Löthülsen auf Stahldraht löten

Frage:

wie lötet ihr diese Löthülsen auf die Stahldrähte auf, dass es auch bedenkenlos hält ?
Ich tue mich immer schwer mit dem Lötkolben und tendiere zu einem kleinen Handgasbrenner zum erhitzen.

Könnt ihr da etwas empfehlen ? Ich hatte mal so ein 5€ Teil, dass hat aber nur schlecht funktioniert. Vielleicht gibt es da was hochwertigeres ?
Welche Hilfsmittel und Werkzeuge nehmt ihr ? Ich habe leider niemand, der mal während des Erwärmens deb Draht hält.
Welche Hilfsmittel,Werkzeuge und Lötdraht/Lötfett (?) verwendet ihr ?

Vielen Dank
 

kappi

User
Also ich mach das folgendermaßen:
erst den Stahldraht anschleifen bis der blank ist, dann in Lötfett tunken und in die Löthülse stecken, die Lörthülse AUßEN am unteren Ende (knapp über dem Übergang zum Gewinde) mit dem Lötkolben erhitzen, bis das Lot am Draht selbst abschmilzt, die Hitze und der Kapilareffekt ziehen das Lot in die Hülse, soviel Lot zugeben, bis sich ein 2-3 mm langer INNENmeniskus an der Lötstelle bildet (also ein bischen den Draht umschlicngt, wie eine Art Muffe). Solange das Lot noch Perlen bildet oder sich nach außen wölbt, war das Material nicht heiß genug und die Lötstelle taugt nichts.
Wie ein Innennemiskus aussieht , kannst ur Dir z.B. im WWW unter "innenmeniskus Löstelle" bei Google unter Bildern ansehen.
Auf die gleiche Art habe ich meine Wasserinstallation im Haus gelötet und seit 20 Jahen keine Undichte.
Lot nehme ich ganz normales Elektroniklot 1 - 1,5 mm Dzrchmesser und das blaue Lötfett , beides von Conrad.
Hatte bisher in über 50 Jahren noch keine lose Löstelle.

Gruß Richard
 
Ich mache es ähnlich wie mein Vorposter mit anschleifen und Lötpaste. Zum erhitzen benütze ich aber einen dieser kleinen Gasbrenner mit Feuerzeuggas weil es schneller geht als mit einem 60W Lötkolben.

Franz
 

VOBO

User
Ich habe das Löten von Stahldraht aufgegeben. Stattdessen rauhe ich den Draht mit einer Diamantscheibe auf (leichte Kerben) und klebe ihn mit 24h Harz in die Hülse.
Geht einfacher, sieht sauberer aus, hat noch nie Probleme gemacht.

Gruß Volker
 

BNoXTC1

User
Ich habe mir heute ein passendes gewindeschneideisen gekauft.. schauen wir mal, ob das klappt..

Wenn ja, wäre es ja die beste Lösung..
 
Hi.
Ich mache das mittlerweile genau so wie Volker. Schön mit dem Dremel aufrauen und leicht einkerben, auch die Hülse innen, und dann mit 24 Std Harz einkleben.

Gruß Thomas
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich verlöte Stahldraht mittlerweile nur noch mit der Heißluftpistole. Lötzinndraht in die Löthülse stecken, und mit der Heißluft erhitzen bis das Zinn schmilzt. Dann den blankgeschliffenen und mit etwas Lötfett benetzten Draht unter Drehen reinschieben. Heißluftfön auf Kaltluft stellen und Lötstelle kühlen. Die benötigte Menge Lötzinn ist etwas Erfahrungssache, aber zuviel ist nicht besonders kritisch.

Vereinskollegen kleben nur noch mit Sekundenkleber und Aktivator und schwören, das hielte genauso. Ich denke, es kommt auf die Größe und zukünftige Belastung des Gestänges an. Je größer die Belastung, um so weniger traue ich dem Sekundenkleber.
 

Eisvogel

User
Gebt das Lötfett doch endlich beim Spengler ab, die können das gut fürs Dachrinnen löten gebrauchen...

Dann nenn mir doch mal einen Grund, warum man hier kein Lötfett verwenden soll?

Genau hier machts Sinn!!!
Wichtig ist, den Stahldraht vorab zu verzinnen und da hilft Lötfett damits wirklich sauber verläuft und auch haftet.
In die Löthülse bringt man das Zinn eigentlich nur rein, wenns dünn genug ist. Löthülse ins Fett drücken, Zinndraht reinstecken, mit dem Lötkolben auf die Hülse bis das Zinn zu kochen beginnt.
Dann den vorverzinnten Stahldraht reinstecken und drücken, Lötkolben drauflassen bis Zinn raussprudelt. Den Übergang noch "schön" verzinnen, fertig. Bzw. fast fertig: wichtig ist jetzt gut abputzen, am besten mit Spiritus, so daß kein Lötfett mehr am Metall ist, sonst korrodierts.

Bei Kabeln, vor allem Kupfer hat Lötfett nichts zu suchen! Hier ziehts zwischen die einzelnen Litzen rein und frisst das Kupfer. Besonders fatal bei Servokabeln!!!
Hier unbedingt Elektonikzinn mit enthaltenem Flußmittel verwenden.
 
Hi,
wie der Erwin schon richtig fragt . Bei Federstahldraht macht das ein gutes Schneideisen einmal mit , dann ist es Stumpf. Beim Eisendraht geht es schon ,da er viel,weicher ist. Der vebiegt sich aber auch recht leicht. Und bitte einen Federstahldraht nie mit Gasbrennerflame erhitzen um dann Hart zu löten. Die Temperatur ist dann zu hoch und der Federstahldraht wird schon bei einfacher abkühlung in Luft Glas hart , es reicht dann schon relativ wenig Biegekraft und der Federstahldraht bricht einfach so ab, splittert geradezu auseinander. Weichlöten ist völlig ausreichend , mit Sandpapier den Stahldraht anschleifen , Lötfett drauf und dann erhitzen bis der Lötdraht am Stahldraht anschmiltzt und sich ein den Lötspalt einzieht, Kapilareffekt, aber das haben ja hier schon einige geschrieben.

Happy Amps Christian
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Dann nenn mir doch mal einen Grund, warum man hier kein Lötfett verwenden soll?

Genau hier machts Sinn!!!
Wichtig ist, den Stahldraht vorab zu verzinnen und da hilft Lötfett damits wirklich sauber verläuft und auch haftet.
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Den Übergang noch "schön" verzinnen, fertig. Bzw. fast fertig: wichtig ist jetzt gut abputzen, am besten mit Spiritus, so daß kein Lötfett mehr am Metall ist, sonst korrodierts.

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Bei Kabeln, vor allem Kupfer hat Lötfett nichts zu suchen! Hier ziehts zwischen die einzelnen Litzen rein und frisst das Kupfer. Besonders fatal bei Servokabeln!!!
Hier unbedingt Elektonikzinn mit enthaltenem Flußmittel verwenden.



Also das Lötfett beinhaltet sehr viel Säure welche die Kunststoffröhrchen angreift.
- Ja mit gut nach dem Löten reinigen bekommt man dieses weg.

Doch wenn man Fluitin mit eingelagertem Flußmittel zum Löten nimmt,
hat man selbe reinigende Wirkung, wobei das Flussmittel
bei/nach dem erkalten, die Oberfläche sogar noch schützt.


Wer etwas schluderig, ungeübt arbeitet sollte sicherheitshalber
auf Lötfett verzichten. ;)




Gruß
Andreas
 
Hallo !
Also ich bin völlig weg vom Löten von Gewindehülsen. Schön entfetten und hochfestes Loctite 2701.
Da habe ich mal Bruchtests gemacht. Da ist immer der Gabelkopf gebrochen,die Klebung hat gehalten.
Was dabei gut ist, man kann auch Nichteisenmetalle verwenden. Aktuell baue ich die Gestänge fürmeine Fesselflieger aus 3er Aludraht und Löthülsen. Man kann da auch das Gewinde ausbohren und den Gabelkopf direkt auf den Draht kleben.

Grüße!
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Zu euerer Flussmittelthematik.
Flussmittel benötige ich zum löten denn sobald ich das Material erwärme
entstehen Oxidschichten. Diese bricht das Flussmittel wieder auf.
Somit kommt das Lot an das blanke Material.

Bei elektrischen Verbindungen sollte das Flussmittel keine Säuren enthalten
den verschiedene Metalle plus die Säure in Verbindung mit Spannung/Strom
lösen galvanische Reaktionen aus. (deshalb das Kolophonium)

Metalle ausserhalb der Elektrotechnik werden häufig mit Säurehaltigen
Flussmittel verlötet ohne die geht es gar nicht ich möchte mal jemanden sehen
der eine Zinkdachrinne ohne säurehaltiges Flussmittel verlötet.;)

Gewinde schneiden auf Federstahldraht dürft das Schneideisen ruinieren.
Fast alle Gewinde auf den Schubstangen die mir so in die Hände gefallen sind
haben gerollte Gewinde. Richtig geschnittene Gewinde sind eher selten.

Gruß Bernd
 
Ich mache es wie Karl. Ein Schneideisen für M2 oder M3 und damit das Gewinde auf den Stahldraht geschnitten. Alles tip top. Funktioniert seit Jahren problemlos und es gibt kein Problem mit kalten Lötstellen. Löthülsen besitze ich nicht mehr. Und schneller geht es auch.
 
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