Otto Normalrollifahrer find's schon lästig, seine Schüssel nach dem Fahren regelmäßig wieder an den Lader anzupicken. Das Loch dafür sollte einfach zu finden und auch für siebzigjährige Augen sicher zu treffen sein (Fast alle haben inzwischen XLR-Stecker). Leer werden die Bleiakkus durchs Fahren, viele rufen an und jammern rum, daß ihre Batterie "grundlos" leer ist, wenn sie heimfahren. Daß sie
auf dem Berg wohnen, wissen oder registrieren sie nicht. Denn als sie früher[TM] noch selbst gefahren sind, brachte der Verbrennungsmotor des Autos sie rauf. Seltener das Fahrrad, daß sie's selbst gemerkt hätten, daß es bergauf geht, also eben nicht geht. Der Elektromotor stemmt das locker, aber fordert dafür seine Speisung, also geht die Spannung in den Keller, und genau die wird angezeigt. Das ist keine Tankuhr wie beim Verbrennerauto. Dazu kommt, daß das allesamt Medizinprodukte sind. Die müssen geprüft werden, was recht viel Geld kostet. Eine andere Zentralelektrik muß erneut geprüft werden. Es werden von den verschiedenen "Herstellern" etliche Komponenten firmenübergreifend verwendet, das ist ähnlich den Limas von Bosch, Getriebe von Getrag und ZF, usw. OK, es gibt mehr E-Rollis als Maseratis. Wenn man aber die ganzen Ferraris, Bugattis, Audi Quattro, Porsches u.ä. mit dazunimmt, schaut das schon anders aus. Helikoptermama bringt ihre kleinen Heliköpterchen aber lieber mit einem Cayenne zum Kindergarten. Also darf der den Preisfaktor sechs gegenüber einem ähnlich wertig positionierten Permobil haben. Die Krankenkassen zahlen aber nur einen "hinreichenden" VW Polo, denn damit kommen die Blagen auch zur Ablage hin. Die vier Polokolben kosten in der Fertigung sicher nicht nur ein Viertel der Cayenne-Kolben. Die MPG-Prüfung kostet aber immer und sagt nur Ente oder Trente. Die sorgt für ein Qualitätsniveau, bremst aber technische Weiterentwicklung deutlich ein.
Die noch entnehmbare Kapazität der Batterien interessiert keinen Benutzer. (Fast: die einzige je erlebte Ausnahme war ein KFZ-Meister mit vom Vater übernommener und inzwischen an den Sohn weitergegebener Werkstatt. Der wusste auch mit den Zahlen was anzufangen, kam unaufgefordert mit der Frage, warum denn da nur so Kack-Bleiakkus drin seien.) Die von Modellbauladern abpumpbaren Leistungen sind ziemlich Pillepalle, die zwanzig Wätter sind im Rahmen einer "angelassenen Zündung". Bessere Lader können die Energie in einen leeren Akku umschaufeln, mein Junsi kann 300W verwalten, das macht für diesen Fall rund 23A. Wenn man das aber regelmäßig macht, ist das nicht praktikabel, dafür hatten wir eine Stromsenke. Die konnte nur 12V-Bleiakkus (ersatzweise LiFePo-Vierzeller - ich hatte ein elektrisch mit Pedelecantrieb nachgerüstetes Vorschnallfahrrad für einen Sportrolli) bis 25A. Die Abschaltspannung in den Settings leicht variierbar, gibt wahlweise Watt- und Amperestunden aus. Interessanter ist die Spannungkurve, ob da eventuell eine der sechs bzw. zwölf Zellen des Gesamtpakets vorzeitig die Grätsche macht. 700.- netto von Geyer in München, den Typ weiß ich nicht mehr. Unser
Batteriehändler hatte auch erst eine Weile herumgesucht, bis er den fand. Doku gabs dazu, natürlich. Ein RS232-Port für den Rechner hatte der, und wir dafür einen extra ollen Compi mit so'm seriellem Nödel. In meiner Firma konnte außer mir nur noch Scheffe das Dingens vollumfänglich bedienen. Ist auch 'n Modellflieger ;-)
[..] anscheinend stellen unsere Ladegeräte im Modellbau die einsame Spitze dar, [..]
Ja. Der gerade verlinkte Keckeisen bzw. seine Mannen wissen bei den Modellbauladern auch noch ein wenig Bescheid. Die elektrisch fähigen Servicemannen der Rollihersteller ebenfalls. Deren Anzahl in D ist ziemlich überschaubar. Den Haus- und Hofelektriker beim normalen Boschdienst kann ich mit meinem Laderwissen an die Wand quatschen, spätestens wenn ich vom Bleiakku weg komme. LiFePo von Winston? Hatter schon mal gehört, wenn er besser ist (und einen Wohnmobilhändler zu betreuen hat ;-)
Wie häufig und warum musst du Bleiakkus messen? Du weißt, daß jeder Ladezyklus Lebensdauer kostet, am meisten die mit 100% Entladetiefe. Fürs Füllen gibt es SNTs für überschaubares Geld, oder schau in der Bucht nach alten E-Roll-Ladern. Es gibt unterschiedliche Ladekurven für offene, Blei-Gel-, Blei-Vlies- und Blei-<nochwasanners>-Akkus, allerdings geht das ins akademische. Durch blöde Behandlung kann der o.e. Otto in viel kürzerer Zeit viel mehr Schaden anrichten, als durch schlaues Laden gutzumachen wäre.
servus,
Patrick