Hallo Leute
leider kann ich bestätigen, das sich doch recht viele Seglerpiloten mit Störklappen schleppen lassen.
Diese Schlepps gehen meistens in die Hose.
Ich habe schon alles bei uns auf dem Platz erlebt. Von Seglern die vor der Schleppmaschine flogen, Seglern die Rollen an der Schleppleine machten, von fast durchgesägten Flächen, weil die Schleppleine als Säge funktionierte.
Also ich habe schon unzählige Schlepps als Schlepper und Geschleppter gemacht und möchte mal meine Erfahrungen hier beschreiben.
Also, das Ganze fängt beim Schlepper an. Es gibt Schlepppiloten, die ihre ganze Power einsetzen und den Segler hinter sich her reißen. D. h. der Schlepper fliegt im sehr steilen Winkel und der Segler baumelt mehr oder weniger unten dran. Dies erfordert natürlich eine Menge Power vom Schlepper. Bei dieser Art von Schlepps sind Störklappen Fehlanzeigen.
Ich muß dazu sagen, dass ich diese Art des Schleppens nicht mag. Aber,dass ist nur meine Meinung.
Also gehen wir davon aus, dass der Schlepper normal motorisiert ist und wir scale schleppen wollen. Beide Piloten stehen zusammen und sprechen die Manöwer während des Fluges ab. Das Seil sollte min. 25m, besser 30m haben. Ist es zu kurz bekommt man keine Ruhe in den Schleppzug. Der Schlepper zieht an und als erstes hebt der Selgler ab und nicht der Schlepper. Dann wird mit der Höhenrudertrimmung der Segler so eingestellt, dass er etwas über dem Schlepper fliegt. Das Seitenruder können wir komplett vergessen und halten den Segler mit dem Querruder in Fluglage.
Auf jeden Fall, falls vorhanden, den Kombiswitch raus. Die meisten Schlepp verunglücken, weil der Kombiswitch aktiviert war. Der Schlepper muß nun mit gleichmäßiger Geschwindigkeit fliegen und sanfte Kurven fliegen und keine Haken schlagen. Sind die Kurven zu eng, verliert der Schlepper an Geschwindigkeit und verliert an Höhe und das Drama nimmt seinen Lauf. Der Segler wird zu schnell und versucht den Schlepper zu überholen. Werden jetzt die Klappen eingesetzt, wird der Widerstand höher, der Segler wird langsamer und sinkt. Das kann soweit gehen, bis das gesamte Gespann "stehenbleibt" und die Strömung abreißt. Alles schon erlebt. Sieht spektakulär aus, wenn so ein Gespann sprichwörtlich vom Himmel fällt. Wenn jetzt noch die Kupplungen versagen, die stehen in solchen Fällen meistens voll unter Zug, ist alles zum Teufel.
So, wie machts man nun. Der Schlepper sagt an, dass er z. B. eine Rechtkurve fliegen will. Der Segler gibt mit Querruder leicht links. Das bedeutet, die Leine wird straff, er läßt sich ein wenig herraustragen. Jetzt die Kurve des Schleppers einleiten, dann den Segler mit Quer leicht rechts geben, dass er wieder gerade hinter dem Schlepper fliegt. Der Schlepper zieht den Segler praktisch durch die Kurve. Man kan sich das wie bei Wasserski vorstellen. Wird so der Schleppvorgang durchgeführt, sind Störklppen alsolut nicht nötig.
Übrigens, ist es dabei unerheblich, ob man einen leichten Segler oder einen schweren Brocken fliegt. Ich mache das seit Jahren so. Ich selber fliege zur Zeit einen Fox mit 10,5kg und habe nicht einmal Störklappen gebraucht.
Also, es wird sicherlich noch andere Meinungen geben, ich kann jedenfalls dafür sprechen, das diese Methode funktioniert.
Gruss
Thermik_sepp