mit einem 900mAh Sanyo AAA-Zellen-Empfänger-Akku.

Das will ich ja ändern ;)

Normal ist das aber nicht, dass ein 900mAh Akku nach nur 10 Minuten flug leer ist. Das entspräche einem Durchschnittsstrom von von fast 5A. Hier wäre zunächst die Ursache für den zu hohen Stromverbrauch zu suchen, sonst hilft auch eine BEC Lösung nicht weiter.

:) Jürgen
 

AJ

User
Hi Jürgen,

das doofe war, wie schon gesagt, dass ich als eigentlicher "BEC-Flieger" mich nicht ausreichend um den Empfängerakku gekümmert habe.
Also schlicht nicht geladen. Der war sicherlich nicht voll, als ich den Flieger startete, aber ich dachte halt "ach, passt scho noch!"....
Ein folgenschwerer Irrtum und ne grosse Portion Ignoranz, naja, ich habe draus gelernt... ;)
 

Snoopy

User
So, war heute bei meinem Händler, meine neuen Puffer Akkus. Fix und fertich, löten muss ich da nix mehr...

eneloop.jpg
 
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