Harte Ruderanlenkung per „Bowdenzug“: Ist das machbar?

Ercam

User
Hallo zusammen

Ich baue gerade ein hübsches Modell in Richtung Kunstflugsegler auf, das auch etwas schnellere bewegt werden soll.
Die Seitenruderanlenkung ist vom Hersteller „einseitig“ per Bowdenzug vorbereitet.
Dafür ist eine Bowdenzug Hülle in der Rumpfhülle gepunktet verklebt . Das Ruderhorn im SR ist nicht besonders lang. Da das Blatt dünn und die Hutze natürlich nicht eben riesig gestaltet ist.

Soweit alles gut. Das was mich nun beschäftigt ist nicht unbedingt für dieses spezielle Modell wichtig sonder interessiert mich generell.

In der Bowdenzug Hülle läuft eine schwarz ummantelte GFK „Sehne“ knapp 2 MM Außendurchmesser. Das eigentliche GFK dari ist aber nur ca 1,5 MM dick. Die Ummantelung Schütz meines Wissens gegen aufspalten etc. Nun ist diese GFK Sehne doch relativ biegsam. Das ist bei kurvigem Verlegen bestimmt auch gut. In diesem Fall kommt es mir irgendwie so vor als würde sich der freie Zug vor dem Servo bzw Ruderhorn einfach zu leicht Biegen . Daraus resultiert eine eben nicht wirklich bocksteife Anlenkung.

Nun meine einfache Frage. Was für „Züge“ nutzt ihr bei klassischer Anlenkung im Bowdenzug Rohr, um eine harte , „spielfreie“ Anlenkung zu erreichen ?

Der Zug ist ca 130 CM lang, ich könnte mir einen ummantelten CFK Stab oder auch Stahldraht vorstellen. Das Gewicht ist mir nicht ganz so wichtig, Preorität hat die Härte der Anlenkung.

Für Tips oder auch Bezugs Links wäre ich offen ,

Herzlichen Dank, Have a nice day, Stefan
 
Hallo Stefan,

ich würde 2 GFK-Seelen einsetzen, am Ruder 2 Ruderhörner, und die Ruderhörner länger machen. Also Zug- und Schub gelichzeitig.
Doppelte Ruderhornlänge bedeutet halbe Kraft im Zugtrum bzw. Schubtrum.

Gruß
Klaus.
 

Ercam

User
Hi Klaus

Eine doppelte Anlenkung wäre mit Sicherheit das Beste. Dann könnte ich das aber auch mit Stahllitzen
machen.
Das SR Servo sitzt vorne unter der Kabinenhaube. Dann kommt Platz für den klappimpeller , dahinter ist das HR Servo, mit Schubstange, nach hinten.

Wenn alles nicht funktioniert, kommt das SR Servo auch zum HR Servo, nach Hinten. Erstmal würde ich es aber gerne zwecks Schwerpunkt dort belassen wollen.

Das Ruderhorn im SR zu Verlängern wird wahrscheinlich meine erste Maßnahme werden

Herzliche Grüße, Stefan
 
ich geh einfach mal davon aus das SR ist mit einem zentralen Stab/Draht gelagert und nicht mit Flexscharnier an einer Seite angeschlagen in der Form ?
Dann haste doch so oder so recht flink 1cm Hebel bezogen auf den Drehpunkt, oder ?

Falls Fesselfluglitze bzw. Stahlvorfach, geht auch gut, dann lohnt vielleicht ein Blick in Richtung Schmeissgeier, wo man für di gängigsten Abtriebe Anlenkhebel in Rollenform bekommt -
ideal für deinen Fall
 
Stahllitze kann nur ziehen. Das belastet die Scharniere und den Servohebel.

Zwei GFK- oder Polistal-Schubstangen ziehen auf der einen Seite und drücken auf der anderen, werden also nochmal kleine Ungenauigkeiten "neutralisieren".
Wäre mein Favorit, da Du ja eh nicht so auf`s Gewicht achten musst.

Gruß
Klaus.
 

Ercam

User
Hi

Ja, zwei Stangen , jeweils geführt wären das Optimale. Das werd ich aber in diesem konkreten Fall nicht umsetzten können. Da zum Beispiel nur eine Hutze für die Anlenkung an der Rumpf Seite vorhanden ist .

Mir geht es rein darum, aus dem vorhanden das beste heraus zu holen.

Das SR ist mittig gelagert. Unten mit einem dicken Stahl Bolzen und oben mit einem Stahlstift. Das ist alles super.

Also müsste ich mir jetzt Polistahl Stäbe besorgen. Aber die müssten ja 2 mm dick sein, damit sie in den Bowdenzug Röhren Spielerei laufen.

Oder sind deine Eingeklebten Röhren dünner, Sebastian ???

Ideal wäre meiner Ansicht nach so etwas wie 1,5 Mm Stahl mit einer dünnen Ummantelung.

Aber wo gibts sowas ???

Herzliche Grüße, Stefan
 

UweH

User
Hi

Ja, zwei Stangen , jeweils geführt wären das Optimale. Das werd ich aber in diesem konkreten Fall nicht umsetzten können. Da zum Beispiel nur eine Hutze für die Anlenkung an der Rumpf Seite vorhanden ist .
Mir geht es rein darum, aus dem vorhanden das beste heraus zu holen.
...

Herzliche Grüße, Stefan

Ist auch einfach umsetzbar mit 2 Polystal-Zügen: einfach eine Bohrung in dir Rumpfröhre bohren, und den Polystalzug bis zum Ruderhorn verlegen. Es braucht ja nicht unbedingt eine Hutze. Und wenn doch, dann einfach basteln / laminieren, und draufbappen.

Servus.
Klaus.
 
Hallo Stefan.

Warum möchtest du unbedingt eine bocksteife Anlenkung für das Seitenruder haben? Das tu nicht unbedingt Not, auch nicht bei einem schnellen Segler. Das Seitenruder wird doch höchstens bei der Landung benutzt bei Querwind. Wichtig ist, das das Ruder in jedem Geschwindigkeitsbereich nicht anfängt zu flattern. Und im Schnellflug wird meistens nur das Quer- und Höhenruder benutzt, und vielleicht zu einem kleinen Teil das zugemischte Seitenruder. Und eine Anlenkung die ab einer bestimmten Last nachgibt hat auch Vorteile, es schont bei ruppigen Landungen wenn das Modell mal herumschlägt das Servogetriebe und auch das Ruder selbst (z.B. Fläche am Grasbüschel hängen geblieben). Aus diesem Grund sollte man z.B. Wölbklappen von oben anlenken und das Anlenkgestänge nur so stabil machen das es den erforderlichen Ruderkräften standhält. Bleibt eine ausgefahrene Wölbklappe mal irgendwo hängen, dann verbiegt im Idealfall nur das Gestänge. Auf Zug belastet kann selbst ein 1mm Draht etliche Kg ab, da gibt dann eher das Servogetriebe nach, in Form von Zahnausfall.
Eine Alternative wäre für mich eine Schubstange, die ist bei normaler Belastung Spielfrei (kommt natürlich auf die Anlenkteile an), und bei zu hoher Belastung gibt das Gestänge etwas nach, es biegt sich einfach nur etwas durch.

Gruß Andreas
 
Hallo Stefan.

Warum möchtest du unbedingt eine bocksteife Anlenkung für das Seitenruder haben? ...Wichtig ist, das das Ruder in jedem Geschwindigkeitsbereich nicht anfängt zu flattern....
Gruß Andreas

Auch ein Seitenruder kann flattern. Besonders im Schnellflug. Da hilft eine harte Anlenkung und ein leichtes Seitenruder.
Klar, das Servo-Getriebe wird bei Schräglandungen stärker belastet, aber weniger als mit gespannten Seilzügen, die nicht über einen Umlenkhebel abgestützt sind.

Klaus.
 

Peer

User
Also, grundsätzlich sind "weiche" Anlenkungen Quatsch.
Punkt.

Ich empfehle Dir 1,4mm Quadratstäbe aus CfK, diese laufen durch die geringe Wandungskontaktfläche
angenehm leicht und trotzdem passgenau in deinen 2mm Leerrohren. Allerdings sollten die Leerrohre
schon so in etwa geradlinig verlegt sein. Die CfK-Profile sind erstaunlich schockfest, sie haben bei mir schon
einige "sportliche" Landungen klaglos weggesteckt. Ich verwende sie in meinen DS-Fliegern.

Achte darauf, dass die nicht vom Lerrohr abgestützten Längen gering bleiben (<3-4cm), dann gibt's keine
Schwierigkeiten. Beim nächsten Flieger klebst Du gleich ein Kohlerohr mit 2mm Innen-Ø als Leerrohr ein
und lässt sie darin laufen.

1,4² kann man z.B. hier kaufen https://shop1.r-g.de/art/710101RP

LG
Peer
 

Ercam

User
Da bin ich mal gespannt,...

Da bin ich mal gespannt,...

Moin Moin

Herzlichen Dank, für die weiteren Tipps.

Ich bin da auch der Meinung das eine Anlenkung einfach hart sein muss. Das SR Blatt steht in diesem Fall Unten nicht frei sondern ist durch einen Sporn bzw den Rumpf auf die ganze Länge geschützt .

Ich habe mir jetzt bei RundG ein paar dieser Vierkant Stäbe sowie zum ausprobieren auch 2 mm rund CFK und GFk bestellt .
Das wäre natürlich der absolute Idealfall.

Zudem habe ich jetzt die Augschraube aus dem SR Blatt enfernt und werde versuchen da noch ein paar MM längeren Hebel zu erreichen.

Viiieln Dank, Herzliche Grüße, Stefan
 
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