Stromfrage vor/nach Regler

OE-0485

User
Hallo !
- Gibts eigentlich eine Regel wo man abschätzen kann wieviel Strom beispielsweise fließt wenn ich vor dem Regler über die Telemetrie
130 A angezeigt bekomme wieviel dann nach dem Regler fließt ?

vg hans
 

UweHD

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Da ein Brushlessregler keine Spannungen transformiert, müsste hinter dem Regler in etwa der gleiche Strom fließen wie vor dem Regler - abzüglich der Verluste im Regler selber, die je nach Regeleröffnung sicherlich unterschiedlich hoch sein dürften.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Nicht schätzen, sondern rechnen.

Bei Vollgas:
130 A x Wirkungsgrad Regler : 100

Beispiel Wirkungsgrad Regler 95% bei Vollgas

130 A x 95 : 100 = 123,5 A

Edit: Bei Teillast sieht die Rechnung anders aus. Der Wirkungsgrad ist dann geringer bis wesentlich geringer.
 
Zuletzt bearbeitet:

OE-0485

User
- vielen Dank für Eure Antworten !
Stell die Frage noch etwas präziser : Wenn hinter dem Regler gesamt abzügl. der Verluste durch den Regler der Strom gemessen wird muß ich den durch 3 Teilen ?
Die Leitungen hinter dem Regler werden immer dünner gehalten und bleiben trotzdem "kalt" , also fließt da Strom der wesentlich niedriger ist ?

vg hans
 

k_wimmer

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Es fließt der gleiche Strom, aber nur für ein 1/3 der Zeit je Phase !

Die Rechnung des Stroms über den Wirkungsgrad, ist übrigens falsch !
Lt. Kirchhoff fließt in einer Reihenschaltung an jeder Stelle der gleiche Strom.
Also wird lediglich der für die Steuerung des Reglers nötige Strom vom Gesamtstrom subtrahiert.
Dann kommt auch noch die Frage, ob mit oder ohne BEC, dieser Strom müsste dann auch noch vom Eingangsstrom abgezogen werden, da der ja gar nicht zum Motor geht.

Der Wirkungsgrad bezieht sich auf die Leistung, ergo haben wir bei gleichem Strom, am Motor eine geringere Spannung als am Eingang des Reglers.
Die an den Endstufentransistoren abfallende Leistung berechnet sich aus dem jeweiligen Phasenstrom und dem Rdson der MosFets.
Die Berechnung der Blindverluste über die induktiven Anteile lassen wir mal außen vor.

Eine vernünftige und belastbare Messung lässt sich hier sowieso nur mittels Oszilloskop erzielen.
Irgendwelche Stromzangen ober Multimeter glätten dafür zuviel, oder die TrueRMS Berechnung ist inkorrekt (besonders bei den günstigen Geräten).

Wer dazu genaueres wissen will, für den gibt es ausreichend Lesestoff im Netz.
 

onki

User
Hallo Hans,

der Strom wird grundsätzlich vor dem Drehzahlsteller gemessen, weil es danach so eine Art Drehstrom ist. Das zu messen wäre ein extrem hoher Aufwand und das macht keiner.
Kai hat das ja schon schön aufgedröselt.

Es gibt grob folgende Ausführungen:
Telemetrieregler mit/ohne BEC wie z.B. die Graupner +T Regler messen den Strom nur, wenn der Motor an ist. Das ist vermutlich deshalb, weil die onboard A/D Wandler des Controllers verwenden und die nicht so hoch auflösen. Der BEC-Stromverbrauch außerhalb des Motorbetriebes wird schlicht nicht beachtet (was für Hangflieger z.B. extrem blöd ist). Beim YGE ist es AFAIK ähnlich.

Nicht-Telemetrieregler haben nix und man sollte hierfür dann z.B. Unisens-E heranziehen. Der kann alles und misst alles.

Der meiner Meinung nach "Goldstandard" in dieser Liga ist immer noch der Jeti-Mezon. Der misst sowohl den einfließenden Akkustrom wie auch den ausfließenden BEC-Strom. Dann kann man das nötigenfalls Kompensieren.
Das ist aber meiner Ansicht nach vernachlässigbar. Wenn man sich die Messkurven beim Stromverbrauch so anschaut sind die alles andere als ben und weisen eine hohe Schwankungesbreite auf. Da ist der verschwindend geringe BEC-Strom vernachlässigbar. Einziges Manko beim Mezon ist die ständige Nullung der Kapazität beim Start. Das finden Elektrosegler / Hangflieger nicht so toll, die den Antrieb nur gelegentlich benötigen.

Das Thema mit der Dicke der Leitung lässt sich stark vereinfacht so erklären. Der Regler generiert eine pulsierende Gleichspannung die jeweils über 2 Leitungen für einen Zeitraum fließt, aber eben nicht kontinuierlich. Der Strom zum Regler fließt aber "nur" durch 2 Leitungen mehr oder weniger kontinuierlich. Der Gesamtquerschnitt der 3 Motorleitungen ist dann in etwa so groß wie der der beiden Zuleitungen zusammen.

Gruß
Onki
 

OE-0485

User
ALSO WIRKLICH : Ihr seid einfach super !!!
- Von mehreren zu erklärt bekommen was Sache ist "taugt" mir, weil ich trotz fortgeschrittenen Alters noch sehr wissensdurstig bin.
Bitte weiter so.

vg hans
 
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